Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation
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Anfangs der 1990er Jahre leistete Robert Machemer an der Duke University<br />
Pionierarbeit, indem er das chirurgische <strong>Verfahren</strong> der so genannten<br />
Makulatranslokation einführte, um durch AMD verursachte Schädigungen<br />
zu beheben; Cynthia Toth und Sharon Freedman, ebenfalls Forschende<br />
der Duke University, verwendeten ein Jahrzehnt darauf, diese<br />
Technik so zu vervollkommnen, dass sie nun bei Kranken, die über praktisch<br />
kein Restsehvermögen verfügen und bei denen andere Behandlungen<br />
unwirksam geblieben sind, angewendet wird. Ein von beiden geleitetes<br />
Team stellte im Jahr 2005 fest, dass dieses <strong>Verfahren</strong> bei einigen<br />
Kranken ein erhebliches Sehvermögen wiederherstellen kann 10, 11 .<br />
Die Technik ist heute unter der Bezeichnung Makulatranslokation mit<br />
360 o peripherer Retinotomie oder MT-360 bekannt und erfolgt in zwei<br />
Schritten, wobei zuerst durch einen chirurgischen Eingriff die Funktion<br />
wiederhergestellt wird; dazu dreht man die Retina und bewegt die degenerierte<br />
Makula an einen von Narbengewebe und abnormalen Blutgefässen<br />
freien Platz im Auge. Da die Kranken nach dieser Operation zu<br />
schielen scheinen, korrigiert man dieses Schielen später in einem zweiten<br />
Schritt mittels einer Rotation des Auges. Toth und Freedman berichteten in<br />
der Zeitschrift Ophthalmology, Kranke mit einem stark eingeschränkten<br />
Sehvermögen hätten ihre Lebensqualität vor der Operation als sehr<br />
schlecht eingestuft. Als diese Kranken ein Jahr nach der Operation wieder<br />
befragt wurden, waren sowohl die Sehkraft als auch die Lebensqualität<br />
wesentlich verbessert.<br />
In Science berichteten drei voneinander unabhängige Forschungsgruppen,<br />
sie hätten ein Gen identifiziert, das für die Makuladegeneration verantwortlich<br />
sei. Das Gen kodiert für ein Protein des Immunsystems, den so<br />
genannten Komplement Faktor H. Dass das Immunsystem irgendwie an<br />
der Entstehung der AMD beteiligt ist, war schon lange vermutet worden.<br />
Jetzt hat die Wissenschaft einen molekularen Angriffspunkt, an dem neue<br />
Medikamente zur Behandlung dieser Krankheit ansetzen können.<br />
94<br />
Teams des Vanderbilt University Medical Centers, des Duke University<br />
Medical Centers, des University of Texas Southwestern Medical Centers,<br />
und der Boston University School of Medicin identifizierten das Gen für<br />
den Komplement Faktor H 12, 13 . Mittlerweile fand eine von Josephine Hoh<br />
geleitete Gruppe an der Yale University School of Medicine heraus,<br />
dass eine Variante des Komplement Faktor H-Gens das Faktor H-Protein,<br />
das die Reaktion des Körpers auf abnormale Zellen steuern soll, nicht