Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation
Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation
Neurologische Bildgebende Verfahren - Dana Foundation
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Suche nach hirnorganischen Grundlagen der Dyslexie<br />
Kinder mit Dyslexie sind im Allgemeinen normal intelligent, haben aber<br />
Mühe, lesen zu lernen. Welche spezifischen Anomalien des Gehirns dafür<br />
verantwortlich sind, ist weiterhin umstritten. Zwei im Jahr 2005 veröffentlichte<br />
Studien könnten hier weiterhelfen.<br />
Kinder mit Dyslexie sind oft auch nicht in der Lage, Gegenstände, die<br />
sie etwa auf Bildern sehen, richtig zu benennen. Forschende unter der<br />
Leitung von Eamon J. McCrory vom Institute of Psychiatry in London<br />
fragten sich, ob den beiden Störungen dieselbe neurologische Anomalie<br />
zugrunde liegen könnte, und zeichneten die Muster der Hirnaktivierung<br />
bei Kindern mit Dyslexie mittels Positronen-Emissions-Tomographie-<br />
Scans auf.<br />
In der Februar-Ausgabe von Brain berichteten sie, dass Kinder mit Dyslexie<br />
beim Versuch, Wörter zu lesen oder Bilder zu benennen eine verminderte<br />
Aktivierung im linken inferioren occipitotemporalen Kortex aufwiesen<br />
– ein Hinweis darauf, dass das eigentliche Problem in einer<br />
mangelhaften Verarbeitung von Tönen bestehen könnte 7 . Falls sich diese<br />
Befunde bestätigen, haben sie praktische Implikationen: Man könnte Kindern,<br />
die im Vorschulalter Mühe haben, Bilder zu benennen Förderunterricht<br />
durch eine Fachperson für Logopädie zukommen lassen und so ihre<br />
spätere Lesefähigkeit verbessern.<br />
Eine andere Studie, über die 2005 berichtet wurde, gab der Theorie,<br />
wonach Dyslexie mit dem Problem zusammenhänge, Wörter zu erkennen<br />
eine überraschend neue Wende. Forschende unter der Leitung von Anne<br />
J. Sperling am Georgetown University Medical Center berichteten in der<br />
Juli-Ausgabe von Nature Neuroscience, das tatsächliche Problem könnte<br />
in der Unfähigkeit bestehen, zwischen visuellen Signalen und Hintergrundsignalen,<br />
so genanntem „Rauschen“, zu unterscheiden 8 .<br />
30<br />
Die Kinder wurden aufgefordert, sich auf einem Computerbildschirm eine<br />
Reihe von Mustern – sowohl flimmernde als auch statische – anzusehen<br />
und zu sagen, ob die Muster auf der linken oder der rechten Seite erschienen.<br />
Wenn nur die Muster auf dem Bildschirm erschienen, konnten Kinder<br />
mit Dyslexie sie ebenso oft erkennen wie andere Kinder. Aber wenn<br />
die Forschenden die Muster teilweise dadurch verschleierten, dass sie<br />
optisches „Rauschen“, ähnlich dem „Schnee“ auf dem Fernseher hinzufügten,<br />
erkannten die Kinder mit Dyslexie die Muster weniger gut als ihre