Ausgabe 05/2013 - BDF
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AKTUELLES<br />
Hermann Hennewald verstorben<br />
†<br />
Am <strong>05</strong>.04.<strong>2013</strong> ist Forstamtmann a. D. und Eifeljagdmaler Hermann Hennewald kurz vor seinem<br />
86. Geburtstag in Düren verstorben.<br />
Am 08.04.1927 in Preßburg geboren, verbrachte er seine Kindheit im Sudetenland und Böhmerwald.<br />
Sein zeichnerisches Talent wurde früh von der Mutter erkannt, sodass diese ihn überredete, Porzellanmaler<br />
zu werden. Mit 16 Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung bei der Fa. Rosenthal in Selb mit bester<br />
Note. Seine Naturverbundenheit ließ ihn aber am Wunsch Förster zu werden, festhalten. Nach Kriegsteilnahme<br />
als Jugendlicher und Kriegsgefangenschaft unter härtesten Bedingungen begann er als Sudetenvertriebener<br />
im März 1947 eine Forstlehre. Nach Forstschule im Westerwald und Hilfsförsterzeit legte er<br />
1957 die Revierförster prüfung ab. Bei der Landwirtschaftskammer Rheinland fand er Anstellung und übernahm<br />
die Bezirksförsterei Düren. Als Forst amtmann ging er 1992 im Staatlichen Forstamt Hürtgenwald in den Ruhestand.<br />
Eifel, Venn und Ardennen sprachen zeitlebens seine Leidenschaft zur Natur an und inspirierten ihn, diese Eindrücke in vielfältigsten<br />
Landschafts- und Jagdbildern festzuhalten. Ausstellungen im In- und Ausland machten ihn international bekannt.<br />
Sein überaus vielfältiger ehrenamtlicher Einsatz als Kommunalpolitiker, Gründer und langjähriger Patenförster der SDW Waldjugend<br />
Kreuzau sowie für den Eifelverein und den „Silbernen Bruch“ führten zu Auszeichnungen und Ehrungen. So war Hermann<br />
Hennewald Träger des Bundesverdienstkreuzes, und als erster Forstmann in NRW wurde er mit dem Europakreuz ausgezeichnet,<br />
das den Einsatz für die Versöhnung ehemaliger Kriegsgegner anerkennt.<br />
Auch für den <strong>BDF</strong>-Landesverband NRW, dem er seit 1962 angehörte, war er in der damaligen Bezirksgruppe Eifel als Vertrauensmann<br />
Vermittler zwischen Verband und Mitgliedern.<br />
Zurückblickend bleiben dankbare Erinnerungen an einen rastlos und im Gottvertrauen für Natur und Umwelt sowie das Gemeinwohl<br />
wirkenden Kollegen. Unser Mitgefühl gehört seiner Familie.<br />
Robert Jansen<br />
WALDPÄDAGOGIK<br />
Kein Lärm im Wald<br />
Seit 1995 findet jedes Jahr im<br />
April der internationale „Tag gegen<br />
den Lärm“ statt. Ziel der stattfindenden<br />
Aktivitäten ist, jede Krachmacherei<br />
als eine besondere Art<br />
von Umweltverschmutzung ins Bewusstsein<br />
zu rufen. Was aber hat<br />
das mit Waldpädagogik zu tun?<br />
Sollten wir unseren Wald bei dieser<br />
Gelegenheit nicht wieder einmal<br />
auch als „Ruhepol“ thematisieren?<br />
Wir wissen: Der Wald wirkt auf die<br />
meisten von uns als „Seelentröster".<br />
Mit beruhigendem Grün, wohltuenden<br />
Lichtverhältnissen, angenehmen Farbund<br />
Helligkeitskontrasten, ästhetischen<br />
Bildern, sympathischen Düften und der<br />
Chance zum Jahreszeiten-Erleben vermag<br />
er es Stress abzubauen und uns<br />
Glück und Freude zu bereiten. Hier<br />
