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Diplomarbeit "Kommunales Energiemanagement" - Kenwo.de

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D I P L O M A R B E I T<br />

zur Erlangung <strong>de</strong>s Gra<strong>de</strong>s Diplom-Ingenieur<br />

Aufbau und Einführung eines Kommunalen<br />

Energiemanagements (KEM), dargestellt am Beispiel<br />

einer Gemein<strong>de</strong> in Nordrhein-Westfalen<br />

am<br />

Lehrstuhl für Baubetrieb und Gebäu<strong>de</strong>technik<br />

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Marten F. Brunk<br />

vorgelegt von<br />

cand. ing. Stefan Günther<br />

betreut durch<br />

Dipl.-Ing. Martin Goer<br />

Aachen<br />

September 2005


Zusammenfassung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

Wieviel Klimaschutz kann sich <strong>de</strong>r öffentliche Haushalt leisten?<br />

Diese Frage macht <strong>de</strong>utlich, dass Ökologie und Ökonomie oft in einer<br />

Konkurrenzbeziehung gesehen wer<strong>de</strong>n. Dabei be<strong>de</strong>utet die Einsparung von Energie<br />

gleichermaßen eine Entlastung von Umwelt und Finanzen. Die Motivation vieler Städte<br />

und Gemein<strong>de</strong>n, Energie einzusparen und damit sowohl <strong>de</strong>n eigenen Haushalt zu<br />

entlasten, als auch aktiv Klimaschutz zu betreiben, ist heute durchaus vorhan<strong>de</strong>n. In<br />

Zukunft wird das Bewusstsein über die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Energieeffizienz von Gebäu<strong>de</strong>n<br />

für <strong>de</strong>n Klimaschutz steigen. Die Grün<strong>de</strong>, warum Einsparmaßnahmen trotz<strong>de</strong>m nicht,<br />

nur unzureichend o<strong>de</strong>r nicht erfolgreich durchgesetzt wer<strong>de</strong>n, sind unterschiedlicher<br />

Natur und wer<strong>de</strong>n in dieser Arbeit hinterfragt.<br />

Am Beispiel <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier wer<strong>de</strong>n die grundsätzlichen Schwierigkeiten bei<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung von Energie-Einsparmaßnahmen auf kommunaler Ebene aufgezeigt.<br />

Es wird eine praxisorientierte Lösungsstrategie erarbeit, welche die Notwendigkeit einer<br />

systematischen Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Erarbeitung von Einsparmaßnahmen und die<br />

Vorteile eines Kommunalen Energiemanagement-Systems ver<strong>de</strong>utlicht.<br />

Durch die Erstellung einer verbrauchsdatenorientierten Analyse wird <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> eine<br />

Datengrundlage geliefert, die ihr <strong>de</strong>n Einstieg in ein <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement<br />

erleichtert. Anhand dieser Analyse können Gebäu<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>nen dringen<strong>de</strong>r<br />

Handlungsbedarf besteht, mit Hilfe von Energiekennzahlen i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n. Durch<br />

die Abschätzung <strong>de</strong>r möglichen Einsparpotentiale und <strong>de</strong>r Bildung von Prioritätenlisten<br />

wird <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> eine zielgerichtete Verwendung ihrer finanziellen Mittel ermöglicht.<br />

Es wird gezeigt, dass ein hohes Einsparpotential bei <strong>de</strong>n öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> besteht, das die Einrichtung einer eigenen Energiemanagementstelle<br />

rechtfertigt.<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>n Erkenntnissen <strong>de</strong>r verbrauchsdatenorientierten Grobanalyse<br />

wer<strong>de</strong>n für zwei Gebäu<strong>de</strong> Einsparmaßnahmen geplant. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Simulationsrechnungen ver<strong>de</strong>utlichen, mit welchen konkreten Maßnahmen die<br />

Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Energiebedarf <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> senken kann und wie diese Maßnahmen<br />

wirtschaftlich zu bewerten sind.


Inhaltsübersicht<br />

1 Einleitung.............................................................................................................1<br />

TEIL I: THEORIE.............................................................................................................2<br />

2 Grundlagen..........................................................................................................2<br />

2.1 Technologische Grundlagen..............................................................................2<br />

2.2 Probleme <strong>de</strong>r Energienutzung .........................................................................10<br />

2.3 Umweltpolitische Grundlagen..........................................................................12<br />

2.4 Energiepolitische Einflussmöglichkeiten <strong>de</strong>r Kommunen............................17<br />

3 <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement (KEM) ......................................................20<br />

3.1 Kommunale Rahmenbedingungen..................................................................20<br />

3.2 Grundlagen von KEM........................................................................................23<br />

3.3 Organisation von KEM......................................................................................25<br />

3.4 Zielsetzung ........................................................................................................27<br />

3.5 Die Aufgabenfel<strong>de</strong>r von KEM...........................................................................28<br />

3.6 Wirtschaftlichkeitsberechnung........................................................................43<br />

3.7 Emissionsberechnung......................................................................................48<br />

3.8 EDV-Werkzeuge.................................................................................................49<br />

TEIL II: PRAKTISCHE UMSETZUNG...........................................................................51<br />

4 Energiesituation in Nie<strong>de</strong>rzier..........................................................................51<br />

4.1 Rahmenbedingungen in Nie<strong>de</strong>rzier.................................................................51<br />

4.2 Verbrauchsorientierte Analyse <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> ............................56<br />

4.3 Organisatorische Empfehlungen für die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier ....................75<br />

5 Planung von Einsparmaßnahmen an exemplarischen Gebäu<strong>de</strong>n................77<br />

5.1 Auswahl <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> ......................................................................................77<br />

5.2 Berechnungsmetho<strong>de</strong>n und –werkzeuge .......................................................78<br />

5.3 Burggebäu<strong>de</strong>.....................................................................................................80<br />

5.4 Grundschule Hambach.....................................................................................90<br />

6 Fazit und Ausblick ............................................................................................96<br />

Anhang .........................................................................................................................97<br />

Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................128<br />

Abbildungsverzeichnis .............................................................................................130<br />

Tabellenverzeichnis...................................................................................................132<br />

Verzeichnis <strong>de</strong>r Gleichungen ...................................................................................132<br />

Literaturverzeichnis...................................................................................................133<br />

Versicherung..............................................................................................................139<br />

I


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung.............................................................................................................1<br />

TEIL I: THEORIE.............................................................................................................2<br />

2 Grundlagen..........................................................................................................2<br />

2.1 Technologische Grundlagen..............................................................................2<br />

2.1.1 Energie, Energieverbrauch und Energiebedarf .....................................................2<br />

2.1.2 Energieträger und Erneuerbare Energien .............................................................3<br />

2.1.3 Energieumwandlung und Energieeffizienz............................................................8<br />

2.2 Probleme <strong>de</strong>r Energienutzung .........................................................................10<br />

2.2.1 Lokale und regionale Probleme ..........................................................................10<br />

2.2.2 Überregionale Probleme .....................................................................................11<br />

2.2.3 Globale Probleme ...............................................................................................11<br />

2.3 Umweltpolitische Grundlagen..........................................................................12<br />

2.3.1 Das Leitbild <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit............................................................................12<br />

2.3.2 Strategien zur Umsetzung <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsziele ............................................13<br />

2.3.3 Ordnungsrahmen zur Umsetzung <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsziele ................................15<br />

2.4 Energiepolitische Einflussmöglichkeiten <strong>de</strong>r Kommunen............................17<br />

2.4.1 Die gesetzliche Grundlage ..................................................................................18<br />

2.4.2 Kommunale Verordnungen .................................................................................18<br />

2.4.3 Freiwillige Selbstverpflichtung.............................................................................18<br />

2.4.4 Öffentlichkeitsarbeit.............................................................................................19<br />

2.4.5 Kommunale Öko-Audits ......................................................................................19<br />

2.4.6 Energiesparmaßnahmen im öffentlichen Sektor .................................................19<br />

3 <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement (KEM) ......................................................20<br />

3.1 Kommunale Rahmenbedingungen..................................................................20<br />

3.1.1 Kommunale Verwaltungsstrukturen ....................................................................20<br />

3.1.2 Kommunikation innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung...........................................................22<br />

3.1.3 Qualifikation und personelle Kapazitäten ............................................................23<br />

3.2 Grundlagen von KEM........................................................................................23<br />

3.3 Organisation von KEM......................................................................................25<br />

3.4 Zielsetzung ........................................................................................................27<br />

3.5 Die Aufgabenfel<strong>de</strong>r von KEM...........................................................................28<br />

3.5.1 Verbrauchsdatenkontrolle (Controlling)...............................................................29<br />

3.5.2 Gebäu<strong>de</strong>analysen ...............................................................................................33<br />

II


3.5.3 Durchführung von organisatorischen Einsparmaßnahmen .................................36<br />

3.5.4 Planung von investiven Maßnahmen ..................................................................37<br />

3.5.5 Optimierung <strong>de</strong>r Energiebeschaffung..................................................................40<br />

3.5.6 Kommunikation und Berichtswesen ....................................................................40<br />

3.6 Wirtschaftlichkeitsberechnung........................................................................43<br />

3.7 Emissionsberechnung......................................................................................48<br />

3.8 EDV-Werkzeuge.................................................................................................49<br />

TEIL II: PRAKTISCHE UMSETZUNG...........................................................................51<br />

4 Energiesituation in Nie<strong>de</strong>rzier..........................................................................51<br />

4.1 Rahmenbedingungen in Nie<strong>de</strong>rzier.................................................................51<br />

4.1.1 Strukturelle Voraussetzungen.............................................................................51<br />

4.1.2 Finanzielle Haushaltslage ...................................................................................54<br />

4.1.3 Umwelt- und Klimaschutz....................................................................................55<br />

4.1.4 Zielsetzung..........................................................................................................55<br />

4.2 Verbrauchsorientierte Analyse <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> ............................56<br />

4.2.1 Methodik <strong>de</strong>r Analyse..........................................................................................56<br />

4.2.2 Datenerfassung...................................................................................................56<br />

4.2.3 Datenaufbereitung...............................................................................................57<br />

4.2.4 Auswertung: Energie- und Wasserverbrauch......................................................61<br />

4.2.5 Auswertung: Umweltbelastung............................................................................66<br />

4.2.6 Auswertung: Energiekosten ................................................................................68<br />

4.3 Organisatorische Empfehlungen für die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier ....................75<br />

5 Planung von Einsparmaßnahmen an exemplarischen Gebäu<strong>de</strong>n................77<br />

5.1 Auswahl <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> ......................................................................................77<br />

5.2 Berechnungsmetho<strong>de</strong>n und –werkzeuge .......................................................78<br />

5.3 Burggebäu<strong>de</strong>.....................................................................................................80<br />

5.3.1 Gebäu<strong>de</strong>grunddaten ...........................................................................................80<br />

5.3.2 Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>s Ist-Zustands............................................................................81<br />

5.3.3 Optimierungsvarianten ........................................................................................83<br />

5.3.4 Auswertung .........................................................................................................87<br />

5.4 Grundschule Hambach.....................................................................................90<br />

5.4.1 Gebäu<strong>de</strong>grunddaten ...........................................................................................90<br />

5.4.2 Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>s Ist-Zustands............................................................................91<br />

5.4.3 Optimierungsvarianten ........................................................................................92<br />

5.4.4 Auswertung .........................................................................................................94<br />

6 Fazit und Ausblick ............................................................................................96<br />

III


Anhang .........................................................................................................................97<br />

Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................128<br />

Abbildungsverzeichnis .............................................................................................130<br />

Tabellenverzeichnis...................................................................................................132<br />

Verzeichnis <strong>de</strong>r Gleichungen ...................................................................................132<br />

Literaturverzeichnis...................................................................................................133<br />

Versicherung..............................................................................................................139<br />

IV


1 Einleitung<br />

Das globale Problem <strong>de</strong>r Klimaerwärmung in Verbindung mit steigen<strong>de</strong>n<br />

Energiepreisen aufgrund knapper fossiler Ressourcen erfor<strong>de</strong>rt ein Um<strong>de</strong>nken<br />

bezüglich <strong>de</strong>s Umgangs mit Energie. Politische Entwicklungen wie das in diesem Jahr<br />

in Kraft getretene Kyoto-Protokoll weisen darauf hin, dass <strong>de</strong>r Um<strong>de</strong>nkprozeß in vollem<br />

Gange ist. Aktuelles Thema im Bereich <strong>de</strong>r energetischen Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung ist<br />

die Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäu<strong>de</strong>n auf<br />

nationaler Ebene in Form von Gebäu<strong>de</strong>energiepässen. Diese Entwicklungen und die<br />

steigen<strong>de</strong> Medienpräsenz energierelevanter Themen bewirken, dass auch die<br />

energetische Bewirtschaftung von öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> vermehrt ins Blickfeld gerät.<br />

Durch einen sparsamen Umgang mit Energie haben Kommunen die Möglichkeit, ihre<br />

oftmals schlechte Haushaltslage zu verbessern und gleichzeitig umweltbewußt zu<br />

han<strong>de</strong>ln. Häufig wer<strong>de</strong>n in Form von Einzelaktionen Versuche unternommen, die<br />

energetische Situation <strong>de</strong>r Kommune zu verbessern. Da Einzelaktionen zeitlich<br />

begrenzt sind, nicht zentral koordiniert wer<strong>de</strong>n und sich daher oft als uneffektiv<br />

erweisen, praktizieren vor allem größere Städte und Gemein<strong>de</strong>n bereits seit vielen<br />

Jahren <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement (KEM) als einheitliche Strategie zur<br />

Umsetzung von Einsparmaßnahmen. Ein systematisches Vorgehen bei kommunalen<br />

Energiethemen ist in kleineren Kommunen die Ausnahme.<br />

Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit die Zweckdienlichkeit eines KEM für die<br />

nordrhein-westfälische Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier mit ca. 15.000 Einwohnern untersucht. Die<br />

Gemein<strong>de</strong> nimmt am European Energy Award, einem Qualitätsmanagement-System für<br />

die kommunale Energiearbeit, teil und wird dabei vom Aachener Ingenieurbüro Integral-<br />

Ingenieure betreut. In diesem Zusammenhang entstand auch die I<strong>de</strong>e für diese Arbeit.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zum Fortschreiten <strong>de</strong>s Management-Prozesses in<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> beitragen.<br />

Zunächst wird im theoretischen Teil <strong>de</strong>r Arbeit sowohl auf technische als auch auf<br />

energiepolitische Aspekte, die in Verbindung zum KEM stehen, eingegangen.<br />

Anschließend wer<strong>de</strong>n die wesentlichen Inhalte und Merkmale von KEM aufgeführt.<br />

Dabei stehen die Aufgabenfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Energiemanagements im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Im praktischen Teil wer<strong>de</strong>n die vorhan<strong>de</strong>nen Rahmenbedingungen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und<br />

<strong>de</strong>r energetische Zustand <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> in Form einer<br />

verbrauchsdatenorientierten Bestandsanalyse untersucht und die Zweckdienlichkeit<br />

eines KEMs hinterfragt. Anschließend wer<strong>de</strong>n für zwei ausgewählte Gebäu<strong>de</strong><br />

Einsparmaßnahmen entwickelt. Dabei wer<strong>de</strong>n die Möglichkeiten <strong>de</strong>r thermischen<br />

Gebäu<strong>de</strong>simulation genutzt.<br />

1


TEIL I: THEORIE<br />

2 Grundlagen<br />

2.1 Technologische Grundlagen<br />

2.1.1 Energie, Energieverbrauch und Energiebedarf<br />

Energie ist die Fähigkeit eines physikalischen Systems, Arbeit zu verrichten. 1 Es<br />

wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Energieformen unterschie<strong>de</strong>n: 2<br />

• mechanische Energie (kinetische und potentielle)<br />

• thermische Energie<br />

• elektrische Energie<br />

• chemische Energie<br />

• magnetische Energie<br />

• Kernenergie<br />

• Strahlungsenergie<br />

Für die energetische Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung sind die Formen <strong>de</strong>r Thermischen<br />

Energie (Wärme und Kühlung) und <strong>de</strong>r elektrischen Energie (Beleuchtung, Kraftstrom)<br />

relevant. Die an<strong>de</strong>ren Energieformen wer<strong>de</strong>n daher nicht näher behan<strong>de</strong>lt.<br />

Energie kann sowohl gespeichert und transportiert als auch in eine an<strong>de</strong>re Energieform<br />

umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Energie kann jedoch we<strong>de</strong>r erzeugt noch verbraucht wer<strong>de</strong>n, da<br />

sie stofflos ist. 3 Unter <strong>de</strong>m üblicherweise verwen<strong>de</strong>ten Begriff „Energieverbrauch“ ist<br />

eine Entwertung <strong>de</strong>r Energie von einer nutzbaren in eine nicht-nutzbare<br />

Erscheinungsform zu verstehen. Ergänzend dazu be<strong>de</strong>utet „Energiegewinnung“ ein<br />

Nutzbarmachen von Energie durch das Umwan<strong>de</strong>ln aus einer an<strong>de</strong>ren Energieform. 4<br />

Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Verständlichkeit wird auch in dieser Arbeit <strong>de</strong>r Begriff „Energieverbrauch“<br />

im Sinne <strong>de</strong>r VDI 3807 verwen<strong>de</strong>t, wenn <strong>de</strong>r „gemessene Energieeinsatz<br />

(En<strong>de</strong>nergieverbrauch) [..] „<strong>de</strong>r ins Gebäu<strong>de</strong> zur Umwandlung für <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Nutzungszweck (z.B. Wärme, Licht, Kraft) gelangt“ 5 , gemeint ist. Somit zählen<br />

Umwandlungsverluste innerhalb <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s (z.B. Wärmeerzeugung durch eine<br />

Heizungsanlage) zum Energieverbrauch; Verluste, die außerhalb entstehen (z.B.<br />

Wärmeerzeugung in Fernwärme-Heizkraftwerken), nicht.<br />

1<br />

2<br />

Vgl. Fed<strong>de</strong>ck, P, Bine Basis Energie 15, 2003, S. 6<br />

Vgl. Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 1<br />

3<br />

Vgl. Schramek, E.-R., Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik, 2003, S. 106: „In einem abgeschlossenen System ist die<br />

4<br />

5<br />

Summe aller Energien konstant.“ (R.Mayer und J.P. Joule 1842, H.v.Helmholtz 1847)<br />

Vgl. Fed<strong>de</strong>ck, P, Bine Basis Energie 15, 2003, S. 4<br />

VDI 3807 Blatt 1, Energiekennwerte, Juni 1994, S. 4<br />

2


Der Begriff „Energiebedarf“ bezeichnet hingegen die Energiemenge, welche theoretisch<br />

zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n muss, um <strong>de</strong>n Bedarf an Energie für eine bestimmte<br />

Energiedienstleistung sicherzustellen. „Er wird für vorhan<strong>de</strong>ne o<strong>de</strong>r geplante Gebäu<strong>de</strong><br />

nach <strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik anhand <strong>de</strong>r Baukonstruktion, <strong>de</strong>r<br />

technischen Anlagen, <strong>de</strong>r klimatischen Bedingungen und <strong>de</strong>r betrieblichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen errechnet.“ 6 Der Energiebedarf bezieht sich als Rechengröße immer auf<br />

einen <strong>de</strong>finierten Zeitraum und ist von einer Vielzahl von Variablen abhängig. Die<br />

wichtigsten sind:<br />

• Standort <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s und die dort vorherrschen<strong>de</strong>n Klimabedingungen<br />

• Geometrie und Ausrichtung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

• Gebäu<strong>de</strong>hülle<br />

• Anlagentechnik<br />

• Gebäu<strong>de</strong>art und -nutzung<br />

• Nutzerverhalten<br />

2.1.2 Energieträger und Erneuerbare Energien<br />

Primärenergieträger lassen sich in erneuerbare und nicht-erneuerbare Energieträger<br />

einteilen. „Unter <strong>de</strong>m Begriff erneuerbare o<strong>de</strong>r regenerative Energien versteht man die<br />

Energiequellen, die unter menschlichen Zeithorizonten unerschöpflich sind.“ 7<br />

In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Abbildung ist die Struktur <strong>de</strong>r Primärenergieträger dargestellt.<br />

Abbildung 1: Struktur <strong>de</strong>r Primärenergieträger<br />

6<br />

7<br />

VDI 3807 Blatt 1 - Energieverbrauchskennwerte, Juni 1994, S. 7<br />

Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 22<br />

3


Die Primärenergieträger wer<strong>de</strong>n nach ihrem Ursprung in solar und nicht-solar<br />

unterschie<strong>de</strong>n. Bei Wärmepumpen ist eine klare Zuordnung nicht möglich, da die<br />

genutzte Energie je nach Anlagenart sowohl auf Solarstrahlung (Erwärmung <strong>de</strong>r Erdoberfläche)<br />

als auch auf die Geothermie (Erdwärme) zurückgeführt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Für die energetische Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung sind die Energieträger bzw. <strong>de</strong>ren<br />

Anwendungen relevant, welche direkt am Gebäu<strong>de</strong> zum Einsatz kommen.<br />

Das sind im Bereich <strong>de</strong>r thermischen Energie:<br />

• die fossilen Brennstoffe (im wesentlichen Öl und Gas)<br />

• passive Solarenergienutzung<br />

• Solarkollektoren (Nie<strong>de</strong>rtemperaturanlagen)<br />

• Biomasse-Heizanlagen (z.B. Holzpelletanlage, Hackschnitzelfeuerung)<br />

• Wärmepumpen<br />

und im Bereich <strong>de</strong>r elektrischen Energie:<br />

• Photovoltaik und<br />

• Windkraft.<br />

Obwohl Win<strong>de</strong>nergienutzung nicht direkt am Gebäu<strong>de</strong> stattfin<strong>de</strong>t, wird sie aufgrund <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>zentralen Charakters <strong>de</strong>r Technologie im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r energetischen<br />

Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung genannt. Sie bietet eine Möglichkeit zur eigenständigen<br />

Stromerzeugung für ein Gebäu<strong>de</strong>.<br />

Da regenerative Energien für die energetische Bewirtschaftung von Gebäu<strong>de</strong>n eine<br />

Versorgungsoption bieten, wird an dieser Stelle eine Zusammenfassung <strong>de</strong>r Grundprinzipien<br />

<strong>de</strong>r Technologien und ihrer Anwendung im Gebäu<strong>de</strong>bereich durchgeführt.<br />

Passive Solarenergienutzung<br />

Durch Solarstrahlung, die auf die Gebäu<strong>de</strong>außenflächen auftrifft und von ihnen<br />

absorbiert wird, erwärmt sich das Gebäu<strong>de</strong>. 8 Mit optimaler Ausrichtung und<br />

konstruktiver Bauteilgestaltung lassen sich erhebliche solare Gewinne mobilisieren.<br />

Hauptsächlich ist dies für die Neubauplanung relevant. Hier besteht eine Schnittstelle<br />

zur Gebäu<strong>de</strong>leitplanung. Standort, Anordnung und Ausrichtung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> müssen<br />

für ein optimales Ergebnis sowohl im Flächennutzungs- (FNP) als auch im<br />

Bebauungsplan (B-Plan) berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>bestan<strong>de</strong>s können die solaren Gewinne durch eine gezielte Materialauswahl<br />

<strong>de</strong>r Außenfenster erhöht wer<strong>de</strong>n.<br />

8<br />

Vgl. Schramek, E.-R., Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik, 2003, S. 445 f.<br />

4


Thermische Solaranlagen<br />

Abbildung 2: Beispiel für eine thermische Solaranlage 9<br />

Aufbau und Funktion einer thermischen Solaranlage am Beispiel einer Kollektoranlage<br />

gehen aus Abbildung 2 hervor. Solarstrahlung wird durch <strong>de</strong>n Kollektor (Flach- o<strong>de</strong>r<br />

Vakuumröhrenkollektor) eingefangen und durch <strong>de</strong>n Absorber in Wärme umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Die Wärme wird über einen frostsicheren Wärmeträger zu einem Solarwärmespeicher<br />

weitertransportiert und kann anschließend zur Warmwassererzeugung o<strong>de</strong>r, je nach<br />

Auslegung <strong>de</strong>r Anlage, zusätzlich zur Heizungsunterstützung genutzt wer<strong>de</strong>n. 10 Auf<br />

<strong>de</strong>m Markt sind verschie<strong>de</strong>ne Anlagenausführungen verfügbar. Beson<strong>de</strong>rs wirtschaftlich<br />

sind Absorberanlagen zur Schwimmbeckenerwärmung. 11<br />

Biomasse-Heizanlagen<br />

Neben <strong>de</strong>r Erzeugung von Strom und Wärme mit Biogas ist die Deckung <strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs<br />

eines Gebäu<strong>de</strong>s mit einer Holzheizung möglich. Bei <strong>de</strong>r Verbrennung<br />

<strong>de</strong>r Biomasse Holz entsteht nur soviel Kohlendioxid (CO 2 ) wie zuvor <strong>de</strong>r Atmosphäre<br />

durch die Pflanze entzogen wur<strong>de</strong>. Zusätzliche CO2-Emissionen entstehen lediglich<br />

durch Aufbereitung und Transportvorgänge (CO2-neutraler Brennstoff). 12<br />

Die Anlagen wer<strong>de</strong>n nach ihrem Anwendungsgebiet in Zusatzheizungen (z.B. Kaminofen),<br />

Zentralheizungen (z.B. Pellet, Scheitholz) und Großfeueranlagen (z.B. Hackschnitzelfeuerungsanlagen)<br />

unterschie<strong>de</strong>n. Für die Wärmeversorgung von Einzelgebäu<strong>de</strong>n<br />

sind Pelletanlagen aufgrund ihres guten Bedienungs-, Transport- und Lagerkomforts<br />

beson<strong>de</strong>rs geeignet. 13<br />

9<br />

10<br />

Fed<strong>de</strong>ck, P., Solare Raum- und Warmwasserheizung mit Zweispeichersystem, in: Bine Basis Energie 4, 2003, S. 2<br />

Vgl. Fed<strong>de</strong>ck, P., Bine Basis Energie 4, 2003, S. 2<br />

11<br />

Vgl. Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 74<br />

12<br />

13<br />

Vgl. BMU, <strong>Kommunales</strong> Biomasse-Engagement, 2004, S. 8; im Internet (07.08.2005):<br />

www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/anleitungsteil_gesamt.pdf<br />

Vgl. Levermann, E.-M., Milles, U., Bine Basis Energie 13, 2002, S. 3<br />

5


Wärmepumpen<br />

Abbildung 3: Prinzip <strong>de</strong>r Kompressions-W ärmepumpe 14<br />

Das Prinzip einer Wärmepumpe ist die Entnahme von Wärme „[...] auf niedrigem<br />

Temperaturniveau aus einer äußeren Wärmequelle, z.B. Erdreich, Grundwasser o<strong>de</strong>r<br />

Außenluft.“ 15 Durch Kompression erwärmt sich das Gas und kann auf ein<br />

Temperaturniveau, welches für die Gebäu<strong>de</strong>heizung benötigt wird (Nie<strong>de</strong>rtemperaturwärme),<br />

angehoben wer<strong>de</strong>n. Der Wärmeentzug geschieht über einen Kon<strong>de</strong>nsator<br />

wodurch sich das Arbeitsmittel wie<strong>de</strong>r verflüssigt und über ein Expansionsventil zum<br />

Verdampfer zurückgeführt wer<strong>de</strong>n kann (vgl. Abbildung 3).<br />

Durch <strong>de</strong>n Einsatz von FCKW-freien Arbeitsmitteln und Bereitstellung <strong>de</strong>r Antriebsenergie<br />

aus erneuerbaren Energiequellen ist die W ärmeerzeugung mit Wärmepumpen<br />

als eine klimaschonen<strong>de</strong> Technologie mit hohem Potential anzusehen. 16<br />

Photovoltaik<br />

Mit <strong>de</strong>r Photovoltaik kann die Sonnenenergie direkt zur Stromerzeugung genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch <strong>de</strong>n inneren Photoeffekt wer<strong>de</strong>n Elektronen durch Photonen (Solarstrahlung)<br />

angeregt, nehmen Energie auf und wer<strong>de</strong>n zu frei beweglichen Ladungen.<br />

Elektrischer Strom entsteht, wenn sich diese freien Elektronen bewegen. Dazu wer<strong>de</strong>n<br />

Halbleiter benötigt, die eine innere Spannungsdifferenz aufweisen. Als Material für die<br />

Solarzellen wird fast ausschließlich Silizium verwen<strong>de</strong>t. Solarzellen wer<strong>de</strong>n zu Modulen<br />

zusammengeschaltet, die als autarke Inselanlagen o<strong>de</strong>r als netzgekoppelte Systeme<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. 17<br />

„Die Produktion kristalliner Solarzellen ist vergleichsweise material- und energieintensiv.“<br />

18 Sie benötigen 2 - 6 Jahre, um die zur Herstellung eingesetzte Energie zu<br />

erzeugen; ihr maximaler Wirkungsgrad liegt bei ca. 35 %. 19 Daher ist zur Zeit in<br />

Deutschland die Stromerzeugung mit Photovoltaik noch nicht konkurrenzfähig zur<br />

14<br />

15<br />

Quaschning, V., Prinzip <strong>de</strong>r Kompressionswärmepumpe in Regener. Energiesysteme, 2003, S. 34<br />

Vgl. Milles, U., Bine Basis Energie 10: Wärmepumpen, 2001, S. 1<br />

16<br />

Vgl. Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 34<br />

17<br />

18<br />

19<br />

Vgl. Milles, U., Bine Basis Energie 3: Photovoltaik, 2003, S.2 f.<br />

Milles, U., Bine Basis Energie 3: Photovoltaik, 2003, S. 3<br />

Vgl. Milles, U., Bine Basis Energie 3: Photovoltaik, 2003, S.3<br />

6


konventionellen Stromerzeugung. Sowohl technischer Fortschritt als auch Massenfertigung,<br />

Marktanreiz- und För<strong>de</strong>rprogramme sowie eine zugesicherte<br />

Einspeisevergütung durch das „Erneuerbare Energien Gesetz“ (vgl. Kap. 2.3.3)<br />

be<strong>de</strong>uten eine steigen<strong>de</strong> Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Photovoltaik.<br />

Win<strong>de</strong>nergie<br />

Wind entsteht durch Druckdifferenzen in verschie<strong>de</strong>nen Luftschichten, die auf<br />

Temperaturunterschie<strong>de</strong> durch das unterschiedliche Strahlungsangebot <strong>de</strong>r Sonne<br />

zurückzuführen sind. Infolge von Ausgleichsströmungen zwischen Land und Wasser ist<br />

das Windangebot in Küstengebieten beson<strong>de</strong>rs hoch und nahezu konstant. 20<br />

Die im Wind mitgeführte kinetische Energie wird technisch genutzt, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>m Wind<br />

Leistung entzogen wird. Die <strong>de</strong>m Wind entnommene Bewegungsenergie wird mit<br />

Generatoren in elektrische Energie umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Heute wer<strong>de</strong>n überwiegend Windkraftanlagen mit horizontaler Drehachse und Drei-<br />

Blatt-Rotoren gebaut. Die Leistung neu errichteter Einzelanlagen beträgt im<br />

Allgemeinen mehr als 1,5 Megawatt (MW). 21 Das Potential <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie ist sehr<br />

hoch. Im Jahr 2003 betrug die installierte Leistung aller Windkraftanlagen in<br />

Deutschland 14,5 Gigawatt (GW). Nach Netzstudie <strong>de</strong>r Deutschen Energie Agentur<br />

(<strong>de</strong>na) wird die installierte Leistung in Deutschland bis 2020 auf 48,2 GW prognos -<br />

tiziert. 22 Der Anstieg soll durch Neubau, <strong>de</strong>n Ersatz von alten Win<strong>de</strong>nergieanlagen<br />

durch leistungsfähigere Neuanlagen (Repowering) und das Errichten von Anlagen auf<br />

<strong>de</strong>m Meer (Offshore-Anlagen) realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

20<br />

Vgl. Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 174<br />

21<br />

Vgl. Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 191<br />

22<br />

Vgl. <strong>de</strong>na-Netzstudie, Zusammenfassung, 2005, S. 16; im Internet (05.08.2005):<br />

www.<strong>de</strong>utsche-energie-agentur.<strong>de</strong>/.../DeNA/dokumente/PMs/PSG7_Zusammenfassung_Fassung_2005-2-23_<strong>de</strong>na.pdf<br />

7


2.1.3 Energieumwandlung und Energieeffizienz<br />

Durch die Umwandlung von Energie entstehen physikalisch bedingt Verluste. Mit <strong>de</strong>m<br />

Wirkungsgrad η kann die Qualität (= Effizienz) <strong>de</strong>r Energieumwandlung beschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n. 23 Energieeffizienz be<strong>de</strong>utet, „[...] dass eine bestimmte Energiedienstleistung<br />

(energetischer Nutzen) mit einem minimalen nichterneuerbaren Primärenergieaufwand<br />

erbracht wer<strong>de</strong>n soll.“ 24<br />

Bis zum eigentlichen Ziel <strong>de</strong>s Energieeinsatzes, <strong>de</strong>r Energiedienstleistung (EDL) sind<br />

mehrere Umwandlungsschritte erfor<strong>de</strong>rlich, bei <strong>de</strong>nen jeweils Verluste entstehen.<br />

Die Primärenergie, als Energie in ihrer ursprünglichen, nicht aufbereiteten und somit im<br />

Allgemeinen noch nicht nutzbaren Form wird über Vere<strong>de</strong>lungsprozesse in En<strong>de</strong>nergie<br />

umgewan<strong>de</strong>lt. En<strong>de</strong>nergie, welche nach einem weiteren Umwandlungsprozeß als<br />

Nutzenergie vorliegt, ist Energie in <strong>de</strong>r Form, wie sie <strong>de</strong>m Endverbraucher zugeführt<br />

wird. Die Erweiterung dieser Energieumwandlungskette auf die Stufe <strong>de</strong>r<br />

Energiedienstleistung ist recht neu und noch nicht überall etabliert.<br />

„Mittlerweile setzt sich die Einsicht, dass <strong>de</strong>r Energieeinsatz letztlich zur Bereitstellung<br />

von EDL erfolgt, jedoch zunehmend durch.“ 25 W arum dieser Ansatz so wichtig ist, soll<br />

eine weitere Aussage von Göllinger ver<strong>de</strong>utlichen:<br />

„Mit <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>r Perspektive um die Bereitstellung von EDL ist ein wesentlicher<br />

Erkenntnisfortschritt im Bereich <strong>de</strong>r Energiewirtschaft verbun<strong>de</strong>n. Denn damit gerät die<br />

energierelevante Infrastruktur auf <strong>de</strong>r Nutzerseite ebenfalls ins Blickfeld. Viele<br />

Darstellungen <strong>de</strong>r energiewirtschaftlichen Leistungen en<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Nutzenergie, dabei<br />

liegen die wesentlichen Effizienzpotentiale inzwischen im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Energieanwendung.“ 26<br />

Bei <strong>de</strong>r Suche nach Effizienzsteigerung sollte daher <strong>de</strong>r erste Ansatzpunkt im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Energieanwendung liegen. Grundsätzlich sollte zunächst die EDL selbst in Frage<br />

gestellt und geprüft wer<strong>de</strong>n, ob diese nicht effizienter, kostengünstiger und mit einem<br />

besseren Komfortergebnis erbracht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Am Beispiel <strong>de</strong>r EDL „warmer Raum“ könnten mögliche Fragestellungen in diesem<br />

Zusammenhang sein:<br />

• Muss <strong>de</strong>r Raum überhaupt beheizt wer<strong>de</strong>n?<br />

• Muss er auch beheizt wer<strong>de</strong>n, wenn er nicht genutzt wird?<br />

• Auf wieviel Grad muss er während <strong>de</strong>r Nutzungszeit beheizt wer<strong>de</strong>n?<br />

• Wieviel Grad reichen aus, um <strong>de</strong>m Nutzer ein angenehmes Raumklima zu<br />

schaffen?<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

Vgl. Quaschning, V., Regenerative Energiesysteme, 2003, S. 4;<br />

Wirkungsgrad η = nutzbringend gewonnene Energie / aufgewen<strong>de</strong>te Energie<br />

Nytsch-Geusen, C., Energieeffizienz, 2001, S. 18<br />

Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 79<br />

Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 79<br />

8


In Abbildung 4 ist die Struktur <strong>de</strong>r Energieumwandlungskette in Deutschland dargestellt.<br />

Neben <strong>de</strong>n Angaben zur Verteilung <strong>de</strong>r Energieträger und <strong>de</strong>r Energieanwendungen,<br />

sind dort auch die jeweiligen durchschnittlichen Umwandlungsverluste<br />

angegeben.<br />

Abbildung 4: Struktur <strong>de</strong>r Energieumwandlung in Deutschland 27<br />

Folgen<strong>de</strong> Aspekte sind hier hervorzuheben:<br />

• Der Primärenergiebedarf wird in Deutschland überwiegend mit fossilen und<br />

nuklearen Energieträgern ge<strong>de</strong>ckt. Der Anteil <strong>de</strong>r erneuerbaren Energie beträgt<br />

lediglich rund 3,1 %.<br />

• Schon bei <strong>de</strong>r Umwandlung von Primärenergie in En<strong>de</strong>nergie entstehen<br />

Verluste von etwa 28,5 %. Die Verluste zur Nutzenergieumwandlung betragen<br />

durchschnittlich ca. 50 % und die bis zur Energiedienstleistung annähernd<br />

80 %. Somit wer<strong>de</strong>n nur ca. 7,2 % <strong>de</strong>r ursprünglich aufgewen<strong>de</strong>ten<br />

Primärenergie für <strong>de</strong>n eigentlichen Zweck verwen<strong>de</strong>t. 28<br />

27<br />

28<br />

Eigene Zusammenstellung in Anlehnung an Göllinger, T., Struktur <strong>de</strong>r Energieumwandlungskette für Deutschland in:<br />

Ökologische Ökonomie, 2001, S. 76; Daten <strong>de</strong>s Jahres 2002 aus: BMWA, Zahlen und Fakten – Energiedaten,<br />

Energiedatentabellen 4 und 7; im Internet (05.08.2005): http://www.bmwa.bund.<strong>de</strong>/Navigation/Technologie-und-<br />

Energie/Energiepolitik/energiedaten.html<br />

η Ges = η EE x η NE x η EDL = 0,715 x 0,5 x 0,2 = 0,0715<br />

9


Die Bewertung <strong>de</strong>r Energieeffizienz<br />

Bei <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Energieeffizienz wird im Allgemeinen nur die Nutzungsphase<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s berücksichtigt. Da die Lebensphase eines Gebäu<strong>de</strong>s aber aus:<br />

1. Herstellungs- und Erneuerungsphase<br />

2. Nutzungsphase und<br />

3. Entsorgungsphase<br />

besteht, muss für eine ganzheitliche Bewertung auch <strong>de</strong>r Energieaufwand für die<br />

Herstellung, die Entsorgung und die nötigen Transportvorgänge <strong>de</strong>r Baumaterialien<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n (Öko-Bilanz).<br />

2.2 Probleme <strong>de</strong>r Energienutzung<br />

Mit <strong>de</strong>r Nutzung fossiler Brennstoffe durch <strong>de</strong>n Menschen treten eine Reihe von<br />

Problemen auf, die hinsichtlich ihrer Auswirkungen in lokale und regionale, überregionale<br />

und globale Probleme eingeteilt wer<strong>de</strong>n können.<br />

2.2.1 Lokale und regionale Probleme<br />

Stoffliche Belastung<br />

Bei <strong>de</strong>r Verbrennung fossiler Energieträger entstehen Schadstoffe wie Schwefeldioxid,<br />

Stickoxi<strong>de</strong>, Kohlenwasserstoffe und Staub, die das lokale Klima belasten. Die lokalen<br />

Schadstoffemissionen konnten in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten durch Filter-<br />

Reinigungstechnologien und die Verschärfung <strong>de</strong>r gesetzlichen Vorgaben (z.B.<br />

Bun<strong>de</strong>simmisionsschutzgesetz BISchG) reduziert wer<strong>de</strong>n. 29<br />

und<br />

Thermische Belastung<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Abwärmeproduktion bei <strong>de</strong>r Energieumwandlung kommt es zu lokaler<br />

Erwärmung von Wasser, Er<strong>de</strong> und Luft.<br />

Bo<strong>de</strong>nverbrauch und landschaftliche Eingriffe<br />

Neben Flächenversiegelung durch Anlagen und <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Energie-Infrastruktur ist<br />

<strong>de</strong>r Abbau von Ressourcen ein gravieren<strong>de</strong>r Eingriff in das bestehen<strong>de</strong> Ökosystem.<br />

29<br />

Vgl. Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 94 f.<br />

10


2.2.2 Überregionale Probleme<br />

Radioaktive Belastung<br />

Während die radioaktive Strahlenbelastung durch Verbrennung von Kohle und Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Kernenergie im Normalbetrieb keine erhöhte Belastung darstellen, sind<br />

Nuklearunfälle aufgrund ihrer gravieren<strong>de</strong>n überregionalen Auswirkungen als hochproblematisch<br />

zu bewerten.<br />

Verschmutzung durch För<strong>de</strong>rung und Transport<br />

Bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung und beim Transport fossiller und nuklearer Stoffe besteht teilweise<br />

ein hohes Gefahrenpotential. Hier ist das Rohöl als beson<strong>de</strong>rs problematisch zu nennen<br />

(z.B. Risiko von Tankerunfälle).<br />

2.2.3 Globale Probleme<br />

Klimaerwärmung durch <strong>de</strong>n anthropogenen Treibhauseffekt<br />

Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig, dass die extreme Klimaerwärmung im<br />

letzten Jahrhun<strong>de</strong>rt auf menschliches Han<strong>de</strong>ln zurückzuführen ist und natürliche<br />

Schwankungen ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n können. Der menschliche Einfluß wird<br />

„anthropogener Treibhauseffekt“ genannt. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger<br />

gelangen zusätzliche Treibhausgase (Kohlendioxid, Methan, Lachgas und<br />

FCKW) in die Atmosphäre. 30 Die erhöhten Gaskonzentrationen bewirken, dass zuviel<br />

Wärme reflektiert und die Erdatmosphäre aufgeheizt wird. Das Ausmaß <strong>de</strong>r Auswirkungen<br />

ist noch nicht verlässlich geklärt und wird von Klimaforschern unterschiedlich<br />

bewertet. 31 Anzeichen für die Auswirkungen lassen sich jedoch heute schon an <strong>de</strong>r<br />

Häufung extremer Wetterereignisse und Umweltkatastrophen, <strong>de</strong>m Polar- und<br />

Gletscherschmelzen erkennen. 32<br />

Endlichkeit <strong>de</strong>r fossilen und nuklearen Ressourcen<br />

Fossile und nukleare Rohstoffe sind nicht unbegrenzt verfügbar. Wie die Vorhersage<br />

<strong>de</strong>r Klimaentwicklung, ist auch die Abschätzung <strong>de</strong>r Ressourcenreichweite eine<br />

komplexe Aufgabe. Sowohl die zukünftige Nachfrage als auch die exakten vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Reserven können nicht genau angegeben wer<strong>de</strong>n. Ausgehend von <strong>de</strong>r aktuellen<br />

För<strong>de</strong>rmenge und <strong>de</strong>n heute bekannten Reserven wird die in Tabelle 1 dargestellte<br />

statistische Reichweite fossiler Rohstoffe prognostiziert. In Abhängigkeit von <strong>de</strong>r<br />

Berechnungsmetho<strong>de</strong> und Interessenlage existieren auch an<strong>de</strong>re Schätzwerte.<br />

