Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation
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und in unterschiedlichen Kombinationen aktiv.“ Solche Aktivitäten beruhen<br />
ausnahmslos, so Brodmann weiter, „auf der Tätigkeit einer grossen Zahl<br />
von Unterorganen, die mehr oder weniger weit über die Oberfläche des<br />
Kortex verteilt sind“ 12 .<br />
Im Blick auf diese vorausschauende Warnung scheint klar zu sein, vor welcher<br />
Aufgabe Forschende auf dem Gebiet der bildgebenden <strong>Verfahren</strong><br />
des Gehirns stehen. Als erstes gilt es, das Netzwerk von Hirnregionen und<br />
deren Beziehung zur Ausübung einer klar definierten Aufgabe zu bestimmen.<br />
Dieses Vorgehen ist in der funktionellen Bildgebung üblich. Ergänzend<br />
dazu gibt es zahlreiche neuropsychologische Untersuchungen, die<br />
sich mit Hirnläsionen und Verhalten befassen sowie neurophysiologische<br />
und neuroanatomische Untersuchungen an Versuchstieren, Arbeitsrichtungen,<br />
die mehr und mehr in Verbindung mit neurologischen bildgebenden<br />
<strong>Verfahren</strong> erfolgen. Zweitens, und diese Herausforderung ist eindeutig<br />
grösser, müssen Forschende ermitteln, welche grundlegenden<br />
Prozesse innerhalb eines solchen Netzwerks stattfinden und diese mit der<br />
interessierenden Aufgabe in Verbindung bringen. Dank dem auf allen<br />
Ebenen immer intensiver geführten wissenschaftlichen Dialog, sind<br />
bereits sehr ermutigende Fortschritte zu verzeichnen.<br />
Im Hinblick auf unser künftiges Verständnis der Funktion des menschlichen<br />
Gehirns werden wahrscheinlich etliche Fragen an Bedeutung gewinnen<br />
und in der Forschungsgemeinschaft der neurologischen Bildgebung<br />
vermehrt Beachtung finden. Dazu gehören individuelle Unterschiede,<br />
Entwicklung (Hirnreifung) und die Aktivitäten des „ruhenden Gehirns“.<br />
14<br />
Individuelle Unterschiede<br />
Aus dem Blickwinkel der kognitiven Neurowissenschaft und der funktionellen<br />
bildgebenden <strong>Verfahren</strong> des Gehirns hatte man anfänglich befürchtet,<br />
individuelle Unterschiede seien derart gross, dass es im Hinblick auf<br />
eine Qualitätssteigerung nichts bringe, die mittels Bildgebung gewonnenen<br />
Daten von verschiedenen Personen zu mitteln. Diese Bedenken wurden<br />
bereits durch die allerersten Untersuchungen zerstreut. Die Ergebnisse<br />
waren überwältigend 13 . Das Vorgehen, Daten mehrerer Personen zu<br />
mitteln, hat sich seither im Bereich der kognitiven Neurowissenschaft<br />
durchgesetzt, und zwar mit grossem Erfolg. Aber alle, die solche Daten<br />
(insbesondere qualitativ hoch stehende fMRI-Daten) eingehend untersucht<br />
haben, erkennen nun, dass individuelle Unterschiede erstaunliche Aussichten<br />
für ein noch tieferes Verständnis des menschlichen Verhaltens eröffnen.