Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

2.3. ALUMINIUMLEGIERUNGEN 39
obachteten Festigkeitssteigerungen mit den lichtmikroskopischen Methoden
zu entlüften. Erst 1938 konnten unabhängig voneinander Guinier und Preston
Cu-reiche Zonen in Al-Cu-Legierungen anhand von Streifenbildung in
Röntgenbeugungsbildern nachweisen. Eine detaillierte Beschreibung nanoskaliger
Ausscheidungen erfolgte jedoch erst 1959, als die direkte Beobachtung
von GP-Zonen mit Elektronenmikroskopen möglich wurde [Por00, Hor01].
Abbildung 2.7: Ausscheidungsphasen des AlCu-Systems mit Größenangaben
nach [Haa84].
2.3.2 Das System AlMgSi
Aluminium-Legierungen mit den Hauptlegierungselementen Magnesium und
Silizium gehören zu den meist warmausgehärteten 6000er-Legierungen und
weisen mittlere bis hohe Festigkeiten (120-400 N/mm 2 ) auf. Sie verfügen über
eine gute Korrosionsbeständigkeit und eine sehr gute Schweißbarkeit im Vergleich
zu den 2000er AlCu-Legierungen. AlMgSi-Legierungen sollten jedoch
nicht ohne Schweißzusatz geschweißt werden, da sie zur Warmrissbildung
neigen. Zur Verhinderung der Rissbildung verwendet man Metall-Füllungen
(filler metals), welche höhere Anteile von Silizium oder Magnesium aufweisen
[Mat05]. Die 6000er-Legierungen werden vor allem in der Automobil- und
Flugzeugindustrie eingesetzt. Bei Konstruktionen im Flugzeugbau kann z.B.