30<br />

31<br />

32<br />

Vgl. Schmidt, R., Bine Basis Energie 1: Klima und Energie, 2003, S. 2 f.<br />

Vgl. Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S.88 f.<br />

Vgl. Schmidt, R., Bine Basis Energie 1: Klima und Energie, 2003, S. 2<br />

11


Bemerkung Vorräte 2003<br />

statische Reichweite bei<br />

gegenwärtiger För<strong>de</strong>rung<br />

in Jahren<br />

Erdöl sicher gewinnbar 159.827 Mio. t 45<br />

Erdgas sicher gewinnbar 177.710 Mrd. m 3 66<br />

Braun- und Steinkohle<br />

bauwürdige, ausbringbare<br />

Reserven<br />

648,4 Mrd. t SKE 206<br />

Tabelle 1: Abschätzung <strong>de</strong>r Ressourcenreichweite 33<br />

Einigkeit besteht jedoch in <strong>de</strong>r Endlichkeit <strong>de</strong>r fossilen Rohstoffe, was eine genaue<br />

Prognose nebensächlich erscheinen lässt. Auswirkungen sind weltweit steigen<strong>de</strong><br />

Energiepreise und zunehmen<strong>de</strong> politische Spannungen aufgrund <strong>de</strong>r unausgeglichenen<br />

quantitativen und geographischen Verteilungen von Angebot und Nachfrage.<br />

2.3 Umweltpolitische Grundlagen<br />

2.3.1 Das Leitbild <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit<br />

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ o<strong>de</strong>r „Sustainable Development“ wird häufig in <strong>de</strong>r<br />

umweltpolitischen Diskussion verwen<strong>de</strong>t. Aufgrund <strong>de</strong>r Vielfalt <strong>de</strong>r Interpretationsmöglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s Begriffs besteht jedoch die Gefahr, dass nahezu alle ökologischen<br />

und ökonomischen Ansichten für sich beanspruchen können, nachhaltig zu sein. Daher<br />

ist es notwendig, eine konkrete Erläuterung über das Verständnis <strong>de</strong>s Begriffs zu<br />

geben.<br />

In <strong>de</strong>r Forstwirtschaft, woher <strong>de</strong>r Begriff ursprünglich kommt, be<strong>de</strong>utet „Nachhaltigkeit“,<br />

dass nur so viele Bäume geschlagen wer<strong>de</strong>n dürfen, wie in gleichem Zeitraum<br />

nachwachsen. Dieses Ziel <strong>de</strong>r Bestandserhaltung be<strong>de</strong>utet auf die globale Ebene<br />

übertragen, dass sich die Ökonomie nur soweit entwickeln darf, wie es die Belastung<br />

<strong>de</strong>r Ökologie zuläßt. 34<br />

Als Vorläufer <strong>de</strong>r heutigen Nachhaltigkeitsdiskussion ist <strong>de</strong>r erste Bericht an <strong>de</strong>n Club of<br />

Rome von 1972 zu nennen. Erstmals wur<strong>de</strong>n mit Techniken <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />

Systemanalyse die „Grenzen <strong>de</strong>s Wachstums“ aufgezeigt. „Je mehr sich die<br />

menschliche Aktivität <strong>de</strong>n Grenzen <strong>de</strong>r irdischen Kapazität nähert, um so sichtbarer und<br />

unlösbarer wer<strong>de</strong>n die Schwierigkeiten.“ 35<br />

33<br />

Daten <strong>de</strong>s Jahres 2003 aus: BMWA, Zahlen und Fakten - Energiedaten, 2005, Energiedatentabellen 40 – 42; im Internet<br />

(05.08.2005): http://www.bmwa.bund.<strong>de</strong>/Navigation/Technologie-und-Energie/Energiepolitik/energiedaten.html<br />

34<br />

Vgl. Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S.4 f.<br />

35<br />

Meadows, D., et al., Die Grenzen <strong>de</strong>s Wachstums, 1972, S.74<br />

12


Im gleichen Jahr fand auch die erste Internationale Umweltkonferenz in Genf statt. Im<br />

Laufe <strong>de</strong>r Zeit kam zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Dimensionen Ökologie und Ökonomie <strong>de</strong>r soziale<br />

Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung hinzu. Die Diskussion beschränkte sich nicht<br />

mehr nur auf die reine Bestandserhaltung, son<strong>de</strong>rn bezog die Entwicklung <strong>de</strong>s globalen<br />

Wachstums mit ein. Die 1983 eingerichtete UN-W eltkomission für Umwelt und<br />

Entwicklung präsentierte ihre Ergebnisse 1987 im sogenannten Brundtland-Bericht.<br />

Nachhaltigkeit wird <strong>de</strong>finiert als „dauerhafte Entwicklung, [...] die <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r<br />

heutigen Generation, entspricht ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu<br />

gefähr<strong>de</strong>n, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ 36<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung von „Sustainable Development“ besteht darin, die wirtschaftliche,<br />

ökologische und soziale Dimension <strong>de</strong>r Entwicklung langfristig zu integrieren. 37<br />

Auf <strong>de</strong>r zweiten Internationalen Umweltschutzkonferenz in Rio <strong>de</strong> Janeiro 1992 wur<strong>de</strong><br />

das Leitbild <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit präzisiert. Es wur<strong>de</strong> verstärkt auf die Umsetzungsmöglichkeiten<br />

einer nachhaltigen Entwicklung eingegangen. Als wichtigste<br />

Ergebnisse sind die Rio-Deklaration und das Aktionsprogramm Agenda 21 zu nennen.<br />

Als Reaktion auf die ebenfalls in Rio beschlossene Klima-Rahmen-Konvention und die<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>r Nachfolgekonferenz 1995 in Berlin (For<strong>de</strong>rung nach Klimabündnissen)<br />

fand die dritte Internationale Umweltkonferenz 1997 in Kyoto statt. Die internationale<br />

Staatengemeinschaft verabschie<strong>de</strong>te mit <strong>de</strong>m Kyoto-Protokoll 38 eine Verpflichtung zur<br />

Reduktion <strong>de</strong>r weltweiten Treibhausgasemissionen um 5,2 % bis 2012, bezogen auf die<br />

Emissionswerte von 1990. Aufgrund vieler Unstimmigkeiten trat es erst am 16. Februar<br />

2005 in Kraft. Die Staaten erhielten in Abhängigkeit ihrer wirtschaftlichen Entwicklung<br />

und Leistungsfähigkeit unterschiedliche Zielvorgaben (Burdon-Sharing). Für die EU liegt<br />

die Reduktionsverpflichtung bei 8 %. Deutschland hat sich zu einer Reduzierung <strong>de</strong>r<br />

Treibhausgase von 21 % verpflichtet.<br />

Neben vorhan<strong>de</strong>nen umweltpolitischen Instrumenten sollen die Reduktionsziele mit<br />

flexiblen Maßnahmen (Kyoto-Mechanismen) erreicht wer<strong>de</strong>n (vgl. Kap. 2.3.3).<br />

2.3.2 Strategien zur Umsetzung <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsziele<br />

Die Strategien für eine Energieversorgung im Sinne <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit sind:<br />

• Energiegewinnung mit naturverträglichen Stoffen = Konsistenz<br />

• Optimierte Nutzung <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Energieeinsatzes = Effizienz<br />

• Reduktion <strong>de</strong>r Energienachfrage = Suffizienz<br />

36<br />

Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 4<br />

37<br />

Vgl. Born, M., <strong>de</strong> Haan, G., Nachhaltigkeitsindikatoren, 2001, S. 2; im Internet (02.08.2005):<br />

www.umweltschulen.<strong>de</strong>/download/nachhaltigkeitsindikatoren_born_<strong>de</strong>Haan.pdf<br />

38<br />

Protokoll von Kyoto zum Rahmenübereinkommen <strong>de</strong>r Vereinten Nationen über Klimaän<strong>de</strong>rungen<br />

13


Die notwendige Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s gesamten Energieversorgungssystems macht<br />

Göllinger mit <strong>de</strong>r „Ökologisierung“ <strong>de</strong>r Energieumwandlungskette <strong>de</strong>utlich: 39<br />

Abbildung 5: Die „Ökologisierung“ <strong>de</strong>r Energieumwandlungskette 40<br />

Wie schon in Kapitel 2.1.3 angemerkt wur<strong>de</strong>, muss <strong>de</strong>r Ansatz für eine nachhaltige<br />

Energieversorgung die Energiedienstleistung (EDL) sein.<br />

EDLs lassen sich durch Beschränkung <strong>de</strong>r Komfortansprüche (konsumtiv) o<strong>de</strong>r durch<br />

evtl. inkomfortablere, aber effizientere Produktalternativen (investiv) optimieren. Durch<br />

Effizienzstrategien können Verluste infolge von Umwandlungs- und Transportvorgängen<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n. Langfristig kann nach Göllinger eine ökologisch-, ökonomisch- und<br />

sozialverträgliche Energieversorgung nur über eine konsistente Energieversorgung auf<br />

Basis erneuerbarer Energien erfolgen.<br />

„Sowohl die Nutzung <strong>de</strong>r fossilen Energieträger als auch die Nutzung <strong>de</strong>r Kernenergie<br />

wi<strong>de</strong>rsprechen <strong>de</strong>m Nachhaltigkeitsprinzip.“ 41<br />

Seine Strategie für die Übergangsphase ist <strong>de</strong>r verstärkte Ausbau <strong>de</strong>r Effizienz und<br />

eine Beschränkung <strong>de</strong>r Komfortansprüche. Auch Kopplungsstrategien wie die Kraft-<br />

Wärme-Kopplung greifen die Effizienzstrategie auf. Durch die Nutzung <strong>de</strong>r Abwärme bei<br />

<strong>de</strong>r Stromproduktion (z.B. durch Fernwärme) kann das Energiepotential von<br />

Brennstoffen effektiver genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Flexibilität in Einsatz, Auslegungsmöglichkeiten und Brennstoffverwendung<br />

sind Blockheizkraftwerke (BHKW) hervorzuheben. Für Gebäu<strong>de</strong> und<br />

<strong>de</strong>zentrale Nahwärmeverbundnetze, in <strong>de</strong>nen gleichermaßen ein hoher Strom- und<br />

Wärmebedarf besteht, können sie eine umweltfreundliche und wirtschaftliche<br />

39<br />

40<br />

41<br />

Vgl. Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 119 ff.<br />

Göllinger, T. Die „Ökologisierung“ <strong>de</strong>r Energieumwandlungskette in Ökol. Ökonomie, 2001, S. 119<br />

Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 118<br />

14


Alternative sein. BHKWs können je nach Versorgungssituation kraft- o<strong>de</strong>r wärmegesteuert<br />

betrieben wer<strong>de</strong>n. 42<br />

Weitere Strategien einer „Effizienzrevolution“ wer<strong>de</strong>n auch von Weizsäcker et al. in<br />

„Faktor Vier“ beschrieben. „An<strong>de</strong>re Arten <strong>de</strong>r Ressourcennutzung und bessere<br />

Technologien schaffen entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n gleichen Nutzen mit weniger Ressourcen o<strong>de</strong>r<br />

mehr Nutzen bei gleichem Verbrauch.“ 43<br />

2.3.3 Ordnungsrahmen zur Umsetzung <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsziele<br />

Zur Umsetzung <strong>de</strong>r Klimaschutzziele auf nationaler und europäischer Ebene spielen<br />

gesetzliche Verordnungen und Anreizprogramme eine wichtige Rolle. Für <strong>de</strong>n Bereich<br />

<strong>de</strong>r energetischen Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung sind folgen<strong>de</strong> Gesetze und Verordnungen<br />

hervorzuheben.<br />

Im Rahmen dieser Grundlagendarstellung wird bewußt auf eine eigene Bewertung <strong>de</strong>r<br />

Maßnahmen hinsichtlich ihres Nutzens und ihrer Zweckdienlichkeit für <strong>de</strong>n Klimaschutz<br />

verzichtet.<br />

EU-Emissionshan<strong>de</strong>ls-Richtlinie 44<br />

Der Han<strong>de</strong>l von Emissionszertifikaten als flexibler Kyoto-Mechanismus wird seit <strong>de</strong>m 1.<br />

Januar 2005 durch die Emissionshan<strong>de</strong>ls-Richtlinie in Europa geregelt. Unternehmen<br />

können mit ihren Emissionskontingenten auf <strong>de</strong>m Markt frei han<strong>de</strong>ln. Dadurch bietet<br />

sich ein wirtschaftlicher Anreiz, CO 2 - Emissionen zu reduzieren.<br />

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) 45<br />

Die Neufassung <strong>de</strong>s EEG ist am 1. August 2004 in Kraft getreten. Durch das EEG wird<br />

die Abnahme und Vergütung <strong>de</strong>r Stromerzeugung aus Solarenergie, Wind- und<br />

Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie geregelt. Zielsetzung ist, Planungssicherheit<br />

und wirtschaftliche Anreize zu erhöhen und damit <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Energieerzeugung mit<br />

erneuerbaren Energietechnologien zu erhöhen. 46<br />

42<br />

Vgl. O.F.,NRW Umsetzungsbericht Klimaschutzkonzept, 2005, S. 25; im Internet (13.08.2005):<br />

www.mvel.nrw.<strong>de</strong>/.../Umsetzungsbericht14-3-2005.pdf<br />

43<br />

Weizsäcker, E.U.v. et al., Faktor Vier, 1997, S. 21<br />

44<br />

Richtlinie über ein System für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit Treibhausgasemissionszertifikaten in <strong>de</strong>r Gemeinschaft vom 25.10.2003<br />

45<br />

Gesetz für <strong>de</strong>n Vorrang Erneuerbarer Energien (Erneuerbare Energien Gesetz) vom 21. Juli 2004<br />

46<br />

Vgl. BMU, Die wichtigsten Merkmale <strong>de</strong>s EEG, 2005, S. 4 ff.; im Internet (03.08.2005):<br />

www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong>/files/erneuerbare_energien/downloads/application/pdf/eeg_gesetz_merkmale.pdf<br />

Vgl. a. Bun<strong>de</strong>sregierung; im Internet (14.08.2005): www.Bun<strong>de</strong>sregierung.<strong>de</strong>/artikel-,12013.749657/klimaschutz-national.htm<br />

15


Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK Gesetz) 47<br />

Ziel <strong>de</strong>s seit <strong>de</strong>m 1. April 2002 gültigen Gesetzes ist es, <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r Kraft-Wärme-<br />

Kopplung zu för<strong>de</strong>rn. Die Netzbetreiber verpflichten sich zum Netzanschluss von KWK-<br />

Anlagen und zur Abnahme <strong>de</strong>s erzeugten KWK-Stroms. 48<br />

Energieeinsparverordnung EnEV (2004) 49<br />

Durch die EnEV sind die gesetzlichen Anfor<strong>de</strong>rungen von baulichem Wärmeschutz und<br />

Anlagentechnik durch Festlegung von energetischen Min<strong>de</strong>ststandards geregelt. Mit <strong>de</strong>r<br />

ganzheitlichen Betrachtungsweise wird <strong>de</strong>m Gedanken <strong>de</strong>r Integralen Planung in <strong>de</strong>r<br />

EnEV Rechnung getragen. Alle am Bau Beteiligten sollen gemeinsam in einen<br />

zeitgleichen, iterativen Planungsprozeß eintreten, was zu ökologisch und ökonomisch<br />

sinnvollen Ergebnissen führen soll. 50<br />

EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäu<strong>de</strong>n 51<br />

Zentrales Ziel <strong>de</strong>r Richtlinie ist „ [...] die Verbesserung <strong>de</strong>r Gesamtenergieeffizienz von<br />

Gebäu<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r EU zu för<strong>de</strong>rn und so weit wie möglich sicherzustellen, dass nur<br />

kostenwirksame, technisch machbare und umweltfreundliche Maßnahmen durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.“ 52 Durch die Einführung von Energiepässen und <strong>de</strong>r Zuordnung zu Energieund<br />

Effizienzklassen soll mit einem standardisierten Verfahren die Energieeffizienz von<br />

Gebäu<strong>de</strong>n beurteilt wer<strong>de</strong>n. Die Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie auf nationaler Ebene wird<br />

ab 2006 erfolgen. Dazu ist das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) am 1. September<br />

2005 novelliert wor<strong>de</strong>n. 53 Eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r EnEV ist ebenfalls erfor<strong>de</strong>rlich und wird<br />

vorraussichtlich noch dieses Jahr stattfin<strong>de</strong>n. In diesem Zusammenhang wird eine<br />

einheitliche Berechnungsgrundlage durch eine neue DIN Norm (DIN 18599) notwendig,<br />

da die Bewertung von Klimaanlagen und Beleuchtung in <strong>de</strong>n bisherigen<br />

Rechenmetho<strong>de</strong>n nicht enthalten ist. 54<br />

47<br />

Gesetz für die Erhaltung und <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r Kraft-Wärme-Kopplung vom 19.03.2002<br />

48<br />

Monstadt, J., Netzgebun<strong>de</strong>ne Infrastrukturen unter Verän<strong>de</strong>rungsdruck, 2003, S. 58; im Internet (06.08.2005):<br />

www.networks-group.<strong>de</strong>/veroeffentlichungen/DF7761.pdf<br />

49<br />

Verordnung über energiesparen<strong>de</strong>n Wärmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagentechnik bei Gebäu<strong>de</strong>n<br />

(Energiesparverordnung - EnEV) vom 2. Dezember 2004<br />

50<br />

Vgl. VDI, Energetische Bewertung <strong>de</strong>s Bestands, 2002, S. 2<br />

51<br />

Richtlinie 2002/91/EG <strong>de</strong>s Europäischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates vom 16. Dezember 2002 über die Gesamtenergieeffizienz<br />

von Gebäu<strong>de</strong>n<br />

52<br />

Vgl. Artikel 1 <strong>de</strong>r Richtlinie 2002/91/EG <strong>de</strong>s Europäischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates vom 16. Dezember 2002 über die<br />

Gesamtenergieeffizienz von Gebäu<strong>de</strong>n<br />

53<br />

Vgl. Zweites Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Energieeinsparungsgesetzes vom 1. September 2005; im Internet (15.09.2005):<br />

54<br />

http://217.160.60.235/BGBL/bgbl1f/bgbl105s2682.pdf<br />

Vgl. EA NRW, Der Energiepass für Gebäu<strong>de</strong>, 2004, S. 4; im Internet (03.08.2005):<br />

www.ea-nrw.<strong>de</strong>/_database/_data/datainfopool/EPA.pdf<br />

16


Ökologische Steuerreform<br />

Ziel <strong>de</strong>r ökologischen Steuerreform ist es, ein Anreiz zur Verringerung <strong>de</strong>s<br />

konventionellen Energieeinsatzes zu schaffen und zusätzliche finanzielle Mittel für<br />

weitere Marktanreizprogramme zu mobilisieren. 55<br />

Marktanreizprogramme (MAP) zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung Erneuerbarer Energien<br />

Ziel <strong>de</strong>s Programms ist es, über finanzielle Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen die<br />

regenerativen Technologien zu för<strong>de</strong>rn. Im Jahr 2004 wur<strong>de</strong>n Zuschüsse von 200 Mio €<br />

gewährt. Das Gesamtvolumen <strong>de</strong>s MAP beläuft sich beginnend ab 1999 auf über 3<br />

Mrd. €. 56<br />

Zinsgünstige Darlehen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzung Erneuerbarer Energien<br />

Die Bank <strong>de</strong>r Kreditanstalt für Wie<strong>de</strong>raufbau (KfW) bietet im Rahmen verschie<strong>de</strong>ner<br />

För<strong>de</strong>rprogramme zinsgünstige Kredite für Investitionen im Bereich <strong>de</strong>r Erneuerbaren<br />

Energien an. 57<br />

2.4 Energiepolitische Einflussmöglichkeiten <strong>de</strong>r Kommunen<br />

Den Kommunen wird ein hohes Potential zum Klimaschutz zugerechnet. 58<br />

In Kapitel 28 <strong>de</strong>r Agenda 21 wird die Rolle <strong>de</strong>r Kommunen als bürgernächste<br />

Verwaltungsebene zu einer nachhaltigen Entwicklung aufgezeigt. Von <strong>de</strong>n<br />

Kommunalverwaltungen wird ein Dialog mit <strong>de</strong>n Bürgern, <strong>de</strong>n örtlichen Organisationen<br />

und <strong>de</strong>r Privatwirtschaft mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Erarbeitung einer lokalen Agenda gefor<strong>de</strong>rt. 59<br />

Auf kommunaler Ebene muss die Umsetzung <strong>de</strong>s Leitbil<strong>de</strong>s erfolgen („think global - act<br />

local!“). 60 Die lokale Agenda 21 bietet einen Rahmen für die Festlegung und Umsetzung<br />

von Nachhaltigkeitszielen. Damit Kommunen ihrer Rolle, die ihnen in <strong>de</strong>r Agenda 21<br />

zugeteilt wur<strong>de</strong>, gerecht wer<strong>de</strong>n, müssen sie bestimmte Maßnahmen einleiten. Dazu<br />

stehen ihnen verschie<strong>de</strong>ne Instrumente zur Verfügung. Nachfolgend sind die<br />

wichtigsten Einflußmöglichkeiten <strong>de</strong>r Kommunen dargestellt.<br />

55<br />

Vgl. NRW Umsetzungsbericht, 2005, S. 25 f.; im Internet (13.08.2005):<br />

www.mvel.nrw.<strong>de</strong>/.../Umsetzungsbericht14-3-2005.pdf<br />

56<br />

Vgl. BMU, Entwicklung <strong>de</strong>r Erneuerbaren Energien, 2005, S. 26 f.; im Internet (09.08.2005):<br />

www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_aktuellersachstand.pdf<br />

57<br />

Vgl. BMU, Entwicklung <strong>de</strong>r Erneuerbaren Energien, 2005, S. 29 ff.; (09.08.2005):<br />

www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_aktuellersachstand.pdf<br />

58<br />

Vgl. Dünnhoff, E., Die Unterstützung <strong>de</strong>s KEM, 2000, S.15; im Internet (14.08.2005):<br />

www.ifeu.org/energie/pdf/em_bund_lang.pdf<br />

59<br />

Vgl. ifeu, Nachhaltige Entwicklung für die kommunale Ebene, 2002, S. 1; im Internet (05.08.2005):<br />

http://www.umweltdaten.<strong>de</strong>/rup/34-02/34-02-kurzfassung-<strong>de</strong>utsch.pdf<br />

60<br />

Vgl. o.F.,NRW Umsetzungsbericht Klimaschutzkonzept, 2005, S. 25; im Internet (13.08.2005):<br />

www.mvel.nrw.<strong>de</strong>/.../Umsetzungsbericht14-3-2005.pdf<br />

17


2.4.1 Die gesetzliche Grundlage<br />

Die gesetzliche Grundlage für Städte und Gemein<strong>de</strong>n, selbstständige Entscheidungen<br />

in ihrem Einflußbereich zu fällen bietet das Grundgesetz. Artikel 28 (2) <strong>de</strong>s<br />

Grundgesetzes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland gibt <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n das Recht „alle<br />

Angelegenheiten <strong>de</strong>r örtlichen Gemeinschaft im Rahmen <strong>de</strong>r Gesetze in eigener<br />

Verwaltung zu regeln.“ 61 Dieses Recht <strong>de</strong>r Selbstverwaltung ermöglicht <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n<br />

auch, bei Energiefragen eigenständig zu han<strong>de</strong>ln.<br />

2.4.2 Kommunale Verordnungen<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Bauleitplanung können Kommunen Energiestandards, welche die<br />

gesetzlichen Anfor<strong>de</strong>rungen (z.B. EnEV) überschreiten, festlegen. So können Vorgaben<br />

für die Niedrigenergie- und Passivbauweise, für die Errichtung von Solaranlagen und für<br />

<strong>de</strong>n Bau von Nahwärmenetzten mit BHKWs in eigenen Verordnungen festgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Rechtliche Grundlage bietet hier die Novelle <strong>de</strong>s Baugesetzbuches (Bau-GB)<br />

vom Juni 2004. 62 Ein Novum besteht darin, dass im Bau-GB auf die Verantwortung für<br />

<strong>de</strong>n allgemeinen Klimaschutz hingewiesen wird. „Der Beitrag <strong>de</strong>r Bauleitplanung zum<br />

Umwelt- und Naturschutz erfolgt auch für die Ziele <strong>de</strong>s globalen Klimaschutzes.“ 63<br />

Weitere Einflußmöglichkeiten bieten energiebewußte Stadtentwicklungs- und<br />

Verkehrsplanungskonzepte.<br />

2.4.3 Freiwillige Selbstverpflichtung<br />

Eine Kommune kann sich freiwillig zu klimaschonen<strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>ln verpflichten. Eine<br />

gute Unterstützung bieten Klimabündnisse wie:<br />

• Klimabündnis Europäischer Städte 64<br />

• Internationaler Rat für kommunale Umweltinitiativen (ICLEI) 65<br />

• Selbstverpflichtung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s kommunaler Unternehmen (VkU)<br />

Zielsetzung: Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r CO2-Emissionen bis zum Jahr 2005 um 25 %<br />

gegenüber 1990<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

Deutscher Bun<strong>de</strong>stag, Grundgesetz für die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland, 2002, S. 26<br />

Vgl. Neumann, W., Novelle <strong>de</strong>s Baugesetzbuches, 2004, S. 3 f.; im Internet (14.08.2005):<br />

www.klimabuendnis.org/download/bau_gb_energie.pdf<br />

Baugesetzbuch, § 1 (5); im Internet (10.09.2005): http://bun<strong>de</strong>srecht.juris.<strong>de</strong>/bun<strong>de</strong>srecht/bbaug/in<strong>de</strong>x.html<br />

Vgl. Klimabündnis im internet (01.09.2005): www.klimabuendnis.org<br />

Vgl. ICLEI im Internet (01.09.2005): http://www.iclei.org<br />

18


Der Beitritt zu einem Klimabündnis untermauert die Glaubwürdigkeit von Klimaschutzaktivitäten<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Öffentlichkeit. Das Netzwerk <strong>de</strong>r Klimabündnisse kann<br />

<strong>de</strong>n Kommunen konkrete Hilfestellung bei <strong>de</strong>r Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen<br />

bieten.<br />

2.4.4 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Durch Beratung und Information <strong>de</strong>r privaten Haushalte und lokal ansässigen Unternehmen<br />

kann eine Kommune auf <strong>de</strong>ren energetische Handlungsweise einwirken. Durch<br />

Energieberatung und Aufklärung kann zu klimafreundlichem Han<strong>de</strong>ln motiviert wer<strong>de</strong>n<br />

und Hilfestellung bei Fragen zu Technologien und För<strong>de</strong>rprogrammen gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist gut in ein <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement<br />

integrierbar.<br />

2.4.5 Kommunale Öko-Audits<br />

Mit <strong>de</strong>r Durchführung eines Öko-Audits kann eine Kommune direkte und indirekte<br />

Umweltauswirkungen ihrer Planungs- und Entscheidungsprozesse überprüfen. Die<br />

europäische Öko-Audit-Verordnung (EMAS) 66 wur<strong>de</strong> 1998 auf <strong>de</strong>n kommunalen<br />

Bereich ausgeweitet. Kommunale Öko-Audits bieten <strong>de</strong>n Rahmen für die Errichtung<br />

eines kommunalen Umweltmanagementsystems und können <strong>de</strong>n Einstieg in das<br />

kommunale Energiemanagement erleichtern. 67 Das Audit-System <strong>de</strong>s European Energy<br />

Award wird in Kapitel 4.1.3 näher erläutert.<br />

2.4.6 Energiesparmaßnahmen im öffentlichen Sektor<br />

Den größten Einfluß auf <strong>de</strong>n Klimaschutz haben Kommunen in <strong>de</strong>n eigenen Liegenschaften.<br />

Darauf wird ausführlich in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Kapiteln dieser Arbeit eingegangen.<br />

66<br />

Environmental Management and Audit Scheme (EMAS)<br />

67<br />

Vgl. Dünnhoff, E., Die Unterstützung <strong>de</strong>s KEM, 2000, S.23; im Internet (14.08.2005):<br />

www.ifeu.org/energie/pdf/em_bund_lang.pdf<br />

19


3 <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement (KEM)<br />

Wie im vorangehen<strong>de</strong>n Kapitel beschrieben wur<strong>de</strong>, hat eine Kommune verschie<strong>de</strong>ne<br />

Möglichkeiten, energiepolitisch Einfluß zu nehmen.<br />

Energiesparmaßnahmen in <strong>de</strong>n eigenen Liegenschaften sind aus <strong>de</strong>r Palette von<br />

Handlungsmöglichkeiten dabei die direkteste Art <strong>de</strong>r Einflußnahme. Im Gegensatz zu<br />

an<strong>de</strong>ren Bereichen <strong>de</strong>s Umweltschutzes, wo sie oft nur passiv reagieren können, haben<br />

Kommunen hier die Möglichkeit, selbständig und aktiv zu han<strong>de</strong>ln. 68<br />

Energiesparmaßnahmen be<strong>de</strong>uten neben Klimaschutz auch eine Entlastung <strong>de</strong>s<br />

öffentlichen Haushalts. Obwohl <strong>de</strong>r Energieverbrauch <strong>de</strong>r öffentlichen Liegenschaften<br />

nur 2 - 5 % <strong>de</strong>s gesamten Energieverbrauches einer Kommune ausmacht, haben<br />

Maßnahmen zur nachhaltigen Energieverwendung hier eine große Be<strong>de</strong>utung.<br />

Kommunen können so ihrer Vorbildfunktion für <strong>de</strong>n privaten und gewerblichen Bereich<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n. 69<br />

Die Strategie zur konsequenten Umsetzung dieser Ziele heißt: <strong>Kommunales</strong><br />

Energiemanagement (KEM)<br />

Bevor auf die wesentlichen Merkmale und Inhalte von KEM eingegangen wird, ist es<br />

hilfreich, zunächst die grundsätzlichen Schwierigkeiten einer Kommune bei <strong>de</strong>r<br />

Umsetzung von Energiesparmaßnahmen zu skizzieren.<br />

3.1 Kommunale Rahmenbedingungen<br />

In Städten und Gemein<strong>de</strong>n bestehen im Bereich <strong>de</strong>r energetischen Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung<br />

beson<strong>de</strong>re Rahmenbedingungen, <strong>de</strong>ren Kenntnis und Beachtung für<br />

eine erfolgreiche Planung und Umsetzung von Einsparmaßnahmen wichtig ist.<br />

3.1.1 Kommunale Verwaltungsstrukturen<br />

Eine Kommunalverwaltung ist eine öffentliche Verwaltung, <strong>de</strong>ren Zielsetzung das<br />

Han<strong>de</strong>ln im Sinne <strong>de</strong>s öffentlichen Interesses unter <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r Rechts- und<br />

Gesetzmäßigkeit ist. Im Rahmen von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit wird vorrangig<br />

darauf geachtet, <strong>de</strong>n Haushaltsplan kosten<strong>de</strong>ckend zu erfüllen. Kommunalverwaltungen<br />

wer<strong>de</strong>n hauptsächlich über Steuereinnahmen finanziert. Innerhalb gesetzlich<br />

vorgeschriebener Grenzen ist ihnen die Aufnahme von Fremdkapital gestattet. 70<br />

68<br />

69<br />

70<br />

Vgl. Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S.12<br />

Vgl. Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S.12<br />

Vgl. Busch, M., Kostenrechnungsverfahren, 1999, S. 17 ff.<br />

20


In einer kommunalen Verwaltung ist das kameralistische Rechnungssystem gesetzlich<br />

vorgeschrieben. Die möglichen Arten von kommunalen Rechnungssystemen sind in<br />

Abbildung 6 dargestellt.<br />

Abbildung 6: Kommunale Rechnungssysteme 71<br />

Hauptmerkmal <strong>de</strong>r Kameralistik ist die Trennung von Verwaltungs- und Vermögenshaushalt.<br />

Das Haupt<strong>de</strong>fizit besteht darin, dass es nicht in <strong>de</strong>r Lage ist „[...] über <strong>de</strong>n<br />

Erfolg o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Gebührenbedarf einer bestimmten Organisationseinheit Aussagen zu<br />

treffen.“ 72 Diesem Problem wird in <strong>de</strong>r Praxis durch eine Erweiterung <strong>de</strong>r Kameralistik<br />

mit einer Kostenrechnung entgegengewirkt (Erweiterte Kameralistik). Die dritte<br />

Möglichkeit ist die doppelte Buchführung. Zusätzlich muss aufgrund <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

Vorgaben die Kameralistik praktiziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch die fehlen<strong>de</strong> Transparenz <strong>de</strong>s kameralistischen Systems wird das Erkennen von<br />

Einsparpotentialen erschwert. Die Kosteneffizienz <strong>de</strong>r kommunalen Energieaktivitäten<br />

kann nicht dargestellt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m ist die Finanzierung von investiven<br />

Einsparmaßnahmen durch die Trennung von Verwaltungs- und Vermögenshaushalt<br />

erschwert. Wirtschaftliche Maßnahmen wer<strong>de</strong>n daher oft nicht umgesetzt.<br />

Ein Großteil <strong>de</strong>r öffentlichen Verwaltungen in Deutschland sind verschul<strong>de</strong>t. Die<br />

Schul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gemein<strong>de</strong>n und Gemein<strong>de</strong>verbän<strong>de</strong> beliefen sich 2003 auf ca.<br />

84 Mrd. €. 73 Die Verbesserung <strong>de</strong>r schlechten Finanzlage ist <strong>de</strong>r Hauptanstoß für<br />

Reformen innerhalb <strong>de</strong>s kommunalen Verwaltungssystems.<br />

71<br />

Busch, M., Rechnungswesenalternativen <strong>de</strong>r Stadtverwaltung in Kostenrechnungsverfahren, 1999, S. 25<br />

72<br />

Busch, M., Kostenrechnungsverfahren, 1999, S. 20<br />

73<br />

Vgl. Fudalla, M., Wöste, C., Doppik schlägt Kameralistik, 2005, S. 47; im Internet (10.08.2005):<br />

www.kpmg.<strong>de</strong>/library/pdf/050606_Audit_Doppik_Kameralistik.pdf<br />

21


Die gesetzlichen Vorgaben befin<strong>de</strong>n sich zur Zeit in einem Umbruchprozeß.<br />

Nordrhein-Westfalen übernimmt dabei eine Vorreiterrolle. Als erstes Bun<strong>de</strong>sland hat<br />

NRW ein Gesetz über ein Neues <strong>Kommunales</strong> Finanzmanagement 74 verabschie<strong>de</strong>t,<br />

welches am 1. Januar 2005 in Kraft getreten ist. Danach müssen die nordrhein-westfälischen<br />

Städte und Gemein<strong>de</strong>n ihr Rechnungssystem bis En<strong>de</strong> 2009 von <strong>de</strong>r<br />

Kameralistik auf die Doppelte Buchführung (Doppik) nach Vorbild <strong>de</strong>r freien Wirtschaft<br />

umstellen. Weiterhin hat eine Gemein<strong>de</strong> „[...] zu Beginn <strong>de</strong>s Haushaltsjahres, in <strong>de</strong>m sie<br />

erstmals ihre Geschäftsvorfälle nach <strong>de</strong>m System <strong>de</strong>r doppelten Buchführung erfasst,<br />

eine Eröffnungsbilanz unter Beachtung <strong>de</strong>r Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

aufzustellen.“ 75<br />

Durch die Einführung <strong>de</strong>r doppelten Buchführung wird die Umsetzung von Einsparmaßnahmen<br />

erleichtert.<br />

Mit <strong>de</strong>r Kosten- und Leistungsrechnung können die spezifischen Energiekosten<br />

ausgewiesen wer<strong>de</strong>n. Wirtschaftliches Han<strong>de</strong>ln kann somit nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

In<strong>de</strong>m je<strong>de</strong>r Verwaltungsstelle ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt wird<br />

(Budgetierung), besteht ein ökonomischer Anreiz zum wirtschaftlichen Han<strong>de</strong>ln und<br />

damit ein Anreiz, wirtschaftliche (Energie-) Einsparmaßnahmen durchzuführen.<br />

3.1.2 Kommunikation innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

Für die energierelevanten Bereiche sind in einer Kommune verschie<strong>de</strong>ne Ämter und<br />

Personen zuständig.<br />

Neben <strong>de</strong>m für das Gebäu<strong>de</strong> zuständige Betriebspersonal und <strong>de</strong>m zuständigen Amt<br />

(als Anlaufstelle für die Gebäu<strong>de</strong>nutzer) sind die Verwaltungsleitung (als Entscheidungsinstanz),<br />

die Kämmerei (als übergeordnete Finanzstelle) und das Bauamt<br />

(als technischer und planerischer Akteur) beteiligt.<br />

Die langen Kommunikations- und Entscheidungswege erschweren in <strong>de</strong>r Verbindung<br />

mit Abstimmungsschwierigkeiten und Kompetenzkonflikten ein zielgerichtetes, zügiges<br />

und effektives Han<strong>de</strong>ln. Weiter ist die Zugänglichkeit von Informationen und<br />

Gebäu<strong>de</strong>daten erschwert. Da die Aufgabengebiete teilweise nicht klar abgegrenzt sind,<br />

besteht die Gefahr, dass Aufgaben doppelt bearbeitet wer<strong>de</strong>n und dass ämterübergreifen<strong>de</strong><br />

Ziele aus <strong>de</strong>m Blickfeld geraten o<strong>de</strong>r gar nicht vermittelt wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

kommunikativen Hemmnisse können sich negativ auf die Motivation auswirken. 76<br />

74<br />

Gesetz über ein Neues <strong>Kommunales</strong> Finanzmanagement für Gemein<strong>de</strong>n im Land Nordrhein-Westfalen (NKFG NRW) vom 16.<br />

November 2004<br />

75<br />

Vgl. Gesetz über ein Neues <strong>Kommunales</strong> Finanzmanagement für Gemein<strong>de</strong>n im Land Nordrhein-Westfalen (NKFG NRW) vom<br />

16. November 2004, § 92 (1)<br />

76<br />

Vgl. Prose, F., Hübner, G., Kupfer, D., Klimaschutz auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene, 1993, o.S.; im Internet (10.08.2005):<br />

http://www.nordlicht.uni-kiel.<strong>de</strong>/komm4.htm<br />

22


3.1.3 Qualifikation und personelle Kapazitäten<br />

Um Einsparmaßnahmen im Bereich <strong>de</strong>r energetischen Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung<br />

realisieren zu können, sind eine Fülle von Qualifikationen notwendig. Durch die Auffächerung<br />

<strong>de</strong>r Zuständigkeiten und Aufgaben ist spezielles energietechnisches Wissen<br />

an verschie<strong>de</strong>nen Stellen in <strong>de</strong>r Verwaltung notwendig, was eine große Anzahl von<br />

qualifiziertem Fachpersonal erfor<strong>de</strong>rlich macht. Da diesen Anfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Regel<br />

nicht Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n kann, besteht die Gefahr folgen<strong>de</strong>r Schwierigkeiten:<br />

• Einsparpotentiale wer<strong>de</strong>n nicht erkannt.<br />

• Anlagen<strong>de</strong>fekte bleiben lange unent<strong>de</strong>ckt.<br />

• Falsche Anlageneinstellungen wer<strong>de</strong>n nicht erkannt und korrigiert.<br />

• Vorhan<strong>de</strong>ne Finanzierungsalternativen von Einsparmaßnahmen wer<strong>de</strong>n nicht<br />

genutzt.<br />

• Notwendige Schulungen und Weiterbildungen von Verwaltungs- und Betriebspersonal<br />

unterbleiben.<br />

• Die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Beratung privater Haushalte und ortsansässiger<br />

Unternehmen wird vernachlässigt.<br />

Die Probleme aufgrund <strong>de</strong>r kommunalen Randbedingungen sind häufig eng miteinan<strong>de</strong>r<br />

verknüpft und beeinflussen sich teilweise gegenseitig. In Abhängigkeit <strong>de</strong>r<br />

spezifischen Bedingungen einer Kommune und <strong>de</strong>r Motivation ihrer einzelnen Akteure<br />

sind sie unterschiedlich stark ausgeprägt.<br />

3.2 Grundlagen von KEM<br />

Wie bereits erwähnt sind für die energierelevanten Bereiche in einer Kommune<br />

verschie<strong>de</strong>ne Ämter und Personen zuständig. Energiefragen sind Querschnittsthemen.<br />

„Quer zu <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Linien innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltungsstrukturen wird eine<br />

Vielzahl von Aspekten berührt.“ 77 Die Zusammenführung und zentrale Koordination aller<br />

kommunalen Energiefragen ist die Kernaufgabe von KEM. 78<br />

„Energiemanagement integriert und koordiniert neue und alte Aufgaben sowie<br />

Techniken zur Energieeinsparung, die bisher zum größten Teil voneinan<strong>de</strong>r unabhängig<br />

waren, zu einer einheitlichen Strategie.“ 79<br />

77<br />

Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 11<br />

78<br />

Vgl. Dünnhoff, E., Die Unterstützung <strong>de</strong>s KEM, 2000, S.18; im Internet (14.08.2005):<br />

www.ifeu.org/energie/pdf/em_bund_lang.pdf<br />

79<br />

Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 33<br />

23


Energiemanagement (EM) wird häufig mit Gebäu<strong>de</strong>management (GM) und Facility<br />

Management (FM) in Verbindung gebracht. Gemeinsamkeit besteht bei diesen<br />

systematisch gesteuerten Prozessen darin, dass kostenrelevante Vorgänge im<br />

Gebäu<strong>de</strong>bereich überwacht und optimiert wer<strong>de</strong>n sollen (Management).<br />

Während sich EM auf das Überwachen und Optimieren von kostenrelevanten<br />

Vorgängen aufgrund <strong>de</strong>r energetischen Bewirtschaftung eines Gebäu<strong>de</strong>s beschränkt,<br />

wer<strong>de</strong>n beim Gebäu<strong>de</strong>management alle gebäu<strong>de</strong>bezogenen Kosten (Reinigungs-,<br />

Instandhaltungskosten, etc.) betrachtet. Der Betrachtungszeitraum begrenzt sich bei<br />

bei<strong>de</strong>n Systemen auf die Nutzungszeit eines Gebäu<strong>de</strong>s. Eine Ausweitung <strong>de</strong>r<br />

Strategien auf <strong>de</strong>n gesamten Gebäu<strong>de</strong>lebenszyklus erfolgt durch das Facility<br />

Management (FM). „FM ist die umfassen<strong>de</strong> Betrachtung, Analyse und Optimierung aller<br />

kostenrelevanten Vorgänge rund um ein Gebäu<strong>de</strong>.“ 80<br />

EM ist somit sowohl ein Teilgebiet von Gebäu<strong>de</strong>management als auch von FM.<br />

Neben <strong>de</strong>r ökonomischen Betrachtungsweise wer<strong>de</strong>n jedoch beim EM auch die<br />

ökologischen Auswirkungen durch die energetische Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung in die<br />

strategischen Überlegungen einbezogen. Hier ist <strong>de</strong>r Bezug zum Umweltmanagement<br />

gegeben, bei <strong>de</strong>m neben <strong>de</strong>n Umweltauswirkungen durch die energetische<br />

Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung auch alle weiteren umweltrelevanten Fragen behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n. 81<br />

Die im Kontext zur Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung stehen<strong>de</strong>n Managementsysteme können<br />

aufgrund ihrer Zielsetzung und ihres Betrachtungsrahmens nach folgen<strong>de</strong>m Schema<br />

eingeteilt wer<strong>de</strong>n:<br />

Abbildung 7: Managementsysteme für <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>bereich<br />

80<br />

81<br />

Fehlauer, K., Facility Management, 2004, S. 3; im Internet (10.08.2005):<br />

www.bau.hs-wismar.<strong>de</strong>/bauinformatik/Skript-CAFM.pdf<br />

Vgl. Wanke, A., Trenz, S., Energiemanagement für Unternehmen, 2001, S. 63 f.<br />

24


Das Thema „<strong>Kommunales</strong> Energiemanagement“ ist nicht neu. In vielen Städten und<br />

Gemein<strong>de</strong>n wird es seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich praktiziert. Zunächst haben<br />

hauptsächlich größere Städte ein KEM eingeführt.<br />

So wer<strong>de</strong>n in Stuttgart die Energieverbräuche <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> seit 1973<br />

systematisch überwacht. Durch Energie- und Wassereinsparmaßnahmen konnten<br />

zwischen 1977 und 2003 Nettoeinsparungen von über 216 Mio € erreicht wer<strong>de</strong>n. 82<br />

Die CO 2 - Emissionen durch die Energienutzung <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> konnten in<br />

