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klinik und praxis<br />
Grippesaison 2012/2013<br />
Lang anhaltende und starke<br />
Influenzasaison 2012/2013<br />
Surveillance der Influenza- und anderer akuter respiratorischer Erkrankungen<br />
in Niedersachsen (ARE-Surveillance)<br />
Seit 2004 wird am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt<br />
(NLGA) eine Surveillance akuter respiratorischer<br />
Erkrankungen (ARE) durchgeführt. Ziel ist es, das<br />
Auftreten solcher Erkrankungen, insbesondere der Influenza,<br />
in Niedersachsen zu beobachten. Das System<br />
besteht aus zwei Modulen mit einer symptomatisch orientierten<br />
sowie einer virologischen Surveillance. Aufgrund<br />
der sich ergänzenden Module können auf Landesebene<br />
Aussagen zu Ausbreitung, Schweregrad und<br />
Erregerspektrum der ARE getroffen werden.<br />
Die Ergebnisse beider Module werden regelmäßig und zeitnah<br />
im Internet veröffentlicht (www.are-surveil lance.<br />
nlga.niedersachsen.de). Dort werden auch die kurzen, kommentierten<br />
Wochenberichte sowie die ausführlichen Aus-<br />
Hintergrund<br />
ARE verursachen jedes Jahr allein in Deutschland mehrere<br />
Millionen Erkrankungen, die Arztbesuche, Medikamenteneinsatz<br />
und Klinikeinweisungen erforderlich machen.[1]<br />
In Deutschland ist die Influenza nach Schätzungen jährlich<br />
für bis zu 30.000 Todesfälle verantwortlich.[2] Wie der Ausbruch<br />
des SARS-Virus 2003 gezeigt hat, besitzen auch Erreger<br />
anderer Virusfamilien das Potential, erhebliche gesundheitliche<br />
Schäden mit unabsehbaren Folgen hervorzurufen.<br />
Infolgedessen wurde mit der ARE-Surveillance ein<br />
Instrument geschaffen, um zeitnah und flächendeckend Informationen<br />
zu Beginn, Verlauf und Ende einer Influenzawelle<br />
und zum Auftreten anderer viraler Erreger von Atemwegserkrankungen<br />
zu erhalten. Zudem können ungewöhnliche<br />
Krankheitshäufungen registriert und die ursächlichen<br />
Erreger identifiziert werden. Da Rachenabstrichproben<br />
über das ganze Jahr untersucht werden, kann<br />
im Bedarfsfall über das etablierte Untersuchungsprogramm<br />
hinaus auch auf bislang nicht berücksichtigte virale Erreger<br />
getestet werden.<br />
Ablauf<br />
Die niedersächsische ARE-Surveillance besteht aus zwei<br />
sich ergänzenden Modulen:<br />
> eine symptomatisch-orientierte Surveillance akuter respiratorischer<br />
Erkrankungen in vorschulischen Kindertageseinrichtungen<br />
(Kitas).<br />
> eine virologische Surveillance von Influenza- und vier<br />
anderen respiratorischen Viren bei Patienten in teilnehmenden<br />
Sentinelpraxen.<br />
Abb. 1: ARE-Aktivität in den niedersächsischen Landkreisen und kreisfreien<br />
Städten.<br />
8 niedersächsisches ärzteblatt 8 | 2013