Transkript S. Lauter (PDF-Download) - Haus der Demokratie und ...
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mehr greifbar, <strong>und</strong> bei den Erziehern <strong>und</strong> dem Anstaltsarzt war die<br />
Einstellungsbegründung mangelndes öffentliches Interesse. Wie gesagt, 1993<br />
mangelndes öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung. Und <strong>der</strong> Zeitraum<br />
zwischen den angezeigten Straftaten, also Freiheitsberaubung, Körperverletzung,<br />
Nötigung <strong>und</strong> so weiter, Bedrohung, das waren die, die Straftaten, die ich angezeigt<br />
hatte. Der Zeitraum, wo das stattgef<strong>und</strong>en haben soll, 1985 bis 1993, wo die<br />
Ermittlungen jetzt sein sollen, <strong>der</strong> wäre einfach schon zu lang. Also da besteht kein<br />
Zusammenhang mehr zwischen dieser Straftat <strong>und</strong>, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bestrafung dann<br />
möglicherweise <strong>der</strong> ehemaligen Täter. Fand ich schon ziemlich zynisch diese<br />
Einstellungsbegründung. Der Eberhardt Mannschatz, <strong>der</strong> als persönlicher Referent<br />
von Frau Honecker im Volksbildungsministerium gearbeitet hat, für den Sektor<br />
Heimerziehung bis 1978, <strong>der</strong> ist auch nicht belangt worden. Der ist ja <strong>der</strong> Initiator<br />
zusammen mit an<strong>der</strong>en Direktoren von Spezialkin<strong>der</strong>heimen <strong>und</strong> Jugendwerkhöfen<br />
gewesen. Der 1963 schon die Idee hatte, eben diesen Jugendwerkhof einzurichten.<br />
Der ist bis heute nicht belangt worden. Der lebt noch hochbetagt hier in Berlin. War<br />
auch bis vor wenigen Jahren maßgeblich beim, bei <strong>der</strong> Arbeitsgruppe für<br />
Bildungspolitik, halten sie sich fest, bei <strong>der</strong> PDS im B<strong>und</strong>esvorstand tätig.<br />
Ehrenamtlich. Und hat dort maßgeblich die Bildungspolitik dieser, dieser heute nennt<br />
sie sich ja ‚Die Linke‘. Dieser ehemaligen SED eben mitgestaltet. Der ist auch nicht<br />
belangt worden. Bis heute sind mir namentlich zwei Erzieher bekannt, die zu ganz,<br />
ganz gering Geldstrafen verurteilt wurden, weil sie so blöd waren <strong>und</strong> in den<br />
Son<strong>der</strong>akten, die für uns Insassen ange..gelegt wurden, Körperverletzung<br />
dokumentiert haben. Also persönliche Übergriffe, wo sie sich gegenüber diesem<br />
Direktor haben rechtfertigen müssen, warum dort also Verletzungen vorgelegen<br />
haben. Wie gesagt ganz, ganz geringe Geldstrafen. Ansonsten ist nicht ein einziger<br />
bis heute, belangt o<strong>der</strong> bestraft worden. Also von den Erziehern <strong>und</strong> Direktoren <strong>der</strong><br />
sogenannten offenen Jugendwerkhöfe o<strong>der</strong> Spezialkin<strong>der</strong>heime, sowieso gar keiner.<br />
Und von den Durchgangsheimen auch keiner. Und vom geschlossenen<br />
Jugendwerkhof Torgau, waren es zwei in, in wirklich ganz, ganz individuellen Fällen.<br />
Und was richtig schlimm ist für die ehemals Betroffenen, was ich auch persönlich,<br />
also <strong>der</strong> damaligen B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> den dem Abgeordneten im deutschen<br />
B<strong>und</strong>estag sehr, sehr, sehr übel nehme, ist die Generalamnestie für Vergehen <strong>und</strong><br />
Verbrechen, die man in <strong>der</strong> DDR begangen hat bis zum Stichtag 03. Oktober 1990.<br />
Ist halt 1995 per Beschluss im deutschen B<strong>und</strong>estag parteiübergreifend, wirklich<br />
parteiübergreifend, da haben sich nur wenige Abgeordnete von den Grünen,<br />
teilweise von <strong>der</strong> CDU <strong>und</strong> <strong>der</strong> FDP enthalten. Ansonsten ist das eine<br />
parteiübergreifend einstimmige Meinung gewesen, Abstimmungsverhalten. Sämtliche<br />
Verbrechen, die in <strong>der</strong> DDR begangen wurden, egal von wem, zu amnestieren,<br />
straffrei zu stellen bis auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen<br />
aus dem zweiten Weltkrieg <strong>und</strong> Mord <strong>und</strong> ähnlich schwere Straftaten.(…) Also ist<br />
äußerst unbefriedigend für ehemalige Opfer. Also zumindest von solch schweren<br />
Verbrechen, wie sie im geschlossenen Werkhof Torgau stattgef<strong>und</strong>en haben. (…)<br />
…<br />
Ich habe 1996 den Antrag beim Landgericht Berlin gestellt. Erst mal völlig formlos,<br />
auf strafrechtliche Rehabilitierung nach dem SED-Unrechtbehandlungsgesetz. Und<br />
dieser Antrag ist erst mal abgelehnt worden. Und die Begründung war, dass ich ja<br />
kein politisches Strafrechtsurteil habe, son<strong>der</strong>n in meinem Fall eine Einrichtung o<strong>der</strong><br />
mehrere Einrichtungen <strong>der</strong> Jugendhilfe, <strong>der</strong> Volksbildung <strong>der</strong> DDR. Und damit<br />
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