Stuttgart in <strong>de</strong>n letzten 30 Jahren um mehr als 54 % gesenkt wer<strong>de</strong>n. 83<br />

Der Vergleich <strong>de</strong>r Kostenaufwendungen für das KEM mit <strong>de</strong>n erzielten Einsparungen<br />

ergab bei 14 größeren Städten einen durchschnittlichen Faktor von 4,7. 84 Das heißt,<br />

dass für je<strong>de</strong>n aufgewen<strong>de</strong>ten Euro eine Kostenersparnis von 4,7 Euro erwirtschaftet<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r positiven Erfahrungswerte, <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n kritischen Haushaltslage,<br />

<strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n Energiepreise, <strong>de</strong>m besseren Angebot ausgereifter Technologien und<br />

nicht zuletzt wegen <strong>de</strong>s steigen<strong>de</strong>n Klimabewusstseins, zogen auch kleinere<br />

Kommunen mit KEM nach.<br />

3.3 Organisation von KEM<br />

Die Strategie zur Einführung und Organisation von KEM ist von <strong>de</strong>n spezifischen<br />

Bedingungen in <strong>de</strong>r Kommune abhängig. Faktoren wie Verwaltungsstruktur (vgl.<br />

Kapitel 3.1.1), personelle Kapazitäten und die Motivation bestimmen die Möglichkeiten<br />

und <strong>de</strong>n Umfang von KEM.<br />

Die wichtigsten Punkte für ein funktionieren<strong>de</strong>s KEM sind:<br />

Die zentrale Koordination<br />

Um <strong>de</strong>n Schwierigkeiten <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Zuständigkeiten entgegenzuwirken, ist eine<br />

zentrale Stelle, bei <strong>de</strong>r alle Fä<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Energiefragen zusammenlaufen, notwendig.<br />

Durch die zentrale Stelle entsteht die notwendige Transparenz zum Auf<strong>de</strong>cken von<br />

Einsparpotentialen, und die Umsetzung von wirtschaftlichen Maßnahmen wird<br />

ermöglicht. So können Informationstransfer und Entscheidungsfindung schnell und<br />

effektiv bewältigt wer<strong>de</strong>n. Diese zentrale Stelle ist <strong>de</strong>r Energiemanager o<strong>de</strong>r<br />

Energiebeauftragte. 85<br />

82<br />

Vgl. Lan<strong>de</strong>shauptstadt Stuttgart, Energiebericht – Fortschreibung für das Jahr 2003, Tabelle 4, S. 7; im Internet (15.08.2005):<br />

www.stuttgart.<strong>de</strong>/s<strong>de</strong>/global/images/s<strong>de</strong>_publikationen/amt36/pub_eb2003.pdf<br />

83<br />

Vgl. Lan<strong>de</strong>shauptstadt Stuttgart, Energiebericht 2003, Tabelle 10, S. 24; im Internet (15.08.2005):<br />

84<br />

85<br />

www.stuttgart.<strong>de</strong>/s<strong>de</strong>/global/images/s<strong>de</strong>_publikationen/amt36/pub_eb2003.pdf<br />

Vgl. Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S. 25<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 87 f.<br />

25


Die Unterstützung innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

Die Verwaltungsleitung muss von <strong>de</strong>r Notwendigkeit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s kommunalen<br />

Energiemanagements überzeugt sein. Denn KEM be<strong>de</strong>utet eine Verschiebung <strong>de</strong>r<br />

Kompetenzbereiche und eine Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verwaltungsstruktur, die ohne Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r Verwaltungsleitung und aller beteiligten Ämter nicht möglich ist. 86 Um<br />

Schwierigkeiten zu vermei<strong>de</strong>n, sind „[...] die Zuständigkeiten und Kompetenzen für die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Aufgaben <strong>de</strong>s Energiemanagements soweit wie möglich schriftlich<br />

festzulegen, um Kompetenzstreitigkeiten und damit unnötige Reibungsverluste zu<br />

vermei<strong>de</strong>n.“ 87 Der Energiebeauftragte muss über eine W eisungs- und Bewirtschaftungsbefugnis<br />

(Sachmittel) verfügen, damit notwendige Entscheidungen zügig getroffen<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die dauerhafte Einrichtung von KEM<br />

KEM muss dauerhaft in die Verwaltungsstruktur integriert wer<strong>de</strong>n. Um einen Rückfall in<br />

<strong>de</strong>n alten Zustand zu vermei<strong>de</strong>n, müssen Verbrauchsdaten und Gebäu<strong>de</strong> fortdauernd<br />

überwacht wer<strong>de</strong>n. Mit zeitlich befristeten Einzelaktionen lassen sich langfristig keine<br />

großen Einsparerfolge realisieren. 88<br />

In Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Einwohnerzahl einer Kommune wer<strong>de</strong>n von Fachinformationszentrum<br />

Karlsruhe folgen<strong>de</strong> Empfehlungen für Personaleinsatz und -qualifikation von<br />

KEM angegeben.<br />

Abbildung 8: Personalbedarf und Qualifikation für KEM 89<br />

86<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 109<br />

87<br />

Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 91<br />

88<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 99;<br />

Vgl. a. MWMTV NRW, Energieeinsparung in öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n, 2000, S. 6<br />

89<br />

Wirtschaftministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Personalbedarf und Qualifikation für das kommunale Energie-Management, in:<br />

<strong>Kommunales</strong> Energie-Management, 2004, S. 24<br />

26


Diese Angaben sind als Richtwerte zu verstehen. Je nach <strong>de</strong>n Bedingungen in einer<br />

Kommune ist im Einzelfall zu bestimmen, welche Personalkapazitäten mit welcher<br />

Qualifikation nötig sind. Neben <strong>de</strong>r fachlichen bzw. energietechnischen Qualifikation ist<br />

eine soziale und organisatorische Kompetenz <strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>de</strong>s Energiebeauftragten<br />

unabdingbar. 90<br />

Wichtig ist, dass die Mitarbeiter ausschließlich für das KEM freigestellt bzw. neu<br />

eingestellt und von einem Energiebeautragten als zentrale Ansprechperson geleitet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

3.4 Zielsetzung<br />

Die grundsätzliche Zielsetzung von KEM ist die Minimierung <strong>de</strong>r Energiekosten und<br />

eine Reduzierung <strong>de</strong>r Umweltbelastungen. Für ein erfolgreiches KEM ist es notwendig,<br />

diese grobe Zielvorgabe zu konkretisieren. Die Zielsetzung muss in die Gesamtstrategie<br />

<strong>de</strong>r Verwaltung integriert wer<strong>de</strong>n, damit die notwendige Akzeptanz für die Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen gewährleistet ist.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r allgemeinen kritischen Haushaltslage liegt das primäre Interesse einer<br />

Kommunalverwaltung im Allgemeinen auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Kostenersparnis. Da bei einem<br />

Großteil <strong>de</strong>r Maßnahmen sowohl Haushalt als auch Umwelt entlastet wer<strong>de</strong>n, ist eine<br />

Zielformulierung im Sinne einer ökologisch-ökonomisch nachhaltigen Entwicklung gut<br />

möglich. Eine Reduzierung <strong>de</strong>s Energieverbrauches be<strong>de</strong>utet gleichermaßen, dass<br />

geringere Kosten und niedrigere Emissionen realisiert wer<strong>de</strong>n können.<br />

Eine weitere Konkretisierung <strong>de</strong>r Zielsetzung erfor<strong>de</strong>rt eine genaue Positionierung im<br />

Spektrum zwischen rein ökonomischen und rein ökologischen Zielen. Die Kostenreduzierung<br />

durch eine Optimierung <strong>de</strong>r Energiebezugsbedingungen (günstigere Preise) ist<br />

ein rein ökonomisches Ziel, welches keinen Einfluß auf die Umweltbelastung hat. Zielkonflikte<br />

entstehen erst, wenn durch die Entlastung <strong>de</strong>r einen Seite gleichzeitig die<br />

an<strong>de</strong>re Seite belastet wird. Durch eine Festlegung <strong>de</strong>r Zielsetzung im Vorfeld können<br />

solche Konflikte und unnötige Grundsatzdiskussionen bei je<strong>de</strong>r Entscheidung weitgehend<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Weiterhin ist für eine Ableitung konkreter Entscheidungen<br />

eine genaue Formulierung von Zielwerten erfor<strong>de</strong>rlich. Zielwerte sind messbare<br />

Größen, die sich auf eine bestimmte Zeitspanne beziehen.<br />

Eine mögliche Zielformulierung einer Kommune könnte beispielsweise analog zu <strong>de</strong>n<br />

Kyoto-Verpflichtungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung lauten (ökologische Zielsetzung):<br />

Verringerung <strong>de</strong>r CO 2 -Emissionen um 21 % bis 2012, bezogen auf die Werte von 1990.<br />

90<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 95<br />

27


Eine rein ökonomische Zielsetzung wäre dagegen:<br />

Reduzierung <strong>de</strong>r Energiekosten <strong>de</strong>r öffentlichen Liegenschaften um 30 % in <strong>de</strong>n<br />

nächsten drei Jahren.<br />

Durch eine Kombination dieser bei<strong>de</strong>n Formulierungen wird sowohl <strong>de</strong>n ökologischen<br />

als auch <strong>de</strong>n ökonomischen Anfor<strong>de</strong>rungen für eine nachhaltige Entwicklung Rechnung<br />

getragen.<br />

Die Bedingungen zur Bestimmung <strong>de</strong>r Zielwerte müssen geklärt wer<strong>de</strong>n. Dieses<br />

be<strong>de</strong>utet für die genannten Beispiele, dass die Metho<strong>de</strong>n zur Ermittlung <strong>de</strong>r<br />

Emissionsbelastungen (vgl. Kapitel 3.7) und <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsberechnung (vgl.<br />

Kapitel 3.6) im Vorfeld festgelegt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Erst mit <strong>de</strong>r exakten Formulierung <strong>de</strong>r Zielsetzung wer<strong>de</strong>n Ziele, und damit die<br />

Wirksamkeit <strong>de</strong>r umgesetzten Maßnahmenpakete, überprüfbar. Die stetige Überprüfung<br />

<strong>de</strong>r Zielsetzung ist eine unverzichtbare Komponente je<strong>de</strong>s Managementsystems.<br />

Dadurch wer<strong>de</strong>n Rückschlüsse auf die Effizienz <strong>de</strong>r Arbeitsweise gewonnen.<br />

Abweichungen vom Zielkurs wer<strong>de</strong>n sichtbar und können korrigiert wer<strong>de</strong>n.<br />

3.5 Die Aufgabenfel<strong>de</strong>r von KEM<br />

Das Aufgabenspektrum von KEM ist sehr vielseitig. In Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Zielsetzung,<br />

<strong>de</strong>n personellen Möglichkeiten, <strong>de</strong>r Motivation und <strong>de</strong>r Einführungsgeschichte<br />

wer<strong>de</strong>n sie mit unterschiedlicher Gewichtung wahrgenommen. Für ein umfassen<strong>de</strong>s<br />

Energiemanagement sind langfristig alle nachfolgen<strong>de</strong>n Aufgabenbereiche zu<br />

berücksichtigen. 91<br />

Abbildung 9: Aufgabenfel<strong>de</strong>r von KEM<br />

91<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 33<br />

28


3.5.1 Verbrauchsdatenkontrolle (Controlling)<br />

Die Verbrauchsdatenkontrolle ist die Basisaufgabe <strong>de</strong>s Energiemanagements.<br />

Sie bil<strong>de</strong>t die Grundlage für alle weiteren Aufgabenbereiche. Erst mit Kenntnis <strong>de</strong>r<br />

Verbrauchswerte, <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n Umweltbelastungen und <strong>de</strong>r zugehörigen<br />

Kosten kann eine energetische Beurteilung eines Gebäu<strong>de</strong>s durchgeführt wer<strong>de</strong>n. 92<br />

„Gera<strong>de</strong> in vielen kleineren Kommunen kann das Aufwand-Nutzen-Verhältnis von<br />

Energiesparmaßnahmen nicht ver<strong>de</strong>utlicht wer<strong>de</strong>n, weil eine Zusammenstellung <strong>de</strong>s<br />

gesamten Energieverbrauchs nicht verfügbar ist. Ein Überblick ergibt sich unter diesen<br />

Bedingungen erst, wenn Energiemanagementstellen Energiekosten zusammenstellen,<br />

die auf unterschiedliche Budgets bei verschie<strong>de</strong>nen Ämtern verteilt sind, um eine<br />

Einschätzung <strong>de</strong>r kommunalen Energiekosten zu ermöglichen.“ 93<br />

Bemerkenswert ist, dass alleine durch eine konsequente Verbrauchsdatenkontrolle<br />

erhebliche Energieeinsparungen erzielt wer<strong>de</strong>n können. Es hat sich gezeigt, dass sich<br />

Gebäu<strong>de</strong>nutzer und Betriebspersonal <strong>de</strong>utlich energiesparen<strong>de</strong>r verhalten, sobald <strong>de</strong>r<br />

Verbrauch systematisch überwacht wird. 94<br />

Die einzelnen zu bearbeiten<strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>s Controllings sind:<br />

• Datenerfassung<br />

• Datenaufbereitung<br />

• Datenauswertung<br />

Diese Aufgaben wer<strong>de</strong>n nachfolgend näher erläutert.<br />

Datenerfassung<br />

Sowohl die verbrauchte Menge an leitungsgebun<strong>de</strong>ner En<strong>de</strong>nergie (z.B. Gas,<br />

elektrischer Strom) als auch die an<strong>de</strong>ren verbrauchten Brennstoffmengen (z.B. Öl, Holz,<br />

Kohle) und die zugehörigen Kosten müssen erfasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Da auch im Bereich <strong>de</strong>s Wasserverbrauches Einsparpotentiale vorhan<strong>de</strong>n sind, ist es<br />

sinnvoll, diesen ebenfalls zu überwachen. Die Erfassung <strong>de</strong>s Wasserverbrauches kann<br />

mit geringem Mehraufwand analog zu <strong>de</strong>n Energieverbräuchen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Obwohl Wasserverbrauch kein Energieverbrauch im eigentlichen Sinne ist, wird <strong>de</strong>ssen<br />

Kontrolle und Optimierung in dieser Arbeit ebenfalls unter <strong>de</strong>m Begriff<br />

„Energiemanagement“ behan<strong>de</strong>lt und im Folgen<strong>de</strong>n nicht mehr explizit erwähnt.<br />

Die Erfassung <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten muss regelmäßig, kontinuierlich und fehlerfrei<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

92<br />

93<br />

94<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 35;<br />

Vgl.a. Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S. 38;<br />

Vgl.a. MWMTV NRW, Das 3-Liter-Rathaus, 2000, S. 23<br />

Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S. 26<br />

Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S. 54<br />

29


Grundsätzlich sind drei Verfahren zur Datenbeschaffung möglich:<br />

• Datenübernahme aus Rechnungsunterlagen <strong>de</strong>r Energieversorgungsunter<br />

nehmen (EVU)<br />

• eigene Zählerablesungen<br />

• automatisierte Datenerfassung<br />

Die Datenübernahme aus <strong>de</strong>n Rechnungsunterlagen stellt zu Beginn <strong>de</strong>s EM oft die<br />

einzige Möglichkeit dar, an Verbrauchszahlen und Kosten zu gelangen.<br />

Da von <strong>de</strong>n EVU im Allgemeinen nur Jahresabrechnungen ausgestellt wer<strong>de</strong>n, die<br />

teilweise auf Schätzungen beruhen, sind diese Daten für eine umfassen<strong>de</strong> Analyse zu<br />

ungenau. Sie bieten aber bei einer kameralistischen Verwaltungsstruktur ohne<br />

Rechnungssystem (vgl. Kapitel 3.1.1) einen Weg, um eine Kostenaufstellung zu<br />

erhalten. Eine Rechnungskontrolle ist mit diesem Verfahren nicht möglich.<br />

Die eigene Ablesung <strong>de</strong>r Zählerstän<strong>de</strong> und Ermittlung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Brennstoffverbräuche<br />

(z.B. durch Ölstandmessungen) ist das zweite Verfahren zur Datenbeschaffung.<br />

Sie sollte regelmäßig in möglichst kurzen Zeitabstän<strong>de</strong>n durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei haben sich für die meisten Gebäu<strong>de</strong> monatliche Intervalle bewährt. Bei<br />

größeren Gebäu<strong>de</strong>n sollten jedoch kürzere Intervalle (Wochen o<strong>de</strong>r sogar Tage)<br />

angestrebt wer<strong>de</strong>n. Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass für je<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong> eine zentrale Person<br />

(z.B. <strong>de</strong>r zuständige Hausmeister) für die Zählerablesungen zuständig ist.<br />

Um zuverlässige (korrekte), durchgängige und regelmäßige Verbrauchsdaten zu<br />

erhalten, muss die für die Zählerablesung verantwortliche Person durch <strong>de</strong>n<br />

Energiebeauftragten gut angewiesen und von <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Aufgabe überzeugt<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch <strong>de</strong>n regelmäßigen Datenaustausch ist ein kontinuierlicher Kontakt<br />

gewährleistet. Im Austausch zu <strong>de</strong>n aktuellen Zählerstän<strong>de</strong>n sollte die zuständige<br />

Person über die bisherige Verbrauchsentwicklung und eventuelle Einsparerfolge<br />

informiert und damit zusätzlich motiviert wer<strong>de</strong>n. In diesem Zusammenhang können<br />

auch wichtige Informationen über evtl. aufgefallene Unregelmäßigkeiten und Verbesserungsvorschläge<br />

eingeholt wer<strong>de</strong>.<br />

Anlagen<strong>de</strong>fekte (z.B. Wasserrohrbruch, undichter Öltank) und fehlerhafte Anlageneinstellungen<br />

können mit <strong>de</strong>tailierten Werten schneller ent<strong>de</strong>ckt und unnötige Kostenund<br />

Umweltbelastungen können vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Eigenständig ermittelte<br />

Verbrauchswerte bieten weiterhin <strong>de</strong>n Vorteil, dass eine Rechnungskontrolle<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Für ein fortgeschrittenes EM bietet sich eine automatisierte Datenerfassung mittels<br />

Verbrauchs-Fernüberwachung an. Diese kostengünstige Alternative zur Gebäu<strong>de</strong>leittechnik<br />

(GLT) ermöglicht eine Verbrauchsdatenerfassung in nahezu beliebig<br />

30


wählbaren Intervallen. Mit dieser Datengrundlage können <strong>de</strong>taillierte Analysen über die<br />

Verbrauchsentwicklung erstellt wer<strong>de</strong>n. Einsparpotentiale aufgrund unnötiger<br />

Energienutzung, Anlagen<strong>de</strong>fekte und falscher Betriebsführung können schnell aufge<strong>de</strong>ckt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Energieverbrauch durch Än<strong>de</strong>rungen von<br />

Nutzungszeiten und Anlageneinstellungen können zeitnah nachvollzogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch die Verknüpfung mit einer geeigneten Software ist es möglich, Datenaufbereitung<br />

und Berichterstellung ebenfalls zu automatisieren.<br />

Vorraussetzung für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten-Fernüberwachung ist die genaue<br />

Kenntnis aller Gebäu<strong>de</strong>parameter (Anlagentechnik, -einstellungen, Nutzungsbedingungen,<br />

etc.) und ein funktionieren<strong>de</strong>s EM. Neben <strong>de</strong>m zeitlichen Aufwand für Systemeinstellung<br />

und Betreuung fallen Investitionskosten an. Im Einzelfall ist zu prüfen, für<br />

welche Gebäu<strong>de</strong> die Installation wirtschaftlich ist. Aufgrund <strong>de</strong>r stetig sinken<strong>de</strong>n Investitionskosten<br />

kann sich eine automatisierte Datenüberwachung auch schon für kleinere<br />

Gebäu<strong>de</strong> lohnen. 95<br />

Die erfassten Daten müssen ihrer Verbrauchsstelle und ihrer Anwendung ein<strong>de</strong>utig<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Die Zuordnungsmöglichkeiten sind aufgrund <strong>de</strong>r installierten Zähler<br />

und Messtechnik eingeschränkt. Als Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rung sollte eine Erfassung <strong>de</strong>r<br />

Energie- und Wasserverbräuche getrennt für je<strong>de</strong>s einzelne Gebäu<strong>de</strong> möglich sein. Bei<br />

größeren Gebäu<strong>de</strong>n und Gebäu<strong>de</strong>n mit unterschiedlichen Nutzungsbereichen (z.B.<br />

Schule und Turnhalle) ist <strong>de</strong>r Einbau von Zwischenzählern erfor<strong>de</strong>rlich. Nur so kann<br />

eine qualifizierte energetische Diagnose <strong>de</strong>r einzelnen Bereiche durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Neubauplanung sollte darauf gezielt geachtet wer<strong>de</strong>n. Eine kostengünstige<br />

Alternative zu Zwischenzählern <strong>de</strong>r EVUs sind eigene (ungeeichte) Zähler.<br />

Üblicherweise sind in einem Gebäu<strong>de</strong> drei verschie<strong>de</strong>ne Zählertypen vorhan<strong>de</strong>n<br />

(Allgemeinstrom, Gas o<strong>de</strong>r Wärmestrom 96 und Wasser). Dadurch ist lediglich eine<br />

grobe Unterscheidung <strong>de</strong>r Anwendungen möglich. So können beispielsweise die Anteile<br />

<strong>de</strong>r Beleuchtung, <strong>de</strong>r Hilfsgeräte (z.B. Umwälzpumpen) und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren elektrischen<br />

Verbraucher am Allgemeinstrom nicht entschlüsselt wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine differenzierte Aufteilung, welche für die Analyse <strong>de</strong>r Energiesituation und für die<br />

Planung von Optimierungsvarianten wünschenswert ist, kann nur über zusätzliche<br />

Messtechnik (z.B. Zwischenzähler, Beleuchtungsmessgerät) erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Um die erfassten Daten für das EM nutzbar zu machen, ist eine systematische<br />

Datenablage absolut notwendig. Einzelheiten wer<strong>de</strong>n in Kapitel 3.8 (EDV-Werkzeuge)<br />

erläutert.<br />

95<br />

Vgl. Wirtschaftministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 2004, S. 68 f.<br />

96<br />

Mit Wärmestrom (Wärmespeicherstrom) ist elektrische Energie, welche zum Heizen genutzt wird, gemeint. Bei nichtleitungsgebun<strong>de</strong>ner<br />

Wärmeenergielieferung entfällt dieser Zähler. Verbrauchsmengen müssen in diesen Fällen mit geeigneten<br />

Metho<strong>de</strong>n ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

31


Datenaufbereitung<br />

Um die erfassten Daten auswerten zu können, müssen sie in verschie<strong>de</strong>ner Hinsicht<br />

aufbereitet wer<strong>de</strong>n.<br />

• Umrechnung auf gleiche Einheiten<br />

Die erfassten Brennstoffmengen (z.B. 1 m³ Gas) müssen mit ihrem mittleren<br />

unteren Heizwert HU auf die Energieeinheit Kilowattstun<strong>de</strong> (kWh) umgerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n. 97 . Der Stromverbrauch wird ebenfalls in kWh angegeben; <strong>de</strong>r<br />

Wasserverbrauch in m³.<br />

• Zeitnormierung<br />

Um Verbrauchsdaten vergleichbar zu machen, muss ein gemeinsamer<br />

Zeitbezug (z.B. ein Jahr) festgelegt wer<strong>de</strong>n. Die Einheiten <strong>de</strong>r verbrauchten<br />

Energie- bzw. Wassermengen sind Kilowattstun<strong>de</strong>n pro Jahr (kWh/a) bzw.<br />

Kubikmeter pro Jahr (m³/a).<br />

• Witterungsbereinigung<br />

Der Heizenergieverbrauch ist vom Klima abhängig. Da das Klima sowohl<br />

örtlichen als auch zeitlichen Schwankungen unterliegt, müssen bei einem<br />

Vergleich Standort und Erfassungszeitpunkt berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch einen Bezug <strong>de</strong>r durchschnittlichen Außentemperaturen <strong>de</strong>s betrachteten<br />

Zeitraums und Standortes auf Referenzbedingungen können die Werte<br />

normiert (bereinigt) wer<strong>de</strong>n.<br />

Zwei verschie<strong>de</strong>ne Verfahren zur Witterungsbereinigung sind in <strong>de</strong>n VDI-<br />

Richtlinien 2067 und 3807 geregelt. Auf das Verfahren mittels Heizgradtagen<br />

nach VDI 3807 wird im praktischen Teil <strong>de</strong>r Arbeit eingegangen.<br />

Verbrauchsdatenauswertung<br />

Der dritte Schritt <strong>de</strong>r Verbrauchsdatenkontrolle ist die Auswertung <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Verbrauchswerte und zugehörigen Kosten. Durch <strong>de</strong>n Vergleich mit früheren Werten<br />

kann die Verbrauchs- und Kostenentwicklung aller erfassten Liegenschaften bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Verbrauchsdatenauswertung ist eine wichtige Komponente für <strong>de</strong>n Energiebericht.<br />

(vgl. Kapitel 3.5.6)<br />

97<br />

1 m³ Gas hat einen Heizwert von ca. 10 kWh; je nach Qualität <strong>de</strong>s gelieferten Brennstoffs än<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r Heizwert<br />

geringfügig.<br />

32


3.5.2 Gebäu<strong>de</strong>analysen<br />

Das Ziel von Gebäu<strong>de</strong>analysen ist die Ermittlung <strong>de</strong>s energetischen Zustan<strong>de</strong>s eines<br />

Gebäu<strong>de</strong>s. Sie sind notwendig, um eine energetische Gebäu<strong>de</strong>bewertung durchzuführen,<br />

Einsparpotentiale aufzu<strong>de</strong>cken und konkrete Handlungsanweisungen für<br />

Verbesserungsmaßnahmen zu generieren.<br />

In Abhängigkeit <strong>de</strong>s Detaillierungsgra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Analysen wird zwischen Grob- und Feinanalysen<br />

unterschie<strong>de</strong>n.<br />

Da <strong>de</strong>taillierte Gebäu<strong>de</strong>analysen (Feinanalysen) sehr zeitintensiv sind, ist es für ein<br />

schnelles und effektives Arbeiten unerläßlich, systematisch vorzugehen und zunächst<br />

die Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n höchsten Einsparpotentialen herauszufiltern.<br />

Dazu bietet sich folgen<strong>de</strong> Vorgehensweise an:<br />

1. Vergleich <strong>de</strong>r Energieverbrauchskennwerte aller Gebäu<strong>de</strong><br />

2. Grobanalysen <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>, <strong>de</strong>ren Kennwerte über <strong>de</strong>n Richtwerten liegen<br />

3. Feinanalysen <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n höchsten Einsparpotentialen<br />

Vergleich von Energieverbrauchskennwerten (Benchmarking)<br />

Eine bewährte Metho<strong>de</strong> einer ersten Bestandsaufnahme ist <strong>de</strong>r Vergleich <strong>de</strong>r Energiekennwerte.<br />

Mit Energiekennwerten können verschie<strong>de</strong>ne Gebäu<strong>de</strong> gleicher Nutzung in<br />

<strong>de</strong>r eigenen Kommune o<strong>de</strong>r mit Gebäu<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rer Kommunen verglichen wer<strong>de</strong>n. So<br />

können Gebäu<strong>de</strong> mit unverhältnismäßig hohem Energie- und Wasserverbrauch<br />

transparent gemacht wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m ist es durch <strong>de</strong>n Vergleich mit Zielwerten<br />

möglich, die vorhan<strong>de</strong>nen Einsparpotentiale abzuschätzen. Dazu wird die in einem<br />

Betrachtungsintervall verbrauchte Energiemenge auf eine einheitliche Bezugsgröße<br />

bezogen. Damit ein qualifizierter Vergleich möglich ist, müssen bei <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n die<br />

gleichen Rahmenbedingungen bei <strong>de</strong>r Kennwertermittlung vorliegen.<br />

Üblicherweise wer<strong>de</strong>n die bereinigten Jahreswerte von Heizenergie-, Strom- und<br />

Wasserverbrauch für die Kennwertbildung verwen<strong>de</strong>t. Soll <strong>de</strong>r Vergleich von Gebäu<strong>de</strong>n<br />

an unterschiedlichen Standorten erfolgen, muss sich die Witterungsbereinigung <strong>de</strong>r<br />

Heizenergieverbräuche auf einen Referenzort beziehen. In Deutschland wer<strong>de</strong>n die<br />

mittleren Klimabedingungen von Würzburg als Referenz herangezogen. Auch die<br />

Bezugsgröße muss einheitlich sein. Als Bezugsgröße wird meistens eine<br />

Gebäu<strong>de</strong>fläche, die Energiebezugsfläche A E , gewählt. 98 „Lei<strong>de</strong>r sind auch für die<br />

Bezugsflächen verschie<strong>de</strong>ne Definitionen gebräuchlich. Während <strong>de</strong>r Arbeitkreis<br />

Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV) für<br />

die meisten Gebäu<strong>de</strong> die Hauptnutzfläche (HNF) vorsieht, schreibt die VDI 3807<br />

einheitlich die Summe aller beheizbaren Bruttogrundflächen (BGF) <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

98<br />

Grundsätzlich können auch an<strong>de</strong>re Bezugsgrößen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Beispielsweise kann <strong>de</strong>r Bezug auf die<br />

Gebäu<strong>de</strong>nutzungszeiten o<strong>de</strong>r auf die Anzahl <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>nutzer gute Vergleichsmöglichkeiten bieten. Statistisch relevante<br />

Vergleichswerte, wie für <strong>de</strong>n Flächenbezug, sind jedoch im Allgemeinen nicht verfügbar.<br />

33


vor.“ 99 Dieser beheizbare Anteil <strong>de</strong>r Bruttogrundflächen wird mit BGF E bezeichnet.<br />

In <strong>de</strong>r VDI-Richtlinie 3807 Blatt 1 sind Umrechnungsfaktoren von nutzungsspezifischen<br />

Flächen, welche nach DIN-Norm 277 100 ermittelt wur<strong>de</strong>n, auf die BGF angegeben (vgl.<br />

Abbildung 10). Dadurch soll ein einheitlicher Bezug auf die BGF ermöglicht wer<strong>de</strong>n. Zu<br />

beachten ist, dass diese Flächenumrechnungen zu ungenauen Ergebnissen führen<br />

können. Da die Ermittlung <strong>de</strong>r BGF mit relativ geringem Aufwand (aus Bauakten o<strong>de</strong>r<br />

durch Ermittlung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>außenmaße) erfolgen kann, sollte diese möglichst direkt<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n. 101<br />

Abbildung 10: Flächen nach DIN 277 und Umrechnungsfaktoren 102<br />

Die unter diesen Randbedingungen 103<br />

ermittelten Kennwerte können nun mit <strong>de</strong>n<br />

Verbrauchskennwerten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r gleichen Nutzung (z.B. alle<br />

Grundschulen) einer Kommune verglichen wer<strong>de</strong>n (relativer Vergleich zum Auf<strong>de</strong>cken<br />

<strong>de</strong>r „schwarzen Schafe“). Um eine Aussage über die Energieeffizienz <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong><br />

treffen zu können, müssen Vergleichswerte herangezogen wer<strong>de</strong>n. Vergleichswerte in<br />

Abhängigkeit <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>nutzung sind zum Beispiel in <strong>de</strong>r VDI 3807 Blatt 2 und<br />

Blatt 3 104 angegeben. Sie stützen sich auf eine Studie <strong>de</strong>r AGES GmbH, Münster, von<br />

1996. Für diese Arbeit wur<strong>de</strong>n die Werte <strong>de</strong>r aktuellen AGES-Studie 105 verwen<strong>de</strong>t. Sie<br />

wur<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>n Randbedingungen <strong>de</strong>r VDI 3807 ermittelt und besitzen aufgrund <strong>de</strong>s<br />

großen Stichprobenumfangs 106 eine hohe statistische Relevanz. Dabei wird als<br />

Vergleichswert <strong>de</strong>r Modalwert angesetzt. „Der Modalwert ist <strong>de</strong>r dichteste Wert einer<br />

Verteilung, das heißt <strong>de</strong>r Wert, <strong>de</strong>r in einer Verteilung am häufigsten vorkommt.“ 107<br />

99<br />

Vgl. MWMTV NRW, Das 3-Liter-Rathaus, 2000, S. 14<br />

100<br />

Vgl. DIN 277 - Grundflächen und Rauminhalte, Februar 2005<br />

101<br />

Vgl. VDI 3807 Blatt 1 - Energiekennzahlen, Februar 2005, S. 8<br />

102<br />

Vgl. VDI 3807 Blatt 1 - Energiekennzahlen, Februar 2005, S. 8 f.<br />

103<br />

Bezugsfläche A E : BGF E ; Witterungsbereinigung <strong>de</strong>s Heizenergieverbrauchs nach VDI 3807 Blatt 1 auf das Klima von Würzburg<br />

(mittlere Heizgradtagszahl G15m = 2524 Kd)<br />

104<br />

Vgl. VDI 3807 Blatt 2 – Energieverbrauchskennwerte für Gebäu<strong>de</strong>, Juni 1998; VDI 3807 Blatt 3 – Wasser, Juli 2000<br />

105<br />

Vgl. Sajonz, M., Verbrauchskennwerte - Forschungsbericht <strong>de</strong>r AGES GmbH, Münster, 2000<br />

106<br />

Vgl. Sajonz, M., Verbrauchskennwerte, 2000, S. 4: insges. wur<strong>de</strong>n ca. 26.400 Verbrauchsdaten aus 119 Quellen ausgewertet<br />

107<br />

VDI 3807 Blatt 1 - Energieverbrauchskennzahlen, Februar 2005, S. 15<br />

34


Grobanalyse<br />

Die Gebäu<strong>de</strong>, die eine große Abweichung zu <strong>de</strong>n Vergleichswerten aufweisen und<br />

aufgrund ihrer Größe bzw. ihrer absoluten Kosten einen Hinweis auf große Einsparpotentiale<br />

geben, sollten nun in einer Grobanalyse untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu kann zunächst über <strong>de</strong>n Vergleich mit Ziel- o<strong>de</strong>r Richtwerten das Einsparpotential<br />

abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Richtwert ist nach VDI 3807 <strong>de</strong>r untere Quartilsmittelwert. „Der<br />

untere Quartilsmittelwert ergibt sich als arithmetisches Mittel <strong>de</strong>r unteren 25 % <strong>de</strong>r<br />

aufsteigend sortierten Kennwerte.“ 108 Diese Richtwerte sind real erreichbare und von<br />

Gebäu<strong>de</strong>n gleicher Nutzung erreichte Werte.<br />

Die Abweichung <strong>de</strong>s Energieverbrauchskennwertes zum Richtwert kann auch schon<br />

eine grobe Auskunft über monetäre Einsparpotentiale geben. Durch Umrechnung <strong>de</strong>s<br />

Zielwertes auf <strong>de</strong>n gebäu<strong>de</strong>spezifischen absoluten (theoretischen) Energiebedarf, <strong>de</strong>r<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Differenz von tatsächlichem Verbrauch und theoretischem Bedarf auf<br />

Zielwertniveau und <strong>de</strong>r Multiplikation mit <strong>de</strong>m aktuellen Energiepreis kann das<br />

Einsparpotential bei Erreichen <strong>de</strong>s Zielwertes abgeschätzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der nächste Aufgabenpunkt innerhalb einer Grobanalyse ist eine Begehung <strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Prüfung vorhan<strong>de</strong>ner Gebäu<strong>de</strong>unterlagen mit <strong>de</strong>r Zielsetzung,<br />

Schwachstellen ausfindig zu machen, welche <strong>de</strong>n hohen Energieverbrauch erklären. 109<br />

Für die Gebäu<strong>de</strong>begehung, die zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmeister erfolgen sollte, sind<br />

Checklisten nützlich. 110 Die zusammengetragenen Daten sollten in einer zentralen<br />

Gebäu<strong>de</strong>datei abgelegt wer<strong>de</strong>n (vgl. Kapitel 3.8: EDV-Werkzeuge). Teilweise können<br />

schon bei <strong>de</strong>r Grobanalyse Erkenntnisse für organisatorische Einsparmaßnahmen<br />

gewonnen wer<strong>de</strong>n, die auch direkt umgesetzt wer<strong>de</strong>n sollten (Sofortmaßnahmen). 111<br />

Feinanalyse<br />

Um weitere Einsparmaßnahmen aufzu<strong>de</strong>cken und dann konkret planen zu können<br />

müssen die Gebäu<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>nen sich Handlungsbedarf im Rahmen <strong>de</strong>r Grobanalyse<br />

herausgestellt hat, einer Feinanalyse unterzogen wer<strong>de</strong>n. Dazu müssen <strong>de</strong>taillierte<br />

Gebäu<strong>de</strong>daten ermittelt wer<strong>de</strong>n. Bei investiven Maßnahmen ist eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Da die Planung von investiven Maßnahmen in <strong>de</strong>r Regel an externe Planungsbüros<br />

vergeben wird, besteht die Aufgabe <strong>de</strong>s Energiemanagers in <strong>de</strong>r Koordination von<br />

Planungsvergabe und Auswertung <strong>de</strong>r Untersuchung. Damit eine Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Untersuchungen gewährleistet ist, müssen die Berechnungsrahmenbedingungen (z.B.<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung) festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

108<br />

VDI 3807 Blatt 1 - Energieverbrauchskennzahlen, Februar 2005, S. 15<br />

109<br />

Vgl. Wirtschaftministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 2004, S.35<br />

110<br />

Vgl. KEA, Energie-Check für kommunale Liegenschaften; im Internet (06.09.2005):<br />

http://kea.bitux.<strong>de</strong>/downloads/Checkliste-Begehung.pdf<br />

111<br />

Vgl. Wirtschaftministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 2004, S.35<br />

35


3.5.3 Durchführung von organisatorischen Einsparmaßnahmen<br />

Organisatorische Einsparmaßnahmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine o<strong>de</strong>r<br />

nur geringe Investitionen erfor<strong>de</strong>rn. Da sich gera<strong>de</strong> im kommunalen Bereich die<br />

Finanzierung von Einsparmaßnahmen als äußerst schwierig erweist, sind organisatorische<br />

Einsparmaßnahmen <strong>de</strong>r wichtigste Ansatzpunkt eines KEM.<br />

Laut Erfahrungswerten können durch organisatorische Maßnahmen bis zu 15 % <strong>de</strong>r<br />

Energiekosten eingespart wer<strong>de</strong>n. 112 Die möglichen organisatorischen Einsparmaßnahmen<br />

sind so vielseitig, dass an dieser Stelle nur eine Auswahl angeführt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Organisatorische Maßnahmen können in die folgen<strong>de</strong>n Bereiche unterteilt wer<strong>de</strong>n:<br />

• (rein) organisatorische Maßnahmen<br />

Zum Beispiel kann durch eine Belegungsoptimierung Heizenergie eingespart<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch das räumliche und zeitliche Zusammenlegen mehrerer Einzelveranstaltungen,<br />

wird vermie<strong>de</strong>n, dass das vollständige Gebäu<strong>de</strong> beheizt<br />

wer<strong>de</strong>n muss.<br />

• technische Maßnahmen ohne bzw. mit geringem Investitionsbedarf<br />

Durch die Anpassung <strong>de</strong>r Anlagenbetriebszeiten an die Nutzungszeiten <strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>s kann Energie eingespart wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört u.a. die Abschaltung<br />

<strong>de</strong>r Heizungsanlage über Nacht und am Wochenen<strong>de</strong> und die bedarfsgerechte<br />

Regelung <strong>de</strong>r Raumtemperaturen.<br />

• Maßnahmen zur Beeinflussung <strong>de</strong>s Nutzerverhaltens<br />

Durch Information und Motivation <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>nutzer zum sorgsamen Umgang<br />

mit Energie können erhebliche Einsparpotentiale mobilisiert wer<strong>de</strong>n 113<br />

(vgl. Kapitel 3.5.6).<br />

Diese Strategien sind oft miteinan<strong>de</strong>r verknüpft und müssen gemeinsam durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, damit sich <strong>de</strong>r gewünschte Erfolg einstellt. So wird eine gut eingestellte<br />

Heizungsanlage geringe Einsparerfolge erzielen, wenn nicht gleichzeitig auch die<br />

Gebäu<strong>de</strong>nutzer über das richtige Bedienen <strong>de</strong>r Thermostatventile und über die<br />

Be<strong>de</strong>utung eines bedarfsgerechten Lüftungsverhaltens informiert wer<strong>de</strong>n.<br />

112<br />

113<br />

Vgl. Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S. 24<br />

Vgl. MWMTV NRW, Energieeinsparung in öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n, 2000, S. 15<br />

36


3.5.4 Planung von investiven Maßnahmen<br />

Investive Maßnahmen sind technische Maßnahmen, die Kapitaleinsatz erfor<strong>de</strong>rn. Daher<br />

ist die Umsetzung von investiven Energiesparmaßnahmen in Kommunen oft<br />

problematisch. EM kann die nötige Hilfestellung zur Umsetzung investiver Maßnahmen<br />

leisten.<br />

Planungsgrundlagen<br />

Mit <strong>de</strong>n Informationen aus Verbrauchsdatenauswertung und Gebäu<strong>de</strong>analysen können<br />

Ansatzpunkte für Verbesserungsmaßnahmen gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Maßnahmen können in<br />

ihrem ökonomischen und ökologischen Nutzen eingeschätzt und daraufhin kann die<br />

Reihenfolge <strong>de</strong>r einzelnen Schritte anhand von Prioritätenlisten bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sanierungsplanung<br />

Investive energetische Maßnahmen müssen unbedingt mit <strong>de</strong>r sonstigen<br />

Sanierungsplanung abgestimmt wer<strong>de</strong>n, da sie häufig nur in Verbindung mit ohnehin<br />

anstehen<strong>de</strong>n Sanierungsmaßnahmen wirtschaftlich umsetzbar sind.<br />

In <strong>de</strong>r dafür erfor<strong>de</strong>rlichen vorausschauen<strong>de</strong>n Planung und Abstimmung <strong>de</strong>r<br />

Einsparmaßnahmen besteht die Aufgabe <strong>de</strong>s EM.<br />

Wenn zum Beispiel eine Wärmedämmung <strong>de</strong>r Aussenwän<strong>de</strong> gleichzeitig mit <strong>de</strong>r<br />

anstehen<strong>de</strong>n Sanierung <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> erfolgt, können die Kosten <strong>de</strong>r Wärmedämm-<br />

Maßnahme auf die Materialkosten für <strong>de</strong>n Dämmstoff und geringe Kosten aufgrund <strong>de</strong>s<br />

zusätzlichen Arbeitsaufwan<strong>de</strong>s gesenkt wer<strong>de</strong>n.<br />

„Da Sanierungen in sehr großen Zeitabstän<strong>de</strong>n erfolgen, wirkt sich eine nicht optimal<br />

ausgeführte Maßnahme auf mehrere Jahrzehnte ungünstig aus.“ 114<br />

Finanzierungsplanung<br />

Bei <strong>de</strong>r Finanzierung von investiven Maßnahmen gibt es für eine Kommune im<br />

wesentlichen drei Möglichkeiten, die nachfolgend erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />

Eigenfinanzierung<br />

Die klassische Finanzierungsform ist die Beschaffung von Kapital zur Deckung<br />

<strong>de</strong>s Finanzbedarfs für eine Einsparmaßnahme aus <strong>de</strong>n eigenen Mitteln <strong>de</strong>s<br />

kommunalen Haushalts. Die Voraussetzung, dass Einsparmaßnahmen<br />

eigenfinanziert wer<strong>de</strong>n können, ist ein ausgeglichener Haushalt. Die Maßnahme<br />

muss meist kurzfristig wirtschaftlich sein und in <strong>de</strong>r Regel mit einer ohnehin<br />

anstehen<strong>de</strong>n Sanierungsmaßnahme kombiniert wer<strong>de</strong>n. Oft wer<strong>de</strong>n daher<br />

kostenintensive, größere Projekte aufgrund langer Vorlaufzeiten und langfristiger<br />

