1767-Die Graubündnerschen Grundgesetze von 1767

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handeln, ist in jenen Jahrzehnten [ ... ] gleichbedeutend mit dem Titel des
Aufgeklärtseins.» 69 Dabei unterlagen die Wörter «Patriot» und «Patriotismus»
einem «zunehmenden und ausufernden Gebrauch». 70 Der Zeitgeist
manifestierte sich «im Bodensatz eines der Hoch- wie der Vulgär- und
Gossenaufklärung gemeinsamen Vokabulars [...], das weit zirkulierte und
endlich zum abgegriffenen Gemeinplatz wurde.» 71
Die in der bündnerischen Republik gängige politische Sprache konnte ein
Bündner Politiker nicht vermeiden, er musste sie benutzen. Wie die
S. 93: bündnerischen Oligarchen an demokratischen Verfahren teilnahmen - und
manchmal sogar selbst Verfahren anstrengten, die eigentlich der Ahndung von
Korruption dienten -, so übernahmen sie den patriotisch-republikanischen
Diskurs. Wer seine (oligarchische) Praxis rechtfertigen wollte, musste diesen
Diskurs praktizieren, ein anderer war nicht zulässig. Also gaben die Oligarchen
die «Graubündnerschen Grundgesetze» heraus und erwiesen den (antioligarchischen)
Verfassungsbestimmungen ihre Reverenz.
S. 94: - 95 Anmerkungen
S. 96: Gedruckte Quellen
Landssatzungen Gemeiner Dreyer Pündten in alter Hoher Rhaetia gelegen, zu
unterschiedenlichen Malen abgesetzt und fürohin steiff und fest zu halten
angenommen und gelobet, Chur: Pfeffer, 1711.
Graubündnersche Grundgesetze, aufs Neue übersehen und zum Druke
befördert, Zürich und Chur: Orell, Gessner, Walser, 1767.
Vier von den Hauptgrundgesetzen Gemeiner dreyer Bünden. Im Jahr 1794 von
allen ehrsamen Räthen und Gemeinden beschworen, und von denselben mit
Zusätzen und Erläuterungen versehen [. . .], o. J. [Chur] 1795.
Jecklin, Urkunden
Salis-Marschlins, Meta, Aus dem Kapitel «Eigener Werdegang und
erzieherisches Wollen und Tun des Ulysses v. Salis-Marschlins, in: BM 1925,
S. 33-48.