28.12.2013 Aufrufe

Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation

Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation

Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eiden Seiten des Gehirns. Die hochfrequente elektrische Stimulation dieser<br />

Bereiche verringerte die Aktivität im PSC. Während der Stimulation<br />

meldeten alle Kranken spontan positive Einflüsse auf ihre Stimmung, etwa<br />

eine „plötzliche Gelassenheit“, das „Verschwinden der Leere“ und ein<br />

grösseres Interesse. Bei vier der sechs Kranken führte eine während<br />

6 Monaten fortgesetzte Stimulation zu einer langfristigen Verbesserung<br />

der Stimmungslage, die auch anhielt, als man die Stimulation beendete 8 .<br />

Suchtkrankheiten<br />

Ebenso wie bei Schizophrenie und Depression könnten auch an der<br />

Entstehung von Suchtkrankheiten Gene beteiligt sein. Ein Gen, auf das<br />

sich die Forschung zurzeit konzentriert, bildet den mu-Opioid-Rezeptor<br />

(MOR), der auf natürliche chemische Substanzen im Körper anspricht,<br />

die den Opiaten, etwa Morphium und Heroin ähnlich sind. Opiate<br />

binden an diesen Rezeptor und entfalten auf diese Weise ihre beruhigenden<br />

Wirkungen.<br />

Ein Allel des MOR – es hat die Bezeichnung 118G – ist unter anderem deshalb<br />

interessant, weil durch dieses Allel gebildete Rezeptoren die natürliche<br />

chemische Substanz Beta-Endorphin dreimal stärker binden als<br />

Rezeptoren, die durch das normale Allel gebildet wurden. Gavin Bart und<br />

seine Mitarbeitenden stellten in einer Stichprobe der schwedischen Bevölkerung<br />

einen Zusammenhang zwischen dem 118G-Allel und Alkoholabhängigkeit<br />

fest. Die Forschenden hielten in Neuropsychopharmacology<br />

fest, man wisse zwar nicht, weshalb 118G zum Risiko einer Alkoholabhängigkeit<br />

beitrage, doch könnte es mit der veränderten Empfindlichkeit auf<br />

Stress zusammenhängen 9 .<br />

Der MOR-Blocker Naltrexon weist ebenfalls darauf hin, dass MOR bei<br />

Alkoholismus eine Rolle spielt. Naltrexon vermag Alkoholismus wirksam<br />

zu bekämpfen, doch gelingt es vielen Alkoholabhängigen nicht, das<br />

Behandlungsregime, das die tägliche orale Einnahme von Naltrexon erfordert,<br />

zu befolgen. Um das Einhalten zu verbessern, entwickelte man eine<br />

Arzneiform, die Naltrexon nach einer einmaligen intramuskulären Injektion<br />

einen Monat lang freisetzt.<br />

Psychiatrische Erkrankungen, Verhaltensstörungen und Suchtkrankheiten<br />

James Garbutt und Mitarbeitende testeten diese Arzneiform in einer grossen<br />

klinischen Studie an alkoholabhängigen Kranken; sie verwendeten<br />

während 6 Monaten zwei Dosierungen und kombinierten sie mit einer<br />

niederschwelligen psychosozialen Intervention. Die im Journal of the 85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!