Diplomarbeit "Kommunales Energiemanagement" - Kenwo.de
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2.1.3 Energieumwandlung und Energieeffizienz<br />
Durch die Umwandlung von Energie entstehen physikalisch bedingt Verluste. Mit <strong>de</strong>m<br />
Wirkungsgrad η kann die Qualität (= Effizienz) <strong>de</strong>r Energieumwandlung beschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n. 23 Energieeffizienz be<strong>de</strong>utet, „[...] dass eine bestimmte Energiedienstleistung<br />
(energetischer Nutzen) mit einem minimalen nichterneuerbaren Primärenergieaufwand<br />
erbracht wer<strong>de</strong>n soll.“ 24<br />
Bis zum eigentlichen Ziel <strong>de</strong>s Energieeinsatzes, <strong>de</strong>r Energiedienstleistung (EDL) sind<br />
mehrere Umwandlungsschritte erfor<strong>de</strong>rlich, bei <strong>de</strong>nen jeweils Verluste entstehen.<br />
Die Primärenergie, als Energie in ihrer ursprünglichen, nicht aufbereiteten und somit im<br />
Allgemeinen noch nicht nutzbaren Form wird über Vere<strong>de</strong>lungsprozesse in En<strong>de</strong>nergie<br />
umgewan<strong>de</strong>lt. En<strong>de</strong>nergie, welche nach einem weiteren Umwandlungsprozeß als<br />
Nutzenergie vorliegt, ist Energie in <strong>de</strong>r Form, wie sie <strong>de</strong>m Endverbraucher zugeführt<br />
wird. Die Erweiterung dieser Energieumwandlungskette auf die Stufe <strong>de</strong>r<br />
Energiedienstleistung ist recht neu und noch nicht überall etabliert.<br />
„Mittlerweile setzt sich die Einsicht, dass <strong>de</strong>r Energieeinsatz letztlich zur Bereitstellung<br />
von EDL erfolgt, jedoch zunehmend durch.“ 25 W arum dieser Ansatz so wichtig ist, soll<br />
eine weitere Aussage von Göllinger ver<strong>de</strong>utlichen:<br />
„Mit <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>r Perspektive um die Bereitstellung von EDL ist ein wesentlicher<br />
Erkenntnisfortschritt im Bereich <strong>de</strong>r Energiewirtschaft verbun<strong>de</strong>n. Denn damit gerät die<br />
energierelevante Infrastruktur auf <strong>de</strong>r Nutzerseite ebenfalls ins Blickfeld. Viele<br />
Darstellungen <strong>de</strong>r energiewirtschaftlichen Leistungen en<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Nutzenergie, dabei<br />
liegen die wesentlichen Effizienzpotentiale inzwischen im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Energieanwendung.“ 26<br />
Bei <strong>de</strong>r Suche nach Effizienzsteigerung sollte daher <strong>de</strong>r erste Ansatzpunkt im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Energieanwendung liegen. Grundsätzlich sollte zunächst die EDL selbst in Frage<br />
gestellt und geprüft wer<strong>de</strong>n, ob diese nicht effizienter, kostengünstiger und mit einem<br />
besseren Komfortergebnis erbracht wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Am Beispiel <strong>de</strong>r EDL „warmer Raum“ könnten mögliche Fragestellungen in diesem<br />
Zusammenhang sein:<br />
• Muss <strong>de</strong>r Raum überhaupt beheizt wer<strong>de</strong>n?<br />
• Muss er auch beheizt wer<strong>de</strong>n, wenn er nicht genutzt wird?<br />
• Auf wieviel Grad muss er während <strong>de</strong>r Nutzungszeit beheizt wer<strong>de</strong>n?<br />
• Wieviel Grad reichen aus, um <strong>de</strong>m Nutzer ein angenehmes Raumklima zu<br />
schaffen?<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
Vgl. Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 4;<br />
Wirkungsgrad η = nutzbringend gewonnene Energie / aufgewen<strong>de</strong>te Energie<br />
Nytsch-Geusen, C., Energieeffizienz, 2001, S. 18<br />
Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 79<br />
Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 79<br />
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