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2.4. Einsatzgrenzen von Luft-Wasser-Wärmepumpen<br />
Luft-Wasser-Wärmepumpen werden für sehr breite Einsatzbereiche hergestellt.<br />
Dies bedeutet hohe Anforderungen an die Materialien und die Konstruktion. Druck<br />
und Temperatur stehen bei einer Wärmepumpe in einem sehr engen Verhältnis.<br />
Je höher die Temperaturen, desto höher ist der Druck. Die Druckverhältnisse sind<br />
andererseits von den verwendeten Kältemitteln abhängig. Nicht jedes Kältemittel<br />
ist für jeden Einsatzbereich geeignet. Verdampfer, Kompressoren und andere<br />
Komponenten sind in der Druckfestigkeit begrenzt. Wärmepumpenhersteller<br />
suchen nach dem Optimum zwischen Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und<br />
Dauerhaftigkeit.<br />
Nach Wärmepumpen Testzentrum WPZ Buchs sind die Einsatzgrenzen bei<br />
handelsüblichen Luft-Wasser-Wärmepumpen für die Wärmequellen im Bereich<br />
von -15 °C bis +30 °C., für die Wärmesenke im Bereich von +20 °C bis +60 °C<br />
Hersteller sprechen vom Temperaturbereich der Wärmequelle von -20 °C bis<br />
+40°C und der Wärmesenke bis +65 °C. Beispiel: Heliotherm HP10L, -15 °C bis<br />
+40 °C, Stiebel Eltron WPL15, -20 °C bis +40°C, Wärmesenke +65 °C<br />
Eine genauere Betrachtung zeigt, dass heutige ungeregelte Wärmepumpen kaum<br />
über einen so weiten Bereich optimal arbeiten können. Bei hohen Temperaturen<br />
ist der resultierende hohe Druck ein Problem. Handelsübliche Wärmepumpen<br />
schützen sich mit verschiedenen Massnahmen. Die Wärmepumpe von Heliotherm<br />
zum Beispiel ermöglicht Quelltemperaturen bis 40°C, indem sie die Verdampfertemperatur<br />
bewusst tief hält (viele andere Wärmepumpen benützen die gleiche<br />
Technik). Über ca. 15-20 °C wird der Luftstrom zum Verdampfer verringert. So<br />
stellt sich eine tiefere Verdampfertemperatur ein. Dies schützt das System vor<br />
Überdruck Problemen. Hohe Vorlauftemperaturen über 20°C führen aus diesem<br />
Grund nicht mehr zu verbesserten Arbeitszahlen der Wärmepumpe. Die Funktion<br />
bis 40°C ist garantiert, was trotzdem von Vorteil ist.<br />
Die Graphik unten zeigt ein typisches Einsatzfeld einer Luft-Wasser-Wärmepumpe<br />
mit und ohne regelbarem Verdampferluftstrom.<br />
Abbildung 6: Einsatzbereich Luft-Wasser-WP [Armec Sagl]<br />
2.5. Leistungskurve versus Heizungsbedarf<br />
Ein grundlegendes Problem von Luft-Wasser-Wärmepumpen für den<br />
Heizungsbedarf sind die gegenläufigen Kennlinien von Erzeugungsleistung und<br />
Wärmebedarf. Gerade bei sehr tiefen Aussentemperaturen mit dem grössten<br />
Wärmebedarf bringt die Standard-Wärmepumpe die geringste Wärmeleistung. In<br />
der Praxis wird aus diesem Grund die Luft-Wasser-Wärmepumpe tendenziell<br />
leistungsstark dimensioniert. Bei Auslegetemperatur soll die gewünschte Leistung<br />
bei der vorgegebenen Betriebszeit erbracht werden. Dabei wird meist noch ein<br />
Leistungszuschlag eingerechnet, damit sicher immer genügend Heizwärme zur<br />
Verfügung steht.<br />
Zertifikatsarbeit CAS EF13, Institut Energie am Bau 10/30