Wirtschaftlichkeit nicht umgesetzt.<br />

114<br />

Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 53<br />

37


Contracting<br />

Contracting bezeichnet die externe Finanzierung und Durchführung von Energiesparmaßnahmen<br />

und bietet sich vor allem für Kommunen mit geringen eigenen<br />

finanziellen Handlungsmöglichkeiten an. Große Einsparmaßnahmen mit langen<br />

Rückzahlungszeiträumen können oft nur durch Contracting realisiert wer<strong>de</strong>n. Es<br />

ermöglicht die Mobilisierung wirtschaftlich nutzbarer Einsparpotentiale, die eine<br />

Kommune vor allem wegen <strong>de</strong>r verwaltungsstrukturellen Hemmnisse (vgl.<br />

Kapitel 3.1) oft nicht ausschöpfen kann. Dabei be<strong>de</strong>utet Contracting nicht nur die<br />

reine Mittelbeschaffung, son<strong>de</strong>rn auch die Übernahme von Aufgaben aus <strong>de</strong>n<br />

Bereichen Planung, Durchführung und Betrieb. Die einzelnen Leistungen können<br />

je nach Maßnahme variieren und wer<strong>de</strong>n vertraglich fixiert. Die folgen<strong>de</strong><br />

Abbildung zeigt das Grundmo<strong>de</strong>ll eines Contracting-Projektes.<br />

Abbildung 11: Grundmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Contracting 115<br />

Die bei<strong>de</strong>n wichtigsten Contracting-Mo<strong>de</strong>lle sind das Anlagen- und das Einspar-<br />

Contracting.<br />

Das Anlagencontracting (Equipment-Contracting) wird meistens zur<br />

Finanzierung von größeren Neu- o<strong>de</strong>r Ersatzinvestitionen betrieben. 116 Neben<br />

<strong>de</strong>r Finanzierung übernimmt <strong>de</strong>r Contractor auch alle Aufgaben <strong>de</strong>r Realisierung<br />

und Betriebsführung <strong>de</strong>r Anlage bzw. Maßnahme. Die Kommune verpflichtet sich<br />

im Gegenzug zur Abnahme <strong>de</strong>r gelieferten Nutzenergie zu vertraglich<br />

115<br />

116<br />

Göllinger, T., Das Grundmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Contracting in Ökologische Ökonomie, 2001, S. 290<br />

Vgl. MWMTV NRW, Energieeinsparung in öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n, 2000, S. 12<br />

38


festgelegten Konditionen. Der Vorteil für die Kommune besteht darin, dass sie<br />

nicht zwangsläufig über technisches Know-How für Energieeinsparmaßnahmen<br />

verfügen muss. Außer<strong>de</strong>m ist die Realisierung ohne Eigenkapital möglich, so<br />

dass die Maßnahme schnell umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann. Der Contractor übernimmt<br />

dabei alle Risiken. Als nachteilig kann angesehen wer<strong>de</strong>n, dass<br />

Einsparpotentiale eventuell nicht vollständig ausgeschöpft wer<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r<br />

Contractor kein vorrangiges Interesse an <strong>de</strong>r Nutzenergie-Reduzierung<br />

(effiziente EDL) hat, da ihm feste Abnahmepreise vertraglich zugesichert sind.<br />

Beim Einsparcontracting (Performance-Contracting) besteht dagegen auch auf<br />

<strong>de</strong>r Contractorseite ein großes Interesse an einer effizienten EDL, da die<br />

Einsparmaßnahme ausschließlich aus <strong>de</strong>n nachgewiesenen Kosteneinsparungen<br />

refinanziert wird. Somit bietet ein Contractor die gesamte EDL an. Das<br />

Einsparcontracting beschränkt sich nicht auf Einzelmaßnahmen, son<strong>de</strong>rn kann<br />

auf ganze Maßnahmenpakete in verschie<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong>n ausgeweitet wer<strong>de</strong>n.<br />

„Durch die Zusammenfassung unterschiedlicher Liegenschaften wer<strong>de</strong>n hochrentable<br />

und weniger wirtschaftliche Maßnahmen kombiniert. So kann ein<br />

„Rosinenpicken“ <strong>de</strong>r Anbieter vermie<strong>de</strong>n und eine Energieeinsparung von 20 bis<br />

25 Prozent erreicht wer<strong>de</strong>n.“ 117<br />

Der Vorteil dieses Mo<strong>de</strong>lls liegt darin, dass die Investition nach Ablauf <strong>de</strong>r<br />

Vertragsfrist in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Kommune übergeht und sie dann die volle<br />

Kostenersparnis nutzen kann. Während <strong>de</strong>r Refinanzierungsphase ist je nach<br />

Vertragslage eine Beteiligung <strong>de</strong>r Kommune möglich. (Shared-Savings-<br />

Ansatz) 118 Der zeitliche Verlauf eines Einsparcontracting-Projektes ist in<br />

Abbildung 12 dargestellt.<br />

Abbildung 12: Einsparcontracting 119<br />

117<br />

BMU, Umweltschutz lohnt sich für öffentliche Verwaltungen, 2003, S. 18; im Internet (13.08.2005):<br />

www.bmu.<strong>de</strong>/files/pdfs/allgemein/application/pdf/broschuere_umwschutz_verwaltung.pdf<br />

118<br />

Vgl. Göllinger, T., Ökologische Ökonomie, 2001, S. 299 f.<br />

119<br />

Göllinger, T., Das Grundmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Contracting in Ökologische Ökonomie, 2001, S. 300<br />

39


Intracting<br />

Intracting ist verwaltungsinternes Contracting. Die Finanzierunsplanung von<br />

Einsparmaßnahmen über Intracting bieten sich vor allem für große Kommunen<br />

mit umfassen<strong>de</strong>m Energiemanagement an, um die durch die Verwaltungsstruktur<br />

bedingten Finanzierungshemmnisse zu überwin<strong>de</strong>n. Durch die Bildung eines<br />

Energiesparfonds wer<strong>de</strong>n die Maßnahmen intern vorfinanziert und durch die<br />

Kosteneinsparung ausgeglichen. Vorteile bieten sich dabei durch die schnelle<br />

und einfache Abwicklung, was vor allem für kleinere Maßnahmen interessant ist.<br />

Der Aufwand für einzelne Vertragsverhandlungen entfällt. Die gesamte Wertschöpfung<br />

aus <strong>de</strong>r Einsparmaßnahme verbleibt in <strong>de</strong>r Kommune. 120<br />

3.5.5 Optimierung <strong>de</strong>r Energiebeschaffung<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r Lieferverträge<br />

Mit <strong>de</strong>r Prüfung <strong>de</strong>r Lieferbedingungen von Energie und Wasser können schnell<br />

Kosteneinsparungen erzielt wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r günstigste Tarif ermittelt wird. Für<br />

Kommunen als Son<strong>de</strong>rvertragskun<strong>de</strong>n und Abnehmer größerer Energiemengen ergibt<br />

sich ein breiter Verhandlungsspielraum. Außer<strong>de</strong>m ist durch die Liberalisierung <strong>de</strong>s<br />

Energiemarktes und die dadurch größere Konkurrenzsituation unter <strong>de</strong>n EVU ein<br />

Kosteneinsparpotential vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Einsparmöglichkeiten ergeben sich durch die Angleichung <strong>de</strong>r bestellten<br />

Energieleistung an <strong>de</strong>n tatsächlich benötigten Energiebedarf.<br />

Optimierung <strong>de</strong>s Energieeinkaufes<br />

Durch eine Sammelbestellung von nicht-leitungsgebun<strong>de</strong>nen Brennstoffen (z.B. Heizöl)<br />

können bessere Preise erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />

Energieversorgung durch Erneuerbare Energien<br />

Während die Überprüfung <strong>de</strong>r Lieferverträge und die Optimierung <strong>de</strong>s Energieeinkaufes<br />

reine Kostenoptimierungsaufgaben sind und dadurch keine Energie eingespart und die<br />

Umwelt nicht entlastet wird, be<strong>de</strong>utet die Umstellung auf regenerative Quellen eine<br />

ökologische Optimierung <strong>de</strong>r Energiebeschaffung.<br />

3.5.6 Kommunikation und Berichtswesen<br />

Die Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>s EM. In Abbildung 13 sind die<br />

wichtigsten Kommunikationswege eines KEM in- und ausserhalb einer Kommunalverwaltung<br />

abgebil<strong>de</strong>t.<br />

120<br />

Vgl. Fischer, A., Energiemanagement in <strong>de</strong>r Praxis, 2001, S. 134<br />

40


Abbildung 13: Kommunikationswege<br />

Die wesentlichen Maßnahmen, um einen funktionieren<strong>de</strong>n Austausch zwischen <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Akteuren sicherzustellen, wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n erläutert.<br />

Energiebericht<br />

Der Energiebericht ist ein wichtiges Instrument innerhalb <strong>de</strong>s EM, um sowohl innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Verwaltung als auch extern über <strong>de</strong>n energetischen Zustand <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> und<br />

umgesetzte Maßnahmen zu informieren. Folgen<strong>de</strong> Funktionen wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n<br />

Energiebericht erfüllt:<br />

• kompakte und anschauliche Information <strong>de</strong>r Entscheidungsträger<br />

• Rückmeldung über <strong>de</strong>n Verbleib <strong>de</strong>r eingesetzten Mittel und <strong>de</strong>r aufgewen<strong>de</strong>ten<br />

Arbeit<br />

• Motivation <strong>de</strong>r Entscheidungsträger für einen vermehrten Einsatz im energetischen<br />

Bereich durch Darstellung <strong>de</strong>r erzielten Erfolge<br />

• Information <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

• Glaubwürdigkeit kommunaler Klimaschutzpolitik<br />

• Nachweis <strong>de</strong>s wirtschaftlichen Umgangs mit Steuergel<strong>de</strong>rn<br />

Die Klimaschutz- und Energieagentur Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (KEA) schlägt folgen<strong>de</strong><br />

Inhalte <strong>de</strong>s möglichst jährlich zu erstellen<strong>de</strong>n Energieberichtes vor:<br />

41


Abbildung 14: Standard-Energiebericht 121<br />

Nutzerintegration<br />

Durch funktionieren<strong>de</strong> Kommunikation können Nutzer an <strong>de</strong>n Einsparmaßnahmen aktiv<br />

beteiligt wer<strong>de</strong>n. Information und Motivation wirkt direkt auf das Nutzerverhalten ein und<br />

führt zum energiebewußten Han<strong>de</strong>ln. EM bietet <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>nutzern eine zentrale<br />

Anlaufstelle, eigene Verbesserungsvorschläge einzubringen. Durch die gewonnenen<br />

Informationen können wichtige Maßnahmen eingeleitet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Umsetzung eine<br />

hohe Akzeptanz bei <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>nutzern hat.<br />

Aktionswochen und Energiesparwettbewerbe schärfen das Bewußtsein und för<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n<br />

Zusammenhalt <strong>de</strong>r Nutzergemeinschaft. Durch die Beteiligung <strong>de</strong>r Nutzer am<br />

Einsparerfolg (z.B. Fifty-Fifty-Programme) wird die Motivation zum energiebewußten<br />

Han<strong>de</strong>ln verstärkt. Einen beson<strong>de</strong>ren Stellenwert haben Energiesparmaßnahmen und<br />

Aktionsprogramme in Schulen. Neben direkten Einsparerfolgen innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Schulbetriebs wird das Thema „Energiesparen“ auch in das Umfeld <strong>de</strong>r Schüler<br />

getragen (Multiplikatoren). Maßnahmen im Bildungsbereich stehen in beson<strong>de</strong>rem<br />

Interesse <strong>de</strong>r Öffentlichkeit. Eine Kommune kann die Bildung eines nachhaltigen<br />

Bewußtseins innerhalb <strong>de</strong>r Gesellschaft forcieren, wenn schon die junge Generation an<br />

Energie- und Umweltthemen beteiligt wird.<br />

121<br />

Wirtschaftministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 2004, S. 41<br />

42


Dienstanweisung „Energie“<br />

Dienstanweisungen klären Zuständigkeiten und bieten Hilfestellung bei Entscheidungsvorgängen.<br />

Sie legen technische und organisatorische Aufgaben fest und bieten<br />

konkrete Anleitungen für die Anlagenbedienungen. Da sie sich auf verbindliche<br />

Gemein<strong>de</strong>beschlüsse berufen, erfüllen sie eine wichtige Funktion bei <strong>de</strong>r operativen<br />

Umsetzung von Einsparmaßnahmen.<br />

Schulungen und Weiterbildung <strong>de</strong>s Betriebspersonals<br />

Der Hausmeister fungiert als Bin<strong>de</strong>glied zwischen Energiebeauftragtem und<br />

Gebäu<strong>de</strong>nutzer. Neben vielen verschie<strong>de</strong>nen Aufgaben ist er für die Bedienung <strong>de</strong>r<br />

teilweise komplexen technischen Anlagen und für die Erfassung <strong>de</strong>r Energieverbrauchsdaten<br />

verantwortlich. Aus dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Funktion für das EM ergibt<br />

sich, dass Motivation und Unterstützung <strong>de</strong>s Hausmeisters unentbehrlich sind. Eine<br />

wichtige Form <strong>de</strong>r Unterstützung bieten Schulungen. Neben zusätzlicher technischer<br />

Qualifikation helfen Schulungen bei <strong>de</strong>r Konfliktbewältigung und bei <strong>de</strong>r Interaktion mit<br />

<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>nutzern. Schulungen können in hohem Maße zur Motivation, Energieeinsparmaßnahmen<br />

umzusetzten, beitragen und die Be<strong>de</strong>utung seiner Position<br />

betonen.<br />

3.6 Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Wirtschaftliches (ökonomisches) Han<strong>de</strong>ln be<strong>de</strong>utet, dass ein vorgegebenes Ziel mit<br />

möglichst geringem Aufwand erreicht, o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n gegebenen Mitteln <strong>de</strong>r größtmögliche<br />

ökonomische Nutzen erzielt wer<strong>de</strong>n soll. 122<br />

Im Kontext zum EM ist das vorgegebene Ziel die EDL, welche mit möglichst geringem<br />

finanziellen Aufwand erbracht wer<strong>de</strong>n soll. Da für diese Aufgabe technische,<br />

betriebliche und personelle Vorraussetzungen, die unterschiedliche Kosten<br />

verursachen, geschaffen wer<strong>de</strong>n müssen, ist eine Vollkostenrechnung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Kostengruppen einer Vollkostenrechnung sind nach VDI - Richtlinie 2067: 123<br />

• Verbrauchsgebun<strong>de</strong>ne Kosten<br />

Kosten, die durch <strong>de</strong>n Energieverbrauch entstehen und durch einen Liefervertrag<br />

bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Kapitalgebun<strong>de</strong>ne Kosten<br />

Kosten von baulichen und technischen Einrichtungen, die für das Erbringen<br />

<strong>de</strong>r EDL notwendig sind. (z.B. Gebäu<strong>de</strong>, Heizungsanlage, Beleuchtung)<br />

122<br />

123<br />

Duscha, M., Hertle, H.,Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 77 f.<br />

Vgl. VDI 2067 Blatt 1 - Wirtschaftlichkeit gebäu<strong>de</strong>technischer Anlagen, September 2000, S. 10<br />

43


• Betriebsgebun<strong>de</strong>ne Kosten<br />

Kosten die für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r Einrichtungen erfor<strong>de</strong>rlich sind (z.B. Wartung,<br />

Reparatur)<br />

• Sonstige Kosten<br />

Kosten, die zur Erfüllung <strong>de</strong>r EDL erfor<strong>de</strong>rlich sind, ihr jedoch nicht direkt<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n können (z.B. übergeordnete Personalkosten, Steuern)<br />

Die aufgeführten Kostengruppen sind voneinan<strong>de</strong>r abhängig. So kann eine Heizungsanlage<br />

trotz höherer Kapitalkosten aufgrund geringerer verbrauchsgebun<strong>de</strong>ner Kosten<br />

(z.B. durch höhere Effizienz) o<strong>de</strong>r geringere Betriebskosten (z.B. geringere<br />

Wartungskosten) in <strong>de</strong>r Summe wirtschaftlicher sein als ein zunächst „kostengünstigeres“<br />

Konkurrenzprodukt. Erst durch eine Vollkostenrechnung können diese Abhängigkeiten<br />

erfaßt und eine ökonomische Bewertung <strong>de</strong>r EDL durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Daher<br />

ist eine Vollkostenrechnung auch für einen Vergleich von verschie<strong>de</strong>nen Versorgungsoptionen<br />

und Sanierungsvarianten notwendig. 124 Die Vollkostenrechnung sollte<br />

für das technische Lebensalter <strong>de</strong>r Maßnahme durchgeführt wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rnfalls<br />

besteht die Gefahr, dass sie schon nach kurzer Zeit wie<strong>de</strong>r uneffizient ist.<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen von Einsparmaßnahmen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel mit einer<br />

rein betriebswirtschaftlichen Sichtweise durchgeführt. Dieses be<strong>de</strong>utet, dass nur direkte<br />

Kosten und direkter Nutzen für die Kommune gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />

zum Beispiel ökologische Folgeschä<strong>de</strong>n, welche die gesamte Volkswirtschaft belasten,<br />

nicht einbezogen. Gera<strong>de</strong> in öffentlichen Verwaltungen sollten gesamtwirtschaftliche<br />

Betrachtungen einen höheren Stellenwert erhalten. Aufgrund <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

Schwierigkeit <strong>de</strong>r Monetarisierung von externen Kosten und <strong>de</strong>r quantitativen<br />

Abschätzung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Auswirkungen von Maßnahmen, fin<strong>de</strong>n diese<br />

Betrachtungen jedoch im Allgemeinen nicht statt. 125<br />

Entscheidungen über eine Umsetzung von Einsparmaßnahmen wer<strong>de</strong>n anhand von<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnungen getroffen. Sie bieten eine wichtige Diskussionsgrundlage<br />

für die Festlegegung <strong>de</strong>r Zielsetzung innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung. Durch die<br />

Darstellung von klaren Fakten können Entscheidungen, die sonst eher von persönlichen<br />

Einstellungen geprägt sind, sachbezogen diskutiert wer<strong>de</strong>n. 126 W irtschaftlichkeitsberechnungen<br />

ermöglichen eine Aussage über die finanziellen Auswirkungen einer<br />

Einsparmaßnahme. Durch einen Vergleich dieser finanziellen Auswirkungen mit <strong>de</strong>n<br />

ursprünglichen Energiekosten kann <strong>de</strong>r Nutzen <strong>de</strong>r Maßnahme eingeschätzt wer<strong>de</strong>n.<br />

124<br />

Vgl. Fischer, A., Kosten sparen durch Energiemanagement, 1999, S. 41<br />

125<br />

Vgl. Ostertag, K., et al., Energiesparen - Klimaschutz <strong>de</strong>r sich rechnet, 2000, S. 165 ff.<br />

126<br />

Vgl. Prose, F., Hübner, G., Kupfer, D., Klimaschutz auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene, 1993, o.S.; im Internet (10.08.2005):<br />

http://www.nordlicht.uni-kiel.<strong>de</strong>/komm4.htm<br />

44


„Investitionen in energiesparen<strong>de</strong> Maßnahmen müssen grundsätzlich im Vergleich zu<br />

<strong>de</strong>n alternativ entstehen<strong>de</strong>n Energiekosten beurteilt wer<strong>de</strong>n.“ 127 Dabei ist zu beachten,<br />

dass Wirtschaftlichkeitsberechnungen nie exakt sein können, da sie verschie<strong>de</strong>nen<br />

Unsicherheiten (z.B. Energiepreisentwicklung, zukünftige Zinssätze, zukünftige<br />

Energieverbrauchsschwankungen) unterworfen sind.<br />

Die Abschätzung <strong>de</strong>r zukünftigen Bedingungen sollte möglichst realistisch sein. Eine zu<br />

optimistische Einschätzung <strong>de</strong>r Einsparerfolge (z.B. durch die Annahme extremer<br />

Energiepreissteigerung) wirkt sich negativ auf die Rentabilitätserwartungen <strong>de</strong>r Maßnahme,<br />

und damit auf die Glaubwürdigkeit von KEM aus. Eine zu pessimistische und<br />

risikoscheue Prognose bewirkt dagegen, dass notwendige und sinnvolle Maßnahmen<br />

unterbleiben. 128<br />

Grundsätzlich ist „eine Maßnahme o<strong>de</strong>r ein Maßnahmenpaket [..] dann wirtschaftlich,<br />

wenn die Kosten für diese Maßnahme niedrieger sind als die Erträge.“ 129<br />

Während <strong>de</strong>mnach organisatorische Einsparmaßnahmen in je<strong>de</strong>m Fall wirtschaftlich<br />

sind, da sie keine o<strong>de</strong>r nur sehr geringe Investitionen erfor<strong>de</strong>rn, müssen investive Maßnahmen<br />

auf ihren wirtschaftlichen Nutzen untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftlichkeitsberechnungen müssen klar festgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n, da die Berechnungsmetho<strong>de</strong>n auf unterschiedlichen Bewertungskriterien<br />

basieren und in ihrer Ergebnisaussage variieren. In Abhängigkeit <strong>de</strong>r<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen verschie<strong>de</strong>ner Zielgruppen und <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Ergebnisdarstellung<br />

wer<strong>de</strong>n unterschiedliche Rechenmetho<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t. Weiter gibt es Unterschie<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>r Genauigkeit <strong>de</strong>r Berechnungsmetho<strong>de</strong>n aufgrund ihrer charakteristischen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Sie können in statische und dynamische Berechnungsmetho<strong>de</strong>n unterteilt wer<strong>de</strong>n. Bei<br />

einer statischen Berechnung wer<strong>de</strong>n aktuelle Energiepreise zu grun<strong>de</strong> gelegt und mit<br />

<strong>de</strong>n Investitionskosten verglichen. Eine Berücksichtigung von Zinsen und Energiepreisän<strong>de</strong>rungen<br />

fin<strong>de</strong>t nicht statt. Somit wird bei statischen Metho<strong>de</strong>n von konstanten<br />

Kosten und Erlösen ausgegangen. Die Vorteile von statischen Metho<strong>de</strong>n sind die<br />

schnellen und einfachen Berechnungsmöglichkeiten ohne großen Informationsbedarf.<br />

130 Es kann mit ihnen jedoch nur eine überschlägige Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

erfolgen. 131 Dagegen wird bei dynamischen Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

<strong>de</strong>r zeitliche Verlauf <strong>de</strong>r Kosten und Erlöse über eine Diskontierung o<strong>de</strong>r<br />

127<br />

128<br />

Jagnow K., et al., Grundlagen <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit, o.J., S. 2; im Internet (14.08.2005):<br />

http://enev.tww.<strong>de</strong>/servlet/PB/show/1022466/Grundlagen%20Wirtschaftlichkeit.pdf<br />

Vgl. Ostertag, K., et al., Energiesparen - Klimaschutz <strong>de</strong>r sich rechnet, 2000, S. 83<br />

129<br />

Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 77<br />

130<br />

Vgl. Enseling, A., Leitfa<strong>de</strong>n zur Beurteilung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit, 2003, S. 2; im Internet (24.08.2005):<br />

www.iwu.<strong>de</strong>/datei/leitfa<strong>de</strong>n_wirtschaftlichkeit.pdf<br />

131<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 78<br />

45


Kapitalisierung berücksichtigt. Mittels Ab- und Aufzinsung <strong>de</strong>r Beträge wird <strong>de</strong>r Bezug<br />

zu aktuellen Bedingungen hergestellt. Entschei<strong>de</strong>nd ist bei dynamischen Berechnungen<br />

die Wahl eines angemessenen Zinssatzes. „Die Wahl <strong>de</strong>s Zinssatzes wirkt sich um so<br />

stärker auf das Ergebnis <strong>de</strong>r Rentabilitätsrechnung aus, je weiter eine Investition in die<br />

Zukunft reicht.“ 132 Um die Bandbreite <strong>de</strong>r Rentabilität zu berücksichtigen, sind Sensitivanalysen,<br />

bei <strong>de</strong>nen unterschiedliche Entwicklungsszenarien untersucht wer<strong>de</strong>n,<br />

hilfreich.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird auf die wesentlichen Metho<strong>de</strong>n zur Wirtschaftlichkeitsberechnung,<br />

welche sich in <strong>de</strong>r EM-Praxis bewährt haben, eingegangen.<br />

Amortisationsrechnung<br />

Die Amortisationsrechnung ist die am häufigsten verwen<strong>de</strong>te Rechenmetho<strong>de</strong> zur<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit von Einsparmaßnahmen. 133 Der erfor<strong>de</strong>rliche Zeitraum,<br />

in <strong>de</strong>m sich die Investitionskosten durch die Einsparung ausgleichen, wird<br />

Amortisationszeit o<strong>de</strong>r Rückzahlfrist (Pay-Back-Period) genannt. 134<br />

statischeA mortisationszeit =<br />

Gleichung 1: Statische Amortisationszeit<br />

Investitionen<br />

jährlicheEinsparungen<br />

Nach Duscha und Hertle kann die Amortisationszeit zur Wirtschaftlichkeit in folgen<strong>de</strong><br />

Beziehung gesetzt wer<strong>de</strong>n: 135<br />

• Kurzfristig wirtschaftlich: Amortisationszeiten bis zu 5 Jahren<br />

• Mittelfristig wirtschaftlich: Amortisationszeiten von 6 bis 10 Jahren<br />

• Langfristig wirtschaftlich: Amortisationszeiten ab 11 Jahren<br />

Also be<strong>de</strong>utet eine kurze Amortisationszeit einer Maßnahme eine vergleichsweise<br />

überschaubare Zeitspanne, in <strong>de</strong>r ein Risiko <strong>de</strong>r Unwirtschaftlichkeit besteht. Das<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r Rechnung ist die Angabe <strong>de</strong>s Investitionsrisikos einer Maßnahme. Sie<br />

ermöglicht jedoch keine Bewertung <strong>de</strong>r Rentabilität. Erlöse nach <strong>de</strong>r Amortisationszeit<br />

können mit ihr nicht angegeben wer<strong>de</strong>n. Auch können mit <strong>de</strong>r Amortisationsrechnung<br />

keine Maßnahmen mit unterschiedlich langen Lebensdauern verglichen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Betrachtung <strong>de</strong>r Amortisationszeiten führt in <strong>de</strong>r Regel zu einer Bevorzugung von Maß-<br />

132<br />

133<br />

134<br />

135<br />

Ostertag, K., et al., Energiesparen - Klimaschutz <strong>de</strong>r sich rechnet, 2000, S. 8<br />

Vgl. Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S.32;<br />

Vgl.a. Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 79<br />

Vgl. Jagnow K., et al., Statische Verfahren, o.J., S. 2; im Internet (14.08.2005):<br />

http://enev.tww.<strong>de</strong>/servlet/PB/show/1022474/Statische%20Verfahren.pdf<br />

Vgl. Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 79<br />

46


nahmen, welche kurzfristig wirtschaftlich sind. 136 Dadurch wer<strong>de</strong>n Handlungen, die<br />

langfristig (über technische Lebensdauer <strong>de</strong>r Maßnahme) viel wirtschaftlicher sein<br />

können, aufgrund ihrer höheren Investitionserfor<strong>de</strong>rnis nicht umgesetzt. Die Amortisationsrechnung<br />

kann somit nur ergänzend zu einer „echten“ Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

und nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage genutzt wer<strong>de</strong>n. 137<br />

Annuitätenmetho<strong>de</strong><br />

Die Annuitätenmetho<strong>de</strong> basiert auf <strong>de</strong>r Kapitalwertmetho<strong>de</strong>. Der Kapitalwert beschreibt<br />

die Höhe <strong>de</strong>s anzulegen<strong>de</strong>n Gesamtbetrages für eine Investition. Dabei wer<strong>de</strong>n alle<br />

Kosten und Erträge über Diskontierung auf einen Bezugszeitpunkt (im Allgemeinen <strong>de</strong>n<br />

Investitionszeitpunkt) bezogen. Sowohl Zins- als auch Energiepreisän<strong>de</strong>rungen können<br />

so berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>r Kapitalwertmetho<strong>de</strong> wird bei <strong>de</strong>r<br />

Annuitätenmetho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kapitalwert gleichmäßig auf mehrere Raten aufgeteilt. Dadurch<br />

können Investitonsalternativen mit verschie<strong>de</strong>nen Lebenszeiten miteinan<strong>de</strong>r verglichen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Maßnahmen mit positiven Annuitäten sind wirtschaftlich. Bei Investitionsalternative<br />

sollte die Maßnahme mit <strong>de</strong>r höchsten Annuität gewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Annuität = Kapitalwert * Annuitätsfaktor<br />

mit: n Nutzungsdauer [a]<br />

t<br />

Perio<strong>de</strong>nin<strong>de</strong>x (t = 1,....n)<br />

i Verzinsungsfaktor<br />

E t Einnahmen zum Zeitpunkt t [€]<br />

A t Ausgaben zum Zeitpunkt t [€]<br />

A 0 Investitionsausgabe [€]<br />

⎛ n<br />

⎛<br />

⎜<br />

E<br />

⎜<br />

t<br />

− At<br />

= ∑<br />

t<br />

⎝<br />

t 0 ⎝ ( 1 + i)<br />

⎞<br />

⎟<br />

− A<br />

⎠<br />

⎞ ⎛<br />

⎟*<br />

⎜<br />

⎠ ⎝<br />

n<br />

( 1 + i)<br />

* i<br />

( ) ⎟ ⎞<br />

n<br />

1 + i − ⎠<br />

0<br />

= 1<br />

[€/a]<br />

Gleichung 2: Annuitätenmetho<strong>de</strong> 138<br />

Einsparkosten – Energiekosten – Vergleich<br />

Durch <strong>de</strong>n Vergleich <strong>de</strong>r Einsparkosten (d.h. <strong>de</strong>r Kosten <strong>de</strong>r Einsparmaßnahme pro<br />

Energieeinheit z.B. in ct/kWh) mit <strong>de</strong>n Kosten <strong>de</strong>r eingesparten Energie kann <strong>de</strong>r<br />

Unsicherheitsfaktor <strong>de</strong>r zukünftigen Energiepreisentwicklung weitgehend eliminiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Einsparkosten ergeben sich durch Division <strong>de</strong>r annuitätischen Kosten mit<br />

<strong>de</strong>n jährlichen Energieeinsparungen. Die Maßnahme ist wirtschaftlich, wenn die<br />

Einsparkosten P ein niedriger als <strong>de</strong>r mittlere zukünftige Energiepreis P n sind. Damit geht<br />

die Energiepreisunsicherheit nicht in die Berechnung ein und kann nachträglich<br />

angeglichen wer<strong>de</strong>n. Liegen die Einsparkosten unter <strong>de</strong>m aktuellen Energiepreis P 0 ,<br />

kann mit <strong>de</strong>r Annahme steigen<strong>de</strong>r Energiepreise von <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r<br />

136<br />

Vgl. Wirtschaftministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 2004, S. 71;<br />

Vgl. a. Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement, 1999, S. 82<br />

137<br />

Vgl. Ostertag, K., et al., Energiesparen - Klimaschutz <strong>de</strong>r sich rechnet, 2000, S. 7<br />

138<br />

Eigene Zusammenstellung in Anlehnung an Wanke, A., Energiemanagement für Unternehmen, 2001, S. 207 f.<br />

47


Maßnahme ausgegangen wer<strong>de</strong>n. Mit dieser Metho<strong>de</strong> sind auch Maßnahmen aus<br />

unterschiedlichen Bereichen (z.B. Wärmedämmung und Kesselaustausch) miteinan<strong>de</strong>r<br />

vergleichbar. 139<br />

Einsparkosten<br />

P<br />

Mittlerer Energiepreis<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

n<br />

i * ( 1+<br />

i)<br />

⎞ A<br />

⎟<br />

n<br />

( + i) −<br />

*<br />

1 1 ∆Q<br />

0<br />

ein<br />

=<br />

P<br />

n<br />

⎠<br />

[ct/kWh]<br />

n<br />

n<br />

( 1 + i)<br />

* i ⎞ ⎛<br />

( ) ⎟ ⎞<br />

⎟ ⎛1<br />

+ s ⎞ ⎜ ⎛1<br />

+ s ⎞<br />

* ⎜ ⎟ * 1 −<br />

n<br />

⎜ ⎟<br />

1+<br />

i − 1⎠<br />

⎝ i − s ⎠ ⎝ ⎝ 1 + i ⎠ ⎠<br />

⎛<br />

= P ⎜<br />

0<br />

*<br />

[ct/kWh]<br />

⎝<br />

mit: n Nutzungsdauer [a]<br />

i Verzinsungsfaktor<br />

s jährliche Preissteigerungsrate <strong>de</strong>s Energieträgers<br />

A 0 Investitionsausgabe [ct]<br />

P 0 aktueller Energiepreis [ct/kWh]<br />

∆ Q jährlich eingesparte Energiemenge [kWh]<br />

Gleichung 3: Einsparkosten - Energiekosten - Vergleich 140<br />

3.7 Emissionsberechnung<br />

Mit Emissionsberechnungen können die ökologischen Auswirkungen <strong>de</strong>r Energienutzung<br />

bewertet wer<strong>de</strong>n. „Insbeson<strong>de</strong>re für Kommunen, die für die Daseinsvorsorge<br />

ihrer Bürger Verantwortung tragen, ist es wichtig, die Auswirkungen ihres Han<strong>de</strong>lns<br />

auch in Bezug auf die Umwelt zu betrachten.“ 141 Somit ist die Berechung <strong>de</strong>r Emissionen<br />

eine wichtige Aufgabe <strong>de</strong>s KEM. Durch die regelmäßige Dokumentation können<br />

Einsparmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit zur Emissionsmin<strong>de</strong>rung überprüft wer<strong>de</strong>n<br />

(vgl. Kapitel 3.4).<br />

Die bei <strong>de</strong>r Verbrennung von Energieträgern entstehen<strong>de</strong>n Emissionen wer<strong>de</strong>n in<br />

Treibhausgase und atmosphärische Schadstoffe unterteilt. Zu <strong>de</strong>n Treibhausgasen<br />

zählen neben Kohlendioxid (CO 2 ) auch Methan (CH 4 ), Distickstoffoxid (N 2 O), Ozon (O 3 )<br />

und FCKW. Sie wer<strong>de</strong>n als „CO 2 -äquivalente Emissionen“ bezeichnet und bil<strong>de</strong>n einen<br />

Indikator zur Bewertung <strong>de</strong>r Klimabelastung.<br />

Emissionen können durch Multiplikation <strong>de</strong>r verbrauchten Energiemenge mit ihren<br />

spezifischen Emissionsfaktoren berechnet wer<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>n Emissionen, die bei <strong>de</strong>r<br />

Verbrennung von Energieträgern entstehen, müssen auch die Emissionen, welche bei<br />

För<strong>de</strong>rung, Aufbereitung und Transportvorgängen entstehen (Prozeßkette), mitbilanziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Während Emissionsmengen, die durch die Verbrennung von Energieträgern<br />

139<br />

Vgl. Enseling, A., Leitfa<strong>de</strong>n zur Beurteilung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit, 2003, S. 5 f.; im Internet (24.08.2005):<br />

www.iwu.<strong>de</strong>/datei/leitfa<strong>de</strong>n_wirtschaftlichkeit.pdf<br />

140<br />

Eigene Zusammenstellung in Anlehnung an Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement, 1999, S. 225 und<br />

Enseling, A., Leitfa<strong>de</strong>n zur Beurteilung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit, 2003, S. 5; im Internet (24.08.2005):<br />

www.iwu.<strong>de</strong>/datei/leitfa<strong>de</strong>n_wirtschaftlichkeit.pdf<br />

141<br />

Duscha, M., Hertle, H., Energiemanagement für öffentliche Gebäu<strong>de</strong>, 1999, S. 82<br />

48


entstehen, gut zu bestimmen sind, können die Emissionen, die innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Prozeßkette entstehen, nicht genau bestimmt wer<strong>de</strong>n. Diese Emissionen sind von<br />

unterschiedlichen Faktoren wie Brennstoffherkunft und Umwandlungstechnik abhängig.<br />

In Deutschland hat sich das GEMIS-Mo<strong>de</strong>ll 142 als Standard-Berechnungsmetho<strong>de</strong><br />

etabliert. Ausgehend von <strong>de</strong>r verbrauchten En<strong>de</strong>nergie wer<strong>de</strong>n spezifische Emissionsfaktoren<br />

angegeben. Tabelle 2 zeigt die Emissionsfaktoren <strong>de</strong>r gängigen En<strong>de</strong>nergieträger,<br />

welche mit Gemis 4.1 ermittelt wur<strong>de</strong>n.<br />

Tabelle 2: Spezifische Emissionsfaktoren in kg/MWh En<strong>de</strong>nergie 143<br />

Analog zu <strong>de</strong>n Treibhausgas-Emissionen können auch die Luftschadstoff-Emissionen,<br />

zu <strong>de</strong>nen Schwefeldioxid (SO2), Stickoxi<strong>de</strong> (NOX), Kohlenmonoxid (CO) und Staub<br />

zählen, berechnet wer<strong>de</strong>n.<br />

3.8 EDV-Werkzeuge<br />

Für das KEM ist die elektronische Datenverarbeitung (EDV) unverzichtbar. Eine Vielzahl<br />

von Gebäu<strong>de</strong>stammdaten und Verbrauchsdaten müssen erfaßt und verarbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Die EDV-Hilfsmittel reichen von Standardprogrammen (z.B. Microsoft Excel)<br />

über Energiebuchhaltungsprogramme bis zur EM-Spezialsoftware, die sämtliche<br />

Aufgabenbereiche <strong>de</strong>s EM unterstützt.<br />

Da die Daten für verschie<strong>de</strong>ne Aufgabenbereiche innerhalb <strong>de</strong>s KEM benötigt wer<strong>de</strong>n,<br />

ist eine zentrale Datenablage empfehlenswert. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang<br />

die Nutzung von Spezialsoftware, die folgen<strong>de</strong> Aufgaben vereinfacht:<br />

142<br />

143<br />

Vgl. Globales Emissions-Mo<strong>de</strong>ll Integrierter System (GEMIS) im Internet (03.09.2005): www.oeko.<strong>de</strong>/service/gemis/<br />

Wirtschaftministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 2004, S. 73<br />

49


Verbrauchsdatenkontrolle<br />

• Die Datenerfassung kann systematisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Ablage und Verwaltung <strong>de</strong>r Daten kann zentral erfolgen. Dadurch wird die<br />

Datenzugänglichkeit und -sicherheit erhöht.<br />

• Die Aufbereitung (Zeit- und Witterungsbereinigung) <strong>de</strong>r Daten kann weitgehend<br />

automatisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Daten können effektiv in Tabellenform o<strong>de</strong>r graphisch ausgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

Gebäu<strong>de</strong>analysen<br />

• Gebäu<strong>de</strong>stammdaten können zentral und übersichtlich verwaltet und<br />

dadurch für verschie<strong>de</strong>ne Anwendungen zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Ermittlung von Energiekennzahlen wird erleichtert.<br />

Energieberichterstellung<br />

• Erstellung <strong>de</strong>r Energiestatistik, Emissionsberechnungen, etc.<br />

Darüber hinaus bieten die Spezialprogramme Unterstützung bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

bis hin zur automatisierten Verbrauchsdatenerfassung und <strong>de</strong>r Planung<br />

von Gebäu<strong>de</strong>- und Anlagenoptimierung mittels bauphysikalischer Berechnungen und<br />

Simulationen.<br />

Welche EDV-W erkzeuge für eine Kommune sinnvoll sind, hängt stark davon ab, welche<br />

Aufgaben in welchem Ausmaß durch das EM erfüllt wer<strong>de</strong>n sollen. Außer<strong>de</strong>m sind die<br />

technischen Vorraussetzungen (bestehen<strong>de</strong> Hard- und Software) und die<br />

Qualifikationen <strong>de</strong>r Mitarbeiter zu berücksichtigen.<br />

Die Energieagentur Nordrhein-Westfalen (EA NRW) hat eine Übersicht über die aktuell<br />

auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Markt verfügbaren Programme herausgegeben. 144<br />

In je<strong>de</strong>m Fall sollten die Programme vor <strong>de</strong>r Anschaffung auf ihre Zweckdienlichkeit hin<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n, da sich mit <strong>de</strong>r Wahl einer bestimmten Software auf eventuell lange<br />

Zeit festgelegt wird. Aspekte wie Programmumfang, Bedienungsfreundlichkeit,<br />

Schulungsmöglichkeiten, Anschaffungs- und laufen<strong>de</strong> Kosten, mögliche Datenimportund<br />

-exportfunktionen und individuelle Einstellungsmöglichkeiten sind dabei zu<br />

überprüfen. 145<br />

Generell ist die zusätzliche Investition durch die Anschaffung einer speziellen EM-<br />

Software aufgrund <strong>de</strong>s hohen Nutzwertes und <strong>de</strong>r Zeitersparnis in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />

lohnenswert.<br />

144<br />

Vgl. EA NRW, Marktspiegel Energiemanagement-Software, 2005; im Internet (10.08.2005):<br />

www.ea-nrw.<strong>de</strong>/_database/_data/datainfopool/Marktspiegel_2005.pdf<br />

145<br />

Vgl. Stenitzer, M. et al., Kommunale Energiebuchhaltung - Marktübersicht Software, 1999, S. 12 ff.; im Internet (10.08.2005):<br />

www.eva.ac.at/publ/pdf/ebh-leitfa<strong>de</strong>n.pdf<br />

50


TEIL II: PRAKTISCHE UMSETZUNG<br />

4 Energiesituation in Nie<strong>de</strong>rzier<br />

4.1 Rahmenbedingungen in Nie<strong>de</strong>rzier<br />

4.1.1 Strukturelle Voraussetzungen<br />

Die zwischen Düren und Jülich gelegene Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier mit 14.905 Einwohnern<br />

146 zählt mit ihrer ländlichen Struktur zu einer für diese Region typischen<br />

Verwaltungseinheit. Die Gemein<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> 1972 im Rahmen <strong>de</strong>r kommunalen Neuglie<strong>de</strong>rung<br />

durch Zusammenschluss <strong>de</strong>r bisherigen neun Ortschaften Ellen, Hambach,<br />

Huchem-Stammeln, Krauthausen, Lich, Nie<strong>de</strong>rzier, Oberzier, Selhausen und Steinstraß<br />

gebil<strong>de</strong>t. Die Orte Lich und Steinstraß wur<strong>de</strong>n durch Umsiedlungsmaßnahmen im Zuge<br />

<strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>s Tagebaus Hambach bis 1992 aufgelöst. Das Tagebaugebiet<br />

befin<strong>de</strong>t sich östlich <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>gebietes in unmittelbarer Nähe zu <strong>de</strong>n Ortschaften<br />

Hambach und Nie<strong>de</strong>rzier. 147<br />

Die Verwaltung ist zentral organisiert und in <strong>de</strong>r Ortschaft Nie<strong>de</strong>rzier angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Die Verwaltungsstruktur ist durch das Duale System von Verwaltungs- und Vermögenshaushalt<br />

(Kameralistik) geprägt.<br />

An <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung sind verschie<strong>de</strong>ne Ämter beteiligt. Die Zuständigkeiten<br />

sind über das Bauamt, das Amt für Bildung und Kultur und das Ordnungsamt verteilt.<br />

Für finanzielle Angelegenheiten ist die Kämmerei verantwortlich.<br />

Die Gemein<strong>de</strong> besitzt 53 Liegenschaften, die über das rund 63 km² große Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />

verteilt sind. Dazu gehören eine Gesamtschule mit mehr als 1000 Schülern, vier<br />

Grundschulen, sechs Kin<strong>de</strong>rgärten, drei Verwaltungsgebäu<strong>de</strong>, fünf Dorfgemeinschaftshäuser,<br />

sechs Feuerwehrgerätehäuser, ein Bauhof, acht Aussegnungshallen,<br />

verschie<strong>de</strong>ne soziale Einrichtungen, einige Wohngebäu<strong>de</strong> und Mietwohnungen.<br />

