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Technik + Wissenschaft<br />

„Wir freuen uns natürlich, dass der GTF so gefragt ist und in den kommenden<br />

Jahren weltweit an Hunderten von neuen Mittelstreckenjets<br />

seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann“, sagt Wulf, „aber um<br />

in die Reichweite der ACARE-Ziele zu kommen, müssen wir mit Hochdruck<br />

weitermachen.“ Und das geschieht im Rahmen von Clean Sky,<br />

dem mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro größten Technologieprogramm<br />

der EU. Neben anderen effizienteren Luftfahrttechnologien,<br />

die alle darauf abzielen, den Luftverkehr umweltfreundlicher<br />

zu machen, werden in Clean Sky sechs Demonstrator-Triebwerke<br />

aufgebaut, sogenannte „Sustainable and Green <strong>Engines</strong>“<br />

(SAGE) – SAGE 4 verantwortet die <strong>MTU</strong>. Bereits im 1. Quartal 2015 soll<br />

das Demonstrator-Triebwerk fertig montiert und bereit für die entscheidenden<br />

Tests sein.<br />

Die ersten Bauteilprototypen sind schon in München angekommen.<br />

Sie werden, wie viele der bis zum ersten Quartal 2014 noch folgenden<br />

modifizierten Triebwerksteile, nun in Bauteiltests auf „Herz und<br />

Nieren geprüft“, so Modulteamleiter Dr. Stefan Busam. Die Frage ist<br />

immer dieselbe: Halten die neuen Bauteile das, was sie in der Theorie<br />

versprechen? Die modifizierten Triebwerksteile müssen dazu mit verschiedenen<br />

Sensoren versehen werden. So messen die Ingenieure in<br />

simulierten Belastungssituationen beispielsweise die Temperatur- und<br />

Druckverteilung oder das Verhalten bei Schwingungsanregung mit<br />

unterschiedlichen Frequenzen. „Mitte nächsten Jahres werden alle Bauteile<br />

getestet sein“, sagt Clean Sky-Mann Busam.<br />

Bestehen die Bauteile die Tests, können sie montiert werden. In<br />

München wird die schnelllaufende Niederdruckturbine zusammen mit<br />

dem vom britisch-schwedischen Partner GKN <strong>Aero</strong>space entwickelten<br />

Neue Werkstoffe: Dämpfungssegment aus Verbundwerkstoff mit Keramikmatrix.<br />

“Viel Zeit ist das nicht mehr, aber wir sind sehr zuversichtlich”, sagt<br />

Wulf. Um den ambitionierten Plan einhalten zu können, legten sich die<br />

Teammitglieder mit dem Ende der Konzeptphase im Oktober 2012 auf<br />

die konkret zu realisierenden Technologien fest. Seitdem läuft die<br />

Detailauslegungsphase des gesamten Demonstrator-Triebwerkes. Hier<br />

seien sie zeitlich klar auf Kurs, berichtet der Clean Sky-Chefingenieur:<br />

Am 12. Juli bestand das SAGE 4-Team das ”Design Review 4“. „Und<br />

zwar ohne Auflagen“, sagt Wulf, „damit haben wir die erste Halbzeit<br />

von SAGE 4 hinter uns.“ Kein Grund, sich auszuruhen, wie der <strong>MTU</strong>-<br />

Ingenieur nicht müde wird zu betonen. Schon Ende dieses Jahres soll<br />

die Auslegung des Demonstrator-Triebwerks abgeschlossen sein. Das<br />

heißt: Alle Bauteile erhalten die Freigabe zur Fertigung. Wulf: „Und<br />

das wird noch relativ sportlich.“<br />

Turbinenaustrittsgehäuse montiert und instrumentiert. Anschließend<br />

kann die Komplettierung des Testtriebwerks und die Installation am<br />

Prüfstand beginnen. „Testbeginn ist im April 2015“, sagt Busam.<br />

Schon jetzt ist klar, dass das SAGE 4-Triebwerk leichter wird als seine<br />

Vorgänger. So ersetzen etwa im Hochdruckverdichter neue Dichtungen<br />

aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) die alten aus<br />

Titan. Wulf: „Diese CFK-Dichtungen bringen nicht nur weniger auf die<br />

Waage, sie sind auch nicht ganz so teuer wie ihre Pendants aus dem<br />

seltenen Metall.“<br />

Weitere Gewichtseinsparungen erzielen neue generativ hergestellte<br />

Bauteile, wie Innenringe mit integralen Honigwaben für den Hoch-<br />

Ein Dichtungsträger wird einem Anstreiftest unterzogen.<br />

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