Leseprobe Digital Engineering Magazin 2010/08
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38 Simulation & Visualisierung Crash-Simulation<br />
AUF DEM WEG ZUM AUTOMATISIERTEN OPTIMIERUNGSPROZESS<br />
Crash ist nicht länger Nadelöhr<br />
PRADEEP SRINIVASAN, EVELYN GEBHARDT<br />
Altair <strong>Engineering</strong>, ein Anbieter von Entwicklungswerkzeugen und Dienstleistungen, hat gemeinsam mit Industriepartnern<br />
einen automatisierten Prozess entwickelt, der es in einem Pilotprojekt erstmals ermöglicht<br />
hat, die gesamte Entwicklungsschleife eines virtuellen Crash-Tests innerhalb von 24 Stunden durchzuführen.<br />
berechnet werden konnte. Das Modell<br />
enthielt mehr als eine Million Elemente<br />
und wurde unter Nutzung der neuesten<br />
Intel-Software-Tools, Compiler und Übertragungstechnologien<br />
erfolgreich auf<br />
einem Intel-Cluster berechnet, um die<br />
bestmögliche Leistung zu erzielen.<br />
Kompletter Crash-Prozess in 24 Stunden: Simulationsmodell vor und nach dem<br />
Crash-Versuch.<br />
Crash-Simulationen sind zeitaufwändig<br />
und ressourcenintensiv. Sie waren<br />
bisher nicht dafür geeignet,<br />
stochastische Untersuchungen zur Designrobustheit<br />
in einem vertretbaren<br />
Zeitrahmen durchzuführen. Da ein realer<br />
Test durchaus Kosten von 250.000<br />
Euro und mehr verursachen kann und<br />
auch die Crash-Simulation wichtige Erkenntnisse<br />
über den aktuellen Prototyp<br />
liefert, wird der Modellierungs- und Berechnungsaufwand<br />
von den Ingenieuren<br />
in Kauf genommen. Dadurch wird – zumindest<br />
zur virtuellen Absicherung vor<br />
dem Prototypenbau – eine Momentaufnahme<br />
des Prototypendesigns mittels<br />
Crash-Simulation analysiert. Abhängig<br />
vom Ergebnis werden Ideen und Impulse<br />
für Designveränderungen erarbeitet, innerhalb<br />
des CAD-Werkzeugs umgesetzt<br />
und die Daten für die Berechnung aufgearbeitet.<br />
Kompletter Crash-Prozess<br />
in 24 Stunden<br />
Eine solche Entwicklungsschleife kann jedoch<br />
bis zu mehrere Wochen in Anspruch<br />
nehmen, ohne dabei das gewünschte Ergebnis<br />
garantieren zu können. Auf die Untersuchung<br />
von Designrobustheit oder<br />
Fertigungsstreuung musste so bisher in<br />
der Regel beim Crash verzichtet werden.<br />
Diese Situation hat sich nun geändert. In<br />
einem von Altair <strong>Engineering</strong> und Ford<br />
durchgeführten Pilotprojekt konnte erstmals<br />
die gesamte Entwicklungsschleife<br />
einer Crash-Phase innerhalb von 24 Stunden<br />
durchlaufen werden.<br />
Grundlage dieses „CAD2CRASH24“-<br />
Projekts war ein bereits im November<br />
2009 bekanntgegebenes Crash-Projekt,<br />
in dem mit RADIOSS, der Solver-Lösung<br />
der Altair HyperWorks CAE Software<br />
Suite, das Crash-Modell eines Gesamtfahrzeugs<br />
in weniger als fünf Minuten<br />
Praxistest: Crash-Pilotprojekt<br />
mit Ford<br />
Bei dem aktuellen Pilotprojekt erhielt Altair<br />
Unterstützung durch die Ford Motor<br />
Company, die für die Untersuchung repräsentative<br />
CAD-Daten zur Verfügung<br />
stellte. Im ersten Schritt wurden die CAD-<br />
Rohdaten des Gesamtfahrzeugmodells<br />
in HyperMesh eingeladen. Das CAD-Modell,<br />
ein Ford-Mittelklassefahrzeug, bestand<br />
aus über 1.000 Baugruppen und<br />
2.000 Komponenten und repräsentierte<br />
das BIW- (Body-in-White-) Chassis inklusive<br />
Subsysteme, das Instrumenten-Panel,<br />
den Antriebsstrang, die vordere Stoßstange,<br />
die Sitzbaugruppe, Reifen, Fahrwerkskomponenten<br />
und andere Bauteile.<br />
Dabei wurden die Subsysteme mittels<br />
Morphing angepasst, um dem BIW-Modell<br />
der National Highway Traffic Safety<br />
Administration zu entsprechen.<br />
Beim Import wurden die Daten dem<br />
CAD2CRASH24-Projekt automatisch hinzugefügt<br />
und mit der Altair-Simulationsdatenmanagement-Lösung<br />
verwaltet.<br />
Durch die in HyperMesh verfügbaren<br />
Werkzeuge zur Geometriebereinigung<br />
konnten die Daten für das darauffolgende<br />
Batch-Meshing weiter aufbereitet<br />
werden. Anschließend wurden die Bauteile<br />
parallel auf einer Vielzahl von „Cloud-<br />
Computing“-Rechenknoten vernetzt und<br />
unter Berücksichtigung der bestehenden<br />
Verbindungen (Schweißverbindung, Bol-<br />
8/<strong>2010</strong>