In Tabelle 3 sind alle Liegenschaften <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> aufgelistet. Sie wur<strong>de</strong>n nach ihrer<br />

Nutzungsart eingeteilt und durchgängig numeriert. Um einen ein<strong>de</strong>utigen Bezug im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Gesamtbetrachtung herzustellen, wird diese Numerierung in <strong>de</strong>r Arbeit<br />

durchgängig eingehalten.<br />

Abbildung 15 zeigt die Kartographie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und die Standorte <strong>de</strong>r Liegenschaften.<br />

Die zentralen Punkte <strong>de</strong>r einzelnen Ortschaften wer<strong>de</strong>n durch die Anordnung<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich.<br />

146<br />

147<br />

Vgl. Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier; im Internet (01.08.2005): http://www.nie<strong>de</strong>rzier.<strong>de</strong><br />

Vgl. Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier, Informationsbroschüre, o.J., o.S.<br />

51


Nutzungsart Nr. Objekt<br />

Verwaltung und Kultur 1 Burggebäu<strong>de</strong><br />

2 Verwaltungsneubau<br />

3 Renteigebäu<strong>de</strong><br />

4 Haus Horn<br />

Bürger-/Dorfgemeinschaftshäuser 5 Bürgerhaus Nie<strong>de</strong>rzier<br />

6 Dorfgemeinschaftshaus Oberzier<br />

7 Dorfgemeinschaftshaus Ellen<br />

8 Bürgerhaus Huchem-Stammeln<br />

9 Mehrzweckhalle Krauthausen<br />

Schulen 10 Gesamtschule<br />

11 Turnhalle <strong>de</strong>r Gesamtschule<br />

12 Grundschule Nie<strong>de</strong>rzier<br />

13 Pavillons <strong>de</strong>r GS Nie<strong>de</strong>rzier<br />

14 Turnhalle <strong>de</strong>r GS Nie<strong>de</strong>rzier<br />

15 GS Hambach mit Turn- und Schwimmhalle<br />

16 Grundschule Ellen<br />

17 Turnhalle <strong>de</strong>r Grundschule Ellen<br />

18 GS Huchem-Stammeln mit Turn- und Schwimmh.<br />

Kin<strong>de</strong>rgärten 19 Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus<br />

20 Wohnung Andreashaus<br />

21 Kin<strong>de</strong>rgarten Rathausstraße<br />

22 Kin<strong>de</strong>rgarten Oberzier<br />

23 Kin<strong>de</strong>rgarten Ellen<br />

24 Kin<strong>de</strong>rgarten Hochheimstr.<br />

25 Mietwohnung Hochheimstr.<br />

26 Kin<strong>de</strong>rgarten Grabenstraße<br />

Feuerwehrgerätehäuser u. Bauhof 27 Feuerwehrgerätehaus Nie<strong>de</strong>rzier<br />

28 Mietwohnung im FWGH Nie<strong>de</strong>rzier<br />

29 Feuerwehrgerätehaus Oberzier<br />

30 Feuerwehrgerätehaus Hambach<br />

31 Mietwohnung Bachstr.18<br />

32 Mietwohnung Bachstr.19<br />

33 Feuerwehrgerätehaus Ellen<br />

34 Feuerwehrgerätehaus Huchem -Stammeln<br />

35 Mietwohnung im FWGH Huchem-Stammeln<br />

36 Feuerwehrgerätehaus Krauthausen<br />

37 Bauhof<br />

Soziale Einrichtungen 38 Jugendheim Hambach<br />

39 Gebäu<strong>de</strong> Triftstraße<br />

40 Übergangsheim Stammelner Str.<br />

41 Wohnanlage Hei<strong>de</strong>weg, Oberzier<br />

42 Wohnanlage Selhausener Str., Oberzier<br />

Aussegnungshallen 43 Aussegnungshalle Hambacher Str., Nie<strong>de</strong>rzier<br />

44 Aussegnungshalle Rathausstr., Nie<strong>de</strong>rzier<br />

45 Aussegnungshalle Dorfplatz, Oberzier<br />

46 Aussegnungshalle Hei<strong>de</strong>weg, Oberzier<br />

47 Aussegnungshalle Triftstr., Hambach<br />

48 Aussegnungshalle St. Thomas Str., Ellen<br />

49 Aussegnungshalle Streffenweg, Ellen<br />

50 Aussegnungsh. Hochheimstr., Huchem-Stammeln<br />

Wohngebäu<strong>de</strong> 51 Mietwohngebäu<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rfeld<br />

52 "Alte Schule" Nie<strong>de</strong>rzier, Kölnstr.<br />

53 Mietwohngebäu<strong>de</strong> Am Weiherhof<br />

Tabelle 3: Liegenschaften <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier<br />

52


Abbildung 15: Kartographie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier 148<br />

148<br />

Die Gebäu<strong>de</strong>nummern beziehen sich auf die Liste <strong>de</strong>r Liegenschaften, die ausklappbar im Anhang eingefügt ist (S. 127). Sie<br />

ist auch für die Betrachtung <strong>de</strong>r Diagramme erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

53


Die Auflistung <strong>de</strong>r Liegenschaften ist <strong>de</strong>r erste Schritt zu einem systematischen<br />

Energiemanagement. Datenumfang und Zeitaufwand für die Datenerfassung kann<br />

dadurch abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Methodik und EDV-W erkzeuge können in Abhängigkeit<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>anzahl ausgewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist nicht selbstverständlich, dass die genaue Anzahl <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> bekannt ist. Mit<br />

<strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>liste fallen Gebäu<strong>de</strong> auf, die von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> nicht (mehr)<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Kosten jedoch (immer noch) bezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch die Gebäu<strong>de</strong>liste entsteht eine Gebäu<strong>de</strong>grundmenge, auf die sich die Angaben<br />

von Gesamtenergieverbrauch, Gesamtemissionen und Gesamtkosten <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

beziehen.<br />

Die drei gemein<strong>de</strong>eigenen Wohngebäu<strong>de</strong> und die sechs Mietwohnungen in Gebäu<strong>de</strong>n<br />

von Kin<strong>de</strong>rgärten und Feuerwehrgerätehäusern wer<strong>de</strong>n in dieser Arbeit aus folgen<strong>de</strong>n<br />

Grün<strong>de</strong>n nicht berücksichtigt:<br />

• Die Energie- und Wasserkosten wer<strong>de</strong>n, wie bei einem Mietverhältnis üblich,<br />

direkt von <strong>de</strong>n jeweiligen Bewohnern entrichtet und gehen daher nicht in die<br />

Summe <strong>de</strong>r kommunalen Energiekosten ein.<br />

• Die Kommune hat kein vorrangiges Interesse an Energie- und Kostenreduktion in<br />

<strong>de</strong>n vermieteten Gebäu<strong>de</strong>n (Eigentümer-Nutzer-Dilemma).<br />

• Die Zugänglichkeit von Abrechnungsdaten <strong>de</strong>r Energiebezüge ist problematisch,<br />

da sie lediglich <strong>de</strong>m Mieter als Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s EVU zukommen. Aus rechtlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n sind die Mieter nicht verpflichtet, ihre Verbrauchsdaten und Energiekosten<br />

offenzulegen.<br />

4.1.2 Finanzielle Haushaltslage<br />

Die allgemein schlechte Finanzlage <strong>de</strong>r Kommunen ist auch in Nie<strong>de</strong>rzier festzustellen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r kritischen Haushaltslage und <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n Energiepreise hat die<br />

Gemein<strong>de</strong> ein großes Interesse ihre Energiekosten zu minimieren. Bisherige Einsparmaßnahmen<br />

wur<strong>de</strong>n in Form von Einzelaktionen umgesetzt. Zum Beispiel wur<strong>de</strong> 1995<br />

ein energetisches Gutachten über 20 kommunale Gebäu<strong>de</strong> erstellt. 149 Daraufhin wur<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> die Umsetzung nicht-investiver und kurzfristig wirtschaftlicher Maßnahmen<br />

veranlaßt. So wur<strong>de</strong> bei einigen Gebäu<strong>de</strong>n die Einstellungen <strong>de</strong>r<br />

Heizungsanlage und <strong>de</strong>r Umwälzpumpen verbessert. Wirtschaftliche Maßnahmen mit<br />

hohen Investitionskosten wur<strong>de</strong>n jedoch größtenteils unterlassen, dadurch konnten die<br />

Einsparpotentiale bisher nicht im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten ausgeschöpft wer<strong>de</strong>n.<br />

149<br />

Vgl. Gutachten <strong>de</strong>r Gesellschaft für Energiesystemtechnik EST, Essen von 1995 aus <strong>de</strong>m Archiv <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier<br />

54


4.1.3 Umwelt- und Klimaschutz<br />

Das allgemein steigen<strong>de</strong> Interesse an Umwelt- und Klimaschutzthemen ist auch in<br />

Nie<strong>de</strong>rzier vorhan<strong>de</strong>n. Durch die unmittelbare Nähe zum Braunkohlengebiet Hambach<br />

und die dadurch bedingten Umsiedlungsmaßnahmen ist eine Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />

<strong>de</strong>m lokalen Umweltschutz und <strong>de</strong>n sozio-ökologischen Auswirkungen stetig präsent.<br />

In Nie<strong>de</strong>rzier ist die Notwendigkeit, aktiv Klimaschutz zu betreiben, verstan<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r W ille, die vorhan<strong>de</strong>nen Einsparpotentiale in <strong>de</strong>n öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n zu<br />

nutzen, ist vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Die Gemein<strong>de</strong> nimmt seit Anfang 2004 am European Energy Award (EEA) teil. Der EEA<br />

ist ein Qualitätsmanagement-System für die kommunale Energiearbeit. Nach Bildung<br />

eines Energieteams wer<strong>de</strong>n über interne Audits, die sich auf einen standardisierten<br />

Maßnahmenkatalog stützen, Leistungsprofile <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen energetischen Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Kommune erstellt. Durch ein energiepolitisches Arbeitsprogramm wird<br />

anschließend die konkrete Umsetzung von Maßnahmen eingeleitet und nach einem<br />

Punkteschema bewertet. Nach Erreichen <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Punktzahl kann sich die<br />

Kommune ihre Arbeit durch einen externen Auditor zertifizieren lassen und erhält die<br />

EEA-Auszeichnung. 150<br />

4.1.4 Zielsetzung<br />

Ein wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r Zielsetzung ist die Formulierung von klaren Zielwerten.<br />

Dadurch ist es erst möglich, konkrete Entscheidungen abzuleiten und Rückschlüsse auf<br />

die Qualität von umgesetzten Maßnahmen zu ziehen (vgl. Kapitel 3.4).<br />

In Nie<strong>de</strong>rzier wur<strong>de</strong>n bisher keine klaren Ziele zur Verbesserung <strong>de</strong>r Energiesituation<br />

formuliert. Die dadurch bestehen<strong>de</strong>n Unsicherheiten im Hinblick auf die Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />

energiepolitischen Gesamtstrategie können jedoch durch die Teilnahme am EEA<br />

verringert wer<strong>de</strong>n. Die bisher durchgeführten Einsparmaßnahmen wur<strong>de</strong>n nicht auf<br />

ihren Erfolg überprüft und größtenteils nicht dokumentiert. Dadurch wird versäumt,<br />

Mitarbeiter zusätzlich zu motivieren, und die Chance auf eine positive Selbstdarstellung<br />

in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit wird oft nicht genutzt.<br />

Da die energetische Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> bisher noch<br />

nicht systematisch durchgeführt wur<strong>de</strong>, ist die Formulierung von klaren Zielwerten und<br />

<strong>de</strong>ren Überprüfung bisher nicht möglich.<br />

150<br />

Vgl. EA NRW – European Energy Award, im Internet (11.08.2005):<br />

http://www.energieagentur-nrw.<strong>de</strong>/_infopool/info_<strong>de</strong>tails.asp?InfoID=1068<br />

55


4.2 Verbrauchsorientierte Analyse <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong><br />

4.2.1 Methodik <strong>de</strong>r Analyse<br />

Mit <strong>de</strong>r Zielsetzung, eine Übersicht über <strong>de</strong>n energetischen Zustand <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier zu erlangen, wur<strong>de</strong> eine verbrauchsdatenorientierte<br />

Analyse <strong>de</strong>r kommunalen Liegenschaften durchgeführt.<br />

Dadurch können die ’schwarzen Schafe’ ausfindig gemacht wer<strong>de</strong>n. Die Erstelllung von<br />

Prioritätenlisten und die Strategieplanung für das weitere Vorgehen können auf<br />

Grundlage dieser Analyse erfolgen.<br />

Die Analyse glie<strong>de</strong>rt sich in folgen<strong>de</strong> Arbeitsschritte:<br />

• Erfassung <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten und zugehörigen Kosten<br />

• Witterungsbereinigung <strong>de</strong>r Heizenergieverbrauchsdaten<br />

• Erzeugung von Referenzdaten mittels bereinigter Mittelwerte<br />

• Ermittlung <strong>de</strong>r Energiebezugsflächen<br />

• Erstellung von Energiekennwerten für Heizenergie, Strom und Wasser<br />

• Vergleich <strong>de</strong>r Energiekennwerte mit Richt- und Zielwerten<br />

• Abschätzung <strong>de</strong>r Einsparpotentiale<br />

• Bildung von Prioritätenlisten<br />

4.2.2 Datenerfassung<br />

Voraussetzung für die verbrauchsdatenorientierte Analyse ist die Erfassung aller<br />

verfügbaren Daten über Verbrauch und zugehörige Kosten. In Nie<strong>de</strong>rzier liegen diese<br />

Daten in Form von EVU-Abrechnungen vor. Die Energieversorgung sämtlicher<br />

Gebäu<strong>de</strong> erfolgt mittels leitungsgebun<strong>de</strong>ner Energieträger. Die einzige Ausnahme ist<br />

das Jugendheim Hambach (Nr. 38), welches über eine Ölheizung verfügt. Da keine<br />

durchgängigen Unterlagen über Verbrauch, Liefermengen o<strong>de</strong>r Ölstandsmessungen<br />

verfügbar waren, konnte dieses Gebäu<strong>de</strong> hinsichtlich seines Heizenergieverbrauches<br />

nicht analysiert wer<strong>de</strong>n. Im Heizenergiebereich ist bei <strong>de</strong>n untersuchten Liegenschaften<br />

Erdgas dominierend. Nur vier Gebäu<strong>de</strong>, und zwar <strong>de</strong>r Altbau <strong>de</strong>r Gesamtschule (Nr.<br />

10), die Turnhalle <strong>de</strong>r Gesamtschule (Nr. 11), die Pavillonklassen <strong>de</strong>r Grundschule<br />

Nie<strong>de</strong>rzier (Nr. 13) und die Grundschule Huchem-Stammeln (Nr. 18) wer<strong>de</strong>n elektrisch<br />

über Nachtspeicheranlagen beheizt.<br />

Der Verbrauch <strong>de</strong>r Energieträger (Gas, Strom, Wasser) wird anhand <strong>de</strong>r Jahresabrechnungen<br />

<strong>de</strong>r Energieversorger (EVU) ermittelt.<br />

Die Verbrauchszahlen wer<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Zeitraum <strong>de</strong>r letzten vier Jahre getrennt nach<br />

Energieträger, Energieanwendung und Verbrauchsstelle erfasst.<br />

Für die meisten Gebäu<strong>de</strong> existieren auch ältere Energieabrechnungen, die aber<br />

56


aufgrund <strong>de</strong>s hohen zeitlichen Aufwands nicht einbezogen wur<strong>de</strong>n. Auch wachsen mit<br />

steigen<strong>de</strong>m Alter <strong>de</strong>r Abrechnungsdaten die Unsicherheiten bezüglich <strong>de</strong>r Datenaktualität.<br />

Da <strong>de</strong>r energetische Ist-Zustand analysiert wer<strong>de</strong>n soll, sind Faktoren wie<br />

Umbau, Sanierung, Umnutzung, Anlagenaustausch usw. zu berücksichtigen, da sie sich<br />

erheblich auf <strong>de</strong>n Energieverbrauch auswirken können.<br />

Die Differenzierung <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten nach Energieanwendung und Verbrauchsstelle<br />

ist von <strong>de</strong>n installierten Zählern abhängig, da sich die Abrechnungen auf die<br />

Zählerstruktur beziehen. Somit können die Energieanwendungen in Heizenergie (Gas<br />

und Strom), Allgemeinstrom (Beleuchtung und elektrische Geräte) und Wasserverbrauch<br />

eingeteilt wer<strong>de</strong>n. Da mehrere Gebäu<strong>de</strong> über einen gemeinsamen Zähler<br />

verfügen, können die Verbrauchsdaten teilweise nicht getrennt für je<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong><br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n. Dieses ist vor allem bei <strong>de</strong>n Schulen und Turnhallen <strong>de</strong>r Fall.<br />

Eine Zusammenstellung aller erfaßten Verbrauchs- und Kostendaten ist im Anhang I<br />

dargestellt.<br />

Für die elektronische Datenablage sind, wie in Kapitel 3.8 beschrieben, Standardprogramme<br />

o<strong>de</strong>r spezielle EM-Software möglich. Da in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> noch keine<br />

spezielle Software für Energiebuchhaltung bzw. -management vorhan<strong>de</strong>n ist, sind die<br />

Daten mittels in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> verfügbarem Tabellenkalkulationsprogramm (Microsoft<br />

Excel) erfaßt und abgelegt wor<strong>de</strong>n. Die Daten können somit auch zukünftig von <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> genutzt wer<strong>de</strong>n, ohne dass eine Spezialsoftware angeschafft und Mitarbeiter<br />

geschult wer<strong>de</strong>n müssen. Sollte die Gemein<strong>de</strong> ein EM-Programm anschaffen, ist es<br />

möglich, die Verbrauchsdaten aus MS Excel zu importieren.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>daten ist die Datenaufbereitung mit einem hohen<br />

Zeitaufwand verbun<strong>de</strong>n. Für ein dauerhaftes EM ist daher die Anschaffung einer<br />

speziellen Software empfehlenswert.<br />

4.2.3 Datenaufbereitung<br />

Einheitennormierung<br />

Alle erfaßten Daten müssen innerhalb ihres Anwendungsbereiches in gleichen<br />

Einheiten vorliegen. Dazu wird die Menge <strong>de</strong>s Gasverbrauches mit <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r<br />

Rechnung angegebenen Heizwert H U auf die Energieeinheit KWh umgerechnet. Bei<br />

allen Gebäu<strong>de</strong>n kann so <strong>de</strong>r Heizenergieverbrauch in kWh angegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Zeitnormierung<br />

Da die EVU-Rechnungen nicht einheitlich ausgestellt wer<strong>de</strong>n, liegen die Verbrauchsdaten<br />

nur für unterschiedliche Zeitintervalle vor. Um die Daten vergleichbar zu machen,<br />

wer<strong>de</strong>n sie zu Jahressummen (365 Tage) addiert. Als Stichtag <strong>de</strong>r Jahressummenbildung<br />

wird jeweils <strong>de</strong>r 1. Juli gewählt. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt<br />

57


gegenüber einer kalen<strong>de</strong>rjahrbezogenen Betrachtung darin, dass dieser Stichtag<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Heizperio<strong>de</strong> liegt. Somit wird sichergestellt, dass <strong>de</strong>r genaue Jahresverbrauch<br />

erfasst wird. Auch beziehen sich die Abrechnungen <strong>de</strong>r EVU für Heizenergie<br />

und Wasser auf diesen Zeitraum, welches die Zeitnormierung vereinfacht.<br />

Die Verbrauchswerte von Elektrischer Energie wer<strong>de</strong>n ebenfalls auf <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Betrachtungszeitraum (1.Juli bis 30.Juni) bezogen, in<strong>de</strong>m jeweils <strong>de</strong>r halbe Verbrauch<br />

<strong>de</strong>r betroffenen zwei Jahre addiert und zeitnormiert wird. Mit dieser Näherung wird<br />

davon ausgegangen, dass <strong>de</strong>r Verbrauch an Elektrischer Energie nahezu konstant über<br />

das Jahr verteilt ist. Im Hinblick auf ein angestrebtes einheitliches Betrachtungsintervall,<br />

welches für die Datenauswertung vorteilhaft ist, ist die Annahme in dieser Stufe <strong>de</strong>r<br />

Verbrauchsanalyse hinreichend genau. Somit liegen vergleichbare Jahreswerte von<br />

Heizenergie, Allgemeinstrom und Wasser vor.<br />

Witterungsbereinigung <strong>de</strong>r Heizenergie<br />

Um die Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> mit Liegenschaften an<strong>de</strong>rer Gemein<strong>de</strong>n<br />

zu ermöglichen, wur<strong>de</strong> eine Witterungsbereinigung <strong>de</strong>r Heizenergieverbrauchsdaten<br />

nach VDI 3807 Blatt 1 durchgeführt.<br />

Ausgangspunkt für die Witterungsbereinigung sind die Jahreswerte <strong>de</strong>s gemessenen<br />

Heizenergieverbrauchs E Vg . Bei Systemen, bei <strong>de</strong>nen Wärme- und Trinkwarmwassererzeugung<br />

gekoppelt sind, müsste <strong>de</strong>r Energieanteil <strong>de</strong>r Warmwasserbereitung E WW<br />

vom Gesamtenergieverbrauch E Vg subtrahiert wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n witterungsabhängigen<br />

Heizenergieverbrauch EVH zu erhalten. Der Energieanteil <strong>de</strong>r W armwasserbereitung<br />

wird als witterungsunabhängig betrachtet. Er ist jedoch für die Gebäu<strong>de</strong> in Nie<strong>de</strong>rzier<br />

nicht bekannt, da keine separaten Warmwasserzähler vorhan<strong>de</strong>n sind. „Da <strong>de</strong>r<br />

Warmwasseranteil in <strong>de</strong>r Regel relativ gering ist, haben die hierdurch bedingten<br />

Ungenauigkeiten aber keinen stark verzerren<strong>de</strong>n Einfluß auf die witterungsbereinigte<br />

Darstellung.“ 151<br />

Die Energieverluste durch Erzeugung, Verteilung und Übergabe <strong>de</strong>r Wärme für<br />

Heizenergie- und Warmwasserversorgung wer<strong>de</strong>n nicht berücksichtigt, da dieser hohe<br />

Detaillierungsgrad für eine verbrauchsdatenorientierte Analyse nicht erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />

„An<strong>de</strong>re Einflußgrößen wie Nutzung, Nutzerverhalten, technische Ausstattung und<br />

baulicher Wärmeschutz können nur im Rahmen einer Feinanalyse beurteilt wer<strong>de</strong>n und<br />

wer<strong>de</strong>n daher bei <strong>de</strong>r Bereinigung <strong>de</strong>s Energieverbrauchs nicht berücksichtigt.“ 152<br />

Die eigentliche Witterungsbereinigung erfolgt mittels Heizgradtagen G15. „Die<br />

Heizgradtage G 15 sind die Summe <strong>de</strong>r Differenzen zwischen <strong>de</strong>r Heizgrenztemperatur<br />

von 15°C und <strong>de</strong>n Tagesmitteln <strong>de</strong>r Außentemperaturen über alle Kalen<strong>de</strong>rtage mit<br />

einer Tagesmitteltemperatur unter 15°C.“ 153<br />

151<br />

152<br />

153<br />

Kallen, C., Lottermoser, J., <strong>Kommunales</strong> Energiemanagement, 1998, S. 41<br />

VDI 3807 Blatt 1 – Energieverbrauchskennwerte, Juni 1994, S. 4<br />

VDI 3807 Blatt 1 – Energieverbrauchskennwerte, Juni 1994, S. 5<br />

58


Heizgradtage G = ∑ z<br />

=<br />

( − )<br />

t<br />

n 1 m , n<br />

15<br />

15 [Kd/a]<br />

mit: z Anzahl <strong>de</strong>r Heiztage pro Jahr [d/a]<br />

t m,n<br />

mittlere Tagesaußentemperatur <strong>de</strong>s Tages n [K]<br />

Gleichung 4: Heizgradtage 154<br />

Die jeweiligen Jahres-Verbrauchswerte <strong>de</strong>r Liegenschaften wur<strong>de</strong>n auf die mittlere<br />

Heizgradtagszahl von Würzburg (G15m = 2524 Kd/a) normiert. Der normierte<br />

Heizenergieverbrauch <strong>de</strong>s jeweiligen Jahres EVHn läßt sich folgen<strong>de</strong>rmaßen ermitteln:<br />

normierter Heizenergieverbrauch<br />

G<br />

* 15 m<br />

EVHn = EVH<br />

[kWh/a]<br />

G<br />

15<br />

Gleichung 5: Normierung <strong>de</strong>s Heizenergieverbrauchs 155<br />

In Abbildung 16 sind die tatsächlich gemessenen, <strong>de</strong>n nach VDI 3807 Blatt 1 auf<br />

Würzburger Klima normierten, Heizenergieverbrauchszahlen gegenübergestellt. Die<br />

Diagramme <strong>de</strong>r einzelnen Betrachtungszeiträume sind <strong>de</strong>m Anhang I zu entnehmen.<br />

600.000<br />

550.000<br />

500.000<br />

tatsächlicher Heizenergieverbrauch<br />

(Mittelwerte)<br />

Heizenergieverbrauch witterungsbereinigt nach<br />

VDI 3807-1 (Mittelwerte)<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Abbildung 16: Heizenergieverbrauch (Mittelwerte) tatsächlich und witterungsber. 156<br />

154<br />

155<br />

156<br />

Vgl. VDI 3807 Blatt 1 - Energieverbrauchskennwerte, Juni 1994, S. 5<br />

Vgl. VDI 3807 Blatt 1 - Energieverbrauchskennwerte, Juni 1994, S. 4<br />

Die Gebäu<strong>de</strong>nummern beziehen sich auf die Liste <strong>de</strong>r Liegenschaften, die ausklappbar im Anhang (S. 127) eingefügt ist.<br />

59


Mittelwerte <strong>de</strong>r jährlichen Verbrauchswerte<br />

Um eine Aussage über <strong>de</strong>n typischen Energieverbrauch eines Gebäu<strong>de</strong>s machen zu<br />

können, wur<strong>de</strong>n auf Grundlage <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten <strong>de</strong>r letzten vier Jahre Mittelwerte<br />

gebil<strong>de</strong>t. Dadurch können Schwankungen ausgeglichen und Ausgangswerte für die<br />

weitere Betrachtung gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Da die Verbrauchsdaten teilweise nicht<br />

durchgängig für die letzten vier Jahre vorlagen, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mittelwert aus <strong>de</strong>n<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Daten ermittelt. In <strong>de</strong>n Abbildungen 17 - 19 sind die Jahresverbräuche<br />

und -mittelwerte von Heizenergie, Strom und Wasser dargestellt. Die Gebäu<strong>de</strong> ohne<br />

fest installierte Heizungsanlage (Aussegnungshallen Nr. 43 – 48 und 50 und Feuerwehrgerätehaus<br />

Ellen Nr.33) sind in Abbildung 17 nicht aufgeführt.<br />

kW h/a<br />

550.000<br />

500.000<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

2000/2001<br />

2001/2002<br />

2002/2003<br />

2003/2004<br />

M ittelw ert<br />

Abbildung 17: Absoluter Heizenergieverbrauch 157<br />

kWh/a<br />

250.000<br />

225.000<br />

200.000<br />

175.000<br />

150.000<br />

125.000<br />

100.000<br />

75.000<br />

50.000<br />

25.000<br />

0<br />

2000/ 2001<br />

2001/2002<br />

2002/ 2003<br />

2003/2004<br />

M ittelw ert<br />

Abbildung 18: Absoluter Stromverbrauch<br />

157<br />

Der Jahresheizenergieverbrauch von 2000/ 2001 (>500.000 KWh/a) <strong>de</strong>r Grundschule Hambach (Nr.15) geht nicht in die<br />

Mittelwertberechnung ein. Da zwischenzeitlich die Heizungsanlage ausgetauscht wur<strong>de</strong>, ist <strong>de</strong>r Wert für <strong>de</strong>n heutigen Zustand<br />

<strong>de</strong>r Schule nicht mehr repräsentativ.<br />

60


m ³ /a<br />

2.750<br />

2.500<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

2000/2001<br />

2001/2002<br />

2002/2003<br />

2003/2004<br />

M ittelw ert<br />

Abbildung 19: Absoluter Wasserverbrauch<br />

Die Diagramme zeigen, dass große Unterschie<strong>de</strong> beim Energie- und Wasserbrauch <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong> bestehen. Erwartungsgemäß liegen die höchsten Werte bei<br />

<strong>de</strong>n Schulen.<br />

Insgesamt ergibt sich für die untersuchten Liegenschaften <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier ein<br />

mittlerer jährlicher Jahresverbrauch von ca. 3,88 Mio kWh Heizenergie, ca. 0,62 Mio<br />

kWh Strom und etwa 11.000 m³ Wasser.<br />

4.2.4 Auswertung: Energie- und Wasserverbrauch<br />

Mit <strong>de</strong>n absoluten Verbrauchszahlen kann <strong>de</strong>r Energie- und Wasserverbrauch eines<br />

Gebäu<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>n Werten an<strong>de</strong>rer Jahre verglichen wer<strong>de</strong>n. Ein Vergleich von zwei<br />

verschie<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong>n ist jedoch nicht möglich. So kann zum Beispiel bei einem<br />

Vergleich <strong>de</strong>r Grundschule Hambach (Nr. 15) mit <strong>de</strong>r Grundschule Huchem-Stammeln<br />

(Nr. 18) nur festgehalten wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Verbrauch von Heizenergie, Strom und<br />

Wasser <strong>de</strong>r Grundschule Huchem-Stammeln wesentlich höher ist als die<br />

Verbrauchswerte <strong>de</strong>r Grundschule Hambach. Über <strong>de</strong>n energetischen Zustand kann<br />

keine Aussage getroffen wer<strong>de</strong>n, da die Gebäu<strong>de</strong> in ihrer Größe variieren.<br />

Um die Gebäu<strong>de</strong> vergleichbar zu machen, wur<strong>de</strong>n Energiekennwerte gebil<strong>de</strong>t (vgl.<br />

Kapitel 3.5.2). Dabei wur<strong>de</strong>n die Rahmenbedingungen entsprechend <strong>de</strong>r VDI-Richtlinie<br />

3807 Blatt 1 verwen<strong>de</strong>t:<br />

• Witterungsbereinigung <strong>de</strong>r Heizenergieverbrauchswerte erfolgt nach VDI 3807<br />

Blatt 1 (Normierung auf <strong>de</strong>n Standort Würzburg).<br />

• Energiebezugsfläche ist die beheizte Bruttogrundfläche (BGF E ).<br />

Die Flächen sind aus <strong>de</strong>n Bauakten und Gebäu<strong>de</strong>plänen ermittelt und teilweise selbst<br />

ausgemessen wor<strong>de</strong>n. Diese Daten wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>r bebauten Fläche und<br />

<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r beheizten Vollgeschosse abgeglichen. Die bebauten Flächen wur<strong>de</strong>n<br />

61


von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) ermittelt und für<br />

diese Arbeit zur Verfügung gestellt. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n die Reinigungsflächen und die<br />

beheizten Nutzflächen aus <strong>de</strong>m Gutachten von 1995 (vgl. Kapitel 4.1.2) herangezogen.<br />

Die Energiekennzahlen sind nach folgen<strong>de</strong>n Formeln 158 ermittelt wor<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>n<br />

Abbildungen 20 – 22 dargestellt.<br />

• Heizenergieverbrauchskennwert eVHn = EVHn/AE [kWh/m²a]<br />

• Stromverbrauchskennwert eVS = EVS/AE [kWh/m²a]<br />

• Wasserverbrauchskennwert vVW = VVW/AE [l/m²a]<br />

450<br />

425<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Abbildung 20: Heizenergie-Verbrauchskennzahlen (Mittelwerte)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Abbildung 21: Strom -Verbrauchskennzahlen (Mittelwerte)<br />

158<br />

Vgl. VDI 3807 Blatt 1 - Verbrauchskennwerte, Juni 1994, S. 7<br />

mit: E VHn auf das langjährige Mittel von Würzburg bereinigter Heizenergieverbrauch<br />

E VS Jahresstromverbrauch<br />

V VW Jahreswasserverbrauch<br />

Bezugsfläche<br />

A E<br />

62


4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Abbildung 22: Wasser-Verbrauchskennzahlen (Mittelwerte)<br />

Mit diesen Energiekennzahlen können Gebäu<strong>de</strong> gleicher Nutzungskategorie gegenüber<br />

gestellt wer<strong>de</strong>n. Es wird ersichtlich, wo die Gebäu<strong>de</strong> im direkten Vergleich<br />

energetisch liegen. So können die Grundschule Hambach und die Grundschule<br />

Huchem-Stammeln direkt miteinan<strong>de</strong>r verglichen wer<strong>de</strong>n, da in bei<strong>de</strong>n Schulen eine<br />

Turnhalle und ein Lehrschwimmbecken vorhan<strong>de</strong>n sind. Während durch die<br />

Betrachtung <strong>de</strong>r absoluten Verbrauchszahlen <strong>de</strong>r Eindruck entsteht, dass die Grundschule<br />

Hambach energetisch besser abschnei<strong>de</strong>t als die Grundschule Huchem-<br />

Stammeln, wird durch die Energiekennzahlen <strong>de</strong>utlich, dass es umgekehrt ist. Die<br />

Zusammenstellung <strong>de</strong>r Energiekennzahlen bietet <strong>de</strong>n Vorteil, dass die<br />

Energieverbräuche transparent wer<strong>de</strong>n. Für die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier bieten die<br />

Energiekennzahlen eine Möglichkeit zur groben Abschätzung <strong>de</strong>r energetischen<br />

Qualität ihrer Liegenschaften und zeigen auf, bei welchen Gebäu<strong>de</strong>n dringen<strong>de</strong>r<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

Anhand <strong>de</strong>r Diagramme wird <strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus mit Mietwohnung<br />

(Nr.19 + 20) die höchsten Heizenergiekennzahlen hat. Bei <strong>de</strong>n Strom- und<br />

Wasserverbrauchskennzahlen fallen zum Beispiel die bei<strong>de</strong>n Wohnanlagen in Oberzier<br />

(Nr. 41 + 42) mit extrem hohen Verbräuchen auf.<br />

Mit diesem Vergleich kann jedoch noch keine Aussage über <strong>de</strong>n eigentlichen<br />

energetischen Stand <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> gemacht wer<strong>de</strong>n. Dies geschieht erst mit <strong>de</strong>r<br />

Gegenüberstellung einer größeren Anzahl von Gebäu<strong>de</strong>n. Dafür wur<strong>de</strong>n die Vergleichsund<br />

Richtwerte aus <strong>de</strong>r Studie <strong>de</strong>r AGES GmbH (vgl. Kapitel 3.5.2) verwen<strong>de</strong>t. Die<br />

Werte <strong>de</strong>r relevanten Nutzungskategorien wur<strong>de</strong>n ermittelt und sind zusammen mit <strong>de</strong>n<br />

Kennzahlen <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Abbildungen 23 - 25 abgebil<strong>de</strong>t.<br />

63


425<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

Heizenergieverbrauchskennw ert<br />

Vergleichswert<br />

Z ielw ert<br />

425<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Abbildung 23: Heizenergieverbrauch: Kenn-, Vergleichs- und Zielwerte<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Stromverbrauchskennwert<br />

Vergle i chswert<br />

Z ielwe rt<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

80<br />

70<br />

70<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Abbildung 24: Stromverbrauch: Kenn-, Vergleichs- und Zielwerte<br />

4.000<br />

3.500<br />

W asserverbrauchskennwert<br />

Vergleichswert<br />

Z ielw ert<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.500<br />

2.000<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.500<br />

1.000<br />

1.000<br />

500<br />

500<br />

0<br />

0<br />

Abbildung 25: Wasserverbrauch: Kenn-, Vergleichs- und Zielwerte<br />

64


Anhand <strong>de</strong>r Diagramme wer<strong>de</strong>n die großen Abweichungen zwischen Vergleichs- bzw.<br />

Ziel- und Kennwerten einiger Gebäu<strong>de</strong> ersichtlich. Insgesamt liegen die öffentlichen<br />

Liegenschaften aber innerhalb <strong>de</strong>r Vergleichswerte. Die Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs<br />

hohen Abweichungen nach oben können von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> leicht herausgefiltert<br />

wer<strong>de</strong>n. Grundsätzlich könnte an dieser Stelle mit <strong>de</strong>n gewonnenen Erkenntnissen aus<br />

Kennwert-Zielwert-Abweichnungen eine Prioritätenliste erstellt wer<strong>de</strong>n. Allerdings<br />

wür<strong>de</strong>n dabei auch Gebäu<strong>de</strong>, die nur niedrige absolute Energieverbräuche und -kosten<br />

haben und <strong>de</strong>ren energetische Optimierung nur geringe absolute Einsparungen bringen<br />

wür<strong>de</strong>, eine hohe Priorität erhalten. Um die absoluten Verbräuche zu berücksichtigen,<br />

wur<strong>de</strong>n sie zusammen mit <strong>de</strong>n Energiekennzahlen in <strong>de</strong>n Abbildungen 26 - 28<br />

aufgetragen.<br />

450<br />

400<br />

19+20<br />

350<br />

300<br />

36<br />

42<br />

15<br />

250<br />

1<br />

200<br />

150<br />

16<br />

18<br />

100<br />

10<br />

50<br />

0<br />

0 50000 100000 150000 200000 250000 300000 350000 400000 450000 500000 550000 600000<br />

kWh/a<br />

Abbildung 26: Heizenergieverbrauch: Kennwerte über absolute Werte<br />

120<br />

100<br />

42<br />

41<br />

80<br />

60<br />

40<br />

2<br />

15<br />

20<br />

18<br />

10+11<br />

0<br />

0 30.000 60.000 90.000 120.000 150.000 180.000 210.000<br />

kWh/a<br />

Abbildung 27: Stromverbrauch: Kennwerte über absolute W erte<br />

65


4.000<br />

42<br />

3.500<br />

41<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

40<br />

1.000<br />

500<br />

15<br />

10<br />

18<br />

0<br />

0 250 500 750 1.000 1.250 1.500 1.750 2.000 2.250 2.500<br />

m³/a<br />

Abbildung 28: Wasserverbrauch: Kennwerte über absolute Werte<br />

Die Gebäu<strong>de</strong>, die sowohl durch einen hohen absoluten Verbrauch als auch durch hohe<br />

Energiekennzahlen gekennzeichnet sind, weisen auf hohe Einsparpotentiale hin.<br />

Demnach sind beim Heizenergieverbrauch <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus mit<br />

Mietwohnung (Nr. 19 + 20) und die Grundschule Hambach (Nr. 15) hervorzuheben.<br />

Sowohl bei Strom- als auch bei Wasserverbrauch fallen Gebäu<strong>de</strong> auf, die entwe<strong>de</strong>r<br />

eine hohe Kennzahl (z.B. bei<strong>de</strong> Wohnanlagen in Oberzier; Nr. 41 + 42) mit relativ<br />

geringem absoluten Verbrauch haben o<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> mit relativ niedriger Kennzahl und<br />

hohem absoluten Verbrauch, wie zum Beispiel die Gesamtschule mit ihrer Turnhalle<br />

(Nr. 10 + 11).<br />

Zusammengenommen bieten die Daten eine Übersicht über <strong>de</strong>n energetischen Zustand<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> in Nie<strong>de</strong>rzier. Sie ermöglichen einen Vergleich mit an<strong>de</strong>ren Gebäu<strong>de</strong>n<br />

und können als Entscheidungsgrundlage herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

4.2.5 Auswertung: Umweltbelastung<br />

Die Bewertung <strong>de</strong>r Umweltauswirkungen erfolgt wie in Kapitel 3.7 beschrieben mittels<br />

Zuhilfenahme von Emissionsfaktoren. Zunächst ist es notwendig, die verbrauchte<br />

En<strong>de</strong>nergie <strong>de</strong>n einzelnen Energieträgern (Strom und Gas) zuzuordnen. Die Emissionsfaktoren<br />

wur<strong>de</strong>n mit Gemis 4.1 erstellt und sind in Tabelle 4 dargestellt.<br />

CO2-Emissionen CO2-äquivalente E.<br />

Kg/MWh<br />

Kg/MWh<br />

Gas 211 224<br />

Strom-Mix BRD 712 739<br />

Tabelle 4: Emissionsfaktoren nach Gemis 4.1 bezogen auf En<strong>de</strong>nergie<br />

66


Aus <strong>de</strong>n Gemis-Werten von Tabelle 4 wird<br />

<strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r Verbrauch einer Kilowattstun<strong>de</strong><br />

(kWh) Strom (Strom-Mix BRD) mehr<br />

als dreimal so viele CO 2 -Emissionen<br />

verursacht wie eine mit Gas erzeugte kWh.<br />

1.800.000<br />

1.600.000<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

Emissionen inf. Gasverbrauch (Mittelwerte)<br />

Emissionen inf. Stromverbrauch (Mittelwerte)<br />

In Abbildung 29 sind die mittleren jährlichen<br />

Emissionen infolge <strong>de</strong>r Energienutzung in<br />

<strong>de</strong>n untersuchten öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier dargestellt.<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

CO2<br />

CO2 äquivalent<br />

Abbildung 29: CO 2 -äquivalente Emissionen<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r einzelnen Gebäu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n CO2-äquivalenten Emissionen geht aus<br />

Abbildung 30 hervor.<br />

500<br />

C O 2-äquivalente E m issionen inf. G asverbrauch<br />

450<br />

C O 2-äquivalente E m issionen inf. S trom v erbrauch<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Abbildung 30: Mittlere jährliche CO 2 -äquivalente Emissionen<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s hohen absoluten Stromverbrauches liegen die Emissionswerte <strong>de</strong>r<br />

Gesamtschule mit Turnhalle (Nr. 10 + 11) weit über <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gebäu<strong>de</strong>.<br />

Für die Gemein<strong>de</strong> ist die Kenntnis <strong>de</strong>r Emissionswerte wichtig, da sie diese für ihre<br />

Zielsetzung im Rahmen <strong>de</strong>s Klimaschutzes benötigen (vgl. Kapitel 3.4).<br />

67


4.2.6 Auswertung: Energiekosten<br />

Um die Energiesituation <strong>de</strong>r öffentlichen Liegenschaften auch monetär bewerten zu<br />

können, wur<strong>de</strong>n gleichzeitig zu <strong>de</strong>n Verbrauchswerten die Energiekosten analysiert. Da<br />

die Kostenverteilung im wesentlichen analog zu <strong>de</strong>n Verbrauchsdaten verläuft, wer<strong>de</strong>n<br />

im Folgen<strong>de</strong>n nur die wichtigsten Ergebnisse dargestellt. Alle weiteren Diagramme<br />

können <strong>de</strong>m Anhang I entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n Abbildungen 31 – 33 sind die mittleren jährlichen Kosten für Heizenergie, Strom<br />

und Wasser <strong>de</strong>r Liegenschaften aufgezeigt.<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Abbildung 31: Jährliche Kosten: Heizenergieverbrauch (Mittelwerte)<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Abbildung 32: Jährliche Kosten: Stromverbrauch (Mittelwerte)<br />

68


4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Abbildung 33: Jährliche Kosten: Wasserverbrauch (Mittelwerte)<br />

So wie bei <strong>de</strong>n Verbrauchsdaten besteht auch bei <strong>de</strong>n Kosten eine große Bandbreite.<br />

Bei <strong>de</strong>r Addition <strong>de</strong>r Energiekosten und Zusammenfassung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Gebäu<strong>de</strong>gruppen wird <strong>de</strong>utlich, dass ein Großteil <strong>de</strong>r Kosten auf die Schulen entfällt<br />

