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Fortsetzung folgt - Der Fels

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BÜCHER<br />

Ulrich Nersinger: Soldaten des Papstes<br />

- Eine kleine Geschichte der päpstlichen<br />

Garden, Mayer und Comp. Verlag,<br />

Klosterneuburg- W, ÖS 70/ DM 10.-<br />

Bestelladresse für Deutschland: U.<br />

Nersinger, Laurenzberger Weg 5, D-<br />

52249 Eschweiler.<br />

Dem Rombesucher und dem Zuschauer<br />

von Fernsehsendungen zu Großveranstaltungen<br />

auf dem Petersplatz<br />

oder in der Peterskirche sind die farbenfroh<br />

gekleideten Soldaten des Papstes<br />

wohl vertraut. Aber nicht jeder weiß, daß<br />

dazu einmal neben der päpstlichen Gendarmerie,<br />

die Nobelgarde, die Schweizergarde<br />

und die Palatingarde gehörten,<br />

von denen die Palatin- und die Nobelgarde<br />

sowie die Gendarmerie von Papst<br />

Paul VI. 1970 aufgelöst wurden. Kaum<br />

bekannt sind Geschichte, Organisation<br />

und die spezifischen Aufgaben der päpstlichen<br />

Corps. Ulrich Nersinger, Chorherr<br />

des Stiftes Klosterneuburg und Experte<br />

für vatikanische Interna, beschreibt diese<br />

in einer kleinen Schrift mit dem Titel<br />

„Soldaten des Papstes - eine kleine Geschichte<br />

der päpstlichen Garden“.<br />

Hubert Gindert<br />

Roman Morandell: Morgenpsalm<br />

des Lebens - Skizzen und Erinnerungen,<br />

Christiana-Verlag,1996, DM 19,80,<br />

öS 164, sF 18,00.<br />

Das Leben und die Entwicklung des<br />

Künstlers und Priesterdichters Roman<br />

Morandell in einer Abfolge von kurzen<br />

Episoden.<br />

Die Kindheit in Südtirol und die<br />

Schuljahre in Salzburg bilden den<br />

Schwerpunkt der Schilderungen. Morandell<br />

erzählt in einer kraftvoll-eleganten<br />

Sprache. Die Texte sind illustriert mit<br />

feingeritzten Bildern in Schwarzweiß. Es<br />

ist kein nostalgischer Rückblick. Das<br />

ganze Spiel des Lebens mit Freude, Leid<br />

und Düsternis zieht vorbei. Es mündet<br />

mit Dank und Vertrauen in Gott ein mit<br />

einen Lobgesang auf den Herrn bereit für<br />

das Finale des Lebens. Eine lesenswerte<br />

Lektüre!<br />

Hubert Gindert<br />

Stefan Heid, Zölibat in der frühen<br />

Kirche. Die Anfänge einer Enthaltsamkeitspflicht<br />

für Kleriker in Ost<br />

und West; Schöningh-Verlag, Paderborn<br />

1997, 339 Seiten, DM 39,80, ISBN 3-<br />

506-73926-3.<br />

Manchem Leser dürfte das glänzende<br />

Büchlein des Kurienkardinals Alfons M.<br />

Stickler zum Zölibat bekannt sein (<strong>Der</strong><br />

Klerikerzölibat, Kral-Verlag, Abernsberg<br />

1993). Wer es gelesen hat, weiß, daß<br />

in letzter Zeit einige neue Erkenntnisse<br />

über die geschichtlichen Wurzeln des<br />

Zölibats ans Licht kamen. Demnach hat<br />

es eine Art Zölibat eben doch schon von<br />

Anfang an in der Kirche gegeben. Nun<br />

ist im Schöningh-Verlag von dem Kirchenhistoriker<br />

Stefan Heid ein beachtliches<br />

Werk zu diesem Thema vorgelegt<br />

worden. Kurz gesagt, kann Heid die Behauptungen<br />

des Kardinals für die frühe<br />

Kirche vollauf bestätigen. Es gab zwar<br />

neben den unverheirateten auch verheiratete<br />

Kleriker. Aber vieles spricht dafür,<br />

daß alle Kleriker vom Tag ihrer Weihe an<br />

in völliger geschlechtlicher Enthaltsamkeit<br />

leben mußten. Verheiratete Diakone,<br />

Priester und Bischöfe mußten also eine<br />

Josefsehe führen. Die vielen verheirateten<br />

