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Leben mit Sinnen und Sinn in der heutigen Lebenswelt - Baeuml ...

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Man kann K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zehn Thesen über e<strong>in</strong> Weltbild diktieren, das sie auswendiglernen<br />

sollen <strong>und</strong> man kann dieses Weltbild "abfragen" - aber wissen sie dann, was die Welt<br />

für e<strong>in</strong>en <strong>S<strong>in</strong>n</strong> hat? Das ist zwar sehr naiv formuliert, aber solche Strukturen gibt es im<br />

pädagogischen Tun vielfach. <strong>S<strong>in</strong>n</strong> ist immer zeitgeb<strong>und</strong>en, situationsgeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist<br />

immer mehrdeutig. Wenn Eltern <strong>und</strong> Lehrer die Gesichter ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewußt<br />

anschauen, dann spüren sie e<strong>in</strong> bißchen, was <strong>in</strong> ihnen vorgeht. Und diese Gesichter<br />

können sehr verschieden se<strong>in</strong> - <strong>der</strong> <strong>mit</strong>geteilte <strong>S<strong>in</strong>n</strong> "kommt" eben meist "verschieden<br />

an"! Deshalb ist es e<strong>in</strong> sehr mühevolles Geschäft, irgendetwas <strong>S<strong>in</strong>n</strong>volles theoretisch<br />

über <strong>S<strong>in</strong>n</strong> aussagen zu wollen. Die Agnostiker unter den Pädagogen wollen sich zu<br />

<strong>S<strong>in</strong>n</strong>aussagen nicht äußern. Man kann das schon vestehen, denn es ist schwierig:<br />

"e<strong>in</strong>fache" Aussagen s<strong>in</strong>d oft ohne offenk<strong>und</strong>igen <strong>S<strong>in</strong>n</strong> <strong>und</strong> komplexen Erklärungen<br />

mangelt es oft an theoretisch-analytischer Klarheit.<br />

Aber: die Leibgeb<strong>und</strong>enheit menschlicher <strong>und</strong> pädagogischer <strong>S<strong>in</strong>n</strong>f<strong>in</strong>dung ist auch die<br />

unerschöpfliche Quelle e<strong>in</strong>er immer "neuen" <strong>Leben</strong>ss<strong>in</strong>nerfahrung. So gibt es gerade<br />

heute wohl nicht wenige "erwachsene" Pädagogen, die theoretisch für sich <strong>und</strong> "die<br />

Pädagogik" ke<strong>in</strong>en <strong>S<strong>in</strong>n</strong> formulieren können, die aber dennoch tagtäglich im Umgang<br />

<strong>mit</strong> "ihren" K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>Leben</strong>ss<strong>in</strong>n <strong>und</strong> "den <strong>S<strong>in</strong>n</strong> <strong>der</strong> Pädagogik" erfahren.<br />

2. Kapitel<br />

<strong>S<strong>in</strong>n</strong>-Fragen angesichts <strong>der</strong> <strong>heutigen</strong> <strong>Leben</strong>swelt<br />

2.1. Ist die uns täglich "<strong>in</strong>s Haus gelieferte Welt" unsere Welt?<br />

Schon <strong>in</strong> den 60iger Jahren hat Günter An<strong>der</strong>s mahnend aufgezeigt, daß die den<br />

Menschen durch die mo<strong>der</strong>nen AV-Medien "<strong>in</strong>s Haus gelieferte Welt verbie<strong>der</strong>t<br />

wird". Und das von ihm angeführte Beispiel <strong>der</strong> Wasserstoffbombenexplosion vom 7.<br />

Mai 1955 muß im <strong>S<strong>in</strong>n</strong>e <strong>der</strong> "Verbie<strong>der</strong>ung" durch die mo<strong>der</strong>ne Medienwelt nicht<br />

weiter expliziert werden. Seither hat die öffentliche Me<strong>in</strong>ung zunehmend das<br />

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