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Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

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2.2. VERFESTIGUNGSMECHANISMEN 29<br />

können jedoch die Ausscheidungen mit dem Orowan-Mechanismus überw<strong>in</strong>den<br />

(siehe Abbildung 2.5). Hierbei wölbt sich die Versetzung zwischen den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Ausscheidungen aus, bis sich der Krümmungsradius der Auswölbung<br />

bei weiterem Voranschreiten der Versetzung unabhängig <strong>von</strong> der Spannungserhöhung<br />

vergrössert und sich antiparallele Versetzungsteile h<strong>in</strong>ter der<br />

Ausscheidung berühren und sich schließlich e<strong>in</strong>e freie Versetzung ablöst. Bei<br />

diesem Mechanismus werden Versetzungsr<strong>in</strong>ge durch die Schubspannung fest<br />

an die Ausscheidung gepresst. Das aufgebaute Spannungsfeld der Versetzungsr<strong>in</strong>ge<br />

sorgt dafür, dass e<strong>in</strong>e nachfolgende Versetzung zum Überw<strong>in</strong>den<br />

der Teilchen gewöhnlich höhere Spannung als vorangegangene Versetzung benötigt.<br />

Die Orowan-Spannung τ OR verhält sich dabei umgekehrt proportional zum<br />

Auscheidungsradius r bzw. zum mittleren Teilchenabstand S<br />

τ OR = G ⋅ b<br />

S<br />

∝ G ⋅ b<br />

r<br />

(2.18)<br />

Der mittlere Teilchenabstand S ist dabei mit der Teilchengrösse r über den<br />

Volumenbruchteil f (Volumenanteil der Teilchen) verknüpft 6 .<br />

Aus der Gleichung 2.18 wird ersichtlich, dass es beim Aushärten auf e<strong>in</strong>e<br />

gleichmäßige Verteilung der Teilchen <strong>in</strong> der Matrix ankommt, <strong>in</strong>sbesondere<br />

bei Legierungen mit ger<strong>in</strong>gerem Fremdatomanteil, da sonst der mittlere Teilchenabstand<br />

S zu groß wird.<br />

Die Spannung τ S zum Schneiden der Ausscheidung (siehe Abbildung 2.5)<br />

kann nicht größer als die Orowan-Spannung τ OR werden; daraus ergibt sich<br />

für τ S = τ OR e<strong>in</strong>e vom prozentualen Volumenanteil der gelösten Teilchen unabhängige,<br />

optimale Teilchengröße r opt , bei der e<strong>in</strong>e maximale Festigkeit<br />

erreicht werden kann<br />

r opt ∝ G ⋅ b2<br />

(2.19)<br />

γ<br />

Dabei bezeichnet γ die effektive Grenzflächenenergie der Ausscheidung. Inkohärente<br />

Ausscheidungen, die bei hohen Temperaturen gebildet werden, besitzen<br />

<strong>in</strong> der Regel sehr große Korngrösse und eignen sich daher wenig zur<br />

Festigkeitssteigerung.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Aushärtung wird also das Ziel angepeilt, den optimalen Teilchenradius<br />

r opt e<strong>in</strong>zustellen oder zum<strong>in</strong>dest die Konzentration der gelösten Atome<br />

groß, die Korngrösse oder die Abstände zwischen den Teilchen kle<strong>in</strong> zu machen<br />

und diese Faktoren im Gefüge mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den [Hor08, Got07].<br />

6 r = S ⋅ √ f

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