(vgl. Abbildung 34).<br />

Aussegnungshallen<br />

0,4%<br />

Soziale Einrichtungen<br />

7,4%<br />

Feuerwehrgerätehäuser<br />

und Bauhof<br />

6,3%<br />

Schulen<br />

59%<br />

12-14<br />

8%<br />

15<br />

9%<br />

Kin<strong>de</strong>rgärten<br />

12,3%<br />

10+11<br />

22%<br />

16+17<br />

6%<br />

Bürgerhäuser/<br />

Dorfgemeinschaftshäuser<br />

7,6%<br />

18<br />

14%<br />

Verwaltung und Kultur<br />

7,7%<br />

Abbildung 34: Verteilung <strong>de</strong>r Energiekosten<br />

Dabei machen die Kosten von Gesamtschule und Turnhalle mit ca. 22 % an <strong>de</strong>n<br />

Gesamtkosten <strong>de</strong>n größten Anteil aus.<br />

Um die Kosten <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> vergleichbar zu machen, wur<strong>de</strong>n Kostenkennzahlen<br />

gebil<strong>de</strong>t, welche die spezifischen Energiekosten pro Quadratmeter BGF E aufzeigen (vgl.<br />

Abbildung 35 - 37).<br />

69


18,00<br />

17,00<br />

16,00<br />

15,00<br />

14,00<br />

13,00<br />

12,00<br />

11,00<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 35: Heizenergieverbrauch: Kostenkennwert<br />

15,00<br />

14,00<br />

13,00<br />

12,00<br />

11,00<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 36: Stromverbrauch: Kostenkennwert<br />

6,00<br />

5,50<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Abbildung 37: Wasserverbrauch: Kostenkennwert<br />

70


Mit <strong>de</strong>n Kostenkennwerten können Gebäu<strong>de</strong> gleicher Nutzung parallel zu <strong>de</strong>n<br />

Energiekennzahlen miteinan<strong>de</strong>r verglichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Auffallend ist zum Beispiel, dass <strong>de</strong>r Heizkostenkennwert <strong>de</strong>r Grundschule Hambach<br />

(Nr. 15) annähernd gleich mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus ist, obwohl die<br />

Heizenergiekennzahl <strong>de</strong>r Grundschule wesentlich höher ist. Um diese Diskrepanz zu<br />

erklären wur<strong>de</strong>n die spezifischen Energiepreise ermittelt, in<strong>de</strong>m die jährlichen Kosten<br />

durch die Jahresverbrauchzahlen (jeweils Mittelwerte) dividiert wur<strong>de</strong>n (vgl. Abbildung<br />

38 - 40).<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 38: Spezifische Heizenergiekosten 159<br />

40,00<br />

35,00<br />

30,00<br />

25,00<br />

20,00<br />

15,00<br />

10,00<br />

5,00<br />

0,00<br />

Abbildung 39: Spezifische Stromkosten<br />

159<br />

Die spezifischen Heizenergiekosten <strong>de</strong>r Aussegnungshalle Streffenweg, Ellen (Nr. 49) ist in dieser Aufstellung nicht enthalten.<br />

Der Heizenergieverbrauch liegt im Mittel bei nur ca. 200 kWh/a. Dadurch ergibt sich ein spezifischer Heizenergiepreis von ca.<br />

60 Cent pro kWh.<br />

71


12,00<br />

11,00<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 40: Spezifische Wasserkosten<br />

Die Aufstellung <strong>de</strong>r spezifischen Kosten kann von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier für die<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r Energielieferverträge (vgl. Kapitel 3.5.5) genutzt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Optimierung <strong>de</strong>r Lieferbedingungen bewirkt eine direkte Entlastung <strong>de</strong>s Haushalts ohne<br />

jegliche Investitionskosten.<br />

Die spezifischen Heizenergiekosten <strong>de</strong>r Grundschule Nie<strong>de</strong>rzier (Nr. 12), <strong>de</strong>s<br />

Verwaltungsneubaus (Nr. 2) und <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgartens Oberzier (Nr. 20) sind im Vergleich<br />

zu <strong>de</strong>n restlichen Gebäu<strong>de</strong>n auffallend hoch. Für diese Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n<br />

Son<strong>de</strong>rverträge (Contracting) mit <strong>de</strong>n EVU abgeschlossen. Im Einzelfall ist zu prüfen,<br />

ob <strong>de</strong>r Nutzen die höheren Energiekosten rechtfertigt.<br />

In Abbildung 39 ist zu erkennen, dass die spezifischen Stromkosten <strong>de</strong>r Aussegnungshallen<br />

(Nr. 46 – Nr. 50) und <strong>de</strong>s Haus Horn (Nr. 4) unverhältnismäßig hoch sind.<br />

Das liegt daran, dass <strong>de</strong>r absolute Stromverbrauch sehr niedrig ist und somit die festen<br />

Grundkosten stärker ins Gewicht fallen. Aus <strong>de</strong>m gleichen Grund sind auch die<br />

spezifischen Wasserkosten <strong>de</strong>s Renteigebäu<strong>de</strong>s (Nr. 3) und <strong>de</strong>s Dorfgemeinschaftshauses<br />

Ellen (Nr. 7) so hoch (vgl. Abbildung 40).<br />

Die Kernfragen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n beschäftigen sich damit, ob Einsparpotentiale vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind, wie hoch sie sind, wo diese zu fin<strong>de</strong>n sind und wie sie mobilisiert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Um sich <strong>de</strong>n Antworten auf diese Fragen anzunähern, wur<strong>de</strong>n die Kosten<br />

ermittelt, die theoretisch eingespart wer<strong>de</strong>n können, wenn die Gebäu<strong>de</strong> auf Zielwertniveau<br />

liegen. Bei dieser Betrachtung ist <strong>de</strong>r Kostenaufwand für investive Einsparmaßnahmen<br />

nicht berücksichtigt. Die Einsparpotentiale wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Differenz von Kennund<br />

Zielwerten auf Basis <strong>de</strong>r spezifischen Energiekosten berechnet 160 und sind in <strong>de</strong>n<br />

Abbildungen 41- 43 ersichtlich.<br />

160<br />

Die Differenz von Kennwert und Zielwert wur<strong>de</strong> ermittelt, auf die absolute Energiemenge umgerechnet und mit <strong>de</strong>m<br />

spezifischen Energiepreis multipliziert.<br />

72


8.000<br />

7.500<br />

7.000<br />

6.500<br />

6.000<br />

5.500<br />

5.000<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Abbildung 41: Heizenergieverbrauch: Theor. Einsparpotentiale bei Zielwerten<br />

19.000<br />

18.000<br />

17.000<br />

16.000<br />

15.000<br />

14.000<br />

13.000<br />

12.000<br />

11.000<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Abbildung 42: Stromverbrauch: Theoretische Einsparpotentiale bei Zielwerten<br />

3.000<br />

2.750<br />

2.500<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Abbildung 43: Wasserverbrauch: Theoretische Einsparpotentiale bei Zielwerten<br />

73


Die größten Kosteneinsparungen liegen in <strong>de</strong>r Reduzierung <strong>de</strong>s Stromverbrauchs von<br />

Gesamtschule und Turnhalle (Nr. 10 + 11). Obwohl die bei<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> nur knapp über<br />

<strong>de</strong>m Vergleichswert (siehe Abbildung 24) liegen, ist das Einsparpotenzial von mehr als<br />

18.000 € pro Jahr beträchtlich.<br />

Die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier kann die Aufstellung <strong>de</strong>r theoretischen Einsparpotentiale als<br />

Prioritätenliste für genauere Analysen nutzen.<br />

Schon mit <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r jeweils ersten fünf Gebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Bereichen Heizenergie,<br />

Strom und Wasser könnte die Gemein<strong>de</strong> Einsparungen von jährlich etwa<br />

69.400 € erzielen.<br />

Um einen Eindruck über das Gesamteinsparpotential zu erhalten, sind in Abbildung 44<br />

die theoretischen Kostenersparnisse bei Zielwertniveau zusammengefaßt.<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

H eizenergie S t rom W asser Gesamt<br />

Ist- Zu stand [ €/a] 218.558 87. 659 23.264 329.481<br />

Ziel [ €/a] 157.128 37. 816 11.416 206.360<br />

E rsparnis [€/a] 61.430 49. 844 11.848 123.122<br />

Abbildung 44: Theoretische Einsparpotentiale<br />

Bei Betrachtung <strong>de</strong>s Ist-Zustan<strong>de</strong>s wird <strong>de</strong>utlich, dass die Heizkosten <strong>de</strong>n größten<br />

Anteil an <strong>de</strong>n Energiekosten haben und mit über 60.000 € pro Jahr das größte Einsparpotential<br />

bieten.<br />

Wie bereits erwähnt, han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>n angegebenen möglichen Kosteneinsparungen<br />

um rein theoretische Werte. Sie sind für je<strong>de</strong>s einzelne Gebäu<strong>de</strong> zu prüfen.<br />

Es sind durchaus höhere Einsparpotentiale erreichbar.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Kapitel wer<strong>de</strong>n Handlungsempfehlungen für die Gemein<strong>de</strong> ausgesprochen,<br />

die es ihr ermöglichen soll, diese Einsparpotentiale zu mobilisieren.<br />

74


4.3 Organisatorische Empfehlungen für die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier<br />

Wie die verbrauchsdatenorientierte Analyse zeigt, sind bei <strong>de</strong>n öffentlichen Gebäu<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier große Einsparpotentiale vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Nur durch systematisches Vorgehen können diese Einsparpotentiale langfristig<br />

mobilisiert wer<strong>de</strong>n. Dazu ist, wie in Kapitel 3 aufgezeigt, die Einrichtung eines KEM<br />

unentbehrlich.<br />

Es wird empfohlen, bei <strong>de</strong>r Einrichtung von KEM folgen<strong>de</strong> Punkte zu beachten:<br />

• Die Grundlagen für die Errichtung einer dauerhaften Stelle müssen geklärt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört, dass die Verwaltungsleitung personellen- und finanziellen<br />

Einsatz bewilligt und die Zuständigkeiten innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung neu geordnet<br />

wer<strong>de</strong>n. In diesem Zusammenhang sollten auch klare Zielvorgaben für die<br />

Gesamtstrategie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> erarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

• Für Nie<strong>de</strong>rzier kann <strong>de</strong>r Personalaufwand für die EM-Stelle mit einer halben<br />

Stelle abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund steigen<strong>de</strong>r Energiepreise ist<br />

davon auszugehen, dass auch ein höherer Personaleinsatz wirtschaftlich<br />

rentabel ist.<br />

• Um eine effiziente Arbeit <strong>de</strong>s Energiebeauftragten zu gewährleisten, sollte eine<br />

spezielle EM-Software angeschafft wer<strong>de</strong>n und sämtliche Gebäu<strong>de</strong>daten zentral<br />

eingepflegt wer<strong>de</strong>n (vgl. Kapitel 3.8).<br />

• Die Verbrauchsdatenkontrolle muss koordiniert wer<strong>de</strong>n. Dazu sollten zusätzliche<br />

Zwischenzähler installiert wer<strong>de</strong>n, um die Energieverbräuche genau zuordnen zu<br />

können. Grundsätzlich ist eine Differenzierung einzelner Verbraucher<br />

anzustreben.<br />

o Burggebäu<strong>de</strong> und Rentei haben nur einen gemeinsamen Stromzähler.<br />

o Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus und Mietwohnung verfügen über einen<br />

gemeinsamen Gaszähler.<br />

o Schulen und Turnhallen müssen zusammen betrachtet wer<strong>de</strong>n, da keine<br />

einzelnen Zähler existieren; obwohl es unterschiedliche Gebäu<strong>de</strong> sind.<br />

• Die Verbrauchsdaten von extern genutzten Liegenschaften (z.B. durch Vereine,<br />

Mietwohnungen) sollten zugänglich gemacht und in eine zentrale Gebäu<strong>de</strong>datei<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

• Alle weiteren organisatorischen Empfehlungen, wie die Erstellung von Dienstanweisungen<br />

und die Prüfung von Lieferverträgen sind in Kapitel 3.5 erläutert<br />

und sollten von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> in die Praxis umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

In Nie<strong>de</strong>rzier bestehen zur Zeit vier positive Begleitfaktoren, die im Folgen<strong>de</strong>n näher<br />

erläutert wer<strong>de</strong>n. Aus diesem Grund sollte mit <strong>de</strong>m Aufbau von KEM schnellstmöglich<br />

begonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

75


Verwaltungsreform<br />

Wie in Kapitel 3.1.1 erläutert, müssen alle nordrhein-westfälischen Städte und<br />

Gemein<strong>de</strong>n laut NKF-Gesetz 161 bis 2009 ihr Rechnungssystem auf die Doppelte<br />

Buchführung umstellen. Nie<strong>de</strong>rzier hat in diesem Jahr mit <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Reform<br />

begonnen und ab 2006 wird nur noch die Doppelte Buchführung angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Dadurch ergibt sich die Chance, die Verwaltungsreform für Verbesserungen im Bereich<br />

<strong>de</strong>r energetischen Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung zu nutzen. Es müssen viele Gebäu<strong>de</strong>daten<br />

erfasst wer<strong>de</strong>n, um die gefor<strong>de</strong>rte Eröffnungsbilanz erstellen zu können. Die Vorzüge<br />

einer zentralen Datenablage, wie sie vom KEM erbracht wird, wird in <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

nun ersichtlich. Weiterhin wer<strong>de</strong>n die Hemmnisse von <strong>de</strong>r Folge <strong>de</strong>s kameralistischen<br />

Haushaltssystems durch die Verwaltungsreform abgebaut. Durch die Budgetierung und<br />

Kosten- und Leistungsrechnung im Zuge <strong>de</strong>r Verwaltungsreform bestehen ökonomische<br />

Anreize, systematisch Energieeinsparmaßnahmen auch im Bereich <strong>de</strong>r energetischen<br />

Gebäu<strong>de</strong>bewirtschaftung durchzuführen.<br />

Gebäu<strong>de</strong>energiepässe<br />

Die Erstellung von Gebäu<strong>de</strong>energiepässen wird ab 2006 europaweit zur Pflicht.<br />

Während im privaten Sektor Energiepässe für Gebäu<strong>de</strong> nur bei Verkauf o<strong>de</strong>r Neuvermietung<br />

ausgestellt wer<strong>de</strong>n müssen, sind Kommunen zur Erstellung von Gebäu<strong>de</strong>energiepässen<br />

für einen Großteil ihrer Liegenschaften ab 2006 verpflichtet. Das<br />

Verfahren <strong>de</strong>r Energiepasserstellung ist momentan noch nicht geklärt. Für Bestandsgebäu<strong>de</strong><br />

zeichnet sich ein verbrauchsorientiertes Verfahren ab.<br />

Energiemanagement bietet <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> die Möglichkeit, umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse<br />

über <strong>de</strong>n energetischen Zustand ihrer Gebäu<strong>de</strong> zu erlangen. Der Impuls für systematische<br />

Einsparmaßnahmen, <strong>de</strong>r durch die Transparenz <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>energiepässe zu<br />

erwarten ist, sollte von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> genutzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Stellenwert von energierelevanten<br />

Themen zu erhöhen.<br />

European Energy Award (EEA)<br />

Durch die Teilnahme am EEA wer<strong>de</strong>n die Zusammenhänge von Energie, Umwelt und<br />

Kosten thematisiert. Diese Plattform kann für die Einrichtung einer dauerhaften<br />

Energiemanagementstelle genutzt wer<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>m Umfeld <strong>de</strong>s Energy-Teams sollte<br />

ein kompetenter Energiebeauftragter ernannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Verbrauchsorientierte Analyse<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r in Kapitel 4.2 durchgeführten Analyse <strong>de</strong>r Liegenschaften wird <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Einstieg in das EM erleichtert. Die aufwendige Erfassung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>daten<br />

wur<strong>de</strong> mit dieser Arbeit zum Teil erbracht.<br />

161<br />

Vgl. Gesetz über ein Neues <strong>Kommunales</strong> Finanzmanagement für Gemein<strong>de</strong>n im Land Nordrhein-Westfalen (<strong>Kommunales</strong><br />

Finanzmanagementgesetz NRW – NKFG NRW) vom 16. November 2004<br />

76


5 Planung von Einsparmaßnahmen an exemplarischen<br />

Gebäu<strong>de</strong>n<br />

5.1 Auswahl <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r verbrauchsdatenorientierten Analyse <strong>de</strong>r öffentlichen Liegenschaften <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier wer<strong>de</strong>n Einsparpotentiale in <strong>de</strong>n Bereichen Heizenergie-, Stromund<br />

Wasserverbrauch über eine Kennwert-Zielwert-Abweichung abgeschätzt. Anhand<br />

<strong>de</strong>r Planung von Einsparmaßnahmen für zwei exemplarische Gebäu<strong>de</strong> wird nun<br />

untersucht, ob und mit welchen Maßnahmen diese theoretischen Werte erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl wird darauf geachtet, dass die Gebäu<strong>de</strong> zwei verschie<strong>de</strong>ne Nutzungsarten<br />

aufweisen. Somit können die Erkenntnisse auf weitere typengleiche Gebäu<strong>de</strong><br />

übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Optimierungsvarianten liegt im Bereich <strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs.<br />

Das Hauptkriterium bei <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>auswahl ist sowohl ein hoher Heizenergieverbrauchskennwert,<br />

als auch ein hoher absoluter Heizenergieverbrauch, da hier hohe<br />

Einsparpotentiale zu erwarten sind (vgl. Abbildung 26 in Kapitel 4.2).<br />

Die Gebäu<strong>de</strong>, die diese Kriterien gleichermaßen erfüllen sind:<br />

• Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus und Mietwohnung (Nr. 19 + 20)<br />

mit 162 : e VHn = 423 kWh/m²a, E VHn = 194.249 kWh/a<br />

• Burggebäu<strong>de</strong> (Nr. 1)<br />

mit 162 : e VHn = 224 kWh/m²a, E VHn = 181.506 kWh/a<br />

• Grundschule Hambach (Nr. 15)<br />

mit 162 : e VHn = 278 kWh/m²a, E VHn = 339.110 kWh/a<br />

• Grundschule Ellen (Nr. 16)<br />

mit 162 : eVHn = 153 kWh/m²a, EVHn = 235.732 kWh/a<br />

• Grundschule Huchem-Stammeln (Nr. 18)<br />

mit 162 : eVHn = 126 kWh/m²a, EVHn = 472.882 kWh/a<br />

162<br />

Vgl. VDI 3807 Blatt 1 – Verbrauchskennwerte, Juni 1994, S. 7:<br />

Mittelwerte, witterungsbereinigt nach VDI 3807 Blatt 1 (G 15m von Würzburg)<br />

mit: EVHn bereinigter Heizenergieverbrauch<br />

evHn bereinigter Heizenergiekennwert, bezogen auf BGF E<br />

77


Der Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus wird <strong>de</strong>mnächst nicht mehr genutzt. In Nie<strong>de</strong>rzier liegen<br />

konkrete Planungen für einen Ersatzbau vor. Aus diesem Grund wird auch die Mietwohnung<br />

bereits nicht mehr bewohnt. Da die zukünftige Nutzung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s bisher<br />

nicht geklärt ist, wer<strong>de</strong>n keine Optimierungsvarianten für diese Liegenschaft erarbeitet,<br />

obwohl sie <strong>de</strong>n höchsten Heizenergieverbrauchskennwert aller Gebäu<strong>de</strong> aufweist.<br />

Aufgrund seiner zentralen Be<strong>de</strong>utung für die Gemein<strong>de</strong>, wird das Burggebäu<strong>de</strong> für eine<br />

Analyse von Verbesserungsmöglichkeiten ausgewählt. In seiner Funktion als<br />

Demonstrationsobjekt bietet es <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> die Möglichkeit, öffentlichkeitswirksame<br />

Einsparmaßnahmen durchzuführen.<br />

Als weiteres Objekt wird eine Grundschule ausgewählt. Schulen haben aufgrund ihrer<br />

Multiplikator - Wirkung einen beson<strong>de</strong>rs hohen Stellenwert bei Einsparprogrammen (vgl.<br />

Kapitel 3.5.6). Da die Grundschule Hambach im Vergleich zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Grundschulen <strong>de</strong>n höchsten Heizenergiekennwert hat, wird sie näher untersucht.<br />

5.2 Berechnungsmetho<strong>de</strong>n und –werkzeuge<br />

Der Energiebedarf richtet sich nach <strong>de</strong>n individuellen Anfor<strong>de</strong>rungen, die für das<br />

Gebäu<strong>de</strong> bzw. einzelne Räume bestehen sollen (vgl. Kapitel 2.1).<br />

Um Verbesserungsmaßnahmen für die bei<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> planen und im Vorfeld<br />

bewerten zu können, wird zunächst <strong>de</strong>r Heizwärmebedarf für <strong>de</strong>n Ausgangszustand <strong>de</strong>r<br />

Gebäu<strong>de</strong> und ihrer Nutzung bestimmt. Durch erneute Berechnung <strong>de</strong>s<br />

Heizwärmebedarfs bei verän<strong>de</strong>rten Bedingungen (Varianten) kann dann eine Prognose<br />

für die verschie<strong>de</strong>nen Maßnahmen aufgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Berechnung müssen alle Eigenschaften <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s und seiner Nutzung<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n, die einen Einfluß auf <strong>de</strong>n Wärmebedarf haben. Neben <strong>de</strong>n<br />

bauphysikalischen Eigenschaften <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle und <strong>de</strong>n Nutzungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

(z.B. Temperatur) sind auch die äußeren Klimabedingungen zu berücksichtigen.<br />

Die Möglichkeit, individuelle Randbedingungen festzulegen, bietet eine thermische<br />

Gebäu<strong>de</strong>simulation. Dazu wer<strong>de</strong>n für bei<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> virtuelle Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lle erstellt.<br />

Die architektonischen Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lle wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m CAD-Programm ArchiCAD <strong>de</strong>r<br />

Firma Graphisoft angefertigt. Mit diesem Programm ist es möglich, Gebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>tailgetreu abzubil<strong>de</strong>n. Über Schnittstellen kann das Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll zum Beispiel für<br />

bauphysikalische Berechnungen in an<strong>de</strong>ren Programmen, in <strong>de</strong>nen Bauteilen und<br />

Räumen energierelevante Daten zugewiesen wer<strong>de</strong>n können, zur Verfügung gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Um <strong>de</strong>n Heizwärmebedarf realitätsnah berechnen zu können, sind Gebäu<strong>de</strong>simulationen,<br />

bei <strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong> in verschie<strong>de</strong>ne Zonen eingeteilt wer<strong>de</strong>n können,<br />

notwendig. Ein Verfahren, um das thermische Verhalten von Gebäu<strong>de</strong>n unter<br />

verschie<strong>de</strong>nen Randbedingungen (dynamisch) zu simulieren, bietet die VDI-Richtlinie<br />

78


2067. 163 Für je<strong>de</strong> einzelne Zone können individuelle Randbedingungen, die <strong>de</strong>n<br />

thermischen Zustand beschreiben, festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Da es mit <strong>de</strong>m Programm Visual Energy Center (VEC) <strong>de</strong>r Firma ennovatis möglich ist,<br />

<strong>de</strong>n Heizwärmebedarf von Gebäu<strong>de</strong> nach diesem Verfahren zu berechnen, wur<strong>de</strong> es<br />

für die Arbeit eingesetzt.<br />

In <strong>de</strong>r zur Verfügung gestellten Software ist sowohl ein Modul zur<br />

Verbrauchsdatenkontrolle (VEC Controlling), als auch das für die Berechnungen<br />

verwen<strong>de</strong>te VEC Planning enthalten. Über das integriete CAD-Werkzeug CADdict<br />

erfolgt die Eingabe <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lls. Die Pläne <strong>de</strong>r mit ArchiCAD erstellten<br />

Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lle wer<strong>de</strong>n als Hintergrundbil<strong>de</strong>r im DWG-Format 164 genutzt. Eine<br />

Möglichkeit das Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll zu importieren (z.B. über die IFC-Schnittstelle) 165<br />

bestand in <strong>de</strong>r zur Verfügung gestellten Version nicht, wird aber laut Herstellerangaben<br />

in Zukunft möglich sein.<br />

Den einzelnen Bauteilen wer<strong>de</strong>n Materialeigenschaften zugewiesen. Über Profile<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Räumen individuelle Randbedingungen in Form von Soll-<br />

Werten für Temperatur, Lüftungsverhalten, relativer Luftfeuchte und innere Gewinne<br />

durch Personenbelegung, Beleuchtung und Gerätenutzung zugeteilt. Räume gleicher<br />

Nutzung wer<strong>de</strong>n zu thermischen Zonen zusammengefasst. Die äußeren<br />

Klimabedingungen wer<strong>de</strong>n mittels Testreferenzjahren (TRY) <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Wetterdienstes (DWD) berücksichtigt.<br />

163<br />

164<br />

165<br />

Vgl. VDI 2067 Blatt 11 Entwurf: Rechenverfahren zum Energiebedarf beheizter und klimatisierter Gebäu<strong>de</strong>, Juni 1998<br />

DWG steht für Drawing<br />

IFC steht für Industrial Foundation Classes<br />

79


5.3 Burggebäu<strong>de</strong><br />

5.3.1 Gebäu<strong>de</strong>grunddaten<br />

Objektbeschreibung<br />

Die ehemalige „Burg Nie<strong>de</strong>rzier“, welche vollständig von einem Wassergraben<br />

umgeben ist, wird von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> als Verwaltungsgebäu<strong>de</strong> genutzt.<br />

Das <strong>de</strong>nkmalgeschützte Gebäu<strong>de</strong> verfügt über zwei Vollgeschosse. Das unbeheizte<br />

Dachgeschoss verfügt über ein ungedämmtes Satteldach und wird zum Lagern von<br />

Akten genutzt. Auch das Untergeschoss, welches teilweise als Gewölbekeller<br />

ausgebil<strong>de</strong>t ist, ist unbeheizt und, bis auf <strong>de</strong>n Heizungskeller, weitgehend ungenutzt.<br />

Neben <strong>de</strong>n Büroräumen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Fachämter ist im Burggebäu<strong>de</strong> ein<br />

Trauzimmer untergebracht. Das Gebäu<strong>de</strong> verfügt über einen Innenhof, <strong>de</strong>r großflächig<br />

verglast ist (vgl. Abbildung 45).<br />

Abbildung 45: Burggebäu<strong>de</strong> - Südansicht und Innenhof<br />

Technische Daten<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s hohen Alters sind Gebäu<strong>de</strong>pläne o<strong>de</strong>r Aufzeichnungen über Bauteile und<br />

-materialien weitestgehend nicht verfügbar. Aus diesem Grund war ein Aufmaß <strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>s und eine Abschätzung von Materialien und Bauteilaufbauten notwendig.<br />

Das Burggebäu<strong>de</strong> ist vollständig in schwerer Bauweise aus Naturstein-<br />

Massivmauerwerk erbaut. Die Außenwän<strong>de</strong> sind zwischen 70,5 cm bis ca. 84 cm dick.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Heizköpernischen beträgt die Wanddicke ca. 30,5 cm. Alle Fenster sind<br />

als Einfachverglasung mit Holzrahmen ausgeführt. Der Anteil <strong>de</strong>r Fensterflächen ist im<br />

Bereich <strong>de</strong>s Atriums beson<strong>de</strong>rs groß. Die Zwischen<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s sind bis auf<br />

die oberste Geschoss<strong>de</strong>cke, die nachträglich mit einer 8 cm starken W ärmedämmung<br />

versehen wur<strong>de</strong>, ungedämmt.<br />

Das Gebäu<strong>de</strong> wird mit einem zwanzig Jahre alten Gasspezialkessel mit<br />

atmosphärischem Brenner beheizt. Über eine Doppelpumpenanlage wird die Wärme<br />

80


über eine obere Verteilung und einen Heizkreis im Gebäu<strong>de</strong> verteilt. Die<br />

Verteilungsrohre sind nur im Bereich <strong>de</strong>s Dachgeschosses gedämmt. Innerhalb <strong>de</strong>r<br />

thermischen Hülle erfolgt die Wärmeverteilung über ungedämmte Rohre im<br />

Außenwandbereich. Die Wärmeübergabe in <strong>de</strong>n einzelnen Räumen erfolgt über<br />

statische Radiatoren, die mit Thermostatventilen ausgestattet sind. Im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Verkehrsflächen sind sie als Behör<strong>de</strong>nmo<strong>de</strong>lle mit fixierbarem Einstellungsbereich<br />

ausgeführt. Die Versorgung mit Warmwasser erfolgt <strong>de</strong>zentral mit elektrischen<br />

Kleinspeichergeräten.<br />

Eine Zusammenstellung <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten ist in Anhang II angegeben.<br />

5.3.2 Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>s Ist-Zustands<br />

In Abbildung 46 ist das erstellte virtuelle Gebäudmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Burggebäu<strong>de</strong>s dargestellt.<br />

Es dient als Grundlage für das mit <strong>de</strong>m VEC erstellte Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll, auf <strong>de</strong>ssen<br />

Mo<strong>de</strong>llierung im Folgen<strong>de</strong>n eingegangen wird.<br />

Abbildung 46: Burggebäu<strong>de</strong> - Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll<br />

Zunächst wer<strong>de</strong>n die Bauteile <strong>de</strong>finiert. Materialien, Schichtaufbauten und<br />

Abmessungen <strong>de</strong>r Bauteile gehen aus Tabelle 17 im Anhang II hervor. Weiterhin<br />

wer<strong>de</strong>n die Profile <strong>de</strong>r einzelnen Räume bestimmt. Zum Beispiel wird für die Büros eine<br />

Raumtemperatur von 20°C und für die Verkehrsflächen eine Raumtemperatur von 15°C<br />

81


festgelegt. Alle weiteren gewählten Randbedingungen sind im Anhang I angegeben.<br />

Bei <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Unterteilung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s in thermische Zonen wer<strong>de</strong>n die<br />

Räume gleicher Nutzung zusammengefasst. In <strong>de</strong>r Tabelle 5 ist die Zonierung <strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>s dargestellt. In Abbildung 47 sind die bei<strong>de</strong>n Zonen „Büro Ecke“ und<br />

„Verkehrsfläche“ visualisiert.<br />

Nutzfläche<br />

Zone<br />

[m²]<br />

Zone Büro Mitte 222<br />

Zone WC 37<br />

Zone Verkehrsfläche 214<br />

Zone Trauzimmer 49<br />

Zone Teeküche 7<br />

Zone Büro Ecke 208<br />

Zone DG unbeheizt 369<br />

Zone UG unbeheizt 423<br />

Gesamt 1528<br />

Tabelle 5: Zonierung<br />

Abbildung 47: Burggebäu<strong>de</strong> - Zonierung<br />

Die Berechnung <strong>de</strong>s Heizwärmebedarfs wird, wie in Kpitel 5.2 erwähnt, nach <strong>de</strong>m<br />

Verfahren <strong>de</strong>r VDI 2067 durchgeführt. Folgen<strong>de</strong> Ergebnisse wur<strong>de</strong>n berechnet:<br />

Zone<br />

innere Gewinne<br />

solare Gewinne<br />

Heizwärmebedarf<br />

Transmissionsverluste<br />

Lüftungsverluste<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone Büro Mitte 41.855 9.124 6.809 46.672 11.116<br />

Zone WC 4.839 39 404 3.558 1.723<br />

Zone<br />

Verkehrsfläche<br />

37.710 240 5.967 36.758 7.158<br />

Zone Trauzimmer 14.145 51 3.071 14.242 3.025<br />

Zone Teeküche 1.059 823 198 1.770 311<br />

Zone Büro Ecke 47.791 6.369 9.683 53.141 10.701<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -902 902<br />

Zone UG unbeheizt 0 0 0 -3.192 3.192<br />

Gesamt 147.399 16.645 26.131 152.047 38.128<br />

Tabelle 6: Jahresheizewärmebedarf - Ist-Zustand<br />

Mit <strong>de</strong>n gewählten Randbedingungen ergibt sich ein Jahresheizwärmebedarf von<br />

147.399 kWh/a. Dieser Wert wird als Referenzgröße festgelegt, um <strong>de</strong>n Nutzen<br />

verschie<strong>de</strong>ner Optimierungsvarianten bewerten zu können. Alle gewählten Rand-<br />

82


edingungen wer<strong>de</strong>n auch für die Variantenrechnungen beibehalten.<br />

Um die Plausibilität <strong>de</strong>r angesetzten Randbedingungen zu überprüfen, ist <strong>de</strong>r<br />

Jahresheizwärmebedarf nach <strong>de</strong>m Hüllflächenverfahren (als Handrechnung) und <strong>de</strong>m<br />

EnEV-Monatsbilanzverfahren (DIN V 4108-6) 166 im VEC berechnet wor<strong>de</strong>n (vgl.<br />

Anhang II). Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Berechnungen sind in Tabelle 7 dargestellt.<br />

Heizwärm ebedarf Handrechnung VEC (4108-6)<br />

kWh/a 176.223 150.831<br />

Tabelle 7: Jahresheizwärmebedarf nach Monatsbilanzverfahren<br />

Während bei <strong>de</strong>r Handrechnung nach <strong>de</strong>m Hüllflächenverfahren relativ hohe<br />

Abweichungen von ca. 16 % zu verzeichnen sind, liegt das Ergebnis bei <strong>de</strong>r<br />

Berechnung im VEC nach DIN V 4108-6 im Bereich <strong>de</strong>r nach VDI 2067 berechneten<br />

Werte. Auf eine Validierung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lls wird verzichtet, da sie <strong>de</strong>n Rahmen<br />

dieser Arbeit sprengen wür<strong>de</strong>.<br />

5.3.3 Optimierungsvarianten<br />

Anhand von Gebäu<strong>de</strong>begehungen und im Dialog mit <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>nutzern und einem<br />

Energieberater <strong>de</strong>r Energieagentur NRW wur<strong>de</strong>n offensichtliche wärmetechnische<br />

Schwachstellen <strong>de</strong>s Burggebäu<strong>de</strong>s ausgemacht. Daraufhin wur<strong>de</strong>n mögliche<br />

Einsparmaßnahmen als Varianten im Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll erstellt und <strong>de</strong>r jeweilige<br />

Heizwärmebedarf nach VDI 2067 167 mit i<strong>de</strong>ntischen Randbedingungen <strong>de</strong>s<br />

Ausgangszustands (Referenzbedarf) berechnet. Die Beschreibung, Auswertung und<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Kapiteln statt. Die einzelnen<br />

Berechnungen sind <strong>de</strong>m Anhang II zu entnehmen.<br />

Für die Kostenschätzungen wer<strong>de</strong>n Erfahrungswerte von vergleichbaren Maßnahmen,<br />

die in <strong>de</strong>r Praxis umgesetzt wur<strong>de</strong>n, herangezogen. Für die konkrete Planung von<br />

Einsparmaßnahmen sollte die Gemein<strong>de</strong> diese Werte mit realen Angeboten abgleichen.<br />

166<br />

167<br />

Vgl. DIN V 4108-6: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäu<strong>de</strong>n, Juni 2003<br />

Vgl. VDI 2067 Blatt 10 Entwurf: Energiebedarf beheizter und klimatisierter Gebäu<strong>de</strong>, Juni 1998<br />

83


Variante 1: Fensteraustausch<br />

Im Bereich <strong>de</strong>s Atriums und im übrigen Außenwandbereich<br />

verfügt das Burggebäu<strong>de</strong> über große<br />

Fensterflächen (124 m² bzw. 115 m² ). Die <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Sprossenfenster (vgl. Abbildung<br />

48) bestehen aus Einfachverglasung mit Holzrahmen.<br />

Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-<br />

Wert) wird mit 5,0 W/m²K angesetzt. Die großen<br />

Flächenanteile und die erhebliche Differenz zu U-<br />

Werten von Wärmeschutzverglasungen (


Generell ist bei <strong>de</strong>r Innendämmung<br />

die Tauwasserbildung zu beachten.<br />

Daher wird für die gewählte Konstruktion<br />

eine Dampfbremse aus PA-<br />

Folie (äquivalente Luftschichtdicke s d<br />

= 50 m) vorgesehen. Der Schichtaufbau<br />

<strong>de</strong>r innengedämmten Wand<br />

und das Ergebnis <strong>de</strong>r feuchtetechnischen<br />

Untersuchung geht aus<br />

Abbildung 49 hervor. Der Heizwärmebedarf<br />

von Variante 2 ist <strong>de</strong>r<br />

Tabelle 9 zu entnehmen.<br />

Abbildung 49: Innendämmung <strong>de</strong>r Heizkörpernischen<br />

innere Gewinne<br />

solare Gewinne<br />

Transmissions<br />

-verluste<br />

Heizwärmebedarf<br />

Lüftungsverluste<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

138.501 16.517 25.361 142.463 37.916<br />

Tabelle 9: Jahresheizwärmebedarf - Variante 2<br />

Da bei dieser Variante ein zusätzlicher Platzbedarf hinter <strong>de</strong>n Heizkörpern von ca. 13<br />

cm besteht, ist es bei einigen Fensternischen notwendig, die Heizkörper zu versetzen.<br />

Neben <strong>de</strong>n Materialkosten müssen auch die Kosten für ein Entleeren und<br />

anschließen<strong>de</strong>s Befüllen <strong>de</strong>r gesamten Heizungsanlage einbezogen wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

Kosten wer<strong>de</strong>n mit 60 € / m² kalkuliert. 171 Eine günstige Alternative besteht im<br />

Anbringen von Fertigteilen in Eigenregie (z.B. durch <strong>de</strong>n Hausmeister). Im Hinblick auf<br />

eine langfristig qualitativ hochwertige Ausführung, welche die prognostizierten<br />

Einsparungen erfüllt, wird allerdings die erstgenannte Lösung favourisiert.<br />

Variante 3: Glasdach Atrium<br />

Wie bereits erwähnt, weist die Fassa<strong>de</strong>nfläche <strong>de</strong>s ca. 48 m² großen Innenhofs,<br />

welcher sich über zwei Geschosse erstreckt, einen hohen Verglasungsanteil auf. Eine<br />

Möglichkeit <strong>de</strong>n baulichen Wärmeschutz zu verbessern bietet die Schaffung einer<br />

„zweiten Haut“ in Form einer Glasüberdachung <strong>de</strong>s Innenhofs. Dabei bleibt <strong>de</strong>r<br />

Innenhof als unbeheizter Bereich bestehen und fungiert als Pufferzone zu <strong>de</strong>n<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Räumen. Bei <strong>de</strong>r Konstruktion ist dabei zu beachten, dass <strong>de</strong>m<br />

sommerlichen Wärmeschutz durch Verschattungs- o<strong>de</strong>r Belüftungselemente Rechnung<br />

getragen wird. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass ein zusätzlicher Raum entsteht. Mit<br />

171<br />

Angesetzte Kosten: Material: 30 €/m²; Lohn: 34 €/h x 1h/ Heizkörpernische x 1 Heizkörpernische/1,12m² = 30 €/m²;<br />

Vgl. a. Institut für Wohnen und Umwelt (IWU), Wärmedämmung von Außenwän<strong>de</strong>n, 2005, S. 6; im Internet (17.09.2005):<br />

www.iwu.<strong>de</strong>/datei/espi/espi11.pdf<br />

85


einem angenommenen U-Wert von 2,0 W/m²K <strong>de</strong>r Dachkonstruktion (Zweischeiben<br />

Wärmeschutzverglasung mit thermisch getrenntem Aluminiumrahmen) wirkt sich diese<br />

Variante folgen<strong>de</strong>rmaßen auf <strong>de</strong>n Jahresheizenergiebedarf <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s aus:<br />

innere Gewinne<br />

solare Gewinne<br />

Transmissions<br />

-verluste<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

124.464 16.622 21.635 123.416 39.306<br />

Tabelle 10: Jahresheizwärmebedarf - Variante 3<br />

Die Kosten orientieren sich an <strong>de</strong>n Baukosten von Wintergärten vergleichbarer Größe<br />

und wer<strong>de</strong>n mit 22.000 € abgeschätzt. 172 Die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt in<br />

Kapitel 5.3.4.<br />

Variante 4: Kombination <strong>de</strong>r Varianten 1-3<br />

Die Variante 4 stellt eine Kombination <strong>de</strong>r zuvor genannten Varianten dar. Auf <strong>de</strong>n<br />

Wassergrabenseiten erfolgt ein Austausch <strong>de</strong>r Außenfenster und eine Innendämmung<br />

<strong>de</strong>r Heizkörpernischen. Das Atrium wird, wie in Variante 3, mit einem Glasdach<br />

versehen. Die Wän<strong>de</strong> und Fenster im Bereich <strong>de</strong>s Innenhofs bleiben im Ist-Zustand. Die<br />

Berechnungsergebnisse sind in Tabelle 11 dargestellt.<br />

innere Gewinne<br />

solare Gewinne<br />

Transmissions<br />

-verluste<br />

Heizwärmebedarf<br />

Lüftungsverluste<br />

Heizwärmebedarf<br />

Lüftungsverluste<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

99.382 17.110 14.671 92.762 38.403<br />

Tabelle 11: Jahresheizwärmebedarf - Variante 4<br />

Variante 5: Kesselaustausch<br />

Der Konstanttemperaturkessel im Burggebäu<strong>de</strong> ist mit einem Alter von 20 Jahren am<br />

En<strong>de</strong> seiner technischen Lebensdauer und sollte in <strong>de</strong>r nächsten Zeit ausgetauscht<br />

wer<strong>de</strong>n. In dieser Variante wird näherungsweise ermittelt, wie sich <strong>de</strong>r Austausch<br />

gegen einen Gasbrennwertkessel auf <strong>de</strong>n Heizenergiebedarf <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s auswirkt.<br />

Dazu wird <strong>de</strong>r Jahresnutzungsgrad <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Kessels mit 85 % (η1 = 0,85) und<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Brennwertkessels mit 105 % (η2 = 1,05) abgeschätzt. 173 Um die Vergleichbarkeit<br />

mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Varianten zu gewährleisten, wird die Differenz <strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs<br />

∆Q auf Basis <strong>de</strong>s Heizwärmebedarfes Qh <strong>de</strong>s Ist-Zustands ermittelt:<br />

Q h<br />

Q<br />

∆Q<br />

= − h<br />

147.399 147.399<br />

∆Q = − = 33. 031 kWh/a<br />

0,85 1,05<br />

1 2<br />

Gleichung 6: Differenz <strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs infolge Kesselaustausch<br />

172<br />

173<br />

Vgl. Schmitz, Krings, Dahlhaus, Meisel, Baukosten 2002, S. 234<br />

Vgl. Institut für Wohnen und Umwelt (IWU), Nie<strong>de</strong>rtemperatur- und Brennwertkessel, 2005, S. 5; im Internet (17.09.2005):<br />

www.iwu.<strong>de</strong>/datei/espi/espi12.pdf<br />

86


Somit kann durch <strong>de</strong>n Kesselaustausch eine Reduzierung <strong>de</strong>s Jahresheizenergiebedarfs<br />

von ca. 19 % prognostiziert wer<strong>de</strong>n. Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung wird<br />

ein Gas-Brennwertkessel mit einer Leistung von 100 kW und einer Investitionssumme<br />

von 15.000 € gewählt. Damit wird berücksichtigt, dass <strong>de</strong>r Wärmebedarf aufgrund<br />

baulicher Maßnahmen gesenkt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

5.3.4 Auswertung<br />

Zusammenfassend sind die Ergebnisse <strong>de</strong>r Variantenberechnungen 1 - 4 in Abbildung<br />

50 dargestellt. Variante 5 bezieht sich auf <strong>de</strong>n Heizenergiebedarf und ist daher nicht mit<br />

aufgeführt.<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

147.399<br />

110.891<br />

138.501<br />

124.464<br />

99.382<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Ist-Zustand Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4<br />

Abbildung 50: Jahresheizwärmebedarf: Ist-Zustand und Varianten<br />

Anhand <strong>de</strong>r Abbildung wird <strong>de</strong>utlich, dass mit <strong>de</strong>r Variante 4 die größten Einsparpotentiale<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n können. In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

wer<strong>de</strong>n die Varianten nach verschie<strong>de</strong>nen Sichtweisen auf ihre Umsetzungstauglichkeit<br />

untersucht (vgl. Kapitel 3.6):<br />

• Statische Amortisationsrechnung<br />

• Annuitätenmetho<strong>de</strong><br />

• Vergleich von Einsparkosten und mittleren Energiekosten<br />

Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen <strong>de</strong>r baulichen Maßnahmen wer<strong>de</strong>n einheitlich für<br />

eine Lebensdauer <strong>de</strong>r Maßnahme von 30 Jahren durchgeführt. Der Heizungsanlage<br />

wird eine technische Lebensdauer von 20 Jahren zugrun<strong>de</strong> gelegt. Bei <strong>de</strong>n<br />

dynamischen Berechnungsmetho<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r Kalkulationszinssatz mit 4 % und die<br />

jährliche Preissteigerungsrate von Erdgas mit 3 % angesetzt. Die einzelnen<br />

Berechnungen können <strong>de</strong>m Anhang II entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

