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Antibiotika-Resistenz-Monitoring<br />

klinik und praxis<br />

Abb.: NLGA<br />

Auch die Wirksamkeit von bereits durchgeführten Interventionsmaßnahmen<br />

kann aus ARMIN-Daten abgeleitet<br />

werden. Es ist zum Beispiel ersichtlich, dass der Anteil der<br />

Methicillin-resistenten Staphylococcus (S.) aureus (MRSA-<br />

Anteil) in den vergangenen drei Jahren nicht weiter angestiegen<br />

ist. Im Krankenhausbereich lag der Anteil der Methicillinresistenz<br />

bei S. aureus 2009 bei 25,0 Prozent und<br />

2012 bei 21,8 Prozent. Im niedergelassenen Bereich lagen<br />

die Resistenzen 2009 bei 13,3 Prozent und 2012 bei<br />

12,5 Prozent.<br />

Auswertung von Resistenzen von<br />

Escherichia coli in Harnwegsmaterialien<br />

Mit ARMIN erhobener Resistenzanteil der E. coli-Isolate gegenüber vier<br />

Antibiotika im Zeitverlauf. Pro Antibiotikum und Jahr erfolgten 10.000<br />

bis 30.000 Testungen.<br />

Exemplarisch für die mit ARMIN möglichen Auswertungen<br />

sollen hier die Ergebnisse zu E. coli-Isolaten aus Harnwegsmaterialien<br />

dargestellt werden. E. coli ist der mit Abstand<br />

am häufigsten nachgewiesene Erreger unabhängig<br />

von Geschlecht, Alter und Einsender (Krankenhausbereich<br />

oder niedergelassener Bereich). Die Resistenzentwicklung<br />

von E. coli gegenüber klinisch indizierten Antibiotika zeigte,<br />

dass die nach der Leitlinie für unkomplizierte Harnwegsinfektionen<br />

(S-3 Leitlinie AWMF-Register-Nummer<br />

043/044) empfohlenen Antibiotika der ersten Wahl wie<br />

Fosfomycin und Nitrofurantoin bei allen Einsendern und bei<br />

Personen aller Altersgruppen noch gut wirksam waren (Resistenzanteil<br />

< fünf Prozent). Große Unterschiede fanden<br />

sich bei der Resistenzentwicklung von E. coli gegenüber Ciprofloxacin,<br />

einem Mittel aus der Gruppe der zweiten Wahl<br />

gemäß aktueller Leitlinie: Während der Anteil der E. coli-<br />

Isolate, die gegen Ciprofloxacin resistent waren, im Krankenhausbereich<br />

bereits seit dem Jahr 2008 über 20 Prozent<br />

lag (22 Prozent im Jahr 2012), war die Situation im niedergelassenen<br />

Bereich mit 16 Prozent im Jahr 2012 wesentlich<br />

günstiger.<br />

Die Auswertung nach Geschlechtern zeigte für Männer<br />

deutlich höhere Anteile resistenter E. coli gegenüber allen<br />

relevanten Antibiotika als für Frauen. Ebenso konnte die<br />

Auswertung zeigen, dass mit ansteigendem Lebensalter der<br />

untersuchten Personen deutlich häufiger resistente E. coli-Stämme<br />

kultiviert wurden.<br />

Die Anteil ESBL-bildender E. coli-Isolate (ESBL: extended<br />

spectrum-beta-lactamases, Resistenz gegenüber Drittgenerations-Cephalosporinen)<br />

stieg von 2006 bis 2011 kontinuierlich<br />

um insgesamt 5,3 Prozent an (von 2,3 Prozent auf<br />

7,6 Prozent), wobei der Anteil im Krankenhausbereich höher<br />

war als im niedergelassenen Bereich. ESBL-bildende<br />

E. coli-Stämme wurden ebenfalls bei Männern und mit ansteigendem<br />

Lebensalter deutlich häufiger nachgewiesen.<br />

Außerdem zeigten weit mehr als 60 Prozent der ESBL-bildenden<br />

E. coli-Stämme eine Ko-Resistenz gegenüber Co-Trimoxazol<br />

und Ciprofloxacin.<br />

Bei weniger als vier Prozent der in Harnwegsmaterialien<br />

nachgewiesenen Erregern handelte es sich um S. aureus.<br />

Allerdings war unter diesen der Anteil Methicillin-resistenter<br />

Isolate (MRSA) mit rund 30 Prozent relativ hoch.<br />

Die vollständigen Daten sind im ARMIN-Info Harnwege unter<br />

www.armin.nlga.niedersachsen.de veröffentlicht.<br />

Autoren:<br />

Dr. med. Dagmar Ziehm, MPH<br />

Dipl.-Geogr. Dr. phil. Martina Scharlach, MPH<br />

Dipl. Inform. Dr. rer. nat. Johannes Dreesman, MSE<br />

Niedersächsisches Landesgesundheitsamt<br />

Roesebeckstraße 4-6<br />

30449 Hannover<br />

Tel.: 0511/4505139<br />

E-Mail: dagmar.ziehm@nlga.niedersachsen.de<br />

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äkn<br />

8 | 2013 niedersächsisches ärzteblatt<br />

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