Leben mit Sinnen und Sinn in der heutigen Lebenswelt - Baeuml ...
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Viele Menschen haben durch Beruf <strong>und</strong> Alltagswelt die Beziehungen zu ihrem Leib<br />
<strong>und</strong> ihren Organen verloren. Beruf <strong>und</strong> Alltagswelt - dazu gehört auch die Schule -<br />
verbauen <strong>in</strong> unserer technischen Zivilisation die Beziehungen zu unseren Organen <strong>und</strong><br />
zum KörperlichLeiblichen überhaupt. Deshalb erfahren wir heute oft folgenschwere<br />
humanökologische Fehlsteuerungen, kämpfen weith<strong>in</strong> vergeblich <strong>mit</strong><br />
lebensbedrohenden Zivilisationskrankheiten <strong>und</strong> tun uns schwer, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> auch<br />
öffentlich gefor<strong>der</strong>ten "Wie<strong>der</strong>begegnung <strong>der</strong> Industriegesellschaft <strong>mit</strong> dem Körper"<br />
(R.z.Lippe 1982).<br />
Verlorene <strong>Leben</strong>squalitäten werden heute nicht nur kognitiv, son<strong>der</strong>n als "gefühlter<br />
Mangel" festgestellt: e<strong>in</strong> Mangel, e<strong>in</strong> Verlust, den man fühlt <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>em "ganzen"<br />
Leib!<br />
Auch im Zusammenhang <strong>mit</strong> neueren Überlegungen zu e<strong>in</strong>er lebensnotwendigen<br />
ökologischen Ethik wird e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nlicher reagierende Gesellschaft angestrebt: "Neben<br />
<strong>der</strong> Kritischen Vernunft müssen unsere <strong>S<strong>in</strong>n</strong>e, unsere <strong>S<strong>in</strong>n</strong>lichkeit wie<strong>der</strong> stärker <strong>in</strong>s<br />
Spiel gebracht werden. Die Pflege <strong>und</strong> Entwicklung unserer <strong>S<strong>in</strong>n</strong>e <strong>und</strong> unserer<br />
<strong>S<strong>in</strong>n</strong>lichkeit gehört vielleicht <strong>mit</strong> zu den wichtigsten Beiträgen e<strong>in</strong>er sozialen<br />
Umweltgestaltung <strong>und</strong> Naturpolitik" (W.Bierter 1990, S.126).<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> fühlen noch ganzheitlicher als wir Erwachsene, was ethisch gut ist im<br />
Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> von Menschen <strong>und</strong> Natur. Die un<strong>mit</strong>telbare, un-ver<strong>mit</strong>telte Fähigkeit zur<br />
Erfahrung von <strong>S<strong>in</strong>n</strong>haftem <strong>und</strong> <strong>S<strong>in</strong>n</strong>losen ist jedem K<strong>in</strong>d auch heute noch <strong>in</strong> die<br />
Wiege gelegt. Eltern <strong>und</strong> Lehrer lernen im ehrlichen, offenen Gespräch <strong>mit</strong> den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n oft mehr als aus "ge-lehr-("ee"?)ten Büchern, was dem menschlichen <strong>Leben</strong><br />
<strong>S<strong>in</strong>n</strong> gibt. Das gilt auch für die mo<strong>der</strong>ne Umwelterziehung (vgl. Bäuml-Roßnagl<br />
1990).<br />
2.4. Durch <strong>S<strong>in</strong>n</strong>esübungen zu e<strong>in</strong>em Selbst- <strong>und</strong> Sozialverständnis<br />
Die Fragen an unser Selbstverständnis als Menschen, die heute immer bedrängen<strong>der</strong><br />
werden, lassen sich nicht - <strong>und</strong> das war <strong>in</strong> allen Umbruchzeiten <strong>der</strong><br />
Menschheitsgeschichte so - nur "theoretisch" lösen. Antworten auf <strong>Leben</strong>sprobleme<br />
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