87


Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Berechnungen sind in Tabelle 12 angegeben.<br />

Statische<br />

Amortisationszeit<br />

Annuitäten<br />

Einsparkosten<br />

[a] [€/a] [ct/kWh]<br />

Variante 1 74 -4.158 19,64<br />

Variante 2 18 125 4,85<br />

Variante 3 25 117 6,50<br />

Variante 4 41 -1.656 10,80<br />

Variante 5 10 1.012 3,34<br />

aktueller Energiepreis: 4,56<br />

n = 30 Jahre; i = 4%: (Variante 1-4)<br />

mittlerer Energiepreis bei s = 3 %: 6,83<br />

mittlerer Energiepreis bei s = 5 %: 9,21<br />

n = 20 Jahre; i = 4%: (Variante 5)<br />

mittlerer Energiepreis bei s = 3 %: 6,07<br />

mittlerer Energiepreis bei s = 5 %: 7,43<br />

Tabelle 12: Ergebnisse <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Investitionskosten weist Variante 1 die höchste Amortisationszeit<br />

auf. Sie liegt ausserhalb <strong>de</strong>r Lebensdauer <strong>de</strong>r Maßnahme und ist somit als nichtwirtschaftlich<br />

einzustufen. Die Unwirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Maßnahme drückt sich auch in<br />

<strong>de</strong>n jährlich aufzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Beträgen von 4.158 € und <strong>de</strong>n hohen Einsparkosten von<br />

19,64 ct/kWh aus. Diese können auch bei einer jährlichen Preissteigerungsrate von 5 %<br />

nicht ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wirtschaftlich wird diese Maßnahme erst, wenn im Zuge von baulichen Sanierungsmaßnahmen<br />

ein Fensteraustausch ohnehin notwendig wird. Dabei sollte darauf<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n, dass Fenster mit möglichst guten energetischen Eigenschaften (U-<br />

Wert < 1,5 W/m²K) verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch die Innendämmung <strong>de</strong>r Heizkörpernischen (Variante 2) kann <strong>de</strong>r Heizenergiebedarf<br />

von 147.399 kWh/a um ca. 6 % auf 138.501 kWh/a gesenkt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

statische Amortisationszeit dieser Maßnahme beträgt 18 Jahre, sie ist langfristig<br />

wirtschaftlich. Bei einer Nutzungszeit von 30 Jahren sind jährliche Einsparungen von ca.<br />

125 € zu veranschlagen. Bei einem Vergleich <strong>de</strong>r Einsparkosten zu <strong>de</strong>n mittleren<br />

Energiekosten wird festgestellt, dass die Dämmung <strong>de</strong>r Heizkörpernischen bei einer<br />

erwarteten Preissteigerung von jährlich 3 % wirtschaftlich ist.<br />

Die Heizkörpernischen sind die Haupt-Schwachstellen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s. Sie wirken sich<br />

beson<strong>de</strong>rs negativ auf <strong>de</strong>n thermischen Komfort innerhalb <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s aus.<br />

Die Glasdach-Variante hat eine Amortisationszeit von 25 Jahren. Mit Annuitäten von ca.<br />

117 € und <strong>de</strong>n Einsparkosten von 6,5 ct/kWh, ist sie schon bei geringer Energiepreissteigerung<br />

wirtschaftlich.<br />

88


Durch die Kombinationsvariante reduziert sich <strong>de</strong>r Heizenergiebedarf um etwa 1/3 auf<br />

berechnete 99.382 kWh/a. Aufgrund einer Amortisationszeit von 41 Jahren und<br />

jährlichem mittleren Kostenaufwand von etwa 1.656 € ist sie jedoch nicht wirtschaftlich.<br />

Erst ab einer jährlichen Energiepreissteigerung von ca. 6 % wird das Maßnahmenpaket<br />

wirtschaftlich interessant.<br />

Variante 5 hat mit 10 Jahren die kürzeste Amortisationszeit <strong>de</strong>r untersuchten Varianten.<br />

Bei einer Nutzungszeit von 20 Jahren sind Annuitäten von ca. 1.000 € pro Jahr<br />

erreichbar. Die Einsparkosten von 3,34 Cent pro Kilowattstun<strong>de</strong> liegen schon heute<br />

unter <strong>de</strong>m Energiepreis.<br />

Zusätzliche Einsparungen liegen bei <strong>de</strong>n geringeren Jahresgrundpreisen durch die<br />

geringere Anschlußleistung. Bei <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Kessel fällt ein jährlicher Grundpreis<br />

von 1559,28 € an. Bei einem Austausch <strong>de</strong>r Heizungsanlage können aufgrund <strong>de</strong>s<br />

geringeren Grundpreises zusätzlich ca. 445 € pro Jahr eingespart wer<strong>de</strong>n. 174 Bei einem<br />

Brennwertkessel sind außer<strong>de</strong>m um 1,5 % niedrigere Wartungs- und Reperaturkosten<br />

anzusetzen. 175 Eine Realisierung <strong>de</strong>r Maßnahme sollte schnellstmöglich von <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> erfolgen.<br />

Da davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n kann, dass die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier das Burggebäu<strong>de</strong><br />

noch sehr lange Zeit nutzen wird, sind auch Investitionen, die eine lange Amortisationszeit<br />

aufweisen, empfehlenswert. Energetische Sanierungsmaßnahmen schützen die<br />

<strong>de</strong>nkmalgeschützte Bausubstanz. „Die Wahrung <strong>de</strong>r historischen Bausubstanz ist<br />

oberstes Gebot.“ 176<br />

174<br />

Jahresgrundpreis vorhan<strong>de</strong>ner Kessel: 0,73 €/(kW x Monat) x 12 Monate/a x 178 kW (bereitgestellte Leistung) = 1559,28 €/a;<br />

Jahresgrundpreis neuer Kessel: 0,73 €/(kW x Monat) x 12 Monat/a x 127 kW (angen. bereitgestellte Leistung) = 1113,77 €/a<br />

175<br />

Vgl. VDI 2067 Blatt 1 – Grundlagen und Kostenberechnung, 2000, S. 22<br />

176<br />

Gerner, M. (Hrsg.), Klimaschutz und Denkmalschutz, 1998, S. 30<br />

89


5.4 Grundschule Hambach<br />

5.4.1 Gebäu<strong>de</strong>grunddaten<br />

Objektbeschreibung<br />

Die Grundschule Hambach wur<strong>de</strong> 1951 als eingeschossiger Bau mit Satteldach<br />

errichtet. Nachträglich wur<strong>de</strong> ein Anbau, in <strong>de</strong>m ein Lehrschwimmbecken untergebracht<br />

ist, hinzugefügt. Das Schulgebäu<strong>de</strong> besteht aus zwei Abschnitten. In einem Teil ist<br />

neben zwei Klassenräumen die Turnhalle lokalisiert und im an<strong>de</strong>ren Abschnitt befin<strong>de</strong>n<br />

sich neben <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Klassenräumen die Sanitärbereiche. Dieser Gebäu<strong>de</strong>abschnitt<br />

ist unterkellert. Im Untergeschoss sind, neben <strong>de</strong>r Heizungsanlage, die Duschen und<br />

Umklei<strong>de</strong>räume für Turn- und Schwimmhalle eingerichtet. Durch <strong>de</strong>n Duschraum<br />

gelangt man zur Schwimmhalle. Bei<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>abschnitte sind mit einem vollständig<br />

verglasten Übergang verbun<strong>de</strong>n. Insgesamt hat die Grundschule eine beheizte<br />

Grundfläche (BGF E ) von 1.220 m². Darin sind ca. 300 m² <strong>de</strong>r Turnhalle und ca. 200 m²<br />

<strong>de</strong>r Schwimmhalle enthalten. Die Beckenoberfläche <strong>de</strong>s Lehrschwimmbeckens beträgt<br />

72 m².<br />

Abbildung 51: Grundschule Hambach<br />

Technische Daten<br />

Die Schule ist in Massivbauweise mit Wanddicken von ca. 38 cm erbaut. Alle Fenster<br />

sind als Isolierverglasungen mit thermisch getrennten Aluminiumrahmen ausgeführt.<br />

Eine Ausnahme bil<strong>de</strong>n die Kellerfenster, die aus Einfachverglasung mit Holzrahmen<br />

bestehen. Die Längswän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Turnhalle sind großflächig mit Glasbausteinen verglast.<br />

Die Decke zum unbeheizten Dachgeschoss ist mit einer Wärmedämmung versehen, die<br />

sich jedoch nicht vollflächig über <strong>de</strong>n gesamten Deckenbereich erstreckt (vgl.<br />

Abbildung 53).<br />

90


Die komplette Heizungsanlage wur<strong>de</strong> 1999 im Rahmen eines Contracting-Vertrages<br />

saniert und ein Brennwertkessel mit einer Leistung von 225 kW installiert. Auch die<br />

Lüftungsanlage <strong>de</strong>s Lehrschwimmbeckens und <strong>de</strong>s Duschraums sowie die<br />

Duscharmaturen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n letzten Jahren erneuert. Das Duschwasser wird über<br />

eine thermische Solaranlage mit einem 500 l Speicher bereitgestellt. Nach Begehung<br />

und Rücksprache mit einem externen Energieberater <strong>de</strong>r Energieagentur NRW ist<br />

festzustellen, dass sich die gesamte Anlagentechnik in einem guten Zustand befin<strong>de</strong>t<br />

und kaum optimiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Wärmeübergabe in <strong>de</strong>n einzelnen Räumen erfolgt über statische Radiatoren, die<br />

mit Thermostatventilen ausgestattet sind.<br />

5.4.2 Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>s Ist-Zustands<br />

Analog zum Burggebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n auch bei <strong>de</strong>r Grundschule Hambach<br />

Optimierungsvarianten nur im Bereich <strong>de</strong>r Heizenergie erarbeitet. In Abbildung 52 ist<br />

das virtuelle Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Grundschule dargestellt. Informationen zu <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Bauteilen und Profilen sind im Anhang II angegeben.<br />

Abbildung 52: Grundschule Hambach – Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll<br />

Das Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> in elf thermische Zonen unterteilt, <strong>de</strong>ren Flächen und<br />

Eigenschaften ebenfalls <strong>de</strong>m Anhang II entnommen wer<strong>de</strong>n können. Bei <strong>de</strong>r<br />

Berechnung nach VDI-Richtlinie 2067 ergibt sich ein Jahresheizwärmebedarf von:<br />

91


Zone<br />

Heizwärme- innere Gewinne solare Gewinne Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

[kWh/a] [kWh/a] verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -999 999 0<br />

Zone Verkehrsfläche 52.290 972 9.791 54.210 8.843 0<br />

Zone Turnhalle 62.862 8.368 4.661 61.980 13.911 0<br />

Zone Technik 0 0 0 -123 123 0<br />

Zone Umklei<strong>de</strong> 9.199 442 621 8.350 1.911 0<br />

Zone Schwimmbad 123.846 4.469 11.501 122.822 16.994 11.329<br />

Zone WC 13.622 493 1.624 13.244 2.494 0<br />

Zone Duschen 15.839 297 1.286 15.187 2.235 0<br />

Zone Keller unbeheizt 0 0 392 -2.933 3.325 0<br />

Zone Klassen West 34.616 10.822 4.395 42.093 7.740 0<br />

Zone Klassen Ost 15.301 3.680 1.325 16.570 3.736 0<br />

Gesamt 327.575 29.543 35.595 330.402 62.312 11.329<br />

Tabelle 13: Jahresheizwärmebedarf - Ist-Zustand<br />

Der Jahresheizwärmebedarf beträgt 327.575 kWh pro Jahr. Bei <strong>de</strong>r Berechnung nach<br />

DIN V 4108-6 177 ergibt sich keine nennenswerte Abweichung (327.192 kWh/a). Eine<br />

Validierung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>lls wird nicht durchgeführt (vgl. Kapitel 5.3.2).<br />

5.4.3 Optimierungsvarianten<br />

Bei <strong>de</strong>n Optimierungsvarianten wer<strong>de</strong>n zwei wärmetechnische Schwachstellen <strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>s untersucht: Die unzureichend gedämmte Geschoss<strong>de</strong>cke und die<br />

wärmetechnischen Mängel <strong>de</strong>r Turnhalle.<br />

Variante 1: Dämmung <strong>de</strong>r oberen Geschoss<strong>de</strong>cke<br />

Abbildung 53: GS Hambach – Dachbo<strong>de</strong>n<br />

In Abbildung 53 ist ein Ausschnitt <strong>de</strong>s<br />

Dachbo<strong>de</strong>ns in seinem momentanen Zustand<br />

abgebil<strong>de</strong>t. Eine Wärmedämmung <strong>de</strong>s oberen<br />

Abschlusses <strong>de</strong>r thermischen Hülle ist<br />

unzureichend vorhan<strong>de</strong>n. Dadurch geht eine<br />

große Menge <strong>de</strong>r aufsteigen<strong>de</strong>n Wärme<br />

verloren. Bei Variante 1 wur<strong>de</strong> die Differenz<br />

<strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs infolge einer Wärmedämm-Maßnahme<br />

<strong>de</strong>r oberen Geschoss<strong>de</strong>cke<br />

untersucht. Dazu wur<strong>de</strong> im Mo<strong>de</strong>ll eine<br />

Wärmedämmung <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeitsgruppe<br />

040 178 von 20 cm vorgesehen.<br />

177<br />

Vgl. DIN V 4108-6: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäu<strong>de</strong>n, Juni 2003<br />

178<br />

Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLGr) 040: λ = 0,04 W/mK<br />

92


Die Berechnungsergebnisse sind im Folgen<strong>de</strong>n dargestellt.<br />

innere Gewinne<br />

solare Gewinne<br />

Transmissions<br />

-verluste<br />

Heizwärmebedarf<br />

Lüftungsverluste<br />

Wärmerückgewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

304.657 28.862 34.647 306.669 61.498 11.329<br />

Tabelle 14: Jahresheizwärmebedarf - Variante 1<br />

Durch diese Maßnahme kann ein Rückgang <strong>de</strong>s Heizwärmebedarfs von ca. 7 %<br />

prognostiziert wer<strong>de</strong>n. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt in <strong>de</strong>r Auswertung. Die<br />

Kosten für die Dämm-Maßnahme wer<strong>de</strong>n mit 20 € /m² kalkuliert. 179<br />

Variante 2: Austausch <strong>de</strong>r Glasbausteine <strong>de</strong>r Turnhalle<br />

Die großflächigen Glasbausteinelemente wirken sich zweierlei negativ auf die Energiebilanz<br />

<strong>de</strong>r Grundschule aus. Zum einen entstehen hohe Transmissionswärmeverluste<br />

durch <strong>de</strong>n hohen U-Wert von 6 - 7 W/m²K 180 , zum an<strong>de</strong>ren min<strong>de</strong>rn die Glasbausteine<br />

die Tageslichteinstrahlung. Dadurch besteht ein hoher Strombedarf, um die Turnhalle<br />

künstlich zu beleuchten. Einen weitereren Schwachpunkt im Außenwandbereich <strong>de</strong>r<br />

Turnhalle stellen die Heizkörperab<strong>de</strong>ckungen<br />

durch Holzpaneelen dar. Die Wärmeverteilung<br />

ist dadurch stark behin<strong>de</strong>rt und ein Großteil <strong>de</strong>r<br />

Wärme kann nicht genutzt wer<strong>de</strong>n. Es ist zu<br />

empfehlen, die Heizkörperab<strong>de</strong>ckungen<br />

schnellstmöglich zu entfernen. Diese<br />

Maßnahme erfor<strong>de</strong>rt keine Investitionen und<br />

kann in Eigenregie durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Generell sollte im Bereich <strong>de</strong>r Turnhalle die<br />

Umstellung auf eine Strahlungsheizung in<br />

Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n. Ein Austausch <strong>de</strong>r<br />

Glasbausteine gegen Isolier- / Sicherheitsverglasung<br />

mit einem angesetzten U-Wert von<br />

1,5 W/m²K wird mit Kosten von 235 €/m²<br />

veranschlagt und liefert <strong>de</strong>n in Tabelle 15<br />

aufgeführten Heizwärmebedarf.<br />

Abbildung 54: Außenwand Turnhalle<br />

innere Gewinne<br />

solare Gewinne<br />

Transmissions<br />

-verluste<br />

Heizwärmebedarf<br />

Lüftungsverluste<br />

Wärmerückgewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

310.705 29.136 34.867 317.433 57.275 10.591<br />

Tabelle 15: Jahresheizwärmebedarf - Variante 2<br />

179<br />

180<br />

Vgl. Schmitz, Krings, Dalhausen, Meisel, Baukosten 2002, 2002, S. 128; Anmerkung: Aufgrund <strong>de</strong>r großen Fläche und anhand<br />

von abweichen<strong>de</strong>n Praxiserfahrungen ist <strong>de</strong>r Wert angeglichen wor<strong>de</strong>n.<br />

Für die Berechnung wur<strong>de</strong> ein u-Wert von 6,33 W/m²K angenommen.<br />

93


5.4.4 Auswertung<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Variantenberechnungen und <strong>de</strong>r Bezug zum Ist-Zustand sind <strong>de</strong>r<br />

Abbildung 55 zu entnehmen.<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

327.575<br />

304.657 310.705<br />

0<br />

Ist-Zustand Variante 1 Variante 2<br />

Abbildung 55: Jahresheizwärmebedarf - Ist-Zustand und Varianten<br />

Die errechnete Reduktion <strong>de</strong>s Heizwärmebedarfs <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Varianten fällt im<br />

Vergleich zum absoluten Jahresheizwärmebedarf relativ gering aus. Größere<br />

Einsparungen wären mit hoch-investiven Maßnahmen, wie zum Beispiel einer Wärmedämmung<br />

<strong>de</strong>r gesamten Fassa<strong>de</strong>nfläche, zu erreichen. Bei einer anstehen<strong>de</strong>n Außenputzsanierung<br />

sollte die Gemein<strong>de</strong> in je<strong>de</strong>m Fall eine entsprechen<strong>de</strong> Maßnahme<br />

prüfen. Bei <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wird nach gleichem Schema, wie beim<br />

Burggebäu<strong>de</strong>, vorgegangen. Auch für die betrachteten Varianten <strong>de</strong>r Grundschule<br />

Hambach wer<strong>de</strong>n Amortisationszeiten, Annuitäten und Einsparkosten ermittelt. Die<br />

Maßnahmen wer<strong>de</strong>n mit einer Lebensdauer von 30 Jahren angesetzt. Bei <strong>de</strong>r<br />

Annuitätenmetho<strong>de</strong> wird mit einem vierprozentigen Jahreszinssatz und einer mittleren<br />

Preissteigerungsrate von 3 % gerechnet. Für <strong>de</strong>n Einsparkosten-Energiekosten-<br />

Vergleich wird <strong>de</strong>r mittlere Energiepreis für Preissteigerungsraten von sowohl 3 % als<br />

auch 5% ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 16 aufgelistet.<br />

94


Statische<br />

Amortisationszeit<br />

Annuitäten<br />

Einsparkosten<br />

[a] [€/a] [ct/kWh]<br />

Variante 1 13 1.042 3,95<br />

Variante 2 19 437 5,91<br />

aktueller Energiepreis: 5,46<br />

mittlerer Energiepreis bei s = 3 %: 8,18<br />

mittlerer Energiepreis bei s = 5 %: 11,03<br />

n = 30 Jahre; i = 4%<br />

Tabelle 16: Ergebnisse <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

Bei<strong>de</strong> untersuchten Varianten liegen mit 13 bzw. 19 Jahren im Bereich <strong>de</strong>r langfristigen<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Variante 1 verspricht mit Annuitäten von über 1.000 € pro Jahr <strong>de</strong>n höchsten<br />

finanziellen Nutzen für die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier. Die Dämmung <strong>de</strong>r Geschossge<strong>de</strong>cke<br />

weist Einsparkosten von 3,95 ct/kWh, die schon heute unter <strong>de</strong>m aktuellen Energiepreis<br />

liegen, auf.<br />

Variante 2 ist bereits bei minimal steigen<strong>de</strong>n Energiepreisen ebenfalls wirtschaftlich.<br />

Die bei<strong>de</strong>n genannten Versionen sind kombinierbar. Mit <strong>de</strong>r Umsetzung dieser leicht<br />

realisierbaren Maßnahmen ist es <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> möglich, Kosten von ca. 1.500 € pro<br />

Jahr einzusparen.<br />

95


6 Fazit und Ausblick<br />

In dieser Arbeit sind die wesentlichen Facetten <strong>de</strong>s Kommunalen Energiemanagements<br />

behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n. Am Beispiel <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier wur<strong>de</strong> untersucht, ob und wie<br />

die Umsetzung von KEM in kleineren Kommunen möglich ist.<br />

Der theoretische Teil gibt zunächst einen Überblick über die Inhalte und Zusammenhänge<br />

von KEM. Anschließend wird im praktischen Teil geprüft, ob <strong>de</strong>r Aufbau eines<br />

KEM für die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier zweckdienlich ist. Die verbrauchsdatenorientierte<br />

Analyse <strong>de</strong>r öffentlichen Gebäu<strong>de</strong> steht dabei im Vor<strong>de</strong>rgrund und ist in Kapitel 4.2 dargestellt.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ziel, für die Gemein<strong>de</strong> Vorschläge für energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

zu entwickeln, wur<strong>de</strong>n exemplarisch an zwei Gebäu<strong>de</strong>n Einsparmaßnahmen<br />

erarbeitet.<br />

Die Bewältigung <strong>de</strong>r Probleme infolge <strong>de</strong>r globalen Klimaerwärmung und Ressourcenknappheit<br />

sind die großen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zukunft. Sie erfor<strong>de</strong>rn eine<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s gesamten Energieversorgungssystems und einen weitreichen<strong>de</strong>n<br />

Um<strong>de</strong>nkprozeß. In <strong>de</strong>r Arbeit wur<strong>de</strong> die wichtige Rolle <strong>de</strong>r Kommunen und ihre<br />

Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung aufgezeigt. Die<br />

Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Umsetzung von Einsparmaßnahmen auf kommunaler Ebene<br />

zeigen, dass nur mit einem dauerhaften KEM effektiv und langfristig eine Entlastung<br />

von Ökologie und Ökonomie möglich ist.<br />

Die verbrauchsdatenorientierte Analyse hat gezeigt, dass hohe Einsparpotentiale vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind, die auch für eine kleinere Gemein<strong>de</strong> wie Nie<strong>de</strong>rzier eine eigene Energiemanagementstelle<br />

rechtfertigen. Der Vergleich von Energiekennzahlen hat sich dabei<br />

für eine erste energetische Beurteilung als gutes Instrument erwiesen. Es ist zu<br />

begrüßen, dass sich ein einheitliches Verfahren bei <strong>de</strong>r Ermittlung von Energiekennzahlen<br />

abzeichnet und dadurch <strong>de</strong>r Stichprobenumfang <strong>de</strong>r Vergleichswerte stetig<br />

steigt. Grundsätzlich sollte jedoch beachtet wer<strong>de</strong>n, dass bei diesem Vergleich keine<br />

individuellen Gebäu<strong>de</strong>eigenschaften erfasst wer<strong>de</strong>n können.<br />

Mit <strong>de</strong>r Zielsetzung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> eine Datengrundlage als Ergebnis <strong>de</strong>r<br />

Untersuchungen überlassen zu können, wur<strong>de</strong>n die Daten in MS Excel abgelegt, aufbereitet<br />

und ausgewertet. Sie können von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> in eine Spezialsoftware, <strong>de</strong>ren<br />

Anschaffung in je<strong>de</strong>m Fall empfehlenswert ist, übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die aufgezeigten Optimierungsvarianten stellen für die Gemein<strong>de</strong> erste Ansatzpunkte<br />

für die Einsparung von Energie und Kosten dar. Im Rahmen dieser Arbeit wur<strong>de</strong>n bei<br />

<strong>de</strong>r Planung von Verbesserungsvarianten die Möglichkeiten von virtuellen Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>llen<br />

genutzt.<br />

Die Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier hat gute Voraussetzungen, ein erfolgreiches KEM zu<br />

realisieren. Aufgrund <strong>de</strong>r günstigen Begleiterscheinungen (EEA-Teilnahme, Verwaltungsreform,<br />

Gebäu<strong>de</strong>energiepässe) ist eine baldige Umsetzung empfehlenswert.<br />

96


Anhang<br />

Anhang I: Verbrauchsdatenanalyse S. 98-110<br />

Anhang II: Optimierungsvarianten S. 111-126<br />

Liste <strong>de</strong>r Liegenschaften S. 127<br />

97


ANHANG I: VERBRAUCHSDATENANALYSE<br />

Witterungsbereinigung<br />

2.500<br />

G15 W ürzburg langjähriges Mittel Würzburg G15 Düsseldorf langjähriges Mittel Düsseldorf<br />

2.400<br />

2.300<br />

2.200<br />

2.100<br />

2.000<br />

1.900<br />

1.800<br />

1.700<br />

1.600<br />

1.500<br />

Juli 00- Juni 01 Juli 01- Juni 02 Juli 02- Juni 03 Juli 03- Juni 04<br />

Abbildung 56: Heizgradtage nach VDI 3807<br />

270<br />

d Würzburg l angjähriges Mi ttel W ürzburg d Düsseldorf langjähriges M i ttel Düsseldorf<br />

260<br />

250<br />

240<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

Juli 00- Ju ni 01 Juli 01- Juni 02 Juli 02- Juni 03 Juli 03- Ju ni 04<br />

Abbildung 57: Heiztage nach VDI 3807<br />

98


Heizenergieverbrauch<br />

600.000<br />

550.000<br />

500.000<br />

HE 2000/2001 tatsächlich<br />

HE 2000/2001 witterungsbereinigt<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Abbildung 58: Heizenergieverbrauch 2000/2001<br />

600.000<br />

550.000<br />

500.000<br />

HE 2001/2002 tatsächlich<br />

HE 2001/2002 witterungsbereinigt<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Abbildung 59: Heizenergieverbrauch 2001/2002<br />

600.000<br />

550.000<br />

500.000<br />

HE 2002/2003 tatsächlich<br />

HE 2002/2003 witterungsbereinigt<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Abbildung 60: Heizenergieverbrauch 2002/2003<br />

99


600.000<br />

550.000<br />

500.000<br />

HE 2003/2004 tatsächlich<br />

HE 2003/2004 witterungsbereinigt<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Abbildung 61: Heizenergieverbrauch 2003/2004<br />

600000<br />

550000<br />

500000<br />

tatsächlicher Heizenergieverbrauch (Mittelwerte)<br />

Heizenergieverbrauch witterungsbereinigt nach<br />

VDI 3807-1 (M ittelwerte)<br />

450000<br />

400000<br />

350000<br />

300000<br />

250000<br />

200000<br />

150000<br />

100000<br />

50000<br />

0<br />

Abbildung 62: Absoluter Heizenergieverbrauch (Mittelwerte)<br />

450<br />

425<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Abbildung 63: Heizenergieverbrauch-Kennwerte (Mittelwerte)<br />

100


Heizenergiekosten<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Abbildung 64: Jährliche Kosten Heizenergie (Mittelwerte)<br />

18,00<br />

17,00<br />

16,00<br />

15,00<br />

14,00<br />

13,00<br />

12,00<br />

11,00<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 65: Heizenergie-Kostenkennwerte (Mittelwerte)<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 66: Spezifischer Heizenergiekosten (Mittelwerte)<br />

101


Heizenergieverbrauch: Bewertung<br />

425<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

H eizenergieverbrauchskennwert<br />

Vergleichswert<br />

425<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Abbildung 67: Heizenergieverbrauch: Kenn- und Vergleichswerte<br />

450<br />

425<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

H eizenergiev erbrauchskennwert<br />

Z ielwert<br />

400<br />

375<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Abbildung 68: Heizenergieverbrauch: Kenn- und Zielwerte<br />

350<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

-25<br />

-50<br />

Abbildung 69: Heizenergieverbrauch: Abweichung vom Zielwert<br />

102


Stromverbrauch<br />

240.000<br />

220.000<br />

Stromverbrauch 2000/2001<br />

200.000<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Abbildung 70: Absoluter Stromverbrauch 2000/2001<br />

240.000<br />

220.000<br />

Stromverbrauch 2001/2002<br />

200.000<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Abbildung 71: Absoluter Stromverbrauch 2001/2002<br />

240.000<br />

220.000<br />

Stromverbrauch 2002/2003<br />

200.000<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Abbildung 72: Absoluter Stromverbrauch 2002/2003<br />

103


240.000<br />

220.000<br />

Stromverbrauch 2003/2004<br />

200.000<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Abbildung 73: Absoluter Stromverbrauch 2003/2004<br />

220.000<br />

200.000<br />

Stromverbrauch Mittelwerte<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Abbildung 74: Absoluter Stromverbrauch (Mittelwerte)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Abbildung 75: Stromverbrauch-Kennwerte (Mittelwerte)<br />

104


Stromkosten<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Abbildung 76: Jährliche Kosten: Stromverbrauch (Mittelwerte)<br />

15,00<br />

14,00<br />

13,00<br />

12,00<br />

11,00<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 77: Stromverbrauch-Kostenkennwerte (Mittelwerte)<br />

40,00<br />

35,00<br />

30,00<br />

25,00<br />

20,00<br />

15,00<br />

10,00<br />

5,00<br />

0,00<br />

Abbildung 78: Spezifischer Stromkosten (Mittelwerte)<br />

105


Stromverbrauch: Bewertung<br />

120<br />

100<br />

S t rom verbrauchskennwert<br />

V ergleichswert<br />

90<br />

100<br />

80<br />

80<br />

70<br />

60<br />

60<br />

50<br />

40<br />

40<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Abbildung 79: Stromverbrauch: Kenn- und Vergleichswerte<br />

120<br />

100<br />

Strom v erbrauchskennwert<br />

Zi elwert<br />

90<br />

100<br />

80<br />

80<br />

70<br />

60<br />

60<br />

50<br />

40<br />

40<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Abbildung 80: Stromverbrauch: Kenn- und Zielwerte<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Abbildung 81: Stromverbrauch: Abweichnung vom Zielwert<br />

106


Wasserverbrauch<br />

2.750<br />

2.500<br />

W asserverbrauch 2000/2001<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Abbildung 82: Absoluter Wasserverbrauch 2000/2001<br />

2.750<br />

2.500<br />

Wasserverbrauch 2001/2002<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Abbildung 83: Absoluter Wasserverbrauch 2001/2002<br />

2.750<br />

2.500<br />

W asserverbrauch 2002/2003<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Abbildung 84: Absoluter Wasserverbrauch 2002/2003<br />

107


2.750<br />

2.500<br />

W asserverbrauch 2003/2004<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Abbildung 85: Absoluter Wasserverbrauch 2003/2004<br />

2.750<br />

2.500<br />

Wasserverbrauch Mittelwerte<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Abbildung 86: Absoluter Wasserverbrauch Mittelwerte<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Abbildung 87: Wasserverbrauch-Kennwerte (Mittelwerte)<br />

108


Wasserkosten<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Abbildung 88: Jährliche Kosten: Wasserverbrauch (Mittelwerte)<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Abbildung 89: Wasserverbrauch-Kostenkennwert (Mittelwerte)<br />

12,00<br />

11,00<br />

10,00<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Abbildung 90: Spezifischer Wasserkosten (Mittelwerte)<br />

109


Wasserverbrauch: Bewertung<br />

4.000<br />

3.500<br />

W asserv erbrauchskennwer t<br />

Vergleichswert<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.500<br />

2.000<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.500<br />

1.000<br />

1.000<br />

500<br />

500<br />

0<br />

0<br />

Abbildung 91: Wasserverbrauch: Kenn- und Vergleichswerte<br />

4.000<br />

4000<br />

3.500<br />

W asserv erbrauchskennwert<br />

Z ielwert<br />

3500<br />

3.000<br />

3000<br />

2.500<br />

2500<br />

2.000<br />

2000<br />

1.500<br />

1500<br />

1.000<br />

1000<br />

500<br />

500<br />

0<br />

0<br />

Abbildung 92: Wasserverbrauch: Kenn- und Zielwerte<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Abbildung 93: Wasserverbrauch: Abweichnung vom Zielwert<br />

110


ANHANG II: OPTIMIERUNGSVARIANTEN<br />

Burggebäu<strong>de</strong>: Zusammenstellung <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten<br />

Heizenergie: Mittelwerte<br />

Verbrauch pro Jahr 166.164 kWh/a<br />

Verbrauch, witterungsber. Würzburg* 181.506 kWh/a<br />

Verbrauch, witterungsber. Düsseldorf* 183.019 kWh/a<br />

Kennzahl, witterungsber. Würzburg* 224 kWh/m²a<br />

Kennzahl, witterungsber. Düsseldorf* 226 kWh/m²a<br />

Kosten pro Jahr 8.152 €/a<br />

spezifische Kosten: 4,91 ct/kWh<br />

Kosten-Kennzahl: 10,05 €/m²a<br />

* Witterungsbereinigung nach VDI 3807-1<br />

Strom: Mittelwerte**<br />

Verbrauch pro Jahr 17.295 kWh/a<br />

Kennzahl 21 kWh/m²a<br />

Kosten pro Jahr 2.169 €/a<br />

spezifische Kosten: 12,54 ct/kWh<br />

Kosten-Kennzahl: 2,67 €/m²a<br />

** gemeinsamer Zähler mit Renteigebäu<strong>de</strong> - Abschätzung d. Anteils: 85%<br />

Wasser: Mittelwerte<br />

Verbrauch pro Jahr 80 m³/a<br />

Kennzahl 98 l/m²a<br />

Kosten pro Jahr 189 €/a<br />

spezifische Kosten: 2,37 €/m³<br />

Kosten-Kennzahl: 0,23 €/m²a<br />

111


Burggebäu<strong>de</strong>: Übersicht <strong>de</strong>r Bauteile<br />

Aussenwän<strong>de</strong><br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

AW1 AW 1 Burggebäu<strong>de</strong> 1,09 W/m²K 344,76 m²<br />

AW3 AW 3 Burggebäu<strong>de</strong> 1,01 W/m²K 128,47 m²<br />

AW5 AW Atrium Burggebäu<strong>de</strong> 1,52 W/m²K 103,97 m²<br />

AW6 AW UG 1 0,96 W/m²K 140,82 m²<br />

AW7 AW UG 3 0,83 W/m²K 50,21 m²<br />

AW8 AW DG 1 0,96 W/m²K 18,21 m²<br />

AW9 AW DG 2 1,44 W/m²K 8,90 m²<br />

AW10 AW DG 3 0,83 W/m²K 6,49 m²<br />

Innenwän<strong>de</strong><br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

IW1 IW Burggebäu<strong>de</strong>e 1,93 W/m²K 790,54 m²<br />

Bö<strong>de</strong>n gegen Erdreich<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

FB1 FB unter UG 3,19 W/m²K 422,62 m²<br />

Geschoss<strong>de</strong>cken<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

DE1 DE Ü OG Burggebäu<strong>de</strong> 0,41 W/m²K 368,73 m²<br />

DE2 Zwischen<strong>de</strong>cke EG OG 2,43 W/m²K 368,73 m²<br />

Geschoss<strong>de</strong>cke an unbeheiztem Keller<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

DK1 DK Ü UG Burggebäu<strong>de</strong> 1,38 W/m²K 368,73 m²<br />

Dach<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

DA1 Sparrendach, ungedämmt [4.06 W/mK] 3,48 W/m²K 644,46 m²<br />

DA3 Decke Ü UG Atrium als Dach 2,71 W/m²K 53,89 m²<br />

Aussenfenster<br />

Typ Beschreibung U-Wert Glasanteil Anzahl Gesamtfläche<br />

AF1 AF Burggebäu<strong>de</strong> 5,00 W/m²K 70% 47 124,08 m²<br />

AF2 AF Atrium NS 5,00 W/m²K 70% 8 49,95 m²<br />

AF3 AF Atrium OW 5,00 W/m²K 70% 12 59,03 m²<br />

AF4 AF Atrium Tür 5,00 W/m²K 70% 1 6,48 m²<br />

Aussentüren<br />

Typ Beschreibung U-Wert Glasanteil Anzahl Gesamtfläche<br />

AT1 AT Burggebäu<strong>de</strong> 4,00 W/m²K 0% 2 12,00 m²<br />

Innentüren<br />

Typ Beschreibung U-Wert Glasanteil Anzahl Gesamtfläche<br />

IT1 IT1 Burggebäu<strong>de</strong> 3,80 W/m²K 40% 1 3,75 m²<br />

IT2 IT2 Burggebäu<strong>de</strong> 3,30 W/m²K 0% 34 68,00 m²<br />

Tabelle 17: Burggebäu<strong>de</strong> - Bauteile<br />

112


Burggebäu<strong>de</strong>: Übersicht <strong>de</strong>r thermischen Zonierung und <strong>de</strong>r Profile<br />

Zone Räume Fläche Volumen Personen Temperatur<br />

Luftwechsel<br />

Beleuchtung<br />

Anzahl Anzahl Profilname<br />

Geräte<br />

Büro Mitte 13 222,12 m² 756,87 m³ 12 Pers. 1 Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (1,43 kW) Ger. 1 (3,1 kW)<br />

WC 4 37,13 m² 126,67 m³ - - Temp. 2 LW WC Bel. 1 (0,1 kW) -<br />

Verkehrsfläche 5 214,08 m² 729,86 m³ - - Temp. 2 LW 1 Bel. 1 (0,36 kW) -<br />

Trauzimmer 1 49,10 m² 167,93 m³ 5 Pers. 2 Temp. 1 LW 2 Bel. 2 (0,14 kW) -<br />

Teeküche 1 6,97 m² 23,71 m³ - - Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (0,04 kW) Ger. 1 (0,76 kW)<br />

Büro Ecke 8 207,68 m² 708,39 m³ 9 Pers. 1 Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (0,93 kW) Ger. 1,2 (3,04 kW)<br />

DG unbeheizt 1 368,73 m² 906,06 m³ - - - LW 2 - -<br />

UG unbeheizt 1 422,62 m² 850,07 m³ - - - LW 2 - -<br />

Tabelle 18: Burggebäu<strong>de</strong> - thermische Zonierung<br />

Profilname Tage Uhrzeit Faktor/Wert Uhrzeit Faktor<br />

Pers. 1 Mo.-Fr. (Do.) 08-12 0,9 13-17 (18) 0,8<br />

Pers. 2 Fr. 12-15 0,7<br />

Temp. 1 Mo.-Fr. (Do.) 07-17 (18) 20 °C<br />

Temp. 2 Mo.-Fr. 07-18 15 °C<br />

LW 1 Mo.-Fr. (Do.) 08-12 1,5 1/h 13-17 (18) 1,5 1/h<br />

LW 2 immer 0,8 1/h<br />

LW WC Mo.-Fr. 10-17 3,0 1/h<br />

Bel. 1 Mo.-Fr. (Do.) 08-12 0,7 13-17 (18) 0,7<br />

Bel. 2 Fr. 12-15 0,7<br />

Ger. 1 Mo.-Fr. (Do.) 08-12 0,7 13-17 (18) 0,7<br />

Ger. 2 Mo.-Fr. 09-10 0,8 15-16 0,8<br />

Tabelle 19: Burggebäu<strong>de</strong> - Profile<br />

113


Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung:<br />

Berechnungsverfahren:<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 8<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 1857 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 5743 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,5 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Burggebäu<strong>de</strong><br />

Ist-Zustand<br />

Simulation (VDI2067)<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone Büro Mitte 41.855 9.124 6.809 46.672 11.116 0<br />

Zone WC 4.839 39 404 3.558 1.723 0<br />

Zone Verkehrsfläche 37.710 240 5.967 36.758 7.158 0<br />

Zone Trauzimmer 14.145 51 3.071 14.242 3.025 0<br />

Zone Teeküche 1.059 823 198 1.770 311 0<br />

Zone Büro Ecke 47.791 6.369 9.683 53.141 10.701 0<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -902 902 0<br />

Zone UG unbeheizt 0 0 0 -3.192 3.192 0<br />

Gesamt 147.399 16.645 26.131 152.047 38.128 0<br />

Tabelle 20: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Ist-Zustand<br />

Abbildung 94: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Ist-Zustand<br />

114


Burggebäu<strong>de</strong>: Hüllflächenverfahren<br />

0 Grunddaten<br />

Bruttovolumen Ve = 2 x (22,35 x 20.30 – 6,00 x 8,00) x 3,70 = 3002,22 m³<br />

1 Interne Wärmegewinne<br />

Qi = 22 x AN mit: AN = 0,32 x Ve = 0,32 x 3002,22 = 960,71 m²<br />

Ł Qi = 21.135,61 kWh/a<br />

2 Solare Wärmegewinne<br />

QS = 0,567 x IS,Hp x g x AW<br />

Bauteil Orientierung Faktor IS,Hp g A'W Anzahl AW QS<br />

- - kWh/m²a - m² - m² kWh/a<br />

AF Standard N 0,567 100 0,87 2,86 11 31,46 1.551,89<br />

AF Standard O 0,567 155 0,87 2,86 12 34,32 2.624,11<br />

AF Standard S 0,567 270 0,87 2,86 12 34,32 4.571,02<br />

AF Standard W 0,567 155 0,87 2,86 12 34,32 2.624,11<br />

AF Rund S 0,567 270 0,87 0,83 1 0,83 110,55<br />

AF Atrium 1 wie N 0,567 100 0,87 6,24 8 49,95 2.463,92<br />

AF Atrium 2 wie N 0,567 100 0,87 5,37 11 59,03 2.911,91<br />

AF Atrium 3 wie N 0,567 100 0,87 6,63 1 6,63 327,18<br />

Ł QS = 17.184,69 kWh/a<br />

3 Lüftungswärmeverluste<br />

QV = 66 x 0,19 x Ve (ohne Dichtheitsprüfung)<br />

Ł QV = 37.647,84 kWh/a<br />

4 Transmissionswärmeverluste<br />

QT = 66 x HT mit: HT = • (Fxj x Uj xAj) + •UWB x A<br />

Bauteil Fxj A U-Wert Fxj x A x U<br />

- m² W/m²K W/K<br />

AW1 1 336,08 0,96 322,63<br />

AW 1 HKN 1 36,96 1,76 65,05<br />

AW3 1 125,84 0,83 104,45<br />

AW 3 HKN 1 13,44 1,76 23,65<br />

AW5 1 102,67 1,44 147,84<br />

AW 5 HKN 1 25,38 1,76 44,67<br />

AF1 1 101,10 5,00 505,50<br />

AF3 1 34,32 5,00 171,60<br />

AF5 1 115,47 5,00 577,35<br />

AT 1 12,00 4,00 48,00<br />

DK1 0,8 405,71 0,41 133,07<br />

DE1 0,6 405,71 1,38 335,92<br />

W ärmebr.: 0,1 W/m²K 1.714,66 2.479,74<br />

Ł HT = 2479,74 + 0,1 x 1714,66 = 2651,21 W/K<br />

Ł QT = 174.979.60 kWh/a<br />

5 Jahres-Heizwärmebedarf<br />

Qh = QT + QV – 0,95 x (QS + Qi)<br />

Ł Qh = 176.223,15 kWh/a<br />

Summe: 17.184,69<br />

115


Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Burggebäu<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Ist-Zustand<br />

Berechnungsverfahren: DIN V 4108-6 (Monatsbilanzverfahren)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 8<br />

