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Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

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2.4. POSITRONENSPEKTROSKOPIE 43<br />

Vierervektors untersuchte [Dir30]. 1932, im Jahr der Entdeckung des Neutrons,<br />

entdeckte und benannte Carl Anderson 9 <strong>in</strong> Nebelkammerspuren der<br />

kosmischen Höhenstrahlung das Positron [And33]. Das Positron wurde erstmalig<br />

<strong>in</strong> den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts zur <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong><br />

Festkörpern e<strong>in</strong>gesetzt [Beh42]. Die <strong>Untersuchung</strong>en <strong>in</strong> der Positronenannihilation<br />

gewannen zusätzlich an Bedeutung, als <strong>von</strong> De Benedetti gefunden<br />

wurde, dass die beiden Annihilationsquanten im Laborsystem nicht exakt<br />

koll<strong>in</strong>ear s<strong>in</strong>d [DeB49].<br />

Das Positron, als das Antiteilchen des Elektrons, hat die gleiche Masse und<br />

den gleichen Sp<strong>in</strong> wie das Elektron, ist aber positiv geladen; se<strong>in</strong> magnetisches<br />

Moment ist daher parallel zum Sp<strong>in</strong>. Im Vakuum ist e<strong>in</strong> Positron stabil (<br />

τ 1/2 > 2 ⋅ 10 22 Jahre [Sch88]). In kondensierter Materie annihilieren das Elektron<br />

und se<strong>in</strong> Antiteilchen, das Positron, bei Aufe<strong>in</strong>andertreffen nach e<strong>in</strong>er<br />

kurzen Zeit, <strong>in</strong> der Größenordnung 100-300 ps, unter Erzeugung <strong>von</strong> zwei<br />

oder drei Photonen zu Gammastrahlung. Im Schwerpunktsystem werden bei<br />

der Annihilation <strong>in</strong> den meisten Fällen zwei γ-Quanten emittiert, die sich<br />

mit gleichem Impuls und e<strong>in</strong>er Energie <strong>von</strong> je 511 keV <strong>in</strong> entgegengesetzte<br />

Richtungen relativ zum ursprünglichen Massenmittelpunkt bewegen.<br />

Das Positron kann mit e<strong>in</strong>em Elektron allerd<strong>in</strong>gs nur für kurze Zeit auch e<strong>in</strong>en<br />

gebundenen Zustand bilden. Das um den geme<strong>in</strong>samen Massenmittelpunkt<br />

„kreisende“ Elektron-Positron-Paar, welches an e<strong>in</strong> Wasserstoffatom er<strong>in</strong>nert<br />

und daher Positronium genannt wird, endet ebenfalls mit der Annihilation.<br />

Das Positronium, dessen Bildung <strong>in</strong> Metallen durch die Abschirmung der Positronenladung<br />

durch die umgebenden Leitungselektronen verh<strong>in</strong>dert wird,<br />

bildet sich vorzugsweise <strong>in</strong> Isolatoren und im Vakuum ( B<strong>in</strong>dungsenergie 6.8<br />

eV).<br />

Mit Positronen lassen sich die Impulsdichten der Elektronen darstellen und<br />

Informationen aus dem Impulsraum direkt gew<strong>in</strong>nen, da die Erhaltungssätze<br />

für das Elektron-Positron-Paar vor und nach der Annihilation gelten und<br />

die Informationen über den Elektronenimpuls <strong>in</strong> der Annihilationsstrahlung<br />

nicht verloren gehen.<br />

Werden Positronen im Kristallgitter durch das lokal negative Potential e<strong>in</strong>es<br />

Defektes gebunden, so ändern sich die Eigenschaften der Annihilationstrahlung<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> Defekttypen charakteristisch. Dank dieses Charakteristikums<br />

wird das Positron als Sonde zur <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> Defekten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt [Mac67].<br />

Die Messung der Impulsdichteverteilung im Festkörper kann z.B. zur Rekon-<br />

9 Drei Jahre später entdeckte C. Anderson das Myon <strong>in</strong> Nebelkammerspuren, die auf<br />

dem Pike’s Peak <strong>in</strong> Colorado aufgezeichnet worden waren. 1936 wurde er für se<strong>in</strong>e Entdeckungen<br />

mit dem Nobelpreis geehrt.

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