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Ausgabe 05/2013 - BDF

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FORSTPOLITIK<br />

300 Jahre Nachhaltigkeit „made in Germany“<br />

Am 25. März <strong>2013</strong> lud Bundesminister<br />

Ronald Pofalla MdB, Chef des<br />

Bundeskanzleramtes, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Rat für nachhaltige Entwicklung<br />

eine illustre Runde aus Politik,<br />

Wirtschaft und Verbänden zum Thema<br />

Nachhaltigkeit ein – und der <strong>BDF</strong> war<br />

mit drei anderen Forstleuten dabei.<br />

Pofalla stellte die Entstehungsgeschichte<br />

des Begriffes Nachhaltigkeit<br />

vor: Wirtschaftliche Interessen bildeten<br />

auch zu Carlowitz’ Zeiten den Anlass,<br />

sich mit diesem Thema zu beschäftigen.<br />

Ein Hochofen benötigte<br />

das Holz von 20 Hektar Wald pro<br />

Jahr, infolgedessen sei die Holznot<br />

damals mit der Euro-Schuldenkrise<br />

von heute vergleichbar.<br />

die Einführung einer „Ampel der Fairness“.<br />

Diese sollte die Nachhaltigkeit<br />

der Produktion kennzeichnen: Grün<br />

stünde für ein nachhaltiges Produkt,<br />

gelb wäre ein Produkt, das seinen Ressourcenverbrauch<br />

kompensiert, und mit<br />

falsche Weg sei. Man müsse um seine<br />

Positionen werben und Kompromisse<br />

eingehen. Es brauche eine verantwortliche<br />

Zivilgesellschaft, Gewerkschaften,<br />

Verbände, die in den Diskurs mit der<br />

Bundesregierung träten.<br />

Gutes Wachstum<br />

Die Bundesregierung bemühe<br />

sich um nachhaltiges Handeln. Dies<br />

schaffe die Grundlage für Fortschritt<br />

und Freiheit. Naturschutz und Wirtschaft<br />

seien keine Gegensätze, man<br />

müsse das Bruttosozialprodukt allerdings<br />

neu definieren, es sollte das<br />

„gute Wachstum“ darstellen.<br />

Eine Jugendkonferenz mit dem Titel<br />

„Contemporary Carlowitz“ (Zeitgenosse<br />

Carlowitz) hatte im Februar <strong>2013</strong> „junge<br />

Impulse für die deutsche Nachhaltigkeitspolitik“<br />

erarbeitet; diese wurden bei<br />

der Veranstaltung vorgestellt. Beispielsweise<br />

plädierten die Jugendlichen für<br />

Alle Akteure und Teilnehmer der Veranstaltung 300 Jahre Nachhaltigkeit „made in Germany“<br />

rot würde ein Produkt markiert, das der<br />

Nachwelt einen schädlichen Fußabdruck<br />

hinterlässt. Des Weiteren forderten<br />

sie eine Nachhaltigkeitsstrategie für<br />

jede Schule, ein Pfandsystem für Handys,<br />

aber auch, dass staatliche Gelder<br />

nur in ethisch korrekten Fonds, Banken<br />

etc. angelegt werden sollten.<br />

In der nachfolgenden Podiumsdiskussion<br />

beantwortete Marlehn Thieme,<br />

Vorsitzende des Rates für nachhaltige<br />

Entwicklung, die Frage, wie Verbindlichkeit<br />

in der Politik heute umgesetzt<br />

werden könne, dass Absolutismus der<br />

Regenwürmer<br />

Olaf Tschimpke, Bundesvorsitzender<br />

des NABU, sieht in den Ökosystemdienstleistungen<br />

die Grundlage, alles<br />

andere Wirtschaften setze darauf<br />

auf. Er kritisierte, dass dies im Bruttosozialprodukt<br />

jedoch nicht erfasst würde.<br />

Das anschauliche Beispiel dafür lieferte<br />

er gleich mit: In Deutschland gebe es 23<br />

Regenwurmarten, diese seien mindestens<br />

so nützlich wie die Deutsche Bank.<br />

Ein schönes Schlusswort, dem<br />

nichts hinzuzufügen ist. v. K.<br />

GESUCHT WIRD …<br />

… das Waldgebiet des Jahres 2014<br />

Es hat sich gezeigt, dass das<br />

Waldgebiet des Jahres regional<br />

und überregional in bester Weise<br />

für die forstliche Öffentlichkeitsarbeit<br />

genutzt werden kann. Die<br />

Forstleute selbst werden wertgeschätzt.<br />

Die Motivation beflügelt sie<br />

weiter in ihrer Arbeit.<br />

Nach dem Meulenwald (2012)<br />

und dem Solling (<strong>2013</strong>) soll auch<br />

für 2014 ein Waldgebiet des Jahres<br />

ausgezeichnet werden. Hierfür läuft<br />

im Moment die Ausschreibung.<br />

Noch bis 31. Mai <strong>2013</strong> können<br />

interessierte Waldbesitzer, Verwaltungen<br />

oder einfach aktive Bürger<br />

mit breiter Unterstützung die Bewerbungen<br />

einreichen. Eine Auswahl<br />

an engeren Kandidaten wird<br />

dann der breiten Öffentlichkeit zur<br />

Abstimmung übergeben. Die Mehrheit<br />

entscheidet dann über das<br />

Waldgebiet des Jahres <strong>2013</strong>.<br />

Hinweis: Die Ausschreibungsunterlagen<br />

für das Waldgebiet des<br />

Jahres finden Sie im Internet unter<br />

www.bund-deutscher-forstleute.de<br />

und www.waldgebiet-des-jahres.de.<br />

Lebensraum bewahren<br />

und entwickeln<br />

<strong>BDF</strong>aktuell 5•<strong>2013</strong> 11

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