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Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

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12 KAPITEL 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />

Daher muss man durch sogenanntes Tempern die entstandenen Schäden am<br />

Gitter wieder ausgleichen. S<strong>in</strong>d die Atome im Gitter regulär angeordnet, so<br />

entspricht dies e<strong>in</strong>em Zustand der m<strong>in</strong>imalen Energie. Beim Tempern können<br />

die Atome des gestörten Gitters durch die bei zunehmender Temperatur<br />

erhöhte Diffusion der Gitteratome leichter ihre reguläre Anordnung erreichen<br />

[Dem05]. Bei diesem als Tempern bezeichneten Wiederherstellen der Gleichgewichtskonzentrationen<br />

<strong>von</strong> Defekten werden Konzentrationen <strong>von</strong> Defekten<br />

durch das langsame Erwärmen und wieder Abkühlen erneut auf die Maxwell-<br />

Boltzmann-Form gebracht und diese entsprechend auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum bzw. null<br />

reduziert [Ash05].<br />

Die Zahl der Oberflächenplätze ist gegen die Zahl der Plätze im Volumen<br />

verschw<strong>in</strong>dend kle<strong>in</strong>, daher tragen beim Schottky-Defekt nur die Lücken zur<br />

Entropie bei, während beim Frenkel-Defekt sowohl das Atom als auch die<br />

Lücke im Zwischengitter unabhängig <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander im Kristall verteilt s<strong>in</strong>d<br />

und man deshalb zwei unabhängige Beiträge zur Entropie erhält [Iba02].<br />

Da das Atom auf dem Zwischengitterplatz <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Metallen mit ihrer<br />

hohen Packungsdichte schlechter gebunden ist, setzt die Bildung e<strong>in</strong>es<br />

Frenkel-Defekts e<strong>in</strong>e Entropievermehrung voraus und erfordert bed<strong>in</strong>gt durch<br />

die <strong>in</strong> der Umgebung e<strong>in</strong>es Zwischengitteratoms ausgebildeten starken Gitterverzerrungen<br />

relativ große Energien (e<strong>in</strong>ige eV) [Kop07]. Die Bildungsenthalpie<br />

für Zwischengitteratome <strong>in</strong> Metallen liegt um e<strong>in</strong>en Faktor 3 höher als<br />

die für Leerstellen, daher entstehen sie im thermodynamischen Gleichgewicht<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen Konzentration [Got07].<br />

In Ionenkristallen wird bevorzugt, dass gleich viele Leerstellen für Kationen<br />

wie für Anionen entstehen, weil dann der Kristall <strong>in</strong>sgesamt elektrisch neutral<br />

bleibt. Hier liegen die Bildungsenthalpien <strong>von</strong> Schottky- und Frenkel-<br />

Defekten nahe beie<strong>in</strong>ander, sodass sich bei e<strong>in</strong>er Erwärmung der Kristalle<br />

beide Defekttypen ausbilden [Iba02, Dem05].<br />

Betrachtet wird im Folgenden e<strong>in</strong> Festkörper bestehend aus n Leerstellen und<br />

N Atom- oder Ionenrümpfen. Erfährt dieser beim Befördern e<strong>in</strong>er Leerstelle<br />

aus dem Kristall<strong>in</strong>neren an die Kristalloberfläche e<strong>in</strong>e Erhöhung der <strong>in</strong>neren<br />

Energie und e<strong>in</strong>e Entropievermehrung, setzt e<strong>in</strong> Leerstellenbildungsmechanismus<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Geht man <strong>von</strong> der im thermodynamischen Gleichgewicht m<strong>in</strong>imal werdenden<br />

Gibbs’schen Freien Energie G aus,<br />

G = U − TS + pV (2.1)<br />

überführt diese <strong>in</strong> die für konstante Temperatur und konstantes Volumen

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