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Leseprobe Digital Engineering Magazin 2010/08

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Elektroautomobile<br />

Im Fokus<br />

23<br />

nen und die ein Elektroauto sozusagen<br />

als Öko-Luxusgegenstand besitzen möchten.<br />

Doch man könnte sich mittelfristig<br />

den Einsatz der Elektroautos als Pendlerfahrzeuge<br />

im Prinzip gut vorstellen: Sehr<br />

viele Autos werden täglich von nur einer<br />

Person zur Arbeit und wieder nach Hause<br />

gefahren. Für dieses Nutzungsprofil ist<br />

ja bereits seit vielen Jahren der Smart das<br />

ideale Auto. Dessen Verkaufszahlen hätten<br />

explodieren müssen, wenn die Leute<br />

ihr Pendlerfahrzeug nach rein vernünftigen<br />

Gesichtspunkten kaufen würden.<br />

Smart tat sich aber lange schwer mit den<br />

vergleichsweise kostengünstigen kleinen<br />

Benzinern und Dieseln<br />

wirtschaftlich erfolgreich<br />

zu sein. Und ein Elektrosmart<br />

würde heute etwa<br />

doppelt so viel kosten wie<br />

der kleine Benziner.<br />

DEM: Wo sehen Sie die wichtigsten Entwicklungsherausforderungen<br />

bei Elektroautos?<br />

Zeichnen sich schon Antworten<br />

ab?<br />

Michael Bargende: Wir haben zwei Problemkreise<br />

beim batteriegetriebenen<br />

Elektrofahrzeug. Da ist zum einen die Batterie<br />

selbst, zum Zweiten das Laden der<br />

Batterie. Bei der Batterietechnologie sind<br />

keine Quantensprünge zu erwarten, für<br />

die nächsten zehn Jahre ist etwas Besseres<br />

als Lithium-Ionen nicht in Sicht. Eine<br />

Lithium-Ionen-Batterie speichert bis zu<br />

200 Wattstunden pro Kilogramm auf Zellebene.<br />

Es gibt Entwicklungen von Lithium-Luft-<br />

oder Zink-Luft-Batterien, die bis<br />

zu 900 Wattstunden pro Kilogramm auf<br />

Zellebene speichern können. Allerdings<br />

ist bei diesem Batterietyp die Wiederaufladbarkeit<br />

und Lebensdauer noch völlig<br />

ungeklärt. Zum Vergleich: ein Kilogramm<br />

Benzin oder Diesel speichert etwa 12.000<br />

Wattstunden. Das heißt: selbst eine künftige<br />

Batteriegeneration würde es noch<br />

nicht einmal schaffen, 10 Prozent des<br />

Energiegehalts von kohlenwasserstoffbasiertem<br />

Brennstoff pro Gewichtseinheit zu<br />

speichern und ist deshalb nicht dazu geeignet,<br />

eine Individualmobilität darzustellen,<br />

wie wir sie heute gewohnt sind.<br />

„Es dürfen keine nicht wintertauglichen, batterieelektrischen<br />

Fahrzeuge auf die Straße subventioniert werden. Das<br />

Geld wäre in Forschung und Entwicklung besser investiert.“<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael<br />

Bargende ist Vorstand<br />

des Forschungsinstituts<br />

für Kraftfahrwesen<br />

und Fahrzeugmotoren<br />

(FKFS) in<br />

Stuttgart und leitet<br />

den Lehrstuhl Verbrennungsmotoren.<br />

DEM: Das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen<br />

und Fahrzeugmotoren Stuttgart<br />

(FKFS) engagiert sich im Stuttgarter<br />

Zentrum für Elektromobilität. Welche<br />

Forschungsfelder hat das FKFS in der<br />

Elektromobilität?<br />

Michael Bargende: Wir arbeiten zum<br />

Beispiel intensiv im Bereich der Hybridantriebe,<br />

die in ihren verschiedenen Ausprägungen<br />

einen klaren Trend darstellen.<br />

Wir beschäftigen uns sehr viel mit der Betriebsstrategie-Entwicklung<br />

für Hybride<br />

und forschen auf der Systemebene über<br />

die Topologie der verschiedenen Hybridarten:<br />

serieller, paralleler, leistungsverzweigter<br />

Hybrid, wie viele Kupplungen,<br />

wie werden diese angesteuert usw. Außerdem<br />

beobachten wir, dass der Hybrid für<br />

den Verbrennungsmotor sehr interessante<br />

Weiterentwicklungspotenziale eröffnet.<br />

Schließlich befassen wir uns auch mit Ladekonzepten<br />

für Plug-in-<br />

Hybride, die an der Steckdose<br />

aufgeladen werden<br />

und einen Teil ihrer Fahrstrecke<br />

elektrisch zurücklegen<br />

können. Denn man<br />

muss jede Gelegenheit<br />

nutzen, um Elektro- oder Plug-in-Hybridautos<br />

mit Energie zu versorgen.<br />

DEM: Gibt es einen Hybridfahrzeugtyp,<br />

der besonders im Kommen ist?<br />

Michael Bargende: Plug-in-Hybride werden<br />

sich, getrieben durch die CO2-Verordnung<br />

der EU, aller Voraussicht nach<br />

stark verbreiten. Der Hauptgrund: Der<br />

Strom, den das Fahrzeug aus der Steckdose<br />

zieht und als Energie in den NEFZ<br />

einbringt, wird als CO2-neutral gewertet<br />

– obwohl dies aufgrund des CO2-Mixes<br />

bei der Stromerzeugung eigentlich nicht<br />

gerechtfertigt ist.<br />

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