Diplomarbeit "Kommunales Energiemanagement" - Kenwo.de
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Grundsätzlich sind drei Verfahren zur Datenbeschaffung möglich:<br />
• Datenübernahme aus Rechnungsunterlagen <strong>de</strong>r Energieversorgungsunter<br />
nehmen (EVU)<br />
• eigene Zählerablesungen<br />
• automatisierte Datenerfassung<br />
Die Datenübernahme aus <strong>de</strong>n Rechnungsunterlagen stellt zu Beginn <strong>de</strong>s EM oft die<br />
einzige Möglichkeit dar, an Verbrauchszahlen und Kosten zu gelangen.<br />
Da von <strong>de</strong>n EVU im Allgemeinen nur Jahresabrechnungen ausgestellt wer<strong>de</strong>n, die<br />
teilweise auf Schätzungen beruhen, sind diese Daten für eine umfassen<strong>de</strong> Analyse zu<br />
ungenau. Sie bieten aber bei einer kameralistischen Verwaltungsstruktur ohne<br />
Rechnungssystem (vgl. Kapitel 3.1.1) einen Weg, um eine Kostenaufstellung zu<br />
erhalten. Eine Rechnungskontrolle ist mit diesem Verfahren nicht möglich.<br />
Die eigene Ablesung <strong>de</strong>r Zählerstän<strong>de</strong> und Ermittlung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Brennstoffverbräuche<br />
(z.B. durch Ölstandmessungen) ist das zweite Verfahren zur Datenbeschaffung.<br />
Sie sollte regelmäßig in möglichst kurzen Zeitabstän<strong>de</strong>n durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei haben sich für die meisten Gebäu<strong>de</strong> monatliche Intervalle bewährt. Bei<br />
größeren Gebäu<strong>de</strong>n sollten jedoch kürzere Intervalle (Wochen o<strong>de</strong>r sogar Tage)<br />
angestrebt wer<strong>de</strong>n. Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass für je<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong> eine zentrale Person<br />
(z.B. <strong>de</strong>r zuständige Hausmeister) für die Zählerablesungen zuständig ist.<br />
Um zuverlässige (korrekte), durchgängige und regelmäßige Verbrauchsdaten zu<br />
erhalten, muss die für die Zählerablesung verantwortliche Person durch <strong>de</strong>n<br />
Energiebeauftragten gut angewiesen und von <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Aufgabe überzeugt<br />
wer<strong>de</strong>n. Durch <strong>de</strong>n regelmäßigen Datenaustausch ist ein kontinuierlicher Kontakt<br />
gewährleistet. Im Austausch zu <strong>de</strong>n aktuellen Zählerstän<strong>de</strong>n sollte die zuständige<br />
Person über die bisherige Verbrauchsentwicklung und eventuelle Einsparerfolge<br />
informiert und damit zusätzlich motiviert wer<strong>de</strong>n. In diesem Zusammenhang können<br />
auch wichtige Informationen über evtl. aufgefallene Unregelmäßigkeiten und Verbesserungsvorschläge<br />
eingeholt wer<strong>de</strong>.<br />
Anlagen<strong>de</strong>fekte (z.B. Wasserrohrbruch, undichter Öltank) und fehlerhafte Anlageneinstellungen<br />
können mit <strong>de</strong>tailierten Werten schneller ent<strong>de</strong>ckt und unnötige Kostenund<br />
Umweltbelastungen können vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Eigenständig ermittelte<br />
Verbrauchswerte bieten weiterhin <strong>de</strong>n Vorteil, dass eine Rechnungskontrolle<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Für ein fortgeschrittenes EM bietet sich eine automatisierte Datenerfassung mittels<br />
Verbrauchs-Fernüberwachung an. Diese kostengünstige Alternative zur Gebäu<strong>de</strong>leittechnik<br />
(GLT) ermöglicht eine Verbrauchsdatenerfassung in nahezu beliebig<br />
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