Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation
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sogar im lebenden Gehirn sichtbar zu machen, im Jahr 2005 beachtlich<br />
erweitert. Ausserdem wurden sowohl strukturelle als auch funktionelle<br />
Untersuchungen des gesamten Gehirns so weiterentwickelt, dass die<br />
Neurowissenschaft in der Lage ist, Informationsbahnen im Gehirn zu<br />
erkennen. Mittels Bildgebung können wir die bemerkenswerte Plastizität<br />
des menschlichen Kortex 4 , die Schaltkreise für die Verarbeitung von<br />
Gesichtern und Sprache 5 , und sogar Belege für Informationen aufzeichnen,<br />
die ohne unsere bewusste Wahrnehmung kodiert werden 6 .<br />
Einleitung<br />
Die Anatomie unseres Gehirns scheint auf eine bisher wohl unvorstellbare<br />
Weise durch unsere Gene determiniert zu sein und Unterschiede in der<br />
genetischen Sequenz kodieren für ganz bestimmte individuelle Unterschiede<br />
der Hirnstruktur und -funktion 7 . Liest man die einzelnen Kapitel<br />
dieses Berichts, in denen verschiedene Erkenntnisse der neurologischen<br />
bildgebenden <strong>Verfahren</strong> beschrieben werden, so fällt auf, dass der Aufbau<br />
des Gehirns nicht unseren Erwartungen entspricht. In der Tat, je besser wir<br />
beispielsweise den Schaltkreis für Emotion oder Bewusstsein aufzeichnen<br />
können, desto geheimnisvoller (und komplizierter) kommen uns diese<br />
mentalen Prozesse vor.<br />
Vielleicht ist es nirgends zu mehr Überraschungen gekommen, wie auf<br />
dem Gebiet der Stammzellen. Während man wohl angenommen hatte,<br />
Neuronen gehörten zu den kompliziertesten adulten Zellen, die aus<br />
Stammzellen gewonnen werden können, hat sich gezeigt, dass Neuronen<br />
zu jenen Zellen gehören, die sich am leichtesten herstellen lassen. Wie<br />
der vorliegende Bericht darstellt, identifizierte die Neurowissenschaft<br />
im Jahr 2005 die Entwicklungsschritte, die notwendig sind, um aus einer<br />
noch kaum entwickelten Vorläuferzelle ein Neuron herzustellen; dies ist<br />
ein grosser Fortschritt. Die Tragweite dieser Forschung im Hinblick auf<br />
degenerative Krankheiten des Nervensystems ist offenkundig; die Stammzellbiologie<br />
hat einen völlig neuen Bereich der regenerativen Medizin hervorgebracht.<br />
Zwar weniger geschätzt, aber nicht weniger bedeutend ist,<br />
dass die Stammzelltechnologie jenen Forschenden ein leistungsfähiges<br />
<strong>Verfahren</strong> zur Verfügung stellt, die sich dafür interessieren, wie genetische<br />
Variationen oder Umweltfaktoren das Schicksal eines sich entwickelten<br />
Neurons beeinflussen 8 . Erstmals können wir auf der zellulären Ebene<br />
sowohl den Einfluss der Evolution als auch der Umwelt untersuchen.<br />
In all diesen Bereichen – Genetik, Bildgebung, Stammzellbiologie – besteht<br />
die Herausforderung darin, die technischen Fortschritte so umzusetzen, 7