NTEX_FS10_Apk_Skript_Juni_03 - Commonweb
NTEX_FS10_Apk_Skript_Juni_03 - Commonweb
NTEX_FS10_Apk_Skript_Juni_03 - Commonweb
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
42 FS 2010, Bern (M. Mayordomo)<br />
war. Vielleicht war es Lynchjustiz? Wenn es der Tod das Ergebnis eines ordentlichen<br />
Verfahrens war, dann bleiben die Gründe unbekannt.<br />
2,14 Aber ich habe Weniges (eine Kleinigkeit) gegen<br />
dich, dass du (nämlich) solche dort (bei dir) hast, welche<br />
die Lehre Bileams festhalten,<br />
der den Balak lehrte,<br />
eine Falle vor die Kinder Israels zu stellen,<br />
um Götzenopfer zu essen und Unzucht zu<br />
trieben.<br />
2,15 So hast auch du solche, die in gleicher Weise die<br />
Lehre der Nikolaiten festhalten.<br />
2,16 Bereue nun (ändere deinen Sinn)!<br />
Wenn aber nicht,<br />
(so) komme ich schnell / bald zu dir<br />
und ich mit dem Schwert meines Mundes gegen sie<br />
Krieg führen.<br />
2:14 hallh ‘ecw katà soü holíga,<br />
“oti ‘eceiß hekeï kratoüntaß t`jn didac`jn<br />
Balaám,<br />
”oß hedídasken t¨^w Balàk<br />
baleïn skándalon henẃpion tẅn uHiẅn<br />
h Isra´jl,<br />
fageïn ehidwlóquta kaì porneüsai≥<br />
2:15 o“utwß ‘eceiß kaì sù kratoüntaß t`jn<br />
didac`jn [tẅn] Nikolavitẅn Homoíwß.<br />
2:16 metanójson o~un≥<br />
ehi dè m´j,<br />
‘ercomaí soi tacú,<br />
kaì polem´jsw meth ahutẅn hen t¨∆ Hromfaíâ toü<br />
stómatóß mou.<br />
• An Tadel hat der Parusie-Herr noch »weniges« vorzubringen. Mit oliga ist wohl kaum<br />
die Geringfügigkeit der folgenden Mahnung betont.<br />
• Bileam & Balak sind zwei schillernde »böse Gestalten« der Geschichte Israels.<br />
http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/dasbibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/b/referenz/15381///cache/51287c4696/:<br />
Bileam, der Sohn Beors, ist<br />
der Hauptakteur der Erzählung in Num 22-24 (59 Erwähnungen; → Numeri): Aus Angst vor Israel, das in<br />
den Ebenen → Moabs lagert, ruft → Balak, der König von Moab, Bileam aus Petor, um Israel zu verfluchen.<br />
Doch sehr zum Ärger Balaks lässt Bileam sich auf Geheiß Gottes nicht holen. Er darf die Israeliten auch<br />
nicht verfluchen (Num 22,2-14). Ein zweites Mal schickt Balak seine Boten, um Bileam zum Kommen zu<br />
bewegen. Mit Erlaubnis Gottes sattelt Bileam nun seine Eselin und zieht mit den Boten (Num 22,15-21).<br />
Doch Gottes Zorn entbrennt, und der Engel JHWHs stellt sich mit gezücktem Schwert in den Weg, ohne dass<br />
Bileam ihn bemerkt. Nur die Eselin sieht ihn und weicht aus, indem sie den Weg verlässt. Daraufhin schlägt<br />
Bileam das Tier und kehrt auf den Weg zurück (Num 22,22-23). Ein zweites Mal stellt sich der Engel in den<br />
Weg, diesmal in einen Hohlweg. Die Eselin drängt sich an die Seite, quetscht Bileams Fuß ein und wird<br />
deswegen wieder geschlagen (Num 22,24-25). Als der Engel ein drittes Mal den Weg – diesmal völlig –<br />
versperrt, legt sich die Eselin hin und Bileam schlägt sie erneut. Nachdem JHWH ihr den Mund geöffnet hat,<br />
fängt die Eselin zu sprechen an: „Was habe ich dir getan, dass du mich schon dreimal geschlagen hast?“ Am<br />
Ende des Gesprächs öffnet JHWH Bileam die Augen. Nun erkennt auch er den Engel Gottes (Num 22,26-<br />
35). Das folkloristische Motiv der sprechenden Eselin kann mit der Schlange aus Gen 3 verglichen werden,<br />
allerdings muss der Mund der Eselin erst von JHWH geöffnet werden; sie besitzt also nicht aus sich selbst<br />
heraus die Fähigkeit zu reden. Nach dieser märchenhaften Episode endet die Erzählung damit, dass Bileam<br />
seinen Auftraggeber, den König von Moab erneut enttäuscht. Dreimal werden Opfer dargebracht, doch statt<br />
Israel zu verfluchen, segnet Bileam es jeweils auf Gottes Weisung hin. Dann vertreibt Balak ihn, muss aber<br />
noch einen vierten Segensspruch anhören (Num 22,36-24,25). Später, nach dem Sieg über die Midianiter,<br />
haben die Israeliten Bileam zusammen mit midianitischen Königen getötet (Num 31,8).<br />
• Es ist deutlich, dass der Autor die Typologien und Analogien aus der Geschichte Israels<br />
gebraucht, um die Gegenwart zu deuten. Dabei ist die christliche Kirche das neue<br />
Gottesvolk.<br />
• Götzenopferfleisch und Unzucht sind hier charakteristische Lehrinhalte der »Lehrer<br />
Bileams« (s.a. Isebel, V. 20). Es geht wahrscheinlich generell um die Hinwendung zu<br />
bestimmten paganen Praktiken, obwohl es sicherlich auch wörtlich zu verstehen ist.<br />
• V. 15 = Nikolaiten. Die Formulierung legt m.E. weder nahe noch negiert sie, dass es<br />
sich bei den Bileam-Leuten und den Nikolaiten um die gleiche Gruppierung handelt.<br />
• 16: Ruf zur Umkehr; Ankündigung des Kommens<br />
• Im Hinblick auf die Nikolaiten wird jedoch Kampf angesagt: »ich werde sie mit dem<br />
Schwert meines Mundes bekämpfen«. (vgl. 19,15)<br />
[Vorlesungsmanuskript, nur für privaten Gebrauch]