Bezugsfläche (A N ): 1367 m²<br />

Verhältnis A/Ve: 0,5 1/m<br />

Wärmebrücken: pauschal mit 0,10 W/(m²K)<br />

Dichtheit <strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong>s:<br />

ohne Nachweis<br />

Spezifischer<br />

Heizwärmebedarf: 110 kWh/m²a<br />

Zone<br />

innere<br />

Gewinne<br />

solare<br />

Gewinne<br />

Transmissions<br />

-verluste<br />

Heizwärmebedarf<br />

Lüftungsverluste<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone Büro Mitte 31.480 8.932 7.622 44.017 11.013 6.995<br />

Zone WC 7.434 1.240 1.927 9.738 1.841 978<br />

Zone<br />

Verkehrsfläche 55.446 6.690 20.894 82.211 10.614 9.795<br />

Zone Trauzimmer 12.946 1.596 3.707 17.934 2.435 2.119<br />

Zone Teeküche 1.632 231 405 2.155 346 233<br />

Zone Büro Ecke 41.892 8.140 12.479 64.777 10.297 12.562<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 0 0 0<br />

Zone UG unbeheizt 0 0 0 0 0 0<br />

Gesamt 150.831 26.828 47.035 220.831 36.545 32.682<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone<br />

Bruttovolumen Ve<br />

Hüllfläche A<br />

Bezugsfläche<br />

A N<br />

[°C] [m³] [m²] [m²]<br />

Zone Büro Mitte 19 946 397 303<br />

Zone WC 19 158 72 51<br />

Zone<br />

Verkehrsfläche<br />

19 913 470 292<br />

Zone Trauzimmer 19 210 106 67<br />

Zone Teeküche 19 30 16 9<br />

Zone Büro Ecke 19 886 512 283<br />

Zone DG unbeheizt<br />

Zone UG unbeheizt<br />

unbeheizt<br />

unbeheizt<br />

Gesamt 3143 1573 1006<br />

Eigenschaften <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen<br />

Tabelle 21: Burggebäu<strong>de</strong>: Jahresheizenergie nach DIN V 4108-6<br />

Lüftung<br />

freie Lüftung<br />

(0.7 1/h)<br />

Anteil<br />

Heizunterbrechung<br />

Innentemperatur<br />

Wärmerückgewinnung<br />

ohne<br />

116


Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Burggebäu<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Variante 1<br />

Berechnungsverfahren: Simulation (VDI2067)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 8<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 1857 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 5743 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,5 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone Büro Mitte 36.390 9.430 4.307 39.301 10.827 0<br />

Zone WC 3.471 16 200 2.111 1.577 0<br />

Zone Verkehrsfläche 21.734 216 2.953 18.060 6.843 0<br />

Zone Trauzimmer 10.282 53 1.993 9.357 2.971 0<br />

Zone Teeküche 656 748 111 1.234 281 0<br />

Zone Büro Ecke 38.358 6.747 6.394 40.945 10.553 0<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -902 902 0<br />

Zone UG unbeheizt 0 0 0 -3.192 3.192 0<br />

Gesamt 110.891 17.211 15.958 106.913 37.146 0<br />

Tabelle 22: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 1<br />

Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Burggebäu<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Variante 2<br />

Berechnungsverfahren: Simulation (VDI2067)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 8<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 1857 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 5743 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,5 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs - Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone Büro Mitte 39.919 9.097 6.721 44.690 11.047 0<br />

Zone WC 4.567 34 378 3.284 1.695 0<br />

Zone Verkehrsfläche 35.683 237 5.781 34.576 7.124 0<br />

Zone Trauzimmer 13.432 49 2.981 13.446 3.016 0<br />

Zone Teeküche 972 804 191 1.662 305 0<br />

Zone Büro Ecke 43.928 6.296 9.309 48.898 10.635 0<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -902 902 0<br />

Zone UG unbeheizt 0 0 0 -3.192 3.192 0<br />

Gesamt 138.501 16.517 25.361 142.463 37.916 0<br />

Tabelle 23: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 2<br />

117


Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Burggebäu<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Variante 3<br />

Berechnungsverfahren: Simulation (VDI2067)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 9<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 1905 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 6143 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,5 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone Büro Mitte 41.581 9.110 6.788 46.372 11.107 0<br />

Zone WC 5.491 61 550 3.462 2.641 0<br />

Zone Verkehrsfläche 18.140 206 461 12.046 6.761 0<br />

Zone Trauzimmer 10.805 55 1.205 9.120 2.945 0<br />

Zone Teeküche 1.059 823 198 1.770 311 0<br />

Zone Büro Ecke 47.387 6.368 9.684 52.746 10.693 0<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -867 867 0<br />

Zone UG unbeheizt 0 0 0 -3.613 3.614 0<br />

Zone Atrium 0 0 2.748 2.380 368 0<br />

Gesamt 124.464 16.622 21.635 123.416 39.306 0<br />

Tabelle 24: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 3<br />

Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Burggebäu<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Variante 4<br />

Berechnungsverfahren: Simulation (VDI2067)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 9<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 1905 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 6143 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,5 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone Büro Mitte 34.339 9.413 4.265 37.312 10.704 0<br />

Zone WC 3.730 48 300 1.552 2.526 0<br />

Zone Verkehrsfläche 16.670 202 267 10.443 6.695 0<br />

Zone Trauzimmer 9.743 59 785 7.682 2.905 0<br />

Zone Teeküche 582 719 107 1.137 271 0<br />

Zone Büro Ecke 34.318 6.669 6.200 36.735 10.451 0<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -867 867 0<br />

Zone UG unbeheizt 0 0 0 -3.613 3.614 0<br />

Zone Atrium 0 0 2.748 2.380 368 0<br />

Gesamt 99.382 17.110 14.671 92.762 38.403 0<br />

Tabelle 25: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 4<br />

118


Burggebäu<strong>de</strong>: Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Einheit Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Variante 5<br />

Nutzungsdauer n <strong>de</strong>r<br />

Maßnahmen<br />

a 30 30 30 30 20<br />

Investitionen € 112.584 4.645 22.000 83.436 15.000<br />

Einsparung €/a 1.511 253 892 2.036 1.506<br />

Statische<br />

Amortisationszeit<br />

a 74 18 25 41 10<br />

Verzinsungsfaktor - 0,04 0,04 0,04 0,04 0,04<br />

Preisrate s - 0,03 0,03 0,03 0,03 0,03<br />

Annuität €/a -4.158 125 117 -1.656 1.012<br />

Jährl. Eingesparte<br />

Energiemenge:<br />

kWh/a 33.150 5.540 19.577 44.659 33.031<br />

Einsparkosten ct/kWh 19,64 4,85 6,50 10,80 3,34<br />

Aktueller<br />

Energiepreis(brutto)<br />

ct/kWh 4,56<br />

Mittl.zukünft. Energiepreis<br />

bei s = 3 %<br />

ct/kWh 6,83 6,07<br />

Mittl.zukünft. Energiepreis<br />

bei s = 5 %<br />

ct/kWh 9,21 7,43<br />

Tabelle 26: Burggebäu<strong>de</strong> - Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

20,00<br />

18,00<br />

16,00<br />

14,00<br />

12,00<br />

10,00<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Variante 5<br />

aktueller Preis P0 4,56 4,56 4,56 4,56 4,56<br />

Einsparkosten Pein 19,64 4,85 6,50 10,80 3,34<br />

mittlerer Preis Pn bei s=3% 6,83 6,83 6,83 6,83 6,07<br />

mittlerer Preis Pn bei s=5% 9,21 9,21 9,21 9,21 7,43<br />

Abbildung 95: Burggebäu<strong>de</strong>: Einsparkosten - Energiekosten - Vergleich<br />

119


Grundschule Hambach: Zusammenstellung <strong>de</strong>r Verbrauchsdaten<br />

Heizenergie: Mittelwerte<br />

Verbrauch pro Jahr 313.755 kWh/a<br />

Verbrauch, witterungsber. Würzburg* 339.110 kWh/a<br />

Verbrauch, witterungsber. Düsseldorf* 343.864 kWh/a<br />

Kennzahl, witterungsber. Würzburg* 278 kWh/m²a<br />

Kennzahl, witterungsber. Düsseldorf* 282 kWh/m²a<br />

Kosten pro Jahr 20.851 €/a<br />

spezifische Kosten: 6,15 ct/kWh<br />

Kosten-Kennzahl: 17,09 €/m²a<br />

* Witterungsbereinigung nach VDI 3807-1<br />

Strom: Mittelwerte<br />

Verbrauch pro Jahr 51.949 kWh/a<br />

Kennzahl 42 kWh/m²a<br />

Kosten pro Jahr 6.633 €/a<br />

spezifische Kosten: 13,00 ct/kWh<br />

Kosten-Kennzahl: 5,44 €/m²a<br />

Wasser: Mittelwerte<br />

Verbrauch pro Jahr 885 m³/a<br />

Kennzahl 725 l/m²a<br />

Kosten pro Jahr 1.471 €/a<br />

spezifische Kosten: 1,66 €/m³<br />

Kosten-Kennzahl: 1,21 €/m²a<br />

120


Grundschule Hambach: Übersicht <strong>de</strong>r Bauteile<br />

Aussenwän<strong>de</strong><br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

AW1 AW 1 GS Hambach 1,49 W/m²K 1.228,54 m²<br />

AW2 AW 2 GS Hambach 1,95 W/m²K 85,05 m²<br />

Innenwän<strong>de</strong><br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

IW1 IW 1 GS Hambach 1,34 W/m²K 255,01 m²<br />

IW2 IW 2 GS Hambach 1,72 W/m²K 365,81 m²<br />

IW3 IW 3 GS Hambach 1,65 W/m²K 54,60 m²<br />

Bö<strong>de</strong>n gegen Erdreich<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

FB1 Fußbo<strong>de</strong>n gegen Erdreich (U-Wert 0.00) 1,56 W/m²K 1.021,77 m²<br />

Bö<strong>de</strong>n gegen Aussenluft<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

FA1 Überdachung GS Hambach als FB 3,39 W/m²K 59,23 m²<br />

Geschoss<strong>de</strong>cken<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

DE1 Decke über EG 0,87 W/m²K 782,87 m²<br />

Geschoss<strong>de</strong>cke an unbeheiztem Keller<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

DK1 Decke über UG 2,25 W/m²K 510,59 m²<br />

Dach<br />

Typ Beschreibung U-Wert Gesamtfläche<br />

DA1 Sparrendach, ungedämmt [4.06 W/mK] 4,06 W/m²K 842,11 m²<br />

DA2 DA 2 GS Hambach 3,26 W/m²K 238,90 m²<br />

Aussenfenster<br />

Typ Beschreibung U-Wert Glasanteil Anzahl Gesamtfläche<br />

AF1<br />

2-fach Verglasung (ungedämmter 3,15 W/m²K 72% 92 252,97 m²<br />

Metallrahmen)<br />

AF2 AF 2 Glasbausteine 6,33 W/m²K 72% 14 56,45 m²<br />

AF3 AF 3 5,00 W/m²K 70% 12 7,34 m²<br />

Aussentüren<br />

AT1 AT 1 3,19 W/m²K 63% 3 13,72 m²<br />

AT2 AT 2 3,80 W/m²K 40% 1 3,30 m²<br />

AT3 AT 3 4,00 W/m²K 0% 3 9,96 m²<br />

Innentüren<br />

Typ Beschreibung U-Wert Glasanteil Anzahl Gesamtfläche<br />

IT1 IT 1 4,99 W/m²K 0% 10 24,20 m²<br />

IT2 IT 2 4,99 W/m²K 0% 2 5,50 m²<br />

IT3 IT 3 6,30 W/m²K 70% 10 21,78 m²<br />

Tabelle 27: Grundschule Hambach - Bauteile<br />

121


Grundschule Hambach: Übersicht <strong>de</strong>r thermischen Zonierung und <strong>de</strong>r Profile<br />

Zone Räume Fläche Volumen Personen Temperatur Luftwechsel Beleuchtung Geräte<br />

Anzahl Anzahl Profilname<br />

DG unbeheizt 3 842,11 m² 987,95 m³ - - - LW 1 - -<br />

Verkehrsfläche 3 221,99 m² 744,67 m³ - - Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (0,58 kW) -<br />

Turnhalle 2 265,04 m² 917,05 m³ 25 Pers. 1 Temp. 4 LW 4 Bel. 3 (1,86 kW) -<br />

15 Pers. 3 Temp. 4 LW 4 Bel. 3 (1,86 kW) -<br />

Technik 1 15,26 m² 52,80 m³ - - - LW 1 - -<br />

Umklei<strong>de</strong> 2 66,35 m² 163,54 m³ - - Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (0,23 kW) -<br />

Schwimmbad 1 158,67 m² 552,17 m³ 25 Pers. 5 Temp. 5 LW 5 Bel. 4 (1,28 kW) -<br />

10 Pers. 4 Temp. 5 LW 5 Bel. 4 (1,28 kW) -<br />

WC 6 64,41 m² 214,09 m³ - - Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (0,26 kW) -<br />

Duschen 2 70,15 m² 188,09 m³ - - Temp. 1 LW 1 Bel. 4 (0,17 kW) -<br />

Keller unbeheizt 5 353,67 m² 868,44 m³ - - - LW 1 - -<br />

Klassen West 4 191,35 m² 665,91 m³ 52 Pers. 1 Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (1,51 kW) Ger. 1 (5,0 kW)<br />

20 Pers. 2 Temp. 1 LW 1 Bel. 1 (1,51 kW) -<br />

Klassen Ost 2 125,46 m² 434,10 m³ 50 Pers. 1 Temp. 2 LW 2 Bel. 2 (1,04 kW) -<br />

Tabelle 28: Grundschule Hambach -Thermische Zonierung<br />

Profilname Tage Uhrzeit Faktor/Wert Tage Uhrzeit Faktor/Wert<br />

Pers. 1 Mo.-Fr. 08-13 0,95<br />

Pers. 2 Mo.-Fr. 14-18 0,8<br />

Pers. 3 Mo.-Fr. 16-22 0,7 So. 10-12 0,7<br />

Pers. 4 Di.-Fr. 16-22 0,8<br />

Pers. 5 Di.-Fr. 10-12 0,95<br />

Temp. 1 Mo.-Fr. 08-13 20 °C Mo.-Fr. 14-18 20 °C<br />

Temp. 2 Mo.-Fr. 08-13 20 °C<br />

Temp. 3 immer 15 °C<br />

Temp. 4 Mo.-Fr. 08-22 18 °C So. 10-12 18 °C<br />

Temp. 5 Mo.+ Fr. 08-13 28 °C Di.-Do. 08-22 28 °C<br />

LW 1 Mo.-Fr. 08-13 1,0 Mo.-Fr. 14-18 1,0<br />

LW 2 Mo.-Fr. 08-14 1,0<br />

LW 3 Mo.-Fr. 08-13 2,0 Mo.-Fr. 14-18 2,0<br />

LW 4 Mo.-Fr. 08-13 1,0 Mo.-Fr. 16-22 1,0<br />

LW 5 Mo.-Fr. 08-13 2,0 Mo.-Fr. 16-22 2,0<br />

Bel. 1 Mo.-Fr. 08-13 0,9 Mo.-Fr. 14-18 0,9<br />

Bel. 2 Mo.-Fr. 08-13 0,9<br />

Bel. 3 Mo.-Fr. 08-13 0,8 Mo.-Fr. 16-22 0,8<br />

Bel. 4 Mo.-Fr. 08-13 0,8 Mo.-Fr. 16-22 0,8<br />

Ger. 1 Mo.-Fr. 08-10 0,7 Mo.-Fr. 16-18 0,7<br />

Tabelle 29: Grundschule Hambach - Profile<br />

122


Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Grundschule Hambach<br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Ist-Zustand<br />

Berechnungsverfahren: Simulation (VDI2067)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 11<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 2675 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 6969 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,63 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -999 999 0<br />

Zone Verkehrsfläche 52.290 972 9.791 54.210 8.843 0<br />

Zone Turnhalle 62.862 8.368 4.661 61.980 13.911 0<br />

Zone Technik 0 0 0 -123 123 0<br />

Zone Umklei<strong>de</strong> 9.199 442 621 8.350 1.911 0<br />

Zone Schwimmbad 123.846 4.469 11.501 122.822 16.994 11.329<br />

Zone WC 13.622 493 1.624 13.244 2.494 0<br />

Zone Duschen 15.839 297 1.286 15.187 2.235 0<br />

Zone Keller unbeheizt 0 0 392 -2.933 3.325 0<br />

Zone Klassen West 34.616 10.822 4.395 42.093 7.740 0<br />

Zone Klassen Ost 15.301 3.680 1.325 16.570 3.736 0<br />

Gesamt 327.575 29.543 35.595 330.402 62.312 11.329<br />

Tabelle 30: Grundschule Hambach - Energiebilanz Ist-Zustand<br />

Abbildung 96: Grundschule Hambach - Energiebilanz Ist-Zustand<br />

123


Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Grundschule Hambach<br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Ist-Zustand<br />

Berechnungsverfahren: DIN V 4108-6 (Monatsbilanzverfahren)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 11<br />

Bezugsfläche (A N ): 1854 m²<br />

Verhältnis A/Ve: 0,63 1/m<br />

Wärmebrücken:<br />

pauschal mit 0,10 W/(m²K)<br />

Dichtheit <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s: ohne Nachweis<br />

Spezifischer Heizwärmebedarf:176 kWh/m²a<br />

Zone<br />

Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Anteil<br />

bedarf Gewinne Gewinne verluste verluste Heizunterbrechung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 0 0 0<br />

Zone Verkehrsfläche 57.112 6.985 16.643 80.347 11.007 10.614<br />

Zone Turnhalle 74.871 9.013 14.321 98.413 13.141 13.349<br />

Zone Technik 0 0 0 0 0 0<br />

Zone Umklei<strong>de</strong> 12.299 2.469 721 13.610 3.290 1.410<br />

Zone Schwimmbad 70.676 5.451 11.434 100.608 4.945 17.993<br />

Zone WC 13.924 2.241 2.530 17.597 3.194 2.094<br />

Zone Duschen 19.387 2.583 1.851 23.478 3.478 3.136<br />

Zone Keller unbeheizt 0 0 0 0 0 0<br />

Zone Klassen West 53.352 6.387 11.685 71.956 9.487 10.019<br />

Zone Klassen Ost 25.571 4.210 5.933 33.373 6.221 3.880<br />

Gesamt 327.192 39.338 65.118 439.382 54.762 62.496<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen <strong>de</strong>r jeweiligen Zonen (Heizung)<br />

Zone<br />

Zone DG unbeheizt<br />

Innentemperatur<br />

Bruttovolumen<br />

Ve<br />

Hüllfläche<br />

A<br />

Bezugsfläche<br />

A N<br />

Lüftung Wärmerück-<br />

[°C] [m³] [m²] [m²] gewinnung<br />

unbeheizt<br />

Zone Verkehrsfläche 19 980 608 314 ohne<br />

Zone Turnhalle 19 1207 752 386 ohne<br />

Zone Technik<br />

unbeheizt<br />

Zone Umklei<strong>de</strong> 19 215 134 69 ohne<br />

Zone Schwimmbad 19 728 503 233 freie Lüftung 40%<br />

Zone WC 19 282 152 90<br />

(0.7 1/h)<br />

ohne<br />

Zone Duschen 19 248 187 79 ohne<br />

Zone Keller unbeheizt<br />

unbeheizt<br />

Zone Klassen West 19 877 523 281 ohne<br />

Zone Klassen Ost 19 571 340 183<br />

Gesamt 5108 3200 1635<br />

Eigenschaften <strong>de</strong>r Zonen<br />

Tabelle 31: Grundschule Hambach : Jahresheizenergie nach DIN V 4108-6<br />

ohne<br />

124


Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Grundschule Hambach<br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Variante 1<br />

Berechnungsverfahren: Simulation (VDI2067)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 11<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 2675 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 6969 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,63 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen (Heizung<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -489 489 0<br />

Zone Verkehrsfläche 46.418 964 9.452 48.039 8.795 0<br />

Zone Turnhalle 55.748 8.203 4.430 54.521 13.859 0<br />

Zone Technik 0 0 0 -123 123 0<br />

Zone Umklei<strong>de</strong> 9.199 442 621 8.350 1.911 0<br />

Zone Schwimmbad 123.846 4.469 11.501 122.822 16.994 11.329<br />

Zone WC 12.064 493 1.599 11.690 2.465 0<br />

Zone Duschen 15.839 297 1.286 15.187 2.235 0<br />

Zone Keller unbeheizt 0 0 392 -2.933 3.325 0<br />

Zone Klassen West 29.595 10.625 4.175 36.731 7.664 0<br />

Zone Klassen Ost 11.950 3.369 1.191 12.872 3.638 0<br />

Gesamt 304.657 28.862 34.647 306.669 61.498 11.329<br />

Tabelle 32: Grundschule Hambach - Energiebilanz Variante 1<br />

Gebäu<strong>de</strong>:<br />

Grundschule Hambach<br />

Gebäu<strong>de</strong>beschreibung: Variante 2<br />

Berechnungsverfahren: Simulation (VDI2067)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Zonen: 11<br />

Bruttogeschoßfläche (BGF): 2675 m²<br />

Bruttorauminhalt (BRI): 6969 m³<br />

Verhältnis A/V: 0,63 1/m<br />

Testreferenzjahr:<br />

TRY0405<br />

Jährliche ab- und zugeführte Energiemengen (Heizung)<br />

Zone Heizwärme- innere solare Transmissions- Lüftungs- Wärmerückbedarf<br />

Gewinne Gewinne verluste verluste gewinnung<br />

[kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Zone DG unbeheizt 0 0 0 -972 972 0<br />

Zone Verkehrsfläche 52.398 973 9.836 55.312 7.895 0<br />

Zone Turnhalle 48.046 7.929 3.553 46.379 13.149 0<br />

Zone Technik 0 0 0 -92 93 0<br />

Zone Umklei<strong>de</strong> 8.960 442 621 8.341 1.682 0<br />

Zone Schwimmbad 122.420 4.488 11.796 122.817 15.886 10.591<br />

Zone WC 13.320 493 1.625 13.252 2.187 0<br />

Zone Duschen 15.517 297 1.288 15.191 1.911 0<br />

Zone Keller unbeheizt 0 0 407 -2.552 2.959 0<br />

Zone Klassen West 33.806 10.758 4.358 41.892 7.030 0<br />

Zone Klassen Ost 16.238 3.756 1.383 17.866 3.511 0<br />

Gesamt 310.705 29.136 34.867 317.433 57.275 10.591<br />

Tabelle 33: Grundschule Hambach - Energiebilanz Variante 2<br />

125


Grundschule Hambach: Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Einheit Variante 1 Variante 2<br />

Nutzungsdauer n <strong>de</strong>r Maßnahmen: a 30 30<br />

Investitionen € 15.660 17.233<br />

Ersparnis €/a 1251,35 921,12<br />

Statische Amortisationszeit a 13 19<br />

Verzinsungsfaktor %/100 0,04 0,04<br />

Preisrate s %/100 0,03 0,03<br />

Annuität €/a 1.042 437<br />

Jährl. Eingesparte Energiemenge: kWh/a 22.918 16.870<br />

Einsparkosten ct/kWh 3,95 5,91<br />

Aktueller Energiepreis (brutto) ct/kWh 5,46<br />

Mittl.zukünft. Energiepreis bei s = 3 %: ct/kWh 8,18<br />

Mittl.zukünft. Energiepreis bei s = 5 %: ct/kWh 11,03<br />

Tabelle 34: Grundschule Hambach – Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

12,00<br />

10,00<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

Variante 1 Variante 2<br />

aktueller Preis P0 5,46 5,46<br />

Einspar kosten Pein 3,95 5,91<br />

mittlerer Preis Pn bei s =3% 8,18 8,18<br />

mittlerer Preis Pn bei s =5% 11,03 11,03<br />

Abbildung 97: GS Hambach - Einsparkosten - Energiekosten – Vergleich<br />

126


Liste <strong>de</strong>r Liegenschaften<br />

von <strong>de</strong>r letzten Seite<br />

hier einkleben!<br />

127


Abkürzungsverzeichnis<br />

AGEB<br />

ALK<br />

AMEV<br />

B-Plan<br />

Bau-GB<br />

BGF<br />

BGF E<br />

BHKW<br />

BMU<br />

BMWA<br />

CO 2<br />

Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen<br />

Automatisierte Liegenschaftskarte<br />

Arbeitskreis Maschinen/Elektrotechnik staatlicher und<br />

kommunaler Verwaltungen<br />

Bebauungsplan<br />

Baugesetzbuch<br />

Bruttogrundflläche<br />

Beheizte Bruttogrundfläche<br />

Blockheizkraftwerk<br />

Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

Kohlendioxid<br />

DIN<br />

DWG<br />

Deutsches Institut für Normung<br />

Drawing (Schnittstelle)<br />

EA NRW<br />

EDL<br />

EE<br />

EEG<br />

EM<br />

EMAS<br />

EnEG<br />

EnEV<br />

EVU<br />

FCKW<br />

FM<br />

FNP<br />

FWGH<br />

GEMIS<br />

GLT<br />

GM<br />

GS<br />

Energieagentur Nordrhein-Westfalen<br />

Energiedienstleistung<br />

Energieeffizienz<br />

Erneuerbare Energien Gesetz<br />

Energiemanagement<br />

Environmental Management and Audit Scheme<br />

Energieeinspargesetz<br />

Energiesparverordnung<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

Flourchlorkohlenwasserstoffe<br />

Facility Management<br />

Flächennutzungsplan<br />

Feuerwehrgerätehaus<br />

Globales Emissions-Mo<strong>de</strong>ll Integrierter System<br />

Gebäu<strong>de</strong>leittechnik<br />

Gebäu<strong>de</strong>management<br />

Grundschule<br />

HNF<br />

Hauptnutzfläche<br />

128


ICLEI<br />

IFC<br />

IFEU<br />

International Council for Local Environmental Initiatives<br />

Industrial Foundation Classes (Schnittstelle)<br />

Institut für Energie und Umweltforschung, Hei<strong>de</strong>lberg<br />

KEA<br />

KEM<br />

KfW<br />

KW K<br />

Klimaschutz- und Energieagentur Ba<strong>de</strong>n Württemberg<br />

<strong>Kommunales</strong> Energiemanagement<br />

Kreditanstalt für Wie<strong>de</strong>raufbau<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

MAP<br />

MWMTV NRW<br />

Marktanreizprogramm<br />

Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und<br />

Verkehr <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nordrhein-Westfalen<br />

NKF<br />

Neues <strong>Kommunales</strong> Finanzmanagement<br />

OECD<br />

Vereinigung erdölexportieren<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r<br />

RE<br />

Erneuerbare Energie (Renewable Energy)<br />

SKE<br />

Steinkohleeinheit<br />

UM<br />

Umweltmanagement<br />

VDI<br />

VkU<br />

Verein Deutscher Ingenieure<br />

Verband kommunaler Unternehmen<br />

129


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Struktur <strong>de</strong>r Primärenergieträger ........................................................... 3<br />

Abbildung 2: Beispiel für eine thermische Solaranlage............................................... 5<br />

Abbildung 3: Prinzip <strong>de</strong>r Kompressions-Wärmepumpe .............................................. 6<br />

Abbildung 4: Struktur <strong>de</strong>r Energieumwandlung in Deutschland.................................. 9<br />

Abbildung 5: Die „Ökologisierung“ <strong>de</strong>r Energieumwandlungskette........................... 14<br />

Abbildung 6: Kommunale Rechnungssysteme ......................................................... 21<br />

Abbildung 7: Managementsysteme für <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>bereich................................... 24<br />

Abbildung 8: Personalbedarf und Qualifikation für KEM........................................... 26<br />

Abbildung 9: Aufgabenfel<strong>de</strong>r von KEM ..................................................................... 28<br />

Abbildung 10: Flächen nach DIN 277 und Umrechnungsfaktoren............................ 34<br />

Abbildung 11: Grundmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Contracting ............................................................ 38<br />

Abbildung 12: Einsparcontracting............................................................................. 39<br />

Abbildung 13: Kommunikationswege........................................................................ 41<br />

Abbildung 14: Standard-Energiebericht.................................................................... 42<br />

Abbildung 15: Kartographie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier ............................................. 53<br />

Abbildung 16: Heizenergieverbrauch (Mittelwerte) tatsächlich und witterungsber.... 59<br />

Abbildung 17: Absoluter Heizenergieverbrauch........................................................ 60<br />

Abbildung 18: Absoluter Stromverbrauch ................................................................. 60<br />

Abbildung 19: Absoluter Wasserverbrauch............................................................... 61<br />

Abbildung 20: Heizenergie-Verbrauchskennzahlen (Mittelwerte) ............................. 62<br />

Abbildung 21: Strom-Verbrauchskennzahlen (Mittelwerte)....................................... 62<br />

Abbildung 22: Wasser-Verbrauchskennzahlen (Mittelwerte) .................................... 63<br />

Abbildung 23: Heizenergieverbrauch: Kenn-, Vergleichs- und Zielwerte.................. 64<br />

Abbildung 24: Stromverbrauch: Kenn-, Vergleichs- und Zielwerte ........................... 64<br />

Abbildung 25: Wasserverbrauch: Kenn-, Vergleichs- und Zielwerte ......................... 64<br />

Abbildung 26: Heizenergieverbrauch: Kennwerte über absolute Werte ................... 65<br />

Abbildung 27: Stromverbrauch: Kennwerte über absolute Werte............................. 65<br />

Abbildung 28: Wasserverbrauch: Kennwerte über absolute Werte .......................... 66<br />

Abbildung 29: CO2-äquivalente Emissionen ............................................................. 67<br />

Abbildung 30: Mittlere jährliche CO2-äquivalente Emissionen .................................. 67<br />

Abbildung 31: Jährliche Kosten: Heizenergieverbrauch (Mittelwerte)....................... 68<br />

Abbildung 32: Jährliche Kosten: Stromverbrauch (Mittelwerte) ................................ 68<br />

Abbildung 33: Jährliche Kosten: Wasserverbrauch (Mittelwerte).............................. 69<br />

Abbildung 34: Verteilung <strong>de</strong>r Energiekosten............................................................. 69<br />

Abbildung 35: Heizenergieverbrauch: Kostenkennwert ............................................ 70<br />

Abbildung 36: Stromverbrauch: Kostenkennwert...................................................... 70<br />

Abbildung 37: Wasserverbrauch: Kostenkennwert ................................................... 70<br />

Abbildung 38: Spezifische Heizenergiekosten.......................................................... 71<br />

Abbildung 39: Spezifische Stromkosten ................................................................... 71<br />

Abbildung 40: Spezifische Wasserkosten................................................................. 72<br />

Abbildung 41: Heizenergieverbrauch: Theor. Einsparpotentiale bei Zielwerten........ 73<br />

Abbildung 42: Stromverbrauch: Theoretische Einsparpotentiale bei Zielwerten....... 73<br />

Abbildung 43: Wasserverbrauch: Theoretische Einsparpotentiale bei Zielwerten .... 73<br />

Abbildung 44: Theoretische Einsparpotentiale ......................................................... 74<br />

Abbildung 45: Burggebäu<strong>de</strong> - Südansicht und Innenhof ......................................... 80<br />

Abbildung 46: Burggebäu<strong>de</strong> - Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll......................................................... 81<br />

Abbildung 47: Burggebäu<strong>de</strong> - Zonierung.................................................................. 82<br />

Abbildung 48: Burggebäu<strong>de</strong> - Sprossenfenster........................................................ 84<br />

Abbildung 49: Innendämmung <strong>de</strong>r Heizkörpernischen ............................................. 85<br />

130


Abbildung 50: Jahresheizwärmebedarf: Ist-Zustand und Varianten ......................... 87<br />

Abbildung 51: Grundschule Hambach...................................................................... 90<br />

Abbildung 52: Grundschule Hambach – Gebäu<strong>de</strong>mo<strong>de</strong>ll......................................... 91<br />

Abbildung 53: GS Hambach – Dachbo<strong>de</strong>n............................................................... 92<br />

Abbildung 54: Außenwand Turnhalle........................................................................ 93<br />

Abbildung 55: Jahresheizwärmebedarf - Ist-Zustand und Varianten ........................ 94<br />

Abbildung 56: Heizgradtage nach VDI 3807............................................................. 98<br />

Abbildung 57: Heiztage nach VDI 3807.................................................................... 98<br />

Abbildung 58: Heizenergieverbrauch 2000/2001...................................................... 99<br />

Abbildung 59: Heizenergieverbrauch 2001/2002...................................................... 99<br />

Abbildung 60: Heizenergieverbrauch 2002/2003...................................................... 99<br />

Abbildung 61: Heizenergieverbrauch 2003/2004.................................................... 100<br />

Abbildung 62: Absoluter Heizenergieverbrauch (Mittelwerte)................................. 100<br />

Abbildung 63: Heizenergieverbrauch-Kennwerte (Mittelwerte)............................... 100<br />

Abbildung 64: Jährliche Kosten Heizenergie (Mittelwerte)...................................... 101<br />

Abbildung 65: Heizenergie-Kostenkennwerte (Mittelwerte) .................................... 101<br />

Abbildung 66: Spezifischer Heizenergiekosten (Mittelwerte).................................. 101<br />

Abbildung 67: Heizenergieverbrauch: Kenn- und Vergleichswerte ......................... 102<br />

Abbildung 68: Heizenergieverbrauch: Kenn- und Zielwerte.................................... 102<br />

Abbildung 69: Heizenergieverbrauch: Abweichung vom Zielwert........................... 102<br />

Abbildung 70: Absoluter Stromverbrauch 2000/2001 ............................................. 103<br />

Abbildung 71: Absoluter Stromverbrauch 2001/2002 ............................................. 103<br />

Abbildung 72: Absoluter Stromverbrauch 2002/2003 ............................................. 103<br />

Abbildung 73: Absoluter Stromverbrauch 2003/2004 ............................................. 104<br />

Abbildung 74: Absoluter Stromverbrauch (Mittelwerte) .......................................... 104<br />

Abbildung 75: Stromverbrauch-Kennwerte (Mittelwerte) ........................................ 104<br />

Abbildung 76: Jährliche Kosten: Stromverbrauch (Mittelwerte) .............................. 105<br />

Abbildung 77: Stromverbrauch-Kostenkennwerte (Mittelwerte).............................. 105<br />

Abbildung 78: Spezifischer Stromkosten (Mittelwerte) ........................................... 105<br />

Abbildung 79: Stromverbrauch: Kenn- und Vergleichswerte .................................. 106<br />

Abbildung 80: Stromverbrauch: Kenn- und Zielwerte ............................................. 106<br />

Abbildung 81: Stromverbrauch: Abweichnung vom Zielwert................................... 106<br />

Abbildung 82: Absoluter Wasserverbrauch 2000/2001........................................... 107<br />

Abbildung 83: Absoluter Wasserverbrauch 2001/2002........................................... 107<br />

Abbildung 84: Absoluter Wasserverbrauch 2002/2003........................................... 107<br />

Abbildung 85: Absoluter Wasserverbrauch 2003/2004........................................... 108<br />

Abbildung 86: Absoluter Wasserverbrauch Mittelwerte .......................................... 108<br />

Abbildung 87: Wasserverbrauch-Kennwerte (Mittelwerte)...................................... 108<br />

Abbildung 88: Jährliche Kosten: Wasserverbrauch (Mittelwerte)............................ 109<br />

Abbildung 89: Wasserverbrauch-Kostenkennwert (Mittelwerte) ............................. 109<br />

Abbildung 90: Spezifischer Wasserkosten (Mittelwerte)......................................... 109<br />

Abbildung 91: Wasserverbrauch: Kenn- und Vergleichswerte................................ 110<br />

Abbildung 92: Wasserverbrauch: Kenn- und Zielwerte ........................................... 110<br />

Abbildung 93: Wasserverbrauch: Abweichnung vom Zielwert................................ 110<br />

Abbildung 94: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Ist-Zustand ....................................... 114<br />

Abbildung 95: Burggebäu<strong>de</strong>: Einsparkosten - Energiekosten - Vergleich .............. 119<br />

Abbildung 96: Grundschule Hambach - Energiebilanz Ist-Zustand ........................ 123<br />

Abbildung 97: GS Hambach - Einsparkosten - Energiekosten – Vergleich ............ 126<br />

131


Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Abschätzung <strong>de</strong>r Ressourcenreichweite.................................................. 12<br />

Tabelle 2: Spezifische Emissionsfaktoren in kg/MWh En<strong>de</strong>nergie ........................... 49<br />

Tabelle 3: Liegenschaften <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rzier................................................ 52<br />

Tabelle 4: Emissionsfaktoren nach Gemis 4.1 bezogen auf En<strong>de</strong>nergie.................. 66<br />

Tabelle 5: Zonierung................................................................................................. 82<br />

Tabelle 6: Jahresheizewärmebedarf - Ist-Zustand.................................................... 82<br />

Tabelle 7: Jahresheizwärmebedarf nach Monatsbilanzverfahren............................. 83<br />

Tabelle 8: Jahresheizwärmebedarf - Variante 1 ....................................................... 84<br />

Tabelle 9: Jahresheizwärmebedarf - Variante 2 ....................................................... 85<br />

Tabelle 10: Jahresheizwärmebedarf - Variante 3 ..................................................... 86<br />

Tabelle 11: Jahresheizwärmebedarf - Variante 4 ..................................................... 86<br />

Tabelle 12: Ergebnisse <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsberechnungen .................................. 88<br />

Tabelle 13: Jahresheizwärmebedarf - Ist-Zustand.................................................... 92<br />

Tabelle 14: Jahresheizwärmebedarf - Variante 1 ..................................................... 93<br />

Tabelle 15: Jahresheizwärmebedarf - Variante 2 ..................................................... 93<br />

Tabelle 16: Ergebnisse <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsberechnungen .................................. 95<br />

Tabelle 17: Burggebäu<strong>de</strong> - Bauteile....................................................................... 112<br />

Tabelle 18: Burggebäu<strong>de</strong> - thermische Zonierung.................................................. 113<br />

Tabelle 19: Burggebäu<strong>de</strong> - Profile.......................................................................... 113<br />

Tabelle 20: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Ist-Zustand............................................ 114<br />

Tabelle 21: Burggebäu<strong>de</strong>: Jahresheizenergie nach DIN V 4108-6......................... 116<br />

Tabelle 22: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 1 ............................................. 117<br />

Tabelle 23: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 2 ............................................. 117<br />

Tabelle 24: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 3 ............................................. 118<br />

Tabelle 25: Burggebäu<strong>de</strong> - Energiebilanz Variante 4 ............................................. 118<br />

Tabelle 26: Burggebäu<strong>de</strong> - Wirtschaftlichkeitsberechnung..................................... 119<br />

Tabelle 27: Grundschule Hambach - Bauteile........................................................ 121<br />

Tabelle 28: Grundschule Hambach -Thermische Zonierung .................................. 122<br />

Tabelle 29: Grundschule Hambach - Profile........................................................... 122<br />

Tabelle 30: Grundschule Hambach - Energiebilanz Ist-Zustand............................. 123<br />

Tabelle 31: Grundschule Hambach : Jahresheizenergie nach DIN V 4108-6......... 124<br />

Tabelle 32: Grundschule Hambach - Energiebilanz Variante 1 .............................. 125<br />

Tabelle 33: Grundschule Hambach - Energiebilanz Variante 2 .............................. 125<br />

Tabelle 34: Grundschule Hambach – Wirtschaftlichkeitsberechnung..................... 126<br />

Verzeichnis <strong>de</strong>r Gleichungen<br />

Gleichung 1: Statische Amortisationszeit.................................................................. 46<br />

Gleichung 2: Annuitätenmetho<strong>de</strong> ............................................................................. 47<br />

Gleichung 3: Einsparkosten - Energiekosten - Vergleich.......................................... 48<br />

Gleichung 4: Heizgradtage ....................................................................................... 59<br />

Gleichung 5: Normierung <strong>de</strong>s Heizenergieverbrauchs ............................................. 59<br />

Gleichung 6: Differenz <strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs infolge Kesselaustausch................ 86<br />

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138


Versicherung<br />

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegen<strong>de</strong> Arbeit selbstständig und ohne<br />

Benutzung an<strong>de</strong>rer als <strong>de</strong>r angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe.<br />

Alle Stellen, die wörtlich o<strong>de</strong>r sinngemäß aus veröffentlichten Schriften entnommen<br />

sind, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in gleicher o<strong>de</strong>r ähnlicher Form<br />

noch nicht als Prüfungsarbeit eingereicht wor<strong>de</strong>n.<br />

Unterschrift <strong>de</strong>s Verfassers Aachen, Datum<br />

139


Nutzungsart Nr. Objekt<br />

Verwaltung und Kultur 1 Burggebäu<strong>de</strong><br />

2 Verwaltungsneubau<br />

3 Renteigebäu<strong>de</strong><br />

4 Haus Horn<br />

Bürger-/Dorfgemeinschaftshäuser 5 Bürgerhaus Nie<strong>de</strong>rzier<br />

6 Dorfgemeinschaftshaus Oberzier<br />

7 Dorfgemeinschaftshaus Ellen<br />

8 Bürgerhaus Huchem-Stammeln<br />

9 Mehrzweckhalle Krauthausen<br />

Schulen 10 Gesamtschule<br />

11 Turnhalle <strong>de</strong>r Gesamtschule<br />

12 Grundschule Nie<strong>de</strong>rzier<br />

13 Pavillons <strong>de</strong>r GS Nie<strong>de</strong>rzier<br />

14 Turnhalle <strong>de</strong>r GS Nie<strong>de</strong>rzier<br />

15 GS Hambach mit Turn- und Schwimmhalle<br />

16 Grundschule Ellen<br />

17 Turnhalle <strong>de</strong>r Grundschule Ellen<br />

18 GS Huchem-Stammeln mit Turn- und Schwimmh.<br />

Kin<strong>de</strong>rgärten 19 Kin<strong>de</strong>rgarten Andreashaus<br />

20 Wohnung Andreashaus<br />

21 Kin<strong>de</strong>rgarten Rathausstraße<br />

22 Kin<strong>de</strong>rgarten Oberzier<br />

23 Kin<strong>de</strong>rgarten Ellen<br />

24 Kin<strong>de</strong>rgarten Hochheimstr.<br />

25 Mietwohnung Hochheimstr.<br />

26 Kin<strong>de</strong>rgarten Grabenstraße<br />

Feuerwehrgerätehäuser u. Bauhof 27 Feuerwehrgerätehaus Nie<strong>de</strong>rzier<br />

28 Mietwohnung im FWGH Nie<strong>de</strong>rzier<br />

29 Feuerwehrgerätehaus Oberzier<br />

30 Feuerwehrgerätehaus Hambach<br />

31 Mietwohnung Bachstr.18<br />

32 Mietwohnung Bachstr.19<br />

33 Feuerwehrgerätehaus Ellen<br />

34 Feuerwehrgerätehaus Huchem -Stammeln<br />

35 Mietwohnung im FWGH Huchem-Stammeln<br />

36 Feuerwehrgerätehaus Krauthausen<br />

37 Bauhof<br />

Soziale Einrichtungen 38 Jugendheim Hambach<br />

39 Gebäu<strong>de</strong> Triftstraße<br />

40 Übergangsheim Stammelner Str.<br />

41 Wohnanlage Hei<strong>de</strong>weg, Oberzier<br />

42 Wohnanlage Selhausener Str., Oberzier<br />

Aussegnungshallen 43 Aussegnungshalle Hambacher Str., Nie<strong>de</strong>rzier<br />

44 Aussegnungshalle Rathausstr., Nie<strong>de</strong>rzier<br />

45 Aussegnungshalle Dorfplatz, Oberzier<br />

46 Aussegnungshalle Hei<strong>de</strong>weg, Oberzier<br />

47 Aussegnungshalle Triftstr., Hambach<br />

48 Aussegnungshalle St. Thomas Str., Ellen<br />

49 Aussegnungshalle Streffenweg, Ellen<br />

50 Aussegnungsh. Hochheimstr., Huchem-Stammeln<br />

Wohngebäu<strong>de</strong> 51 Mietwohngebäu<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rfeld<br />

52 "Alte Schule" Nie<strong>de</strong>rzier, Kölnstr.<br />

53 Mietwohngebäu<strong>de</strong> Am Weiherhof

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