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Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

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2.1. DEFEKTE IM FESTKÖRPER 13<br />

e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>imalwert annehmende Helmholtzsche freie Energie F<br />

F = U − TS (2.2)<br />

und verknüpft die letztgenannte thermodynamische Größe nach dem Boltzmann-<br />

Pr<strong>in</strong>zip mit der statistischen Größe Entropie,<br />

N!<br />

S = n ⋅ σ Th + k B ⋅ ln<br />

n!(N − n)!<br />

(2.3)<br />

läßt sich so daraus die Leerstellenkonzentration für e<strong>in</strong>en Kristall bei e<strong>in</strong>er<br />

gegebenen Temperatur T näherungsweise zu<br />

c L (T) = n N = exp[σF Th<br />

k B<br />

] ⋅ exp[− εF v<br />

k B T ] (2.4)<br />

bestimmen [Kop07]. Der hochgestellte Index F <strong>in</strong> Glg.2.4 deutet an, dass die<br />

durch Glg.2.1 gegebene Gibb’sche Freie Energie unter Anwendung <strong>von</strong> konstantem<br />

bzw. kle<strong>in</strong>em Druck <strong>in</strong> die Darstellung der Freien Energie überführt<br />

wurde.<br />

Die Entropie (Glg. 2.3) setzt sich dabei aus zwei Anteilen zusammen. Der<br />

erste Term bezieht sich auf die thermische Entropie S Th =n ⋅ σ Th , der zweite<br />

Term auf die Konfigurationsentropie S Kf =k B ⋅ lnW. Die thermodynamische<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit W hat hierbei nach Boltzmann im thermodynamischen<br />

Gleichgewicht des Systems e<strong>in</strong> Maximum.<br />

ε F v ist durch ΔU=n ⋅ ε F v def<strong>in</strong>iert und bezeichnet dabei die zur Beförderung<br />

e<strong>in</strong>es Gitteratoms aus dem Kristall<strong>in</strong>neren an die Kristalloberfläche benötigte<br />

Energie und σTh F gibt die Erhöhung der thermischen Entropie je erzeugte<br />

Leerstelle an. Die Konfigurationsentropie S Kf beschreibt beim Vorhandense<strong>in</strong><br />

<strong>von</strong> Leerstellen die Verteilungsmöglichkeiten der thermischen Energie<br />

des Kristalls auf mögliche Schw<strong>in</strong>gungszustände des Kristallgitters.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> den <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> dünnen, langen Kristallnadeln ausgebildeten<br />

Whiskern, die aus der Gasphase praktisch als defektfreie metallische E<strong>in</strong>kristalle<br />

abgeschieden werden, bleibt jedoch die <strong>in</strong> Glg.2.4 theoretisch geforderte<br />

Realisierung re<strong>in</strong>er Stoffe - das theoretisch gefordete Verschw<strong>in</strong>den der Leerstellen<br />

bei der absoluten Nulltemperatur - <strong>in</strong> der Praxis nicht erfüllt, da sich<br />

bei tiefen Temperaturen ke<strong>in</strong>e kristall<strong>in</strong>en Gleichgewichtsformen ausbilden<br />

und die Leerstellen sich beim Annähern an die absolute Temperatur schon<br />

vorher „e<strong>in</strong>frieren“ und die Defekte sich aufgrund unterdrückter Diffusionsprozesse<br />

nicht ausheilen können. Punktdefekte kommen also selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kristall vor, der sich im thermodynamischen Gleichgewicht bef<strong>in</strong>det [Ash05].<br />

ε v hat bei Edelmetallen e<strong>in</strong>en Wert <strong>von</strong> etwa 1 eV und der Entropiefaktor

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