Untersuchung von Wasserdampfstrukturen in ERA-Interim - Userpage
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1<br />
1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Wasserdampf hat aufgrund se<strong>in</strong>er physikalischen Eigenschaften, sowohl <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />
als auch im globalen Klimasystem, e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle. Er ist <strong>in</strong> Raum und Zeit<br />
stark <strong>in</strong>homogen <strong>in</strong> der Atmosphäre verteilt, wobei er e<strong>in</strong>en Anteil <strong>von</strong> bis zu 4% an der<br />
Luft haben kann. [Kraus, 2004]<br />
Von besonderer Bedeutung ist vor allem die physikalische Eigenschaft, dass bei der Änderung<br />
des Aggregatzustands, des <strong>in</strong> der Atmosphäre vorkommenden Stoffes Wasser,<br />
ständig Energie <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Wärme, die man auch als latente Wärme bezeichnet, benötigt<br />
oder abgegeben wird. So wird beispielsweise bei der Verdunstung, auch als Evaporation<br />
bezeichnet, e<strong>in</strong>e Wärmeenergie <strong>von</strong> 2.500 kJ<br />
kg<br />
benötigt [Kraus, 2004]. Genau diese Energie<br />
wird bei der Kondensation wieder abgegeben, weshalb man diese Wärmeenergie auch als<br />
Verdunstungs- oder Kondensationswärme bezeichnet. Da Wasser <strong>in</strong> allen drei Aggregatzuständen<br />
<strong>in</strong> der Erdatmosphäre auftreten kann, f<strong>in</strong>den ständig Phasenumwandlungen bzw.<br />
Energieumsätze statt, wodurch wiederum der Wasserdampftransport mit e<strong>in</strong>em ständigen<br />
horizontalen und vertikalen Energietransport verbunden ist. Somit ist Wasserdampf e<strong>in</strong><br />
wichtiger Faktor bei der Bildung <strong>von</strong> Wolken und Niederschlag und hat E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
Bildung <strong>von</strong> Zyklonen und auf die globale Zirkulation.<br />
E<strong>in</strong>e weitere wichtige Eigenschaft des Wasserdampfs ist se<strong>in</strong>e Wechselwirkung mit elektromagnetischer<br />
Strahlung <strong>in</strong> allen Wellenlängenbereichen vom Sichtbaren bis zum Mikrowellenbereich.<br />
In Abbildung 1 auf der nächsten Seite ist im oberen Teil die emittierte Strahlung<br />
<strong>von</strong> Schwarzkörpern mit Strahlungstemperaturen <strong>von</strong> 6.000K und 255K dargestellt, was<br />
der solaren E<strong>in</strong>strahlung <strong>in</strong><br />
W<br />
m 2 srµm<br />
W<br />
m 2 µm<br />
(gelbe Kurve) und der terrestrischen Ausstrahlung <strong>in</strong><br />
(rote Kurve) entspricht, wenn ke<strong>in</strong>e Absorption durch atmosphärische Bestandteile<br />
stattf<strong>in</strong>den würde. Im unteren Teil der Abbildung ist zudem das Absorptionsvermögen<br />
des Wasserdampfs <strong>in</strong> Prozent dargestellt, wobei die schwarzen Bereiche die Wasserdampfabsorption<br />
kennzeichnen.<br />
Sowohl <strong>in</strong> Bereichen der solaren E<strong>in</strong>strahlung, z.B. um 0, 8µm, 0, 9µm, 1, 1µm, 1, 4µm,<br />
1, 8µm und zwischen 2, 1µm und 3, 2µm, aber auch im Bereich der thermischen Strahlung<br />
um 6, 3µm und ab 13µm absorbiert Wasserdampf [Wissenschaft Onl<strong>in</strong>e, nd]. Da<br />
nach Kirchhoff Gase, wie der Wasserdampf, die absorbierte Strahlung e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Wellenlänge auch wieder emittieren können, wird e<strong>in</strong> gewisser Teil der Strahlung <strong>in</strong><br />
Richtung Erdoberfläche re-emittiert, was e<strong>in</strong> zusätzliches Aufheizen bewirkt. Der Anteil<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>