Ausgabe 05/2013 - BDF

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FORSTPOLITIK Grüne Forstpolitik zwischen Anspruch und Wirklichkeit Bundeskanzlerin Merkel bedankte sich bei den Forstleuten für die geleistete Arbeit Das bündnisgrüne Programm Wald- und Holzwirtschaft folgt einem wichtigen und richtigen Ansatz: Es ist ein Bund-Länder-Programm. Es versucht, alle staatlichen und gesellschaftlichen Ebenen zu berücksichtigen und für die Zukunft von Wald und Holz in die Verantwortung zu nehmen und zeigt so gangbare Wege auf. Vieles im Programmentwurf ist ausgewogen, zu begrüßen und kann bei der Lösung von Zukunftsfragen hilfreich sein. Klar: Prozessschutz und Forderungen nach Stilllegungen von Waldflächen lösen bei Waldbesitzern, Forstleuten und der Holzindustrie keine Welle der Begeisterung aus. Klar ist aber auch: Die pauschale Forderung nach 5 Prozent Prozessschutzfläche im Wald stammen aus der von der schwarzgelben Bundesregierung beschlossenen Biodiversitätsstrategie. Diese Bundesregierung hat allerdings bis heute die Frage nicht beantwortet, wie, wo und von wem sie umgesetzt werden soll. So ist Politik wenig glaubwürdig! Schade war, dass der angekündigte baden-württembergische Forstminister Alexander Bonde wegen einer Erkrankung kurzfristig absagen musste. Er wollte über die bündnisgrüne Waldpolitik im Ländle berichten. Da hätten den BDF vor allem seine Ausführungen zur im Programmentwurf geforderten Vorbildfunktion der Bewirtschaftung des Staatswaldes und des Erhalts der Leistungsfähigkeit der Landesforstverwaltungen interessiert. Die formulierten Forderungen nach Einstellungskorridoren, übersichtlichen Reviergrößen und Gemeinwohlaufgaben klingen natürlich gut in den Ohren der Berufsvertreter. Die Realität im Ländle sieht allerdings anders aus: Die Stellenkürzungen der schwarz-gelben Vorgängerregierung werden fortgesetzt! Darüber sind viele Forstleute im Südwesten bitter enttäuscht! Außerdem wollen die Grünen, dass der begrenzte Rohstoff Holz nachhaltig und naturverträglich und ohne Abbau der Holzvorräte bereitgestellt wird – eigentlich selbstverständlich. Hingegen hat im ebenfalls unter Beteiligung von Bündnis 90/Die Grünen regierten Nordrhein-Westfalen Forstminister Remmel Anfang April verkündet, dass eine kurzfristige Vorratsabsenkung zur Belieferung des umstrittenen Klausner-Vertrages durchaus möglich sei. In den Jahren 2013 und 2014 soll der Fichteneinschlag von jeweils etwa 200.000 Fm im Landeswald offensichtlich „mal eben“ verdoppelt werden! Diese skizzierten Vorgehensweisen beider bündnisgrüner Forstminister bewegen sich außerhalb des Programmentwurfs und lassen daher ebenfalls an der Glaubwürdigkeit zweifeln! Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit sind jedoch unabdingbar, wenn der Anschein vermieden werden soll, dass sich die Parteien nur wegen des Jubiläumsjahres der Nachhaltigkeit und der bevorstehenden Wahlen plötzlich auffällig für Forstthemen interessieren! Das wäre jammerschade, denn dadurch würden gute Ideen und Lösungsansätze bereits im Keim erstickt! Festakt 300 Jahre Nachhaltigkeit „Nachhaltigkeit ist heute zu einem Überlebensprinzip geworden“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin vor rund 350 Gästen anlässlich der Festveranstaltung „300 Jahre Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft in Deutschland“ am 16. März. Die Kanzlerin warf ein, dass man in Deutschland seit Jahrzehnten gegen die Prinzipien der Nachhaltigkeit gehandelt und nur um des Prinzips des Wachstums willen gewirtschaftet hätte. Das Prinzip der Nachhaltigkeit – heute ein globales Leitbild – wurde vor 300 Jahren für die Waldbewirtschaftung und Holzproduktion entwickelt. Aus Anlass dieses besonderen Jubiläums luden der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), zur Festveranstaltung nach Berlin ein. Den Blick über den forstlichen Tellerrand warf Prälat Dr. Jüsten. Er verband den Begriff der Nachhaltigkeit und das zugrunde liegende Prinzip mit der Schöpfung. Im weiteren Verlauf wurden auch einige Fachvorträge gehalten. An dieser Stelle berichten wir im nächsten Heft ausführlich von der Veranstaltung. BDF-Bundesleitung Besuchen Sie uns auch im Internet unter www.bdf-online.de 8 BDFaktuell 5•2013
FORSTPOLITIK Elmia Wood – größte Forstfachmesse der Welt Die Elmia Wood ist die größte Forstfachmesse der Welt. Sie wird alle vier Jahre im Wald aufgebaut und von Menschen aus aller Welt besucht. Wenn Sie also das Neueste aus der Welt der Forstwirtschaft erfahren möchten, sei Ihnen ein Besuch der Elmia Wood dringend empfohlen. Hier finden Sie alle technischen Neuheiten der großen Maschinenhersteller ebenso wie der kleinen Zuliefererbetriebe. Sie haben Gelegenheit, Ihre Kontakte zu pflegen, sich inspirieren zu lassen und jede Menge neuer Ideen zu sammeln. Bei der Elmia Wood (5. bis 8. Juni 2013) wird der Branche jede Menge Raum geboten, um sich mit all ihren neuen Produkten und Problemlösungen zu präsentieren. Doch bei der Forstwirtschaft geht es nicht nur um Maschinen, Werkzeuge und Methoden. Berater und Experten zeigen Ihnen, wie Sie als Forstbesitzer und Forstwirt Ihre Effizienz und Rentabilität steigern können. Das Messegelände befindet sich in Bratteborg südlich von Jönköping. Der Fokus der Elmia Wood 2013 liegt auf Entwicklungen und Innovationen. Die Elmia Wood war schon immer die zentrale Veranstaltung, um neue Maschinenkonzepte und wegweisende technische Entwicklungen vorzustellen. „Auch dieses Mal ist einiges zu erwarten!", verspricht Torbjörn Johnson, der Gesamtverantwortliche der Elmia für alle Forstmessen. KWF-Forsttreff Tausende internationale Besucher kommen alle vier Jahre nach Jönköping Fast 5.000 Besucher kommen aus Deutschland und stellen damit die stärkste internationale Besuchergruppe. Für diese Zielgruppe organisiert das KWF den „FORSTTREFF“, den Anlaufpunkt aller deutschsprachigen Fachleute. Hier treffen sich täglich Unternehmer, Waldbesitzer, Forstpraktiker und die Fachpresse, um in entspannter Atmosphäre die Messe zu reflektieren. Moderiert wird diese fachlich interessante und kurzweilige Veranstaltung vom KWF. BDFaktuell 5•2013 9
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