Dossier - Portail de l'Agriculture wallonne
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Wirtschaft<br />
Tabelle 2: Entwicklung <strong>de</strong>s Milchpreises und <strong>de</strong>r variablen Kosten (in €/100 Liter Milch)<br />
Jahr 2007 im<br />
vergleich zu 2006<br />
Jahr 2008 im<br />
vergleich zu 2007<br />
Durchschnitt<br />
2007 und 2008 im<br />
vergleich zu 2006<br />
Januar - Februar<br />
2009 im vergleich<br />
zu Januar - März<br />
2008<br />
März 2008 im<br />
vergleich zum<br />
Durchschnitt<br />
2006 - 2008<br />
Milchpreis +6,9 -1,7 +6,1 -14,8 -9,3<br />
variable Kosten +1,9 +3,5 +3,7 -1,6 +1,4<br />
Quellen: Rechnung <strong>de</strong>s FÖD Ökonomie von Preisangaben (FÖD Ökonomie und CBL) und <strong>de</strong>r DAEA –DGARNE ausgehend.<br />
11<br />
Abbildung 4<br />
Kostenstruktur: Selbstkostenpreis in € je 100 Liter Milch (2006)<br />
13,21 ; 39 %<br />
5,98 ; 18 %<br />
Kosten zwischen 2006 und 2007 nicht<br />
angestiegen sind, kann man davon ausgehen,<br />
dass <strong>de</strong>r Zuwachs <strong>de</strong>r Einnahmen <strong>de</strong>m<br />
Trend <strong>de</strong>r Kostensteigerung gefolgt ist. Die<br />
Bilanzen <strong>de</strong>r Betriebe <strong>de</strong>r Milchindustrie für<br />
das Jahr 2008 sind noch nicht verfügbar.<br />
7,97 ; 24 %<br />
6,48 ; 19 %<br />
Futtermittel | Sonstige variable Kosten abschreibungen | Sonstige Fixkosten<br />
Quelle: Wallonisches landwirtschaftliches Buchführungsinformationsnetz (RICA)<br />
Im Jahr 2007 ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Milcherzeugern<br />
gezahlte Preis sehr stark angestiegen. Die<br />
Preise, die die Milchindustrie gezahlt hat,<br />
sind <strong>de</strong>r Preisentwicklung auf <strong>de</strong>m internationalen<br />
Markt gefolgt. Die Bewegungen<br />
<strong>de</strong>r Verkaufspreise für die Milchindustrie<br />
scheinen mit <strong>de</strong>m Markt übereinzustimmen,<br />
da sie während eines Großteils <strong>de</strong>s<br />
Jahres 2007 im Anschluss an die Kostenerhöhung<br />
<strong>de</strong>n gleichen Fortschritt gemacht<br />
haben. Für dieses Jahr weisen die Jahresabschlussbilanzen<br />
<strong>de</strong>r wichtigsten Beteiligten<br />
<strong>de</strong>r Milchindustrie darauf hin, dass die<br />
Gewinnmargen tatsächlich nicht angestiegen<br />
sind. Der Verbraucherpreisin<strong>de</strong>x und<br />
eine Umfrage <strong>de</strong>s FÖD Ökonomie bei <strong>de</strong>r<br />
Industrie und <strong>de</strong>m Großvertrieb zeigen<br />
auch, dass die Preishausse zwischen <strong>de</strong>n<br />
Molkereien und <strong>de</strong>n belgischen Vertriebsstellen<br />
vollständig zu Lasten <strong>de</strong>s Verbrauchers<br />
gingen. Die Konkurrenz scheint<br />
hierbei je<strong>de</strong>nfalls zum Zuge kommen zu<br />
können, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Verbraucher kann sich<br />
immer für eine teurere Milch entschei<strong>de</strong>n.<br />
Der Preisverfall, <strong>de</strong>n Erzeuger seit En<strong>de</strong><br />
2007 hinnehmen müssen, hebt <strong>de</strong>n 2007<br />
erwirtschafteten Ertragszuwachs bei<br />
weitem auf, umso mehr, als die Kosten<br />
für Inputs <strong>de</strong>utlich angezogen sind. Die<br />
Milchindustrie hat ihre Kosten ganz gut<br />
weitergegeben. Im Bereich <strong>de</strong>s Verbrauchs<br />
im Einzelhan<strong>de</strong>l verläuft das Abwälzen <strong>de</strong>r<br />
Preislast jedoch nicht ganz so automatisch.<br />
Mitte 2008 konnte dank dieser Studie festgehalten<br />
wer<strong>de</strong>n, dass die Preissenkung,<br />
die in <strong>de</strong>n letzten Monaten stattgefun<strong>de</strong>n<br />
hatte, sich fast zur Hälfte in <strong>de</strong>n Verbraucherpreisen<br />
nie<strong>de</strong>rgeschlagen hatte. Seit<strong>de</strong>m<br />
sanken die Einzelhan<strong>de</strong>lspreise weiter,<br />
allerdings viel langsamer als im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Erzeugung. Es muss <strong>de</strong>nnoch betont<br />
wer<strong>de</strong>n, dass es insbeson<strong>de</strong>re aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Komplexität <strong>de</strong>r Produktionskette keinen<br />
mechanischen, greifbaren, vorhersehbaren<br />
o<strong>de</strong>r direkten Zusammenhang zwischen<br />
<strong>de</strong>m Milchpreis für <strong>de</strong>n Milchviehhalter und<br />
<strong>de</strong>m vom Verbraucher gezahlten Preis gibt.<br />
Abweichungen im kurzfristigen Preisverhalten<br />
sind daher nicht notwendigerweise auf<br />
Anomalien zurückzuführen. Es ist <strong>de</strong>nnoch<br />
wichtig, die Preise zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Produktionsstufen weiterhin zu beobachten,<br />
um festzustellen, ob die Abweichungen,<br />
die wir zurzeit beobachten, nicht zu<br />
einem strukturellen Phänomen wer<strong>de</strong>n.<br />
Jean-marie bouquiaux,<br />
direktion <strong>de</strong>r aGrarwirtsChaftliChen analyse<br />
Weitere Informationen<br />
Abteilung für Studien <strong>de</strong>s naturnahen und landwirtschaftlichen<br />
Raumes DGARNE<br />
Direktion <strong>de</strong>r Agrarwirtschaftlichen Analyse<br />
Dr Jean-Marie Bouquiaux<br />
Ilot Saint-Luc<br />
14, chée <strong>de</strong> Louvain<br />
5000 Namur<br />
T. : 081 / 64.94.54<br />
@ : jeanmarie.bouquiaux@spw.wallonie.be<br />
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