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Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation

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Das noch junge Gebiet der Neuroimmunologie wuchs auch im Jahr 2005<br />

rasch an; es wurden mehr Forschungsarbeiten publiziert und eine grössere<br />

Vielfalt von Krankheiten stand im Rampenlicht. Neuere Studien<br />

gaben weiter Aufschluss über die Wechselwirkungen zwischen dem<br />

Nervensystem und verschiedenen Komponenten des Immunsystems. Im<br />

Hinblick auf die Behandlung der Multiplen Sklerose, einer Autoimmunkrankheit<br />

wurden mehrere neue, viel versprechende Ansätze vorgeschlagen<br />

und zahlreiche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Immuntherapie<br />

auch zur Behandlung von nicht autoimmun verursachten<br />

neurologischen Erkrankungen, etwa der Alzheimerschen und der Parkinsonschen<br />

Krankheit eingesetzt werden könnte. Die Neuroimmunologie<br />

fand auch neue Hinweise, dass bestimmte Viren an der Entstehung gewisser<br />

neurologischer Erkrankungen beteiligt sein könnten.<br />

Neue Ansätze zur Behandlung der MS<br />

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, fortschreitende neurologische<br />

Erkrankung, die darauf beruht, dass das Immunsystem eines Menschen<br />

Teile des Zentralnervensystems (ZNS) angreift und eine allmähliche Zerstörung<br />

des Myelins bewirkt, jener fetthaltigen Substanz, die Nervenzellen<br />

isoliert. Die Behandlung der MS wird durch Nebenwirkungen von<br />

Therapien erschwert, die sich gegen alle Immunzellen richten und Infektionen<br />

verursachen. Nun hat ein Forschungsteam unter der Leitung von<br />

Peter Calabresi vom Johns Hopkins Hospital in Baltimore in Proceedings of<br />

the National Academy of Sciences nachgewiesen, dass es einen spezifischen<br />

Kaliumkanal, den so genannten Kv1.3 gibt, der in den T-Zellen des<br />

Immunsystems stark vertreten ist; diese Zellen greifen das schützende<br />

Myelin an, das die Neuronen umgibt 1 . Das gezielte Vorgehen gegen dieses<br />

Molekül könnte zur Entwicklung neuer MS-Medikamente führen, die wesentlich<br />

weniger Nebenwirkungen aufweisen als die heute gebräuchlichen.<br />

64<br />

Calabresi und Mitarbeitende hatten bereits früher nachgewiesen, dass<br />

die Kv1.3-Expression mancher T-Zellen, die im Blut von MS-Kranken<br />

gefunden wurden, erhöht ist. Im Rahmen ihrer Studie im Jahr 2005 analysierten<br />

sie Hirngewebe von verstorbenen MS-Kranken. Sie stellten fest,<br />

dass diese Zellen ins Gehirn von MS-Kranken gelangen und möglicherweise<br />

zur Entstehung der Krankheit beitragen. Diese Ergebnisse weisen<br />

darauf hin, dass Kv1.3 hemmende Medikamente eine spezifischere Therapie<br />

ermöglichen könnten als Medikamente, die das Immunsystem allgemein<br />

hemmen.

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