Geschäftsbericht 2012 - Kreissparkasse Saarpfalz
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KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
2.1.6 Eigenanlagen<br />
Wie bereits im vergangenen Jahr war auch <strong>2012</strong> erneut die Staatsschuldenkrise der alles<br />
dominierende Einflussfaktor nicht nur für die realwirtschaftliche Entwicklung in der<br />
Eurozone. Auch die Finanzmärkte rund um den Globus wurden getrieben durch die Verschuldungsproblematik<br />
und ihre Ausstrahlungen. Die Konjunktur in Deutschland verlief<br />
im Jahr <strong>2012</strong> deutlich besser als in der übrigen Eurozone, wenngleich sich im Jahresverlauf<br />
die Dynamik schrittweise verringerte. Tief in die Rezession sind hingegen erwartungsgemäß<br />
Spanien und Italien abgetaucht, deren Wirtschaftsleistung im auslaufenden<br />
Jahr um ca. 1,5% bzw. 2% zurückging. Darüber hinaus stand vor allem Griechenland<br />
mit -6,5 % weiter im Fokus.<br />
Außergewöhnlich verlief die Renditeentwicklung der Bundesanleihen. Seit Beginn der<br />
Staatsschuldenkrise hatte sich diese Assetklasse als Zufluchtsort für auf Sicherheit bedachte<br />
Investoren etabliert. So rentierten 2-jährige Bunds entlang der Nulllinie und<br />
über weite Strecken sogar darunter. Der Zinsentwicklung verlief bezogen auf ganz Europa<br />
aber nicht einheitlich.<br />
Als effizienter Krisenmanager bewies sich erneut die EZB. In der Geldpolitik liefen die in<br />
der Krisenbekämpfung etablierten Sonderinstrumente weiter, insbesondere die Vollzuteilung<br />
bei den Tenderoperationen der Europäischen Zentralbank (EZB), die Ende 2011<br />
gesenkten Mindestreserveanforderungen und die beiden kurz vor bzw. kurz nach dem<br />
Jahreswechsel 2011/<strong>2012</strong> etablierten Dreijahrestender mit einem Gesamtvolumen von<br />
über einer Billion EUR. Diese Maßnahmen konnten die Geld- und Kapitalmärkte in der<br />
ersten Jahreshälfte <strong>2012</strong> zunächst beruhigen. Im Frühjahr kam es allerdings zu neuerlichen<br />
Zuspitzungen, und die Renditen für ausstehende Staatsanleihen der großen Länder<br />
Italien und Spanien begannen erneut nach oben auszubrechen. Darauf und auf die<br />
sich in diesen Ländern abzeichnende Rezession reagierte die EZB im Juli mit einer weiteren<br />
Leitzinssenkung. Diese führte die Hauptrefinanzierungsgeschäfte auf einen Satz<br />
von 0,75 %, die Verzinsung der Einlagenfazilität sogar auf Null.<br />
Zu großen Kontroversen hat im Herbst die Ankündigung der EZB geführt, unter einem<br />
neuen, prinzipiell unbegrenzten Programm Staatsanleihen zu kaufen (OMT Outright<br />
Monetary Operations), falls die Renditen und Risikozuschläge weiter steigen und falls<br />
die entsprechenden Länder sich begleitend der Konditionalität eines ESM-<br />
Stützungsprogramms unterwerfen. Umstritten ist, inwieweit eine solche Aktion noch<br />
vom Mandat der EZB gedeckt ist. Einerseits gefährdet die EZB damit ihre Unabhängigkeit<br />
und begibt sich in politische Interessenkonflikte. Allein schon die Ankündigung der<br />
EZB hat aber die Flucht aus südeuropäischen Staatsanleihen beendet und an den Märkten<br />
zu einer merklichen Beruhigung geführt. Davon haben nicht nur die Staatsanleihen<br />
aus der Peripherie, sondern auch viele andere Assetklassen wie z.B. Pfandbriefe und Unternehmensanleihen<br />
durch deutliche Einengung der Risikoaufschläge profitiert. Bisher<br />
hält das vor dem Hintergrund der EZB-Ankündigung erreichte neue Gleichgewicht an<br />
den Finanzmärkten. Tatsächlich gekauft hat die EZB <strong>2012</strong> im Gegensatz zu den Programmen<br />
der Jahre 2010 und 2011 gar keine weiteren Staatsanleihen.<br />
Wegen des schwachen Schlussquartals <strong>2012</strong> und der hiervon ausgehenden Belastung<br />
wird für die Wachstumsrate 2013 in der Summe eine Stagnation der Wirtschaftsleistung<br />
erwartet. Allerdings täuscht dies darüber hinweg, dass die europäische Wirtschaft im<br />
Jahresverlauf zu einer graduellen Erholung ansetzen dürfte, jedoch stets unter dem<br />
Vorbehalt, dass neue Schockwellen an den Finanzmärkten vermieden werden können.<br />
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