22.11.2013 Aufrufe

Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

Untersuchung von Einzelausscheidungen in Aluminiumlegierungen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

30 KAPITEL 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />

Voraussetzungen zum Herbeiführen e<strong>in</strong>er Ausscheidungshärtung lassen sich<br />

am besten an e<strong>in</strong>em b<strong>in</strong>ären Zustandsdiagramm als Funktion der Temperatur<br />

des <strong>in</strong> Gewichts- oder Atomprozent angegebenen Mischungsverhältnisses<br />

der re<strong>in</strong>en Komponenten A und B veranschaulichen.<br />

Die e<strong>in</strong>gangs erwähnte abnehmende Löslichkeit e<strong>in</strong>es Legierungselements mit<br />

s<strong>in</strong>kender Temperatur ist nicht h<strong>in</strong>reichend zum Aushärten im festen Zustand.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird die Ausscheidung <strong>von</strong> kohärenten bzw. teilkohärenten<br />

Phasen notwendig. Bleibt diese Ausscheidung aus, erfolgt ke<strong>in</strong>e<br />

Aushärtung, selbst wenn dies vom Zustandsdiagramm als möglich prognostisiert<br />

wird. Sehr oft führt e<strong>in</strong>e starke Übersättigung (z.B. im System Cu-<br />

Zn) nicht zw<strong>in</strong>gend zu e<strong>in</strong>er Ausscheidung oder aber es scheidet sich der<br />

β-Mischkristall direkt aus. Folgende Voraussetzungen zum Herbeiführen e<strong>in</strong>er<br />

Ausscheidungshärtung müssen also erfüllt werden<br />

1. Abnehmende Löslichkeit des Legierungselements mit s<strong>in</strong>kender Temperatur<br />

2. E<strong>in</strong>e beschränkte Mischkristallbildung der beiden Legierungskomponenten<br />

3. E<strong>in</strong>e bestehende Tendenz zur Bildung kohärenter Zwischenphasen<br />

Als erster Schritt wird die Legierung e<strong>in</strong>er Glühbehandlung im Temperaturbereich<br />

des homogenen Mischkristalls unterzogen. Bei dieser auch als Lösungsglühen<br />

oder als Homogenisieren bezeichneten Glühbehandlung wird die<br />

Legierung bis zu e<strong>in</strong>er Temperatur oberhalb der Löslichkeitsl<strong>in</strong>ie aufgeheizt,<br />

bis sich bei dieser Glühtemperatur e<strong>in</strong> homogener Mischkristall α MK bildet.<br />

Als zweiter Schritt wird der Mischkristall mit so hoher Abkühlgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>von</strong> der Lösungstemperatur abgeschreckt, dass sich der Mischkristall bei<br />

Raumtemperatur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em übersättigten, homogenen Zustand bef<strong>in</strong>det. Hierdurch<br />

wird also die Bildung der Gleichgewichtsphase unterdrückt.<br />

β-Mischkristalle β MK , die sich bei e<strong>in</strong>er langsamen Abkühlung entsprechend<br />

dem Gleichgewichtszustand an Korngrenzen ausgeschieden hätten, können<br />

sich nun nicht ausscheiden - weite Wege bis zu Korngrenzen <strong>in</strong>folge ebenfalls<br />

unterdrückter Diffusion -. Hierbei s<strong>in</strong>d also mehr B-Atome im α MK gelöst,<br />

als es dem Gleichgewichtszustand entspricht.<br />

Als dritter und letzter Schritt wird der an gelösten B-Atomen übersättigte<br />

Mischkristall ausgelagert. Diese Auslagerungsbehandlung kann bei Raumtemperatur<br />

(Kaltaushärtung) oder bei e<strong>in</strong>er erhöhten Temperatur (Warmaushärtung)<br />

erfolgen. Beim Auslagern scheiden sich aus dem übersättigten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!