Leseprobe Digital Engineering Magazin 2010/08
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Crash-Simulation<br />
Simulation & Visualisierung<br />
39<br />
zen, Klebeverbindungen usw.) zu einem<br />
Modell zusammengeführt. Danach folgte<br />
der Masse-Trimm, bei dem die Massedifferenz<br />
zwischen CAE- und Gesamtfahrzeugmodell<br />
ausgeglichen wurde.<br />
Die eingesetzten Software-Tools<br />
Zur Vorbereitung der Crash-Simulation<br />
wurde das Modell unter Verwendung<br />
von HyperCrash durch ein Modell der<br />
Insassen, der Gurte sowie der Airbags<br />
komplettiert. Die Ingenieure haben HyperCrash<br />
außerdem dazu verwendet, um<br />
das Modell – vom einfachen Bauteilcheck<br />
bis hin zur Überprüfung der Verbindungen<br />
– für den Crash zu validieren. Das<br />
Altair-Jobmanagement-Portal PBS Catalyst<br />
wurde gemeinsam mit dem Computing-Ressourcen-Management-Werkzeug<br />
PBS Professional genutzt, um den<br />
Analyseprozess zu vereinfachen und zu<br />
beschleunigen. Die eigentliche Crash-Berechnung<br />
teilten die Projektingenieure<br />
mit RADIOSS auf 64 CPUs auf und ließen<br />
das Modell in der Altair-Cloud-Computing-Umgebung<br />
berechnen. Dabei wurde<br />
mit RADIOSS ein 65-ms-Frontal-Crash<br />
mit einem 50-Prozent-Hybrid-III-Dummy<br />
von First Technology Safety Systems und<br />
einem Airbag von Reference Metric (IMM)<br />
berechnet. Nach der Kalkulation wurden<br />
die Ergebnisse mit HyperView unter Nutzung<br />
eines individuell angepassten Postprocessing-Autoreports<br />
und Microsoft<br />
Office bearbeitet und für die Präsentation<br />
aufbereitet.<br />
Geplanter und tatsächlicher Zeitverbrauch<br />
der Einzelschritte<br />
In der ursprünglichen Schätzung des<br />
Aufwandes der einzelnen Projektschritte<br />
wurden je zwei Stunden für das<br />
Batch-Meshing des BIW-Modells und<br />
der Baugruppen, zwei Stunden für das<br />
BIW Assembly (Schweißverbindungen)<br />
und vier Stunden für die Sub-Assembly-<br />
Verbindungen (Bolzen, Schweißnahtund<br />
Klebeverbindungen) veranschlagt.<br />
Außerdem schätzte man je zwei Stunden<br />
für den Masse-Trimm, das<br />
Crash-Setup sowie für die Modellvalidierung.<br />
Für die eigentliche<br />
Crash-Simulation auf 64<br />
CPUs wurden sechs Stunden<br />
und für die anschließende automatische<br />
Berichterstellung<br />
zwei Stunden eingeplant.<br />
Nach Projektende erwies es<br />
sich, dass für die meisten der zu<br />
bearbeitenden Aufgaben weniger<br />
Zeit als zunächst eingeplant<br />
benötigt wurde, einige Schritte<br />
dauerten jedoch auch länger als<br />
erwartet. So zeigte sich zum Beispiel<br />
beim Masse-Trimm, dass<br />
einige Unterbaugruppen fehlten<br />
und diese manuell eingefügt werden<br />
mussten. Auch in der Crash-Setup-Phase<br />
mussten noch einige der Anpassungen<br />
manuell vorgenommen werden.<br />
Nun auch stochastische Crash-Untersuchungen<br />
möglich<br />
Insgesamt hat das CAD2CRASH24-Pilotprojekt<br />
gezeigt, dass ein hoher Automatisierungsgrad,<br />
gekoppelt mit leistungsfähiger<br />
Simulationssoftware, zu<br />
erheblichen Zeiteinsparungen führen<br />
kann – Zeit, die sich nun für das Erreichen<br />
weiterer Programmziele und für allgemeine<br />
Sicherheitsanforderungen an die Produkte<br />
nutzen lässt. Dank dieses Analysetempos<br />
haben Ingenieure künftig mehr<br />
Zeit für andere wichtige Untersuchungen<br />
und Studien und können mehr Designalternativen<br />
in Bezug auf Gewicht, Material<br />
und Leistung untersuchen, während die<br />
Zeit bis zur Markteinführung eines neuen<br />
Produktes gleichzeitig deutlich reduziert<br />
werden kann. Diese Turn-around-Zeiten<br />
bieten nun auch die Möglichkeit, statistische<br />
und stochastische Untersuchungen<br />
Modellvalidierung beim Aufsetzen der Crash-Simulation.<br />
Bilder: Altair<br />
in der Crash-Domaine durchzuführen,<br />
um Leistung und Robustheit eines Designs<br />
weiter zu verbessern.<br />
Der vorgestellte Prozess kann in dieser<br />
Form in jeder Industrie zum Einsatz kommen,<br />
in der die einwandfreie Funktion eines<br />
Produkts von besonderer Wichtigkeit<br />
ist. So zum Beispiel auch in der Konsumgüterindustrie<br />
bei Falltests bei Mobiltelefonen,<br />
in der Luft- und Raumfahrt für Untersuchungen<br />
im Bereich Vogelschlag<br />
oder für Lebensdaueranalysen von implantierten<br />
medizinischen Geräten. to<br />
Pradeep Srinivasan ist Business Development<br />
Manager Global Markets Team bei Altair <strong>Engineering</strong>.<br />
Evelyn Gebhardt ist Geschäftsführerin von<br />
Blue Gecko Marketing.<br />
KENNZIFFER: DEM20609