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Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

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42 KAPITEL 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />

vollständig aufgelöst werden. Je nachdem, ob derartige frühen Ausscheidungen<br />

abhängig <strong>von</strong> der Legierungszusammensetzung die Bildung der β ′′ -Phase<br />

begünstigen oder verh<strong>in</strong>dern, spricht man vom positiven bzw. negativen Effekt<br />

der Kaltauslagerung. Legierungen mit e<strong>in</strong>em hohen Silizium-Überschuss<br />

zeigen negativen Effekt, <strong>in</strong>dem sie nach e<strong>in</strong>er Kaltauslagerung zu Festigkeitsverlusten<br />

tendieren und ca. 20 % ihrer maximal möglichen Endfestigkeit verlieren,<br />

welche bei e<strong>in</strong>em Verzicht auf e<strong>in</strong>e vorangehende Kaltauslagerung erreichbar<br />

wären [Yam00, Mat00]. Legierungen mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>geren Anteil an<br />

Silizium und Magnesium gew<strong>in</strong>nen zwar durch die Kaltauslagerung an Härte,<br />

aber sie erreichen im absoluten Vergleich die Härte siliziumreicher Legierungen<br />

nicht. E<strong>in</strong>e Vermutung geht da<strong>von</strong> aus, dass für die Bildung der β ′′ -Phase<br />

weniger Silizium und Magnesium zur Verfügung stehen, da die GPI-Zonen,<br />

die sich bei niedriger Temperatur bilden, bei e<strong>in</strong>er nachfolgenden Warmauslagerung<br />

mit den nadelförmigen Ausscheidungen der β ′′ -Phase konkurrieren<br />

[Sag96]. Im Allgeme<strong>in</strong>en wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass die Ausscheidungen<br />

der Kaltauslagerung sich nicht als Keime für die β ′′ -Phase fungieren [Mur98].<br />

Wird jedoch die Legierung nach dem Abschrecken bei e<strong>in</strong>er höheren Temperatur<br />

(ca. 70 ∘ C) ausgelagert, so wird bed<strong>in</strong>gt durch die Entstehung <strong>von</strong><br />

GP-Zonen vorzugsweise die β ′′ -Teilchen gebildet, sodass hierbei nicht gänzlich<br />

ausgeschlossen werden kann, dass die so gebildeten GP-Zonen doch als<br />

Keime für β ′′ -Phase zur Verfügung stehen [Mur99]. H<strong>in</strong>sichtlich der Ausscheidungssequenz<br />

werden vor allem sowohl die Frühstadien und ihre Relation zu<br />

Clustern und GP-Zonen als auch die Ursachen des negativen Effekts noch<br />

recht kontrovers diskutiert [Edw98]. Diesbezüglich ergeben sich jedoch Widersprüche,<br />

die sowohl auf die Messergebnisse als auch auf die Schlussfolgerungen<br />

der Forschergruppen zurückzuführen s<strong>in</strong>d (siehe z.B. [Sag94, Mur99]).<br />

Diese Erklärungsansätze lassen e<strong>in</strong>en eventuell möglichen E<strong>in</strong>fluss <strong>von</strong> e<strong>in</strong>geschreckten<br />

Leerstellen gänzlich vermissen. E<strong>in</strong> diesbezüglich entwickeltes<br />

Modell, welches die Leerstellen mite<strong>in</strong>bezieht (vgl. [Yam00]), wurde experimentell<br />

jedoch nicht verifiziert.<br />

Um den negativen Effekt der Kaltauslagerung zu verh<strong>in</strong>dern oder zum<strong>in</strong>dest<br />

dessen E<strong>in</strong>fluss zu verr<strong>in</strong>gern, werden gewöhnlich zwei verschiedene Ansätze<br />

verfolgt. Die Ansätze bestehen e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> der Optimierung der Legierungszusammensetzung<br />

[Hon04] und andererseits <strong>in</strong> der Optimierung der thermischen<br />

Prozesskette [Gup02].<br />

2.4 Positronenspektroskopie<br />

Im Jahre 1928 sagte Dirac die Existenz des Positrons aus se<strong>in</strong>er relativistischen<br />

Wellengleichung voraus, als er die Kovarianz des Energie/Impuls-

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