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Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation

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dass sie auch im Kortex stattfindet. Die nahe liegende Lösung könnte<br />

darin bestehen, das Alter von Zellen zu bestimmen – was jedoch erst<br />

möglich wurde, als Jonas Frisen und Mitarbeitende am Medical Nobel<br />

Institute in Stockholm das scheinbar nicht damit verwandte Gebiet der<br />

Archäologie heranzogen.<br />

Die Karbon 14 oder C-14-Methode gibt das Alter von Antiquitäten genau<br />

an; da aber der Zerfall von Kohlenstoff im Verlauf von Jahrtausenden<br />

erfolgt, ist es für die Bestimmung des Alters von neueren Gegenständen<br />

weniger brauchbar. Allerdings kam es im Zusammenhang mit dem Test<br />

nuklearer Waffen in den 1950er Jahren zu einem Ausstoss von 14C in die<br />

Erdatmosphäre, das in messbaren Schritten abnahm, als es allmählich<br />

in die Zellen von Pflanzen und Tieren, darunter auch von Menschen<br />

gelangte. In ihrer Studie, die sie in Cell veröffentlichten, stellten die Forschenden<br />

fest, dass die 14C-Werte im kortikalen Gewebe, das aus der<br />

Autopsie von vor 1950 geborenen Personen stammte, mit jenen in der<br />

Atmosphäre vor dem nuklearen Test identisch waren – dies besagt, dass<br />

die Zellen und die Person gleich alt waren. Bei neu geborenen Blutzellen<br />

hingegen entsprachen die 14C-Konzentrationen jenen in der Atmosphäre<br />

von heute. Dieser Befund ist ein zuverlässiger Beweis dafür, dass im Kortex<br />

keine Neurogenese stattfindet; es gab dort nämlich keine Neuronen,<br />

die jünger waren als die Person. Damit verfügen wir auch über eine elegante<br />

Methode, um das Alter einer Zelle zu überprüfen 2 .<br />

Stammzellen und Neurogenese<br />

Abfall-DNA kennzeichnet individuelle Gehirne<br />

Wenn man sich die Fähigkeit von Stammzellen nutzbar machen will, stellt<br />

sich die entscheidende Frage, ob sie sich wirklich in jeden Zelltyp entwickeln<br />

können. In der Juni-Ausgabe von Nature, wiesen Fred Gage und<br />

Mitarbeitende vom Salk Institute in Kalifornien nach, dass als Retrotransposone<br />

bezeichnete Elemente, die etwa 15% des menschlichen Genoms<br />

ausmachen und lange für genetischen Abfall gehalten wurden, nicht nur<br />

das Schicksal neuraler Stammzellen verändern, sondern möglicherweise<br />

auch zur Einmaligkeit eines jeden Gehirns beitragen.<br />

Die Forschenden führten eine Linie menschlicher Retrotransposone in kultivierte<br />

neurale Stammzellen von Ratten ein. Die DNA-Stückchen lagerten<br />

sich in verschiedene von Neuronen exprimierte Gene ein und veränderten<br />

die Art, wie die Gene dieser Zellen exprimiert wurden; dabei richteten sie<br />

die Entwicklung der Zellen oft neu aus – sie sorgten dafür, dass aus der<br />

Zelle ein Neuron entstand und keine „Helfer-Zelle“, z. B. ein Astrozyt oder 99

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