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Ausgabe 05/2013 - BDF

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AUS DEN LÄNDERN<br />

Mechanisierte Holzernte mit<br />

Augenmaß<br />

Frau Noichl nannte noch einige<br />

weitere Themen, die der bayerischen<br />

SPD im Forstbereich am Herzen liegen:<br />

Bei der Zertifizierung ist die Herkunft<br />

des Holzes mindestens so<br />

wichtig wie die Wahl des Siegels.<br />

Begründung: Vermeidung unnötiger<br />

Transportwege; selbst innerhalb<br />

eines Zertifizierungssiegels teilweise<br />

sehr unterschiedliche Anforderungen<br />

je nach Region der Holzerzeugung.<br />

Beim Thema Energieholz muss<br />

die Nährstoffnachhaltigkeit auf den<br />

einzelnen Waldstandorten wesentlich<br />

stärker beachtet werden, die<br />

Energieholzgewinnung darf nicht<br />

zur „modernen Streunutzung“ werden.<br />

Gerade aufgrund des stark gestiegenen<br />

Mechanisierungsgrades bei<br />

der Holzernte müsse der Bodenpfleglichkeit<br />

wesentlich mehr Augenmerk<br />

geschenkt werden. Es<br />

wäre zu begrüßen, wenn der<br />

Staatswald hier wieder zu seiner<br />

ehemaligen Vorbildrolle zurückkehren<br />

würde.<br />

Annette Karl wies noch darauf<br />

hin, dass das Thema „Wald und<br />

Lärmschutz“ deutlich mehr Gewicht<br />

erhalten müsse. Lärm mache krank,<br />

und angesichts immer noch weiter<br />

wachsender Verkehrsinfrastruktur<br />

sollte der Wald als kostengünstiger<br />

und landschaftlich schönster Lärmschutz<br />

wieder mehr ins Blickfeld rücken.<br />

Dabei gehe es sowohl um den<br />

Erhalt bestehender als auch um die<br />

Anlage neuer Lärmschutz-Wälder.<br />

Auch sei die Verbindlichkeit der<br />

Waldfunktionsplanung in Raumordnungsverfahren<br />

künftig wieder zu fordern.<br />

Zu vielen der genannten Themen<br />

hätte die SPD zahlreiche<br />

Anträge eingebracht. Sie wurden<br />

aber von den Regierungsfraktionen<br />

– auch wenn es fachlich keine Differenzen<br />

gab – aus strategischen<br />

Gründen abgelehnt.<br />

Mehr Allianzen aufbauen<br />

Horst Arnold warf schließlich noch<br />

die Frage auf „Wo sind die Allianzen der<br />

Forstlichen Berufsverbände, ja des gesamten<br />

Forstbereichs?“ Unserer Ansicht<br />

nach stellte er damit eine der<br />

Kernfragen der heutigen Forstpolitik<br />

überhaupt. Für uns als Forstliche Berufsverbände<br />

war die Botschaft klar:<br />

Nach innen ein stärkeres Miteinander<br />

der Berufsverbände, nach außen mehr<br />

Kommunikation mit den anderen Akteuren<br />

im Bereich der Forstpolitik. Unsere<br />

derzeitigen Gespräche mit den einzelnen<br />

Landtagsfraktionen sollen neben<br />

der Vermittlung unserer Anliegen ja auch<br />

dazu dienen, dem Forst und seinen Beschäftigten<br />

mehr Gehör zu verschaffen<br />

und unseren Dialog mit der Politik weiter<br />

zu pflegen und auszubauen.<br />

Zum Abschluss des Gesprächs<br />

bedankten wir uns für das große Engagement<br />

der Abgeordneten bei<br />

forstlichen Themen. Wir vereinbarten,<br />

weiterhin im Gespräch zu bleiben. <br />

Stefan Kramer, VHBB<br />

Forstpolitisches Fachgespräch von <strong>BDF</strong> und VHBB<br />

mit der Fraktion der Freien Wähler<br />

Am <strong>05</strong>.03.<strong>2013</strong> fand auch das<br />

Fachgespräch mit der Fraktion der<br />

Freien Wähler statt. Sofort nach der<br />

kurzen Einführung durch Gunther Hahner<br />

begannen die Abgeordneten eine<br />

intensive Diskussion.<br />

Trennung von FoV und BaySF<br />

nicht bewährt<br />

Aus Sicht von MdL Hubert Aiwanger,<br />

dem Vorsitzenden der Freien Wähler,<br />

hat sich die Trennung von Forstverwaltung<br />

(FoV) und dem Unternehmen<br />

Bayerische Staatsforste (BaySF) nicht<br />

bewährt. Man müsse ernsthaft darüber<br />

nachdenken, alles wieder zusammenzuführen.<br />

Der Staatswald solle<br />

eine Musterbewirtschaftung vorführen<br />

und diese dann an die Privatwaldbesitzer<br />

weitergeben.<br />

Auch nach Wahrnehmung von MdL<br />

Dr. Leopold Herz, dem forstpolitischen<br />

Sprecher der Freien Wähler, nimmt die<br />

Distanz zwischen Forstverwaltung und<br />

Zufrieden nach einem intensiven Austausch der Berufsverbände mit der Landtagsfraktion der FREI-<br />

EN WÄHLER (v. l.) Robert Nörr; Ulrike Müller, MdL und agrarpolitische Sprecherin; Günther Felbinger,<br />

MdL und bildungspolitischer Sprecher; Dr. Leopold Herz, MdL und forstpolitischer Sprecher; Stefan<br />

Kramer; Hubert Aiwanger, Fraktionsvorsitzender; Gregor Schießl; Gunther Hahner; Peter Meyer, Vizepräsident<br />

des Bayerischen Landtags, Fraktionssprecher für den öffentlichen Dienst; Ludwig Angerer<br />

dem Unternehmen ständig zu. Hier<br />

müsse man gegensteuern. Auch MdL<br />

Peter Meyer, Vizepräsident des Landtages,<br />

stimmte dem zu. Ob die Probleme<br />

vor der Forstreform eine derart tiefgreifende<br />

Veränderung der forstlichen<br />

Strukturen begründen könne, sei zu<br />

hinterfragen. Die Berufsverbände erläuterten,<br />

dass eine so strikte Trennung<br />

bundesweit nur noch in Sachsen und<br />

Niedersachsen verwirklicht wurde, wobei<br />

diese in Niedersachsen aus historischen<br />

Gründen (Kammersystem)<br />

schon seit Langem besteht.<br />

18 <strong>BDF</strong>aktuell 5•<strong>2013</strong>

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