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► b) Polen<br />

Polen verfügt über vorteilhafte naturräumliche Bedingungen für die<br />

Binnenschifffahrt: Es gibt insgesamt 3.660 km an Binnenwasserstraßen,<br />

wovon 3.351 km von Güter- und Personenschiffen befahren wer<strong>de</strong>n<br />

können. Die Netzwerkdichte (Länge <strong>de</strong>r Wasserstraßen bezogen auf die<br />

Fläche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s) beträgt 11,6 km pro 1.000 km 2 und liegt damit im<br />

Bereich von Frankreich. Etwa 80 Prozent <strong>de</strong>r Binnenschifffahrt in Polen<br />

erfolgt auf <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r, die restlichen 20 % auf <strong>de</strong>r Weichsel. Bei<strong>de</strong> Flüsse<br />

mün<strong>de</strong>n in die Ostsee, wo es mit Gdansk (Weichsel) und Szczecin (O<strong>de</strong>r)<br />

die wichtigsten Seehäfen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s gibt.<br />

Im Jahr 2009 wur<strong>de</strong>n 5,6 Mio. t an Gütern auf polnischen Wasserstraßen<br />

beför<strong>de</strong>rt, und damit um 2,4 Mio. t weniger als im Vorjahr. Die gesamte<br />

Beför<strong>de</strong>rung lag im Jahr 2007 noch bei 9,8 Mio. t. Sie ist um 17 % auf<br />

8,1 Mio. t im Jahr 2008 gefallen. Die Wirtschaftskrise, die sich in voller<br />

Gänze erst im Jahr 2009 ausgewirkt hat, führte dann zu einem weiteren<br />

Rückgang um 30 % auf 5,6 Mio. t.<br />

Modal Split und Infrastruktur<br />

Der Marktanteil <strong>de</strong>r Wasserstraße ist in Polen äußerst gering. Im Jahr<br />

2010 lag er bei 0,3 % und damit weit hinter Pipeline (3 %), Eisenbahn<br />

(12 %) und Straße (84 %). Ein genauso niedriger Modal Split Anteil ergibt<br />

sich wenn man die Beför<strong>de</strong>rungsleistung zu Grun<strong>de</strong> legt.<br />

Problematisch erscheint vor allem, dass die Binnenschifffahrt selbst<br />

bei klassischen Massengütern gegenüber Schiene und Straße im<br />

Hintertreffen ist. Erze und Metallabfälle, eigentlich eine Domäne <strong>de</strong>r<br />

Binnenschifffahrt, wer<strong>de</strong>n in viel stärkerem Maße von LKW beför<strong>de</strong>rt als<br />

von Binnenschiffen.<br />

Für die schwache Wettbewerbsposition <strong>de</strong>r Binnenschifffahrt spielt<br />

neben an<strong>de</strong>ren Faktoren vor allem die Infrastruktur eine Rolle. Selbst <strong>de</strong>r<br />

wichtigste Fluss <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, die O<strong>de</strong>r, ist in weiten Abschnitten ein frei<br />

fließen<strong>de</strong>r Fluss. Dies hat zur Folge, dass während <strong>de</strong>r Sommermonate<br />

die Fahrtiefe unter die 1-Meter-Marke fällt und somit eine Schifffahrt nicht<br />

mehr möglich ist. Der Flussabschnitt, auf <strong>de</strong>m die O<strong>de</strong>r ein frei fließen<strong>de</strong>r<br />

Fluss ist, liegt zwischen Brzeg Dolny (36 km nordwestlich von Wroclaw)<br />

und <strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r Warte in die O<strong>de</strong>r (bei Kostrzyn nad Odra an <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Grenze). 8<br />

8<br />

Vgt. <strong>de</strong>n Bericht, Analysis of inland waterway networks in the SoNorA project area, publiziert von:<br />

Europäische Union - European Regional Development Fund, 2010.<br />

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