kann man seine „Seele baumeln“ lassen<br />
und Frieden finden, die Natur (und<br />
damit auch sich selbst) mit allen Sinnen<br />
bewusst erleben, den uns medial verpassten<br />
künstlich-affektierten Schein<br />
einmal abwerfen, kreativ und spontan<br />
sein, abseits der hektischen Welt Beschaulichkeit<br />
und natürlich auch … Stille<br />
suchen.<br />
Stille gegen Hektik<br />
300 JAHRE NACHHALTIGKEIT<br />
NACHHALTIGKEITSPREIS DER DEUTSCHEN FORSTWIRTSCHAFT<br />
Prämierung von Abschlussarbeiten an Hochschulen<br />
Im Rahmen des Jubiläumsjahres ruft die deutsche Forstwirtschaft auf, aktuelle Bachelor-, Master-, Diplom- oder<br />
Zulassungsarbeiten einzureichen, die Impulse geben für die Zukunft unserer Gesellschaft im Sinne einer nachhaltigen<br />
Entwicklung. In ihrem Bewerbungsschreiben sollen die Studierenden darlegen, inwiefern sich ihre Arbeit<br />
wissenschaftlich mit relevanten Fragen, Perspektiven oder Aspekten von Nachhaltigkeit in der jeweiligen Fachdisziplin<br />
auseinandersetzt. Nachhaltigkeit muss dabei nicht explizit Gegenstand der Arbeit sein. Vielmehr gilt es<br />
darzustellen, wie die Ergebnisse der Arbeit zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft in ökologischen,<br />
ökonomischen, sozialen oder kulturellen Lebensbereichen beitragen oder genutzt werden können. Gefragt sind<br />
Beiträge aus allen wissenschaftlichen Disziplinen. Der Wettbewerb läuft im Sommersemester <strong>2013</strong>.<br />
Der Preis ist wie folgt dotiert:<br />
Erster Preis 1.500 €<br />
Zweiter Preis 1.000 €<br />
Dritter Preis 500 €<br />
Für forstwirtschaftliche Themen gibt es einen Sonderpreis von 1.000 €.<br />
Alle Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier: www.wettbewerbe.forstwirtschaft-in-deutschland.de<br />
Ein sehr wichtiger Grund, warum<br />
viele Menschen gerade den Wald frequentieren,<br />
wenn sie sich erholen<br />
wollen, ist die in ihm herrschende relative<br />
Stille. Das gilt speziell für Städter,<br />
die oft ganztägig Hektik aller Art und<br />
besonders dem Verkehrslärm ausgesetzt<br />
sind. Diese Feststellung lässt<br />
sich durch Befragung der Waldbesucher<br />
immer wieder bestätigen: Rund<br />
ein Drittel der interviewten Personen<br />
suchen den Wald ganz allein deshalb<br />
auf, weil sie in ihm Ruhe finden.<br />
Fragt man sich einmal, warum es<br />
im Wald für unser Empfinden recht<br />
still ist, so stellt man drei Dinge fest:<br />
1. Es gibt im Wald kaum künstliche<br />
Lärmquellen.<br />
2. Die natürlichen Geräusche des<br />
Waldes werden nicht als störend<br />
betrachtet, obwohl sie, denkt man<br />
zum Beispiel an das Rauschen der<br />
Bäume bei Wind, das Quaken der<br />
Frösche, das Schrecken der Rehe<br />
oder das Röhren der Hirsche,<br />
ganz erhebliche Lautstärke annehmen<br />
können. Im Gegenteil: Durch<br />
all diese als zutiefst natürlich empfundenen<br />
Töne, zu denen natürlich<br />
auch das Singen der Vögel, Rascheln<br />
der Blätter, Keckern der<br />
Eichhörnchen, Gemurmel der Bäche<br />
… gehört, fühlen sich die Leute<br />
durchweg angenehm berührt.<br />
32 <strong>BDF</strong>aktuell 5•<strong>2013</strong>