Download PDF [5,37 MB] - MTU Aero Engines
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Kunden + Partner<br />
Mit der Indienststellung der A400M sind die Arbeiten an<br />
der Software noch lange nicht beendet. Bähr: „Viele Probleme<br />
während der Service-Phase lassen sich mit Hilfe<br />
der Regelung lösen. Wir rechnen in den nächsten Jahren<br />
mit weiteren Software-Versionen.“ Darum kümmern sich<br />
seit Jahresbeginn die Mitarbeiter der neugegründeten<br />
Firma AES (<strong>Aero</strong>space Embedded Solutions). AES ist ein<br />
Gemeinschaftsunternehmen der <strong>MTU</strong> mit Safran, das<br />
zum Ziel hat, die Reglerkompetenz bei beiden Firmen<br />
langfristig abzusichern.<br />
Zivile Standards<br />
Die A400M wird vom leistungsfähigsten Turpoprop der westlichen Welt<br />
in die Luft gebracht: Vier TP400-D6 sorgen für Power.<br />
Die für die Zulassung des Flugzeugs nötige Software der<br />
Triebwerksregelung hatte die <strong>MTU</strong> im Dezember 2012<br />
geliefert. „Bei der ersten flugfähigen Triebwerksregelung<br />
für den Erstflug im Jahr 2009, die eine sichere Flugerprobung<br />
garantierte, fehlten noch einige Funktionalitäten. Nun<br />
erlauben zusätzliche Wartungsfunktionen den Piloten und<br />
Technikern im Betrieb, Fehler einfacher zu diagnostizieren<br />
und zuzuordnen“, erläutert Dr. Frank Grauer, Leiter Regelsystemdefinition<br />
und -validierung des TP400-D6 bei der<br />
<strong>MTU</strong>.<br />
Positive Ergebnisse erzielt auch die von der <strong>MTU</strong> entwickelte<br />
Hardware im A400M-Triebwerk. „Mit dem Mitteldruckverdichter<br />
haben wir eine sehr anspruchsvolle Komponente<br />
übernommen, die in der Entwicklung ein hohes<br />
Risiko aufwies. Unser Team hat die Vorgaben hervorragend<br />
umgesetzt; der Verdichter erfüllt alle Punkte der<br />
Spezifikation“, resümiert Dr. Wolfgang Gärtner, Leiter<br />
Entwicklung Militärische Programme bei der <strong>MTU</strong>. „Alle<br />
Module des TP400-D6 verhalten sich einwandfrei. Das<br />
gilt auch für den Mitteldruckverdichter und die Mitteldruckturbine<br />
der <strong>MTU</strong>“, bestätigt Dr. Michael Göing, der<br />
Technische Direktor von EPI.<br />
Obwohl die ersten Triebwerke gerade einmal die Endmontagelinie<br />
verlassen haben, laufen schon die Vorbereitungen<br />
für die Instandsetzung. Schließlich kehren alle<br />
Aggregate zum jeweiligen nationalen Triebwerkshersteller<br />
zurück. Dort erfolgt die Zerlegung in die jeweiligen Module,<br />
Auf der A400M Atlas von Airbus ruht die<br />
Zukunft des europäischen Militärtransports.<br />
Mit einer Leistung von 8.200 Kilowatt<br />
ist der Antrieb von EPI Europrop<br />
International (EPI) der stärkste Turboprop<br />
der westlichen Welt. Das TP400-D6 ist<br />
das erste militärische Triebwerk, bei dem<br />
der sogenannte „commercial approach“<br />
zur Anwendung kam: Wie in der zivilen<br />
Welt finanziert die Industrie die Entwicklung<br />
und muss die Erträge über die Einsatzphase<br />
amortisieren.<br />
„Dieses Vorgehen soll Klarheit für die<br />
Nationen und die Industrie bringen und<br />
den Ablauf einfacher gestalten. EPI steht<br />
in keinem direkten Vertragsverhältnis mit<br />
den Nationen“, erläutert Gerhard Bähr,<br />
TP400-D6-Programmleiter bei der <strong>MTU</strong>.<br />
Die Kunden unterschreiben jeweils einen<br />
Vertrag über das Flugzeug, der den Antrieb<br />
mit einschließt.<br />
„Außerdem ist das TP400-D6 das erste<br />
militärische Triebwerk, das von Anfang an<br />
für eine zivile Zulassung vorgesehen war“,<br />
führt Dr. Wolfgang Gärtner, Leiter Entwicklung<br />
Militärische Programme bei der<br />
<strong>MTU</strong>, aus. „Da es kein einheitliches Zulassungsverfahren<br />
bei den sieben Nationen<br />
gab, entschieden sich die Partner und die<br />
Beschaffungsbehörde OCCAR für den<br />
einzigen gemeinsamen Standard, und das<br />
war die zivile Behörde EASA“, erläuterte<br />
EPI-Präsident Simon Henley. So ist das<br />
TP400-D6 gleichzeitig auch der erste<br />
große Turboprop-Antrieb, dem die EASA<br />
die Zulassung erteilte.<br />
Viel Erfahrung durch die Entwicklung der Regelungs- und Steuerungssysteme des TP400-D6-Antriebs des A400M-Transporters – die AES Spezialisten.<br />
welche dann die entsprechenden Partnerfirmen bearbeiten.<br />
Die <strong>MTU</strong> wird die Instandsetzung der deutschen<br />
Triebwerke durchführen. In den ersten Jahren findet sie<br />
nach klassisch militärischem Muster statt: „Bei einem<br />
Schaden kommt das Triebwerk zurück zum Hersteller,<br />
wird dort befundet, repariert und entsprechend der<br />
Arbeitszeit und Materialien abgerechnet“, erläutert Bähr.<br />
In einer späteren Phase ist es laut dem Programmleiter<br />
denkbar, auf ein anderes, eher ziviles Konzept umzuschwenken.<br />
„Hier zahlt der Kunde pro Flugstunde einen<br />
gewissen Betrag an die Industrie, die im Gegenzug die<br />
Verfügbarkeit des Triebwerks garantiert. Dies ist jedoch<br />
erst möglich, wenn längerfristige Daten über Betriebsverhalten<br />
oder Ausfallraten vorliegen und wird nicht vor<br />
2020 der Fall sein.“<br />
Einsatzerfahrungen der A400M könnten auch den Exportbemühungen<br />
weiteren Schub verleihen. „Das TP400-D6<br />
ist eines der wichtigsten Militärprogramme, das wir der-<br />
zeit haben. Dem Export kommt große Bedeutung zu“,<br />
meint Bähr. Und er ergänzt: „Der Bedarf ist weltweit da;<br />
Airbus schätzt ein Potenzial von 300 Flugzeugen. Großes<br />
Interesse herrscht im Nahen Osten, Südostasien,<br />
Australien und Südafrika. Den attraktivsten Exportmarkt<br />
stellen sicher die USA dar, dort besteht ein grundsätzlicher<br />
Bedarf für einen Transporter mit den Eigenschaften<br />
der A400M.“ Über mangelnde Arbeit können sich die<br />
Partner jedenfalls nicht beklagen: „Auf jeden Fall haben<br />
wir mehr als 750 Triebwerke vor uns, die uns die nächsten<br />
Jahre beschäftigen werden“, sagte EPI-Präsident<br />
Henley.<br />
Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema:<br />
Gerhard Bähr<br />
+49 89 1489-8542<br />
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www.mtu.de/report<br />
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