Untersuchung von Wasserdampfstrukturen in ERA-Interim - Userpage
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größeren Teil der austretenden langwelligen Strahlung <strong>in</strong> den entsprechenden Bereichen<br />
absorbieren kann. Dies hat zur Folge, dass der Treibhauseffekt verstärkt wird und es somit<br />
zu e<strong>in</strong>er zusätzlichen Erwärmung kommt, weswegen dieser Rückkopplungsprozess auch<br />
als positive Wasserdampfrückkopplung bezeichnet wird. [IPCC TAR WG1 et al., 2001] 2<br />
E<strong>in</strong> weiterer vom Wasserdampf bee<strong>in</strong>flusster Effekt ist die Rückkopplung durch Wolken,<br />
da er, wie schon erwähnt, die Wolkenbildung begünstigt. Wolkenrückkopplungen s<strong>in</strong>d<br />
dabei abhängig <strong>von</strong> der Wolkenhöhe, -dicke und der Wechselwirkung der Wolkenbestandteile<br />
mit der Strahlung. Da Wolken beispielsweise die solare Strahlung reflektieren können,<br />
kann so e<strong>in</strong>e Abkühlung begünstigt werden, was wiederum als negative Rückkopplung<br />
bezeichnet wird. [IPCC TAR WG1 et al., 2001]<br />
Um diese, mit dem Wasserdampf <strong>in</strong> Zusammenhang stehenden, komplexen Vorgänge<br />
besser verstehen zu können, ist e<strong>in</strong>e möglichst genaue Beobachtung <strong>von</strong> Notwendigkeit.<br />
Daher werden Satelliten zur Messung bzw. Bestimmung genutzt, um zeitlich und räumlich<br />
hochauflösende Daten zur globalen Analyse des Wasserdampfs zu erhalten, die <strong>in</strong><br />
Numerische Wettervorhersage- und Klimamodelle e<strong>in</strong>fließen.<br />
Die Beobachtung des Wasserdampfs über Ozeanen durch Satelliten wird schon seit den<br />
1980er Jahren mithilfe <strong>von</strong> Mikrowellenradiometern wie dem SSM/I 3 [Schluessel und<br />
Emery, 1990] durchgeführt. Die Bestimmung des Wasserdampfs über Landflächen im<br />
Mikrowellenbereich ist h<strong>in</strong>gegen nicht geeignet, da die Emissivität der Oberfläche variabel<br />
ist [L<strong>in</strong>dstrot et al., 2012]. Daher nutzt man über Land Sensoren, die im sichtbaren<br />
und nahen Infrarot – Bereich operieren. E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong> solches Instrument ist das<br />
Medium Resolution Imag<strong>in</strong>g Spectrometer, kurz MERIS, mithilfe dessen Messungen der<br />
Säulenwasserdampfgehalt über Land bestimmt wurde. Für die auf diese Weise ermittelten<br />
Werte des Wasserdampfgehalts <strong>in</strong> der Atmosphäre wurde bereits e<strong>in</strong>e ausführliche Validation<br />
gegenüber anderen Messverfahren durchgeführt, wobei über Landflächen GUAN<br />
Radiosondendaten, AERONET Sonnenphotometer – Messungen, ARM Mikrowellenradiometer<br />
– Messungen und bodengestützte GPS Wasserdampfbeobachtungsdaten zu nennen<br />
s<strong>in</strong>d [L<strong>in</strong>dstrot et al., 2012]. E<strong>in</strong>e globale Analyse und e<strong>in</strong> Vergleich mit Modelldaten, wie<br />
z.B. denen <strong>von</strong> <strong>ERA</strong>-<strong>Interim</strong> wurde jedoch noch nicht realisiert.<br />
Zudem werden je nach Anwenderschwerpunkt sowohl die MERIS – als auch die <strong>ERA</strong>-<br />
<strong>Interim</strong> – Wasserdampfdaten als Referenz genutzt, weswegen <strong>in</strong> dieser Arbeit e<strong>in</strong> qualitati-<br />
2 Intergovernmental Panel on Climate Change Third Assessment Report<br />
3 Special Sensor Microwave/Imager; erstmals an Board des DMSP (Defense Meteorological Satellite Program)<br />
F–8 Satelliten, der im 1987 <strong>in</strong> die Erdumlaufbahn gebracht wurde [Schluessel und Emery, 1990]<br />
April 2013<br />
Nicole Docter, FU-Berl<strong>in</strong>