Priester in der frühen Kirche sind<br />

demnach kein Argument gegen den heutigen<br />

Zölibat.<br />

Wenn man das liest, braucht man sich<br />

nicht mehr zu wundern, daß Bücher in<br />

französischer und englischer Sprache,<br />

die vor einer Reihe von Jahren zu ähnlichen<br />

Resultaten geführt haben, in der<br />

deutschen Theologie bisher fast völlig<br />

unbeachtet geblieben sind. Heid kann<br />

hier nur an Stickler anknüpfen (S. 17).<br />

Ein frühkirchlicher „Enthaltsamkeitszölibat“<br />

paßt nicht gut zu der Sprachregelung,<br />

an die man sich gewöhnt hat,<br />

wonach der Zölibat eine recht späte Sache<br />

sei und deshalb im Grunde genommen<br />

jederzeit wieder abgeschafft werden<br />

könne. Jetzt muß man doch eher sagen,<br />

daß der Zölibat wirklich bis ins Neue Testament<br />

selbst hineinreichen dürfte.<br />

Aber damit nicht genug. <strong>Der</strong> in<br />

Zölibatsdiskussionen Gestählte weiß,<br />

daß man sich regelmäßig auf das erste<br />

ökumenische Konzil von Nizäa beruft,<br />

wenn es darum geht, gegen den Zölibat<br />

Front zu machen. Alle Teilnehmer hätten<br />

sich dort gegen eine Enthaltsamkeit für<br />

Kleriker ausgesprochen. Ausgerechnet<br />

von vielen Kirchenhistorikern, die es<br />

doch eigentlich besser wissen müßten,<br />

wird nach wie vor diese Episode, die mit<br />

dem Namen des Bischofs Pafnutius verbunden<br />

ist, für bare Münze genommen.<br />

Bei Heid liest man dagegen gleich eingangs,<br />

daß diese Episode seit nun schon<br />

dreißig Jahren von einem damals noch<br />

Ostberliner Experten ins Reich der Legende<br />

verwiesen wurde (S. 13 - 16).<br />

Nach diesem Einstieg geht dann Heid<br />

in sechs langen Kapiteln, angefangen<br />

von Jesus Christus, die ganze Kirchengeschichte<br />

bis zum 7. Jahrhundert durch.<br />

Hier ist nicht der Ort, auch nur die wichtigsten<br />

Ergebnisse zu referieren.<br />

Allgemein kann man sagen, daß Heid<br />

sorgfältig alle lateinischen und griechischen<br />

Texte der damaligen Bischöfe und<br />

Theologen untersucht (immer in deutscher<br />

Übersetzung). Daraus ergeben sich<br />

dann interessante Einblicke in die Situation<br />

des Zölibats in Nordafrika, Italien,<br />

Frankreich und Spanien und auch im<br />

Osten (Ägypten, Palästina, Türkei). Viele<br />

Texte, die scheinbar gegen einen Zölibat<br />

zu sprechen scheinen, erhalten einen<br />

ganz neuen Sinn.<br />

Besonders wichtig ist dabei der erste<br />

Timotheusbrief. Danach darf keiner Kleriker<br />

werden, der bereits das zweite Mal<br />

verheiratet ist (1. Timotheusbrief 3,2). In<br />

einer minutiösen Analyse zeigt Heid, daß<br />

hier keine Heiratspflicht ausgesprochen<br />

wird (S. 36 - 49). Man ging vielmehr<br />

wohl davon aus, daß ein zweimal Verheirateter<br />

durch seine zweite Heirat bewiesen<br />

habe, daß er nicht enthaltsam leben<br />

könne (sonst hätte er eben nicht wieder<br />

geheiratet). Wenn Timotheus also keinen<br />

weihen soll, der nicht enthaltsam leben<br />

kann, dann heißt das doch, daß der Betroffene<br />

nach seiner Weihe enthaltsam<br />

sein mußte, wie das schon das Neue Testament<br />

bezeugt. Wie kann man noch behaupten,<br />

der Zölibat sei nur eine kirchliche<br />

Regelung ohne jede biblische Rechtfertigung<br />

und könne deshalb jederzeit<br />

fallen?<br />

Interessant ist, daß Heid besonders<br />

auch zölibatskritische Literatur zu Rate<br />

gezogen hat. Gegenmeinungen kommen<br />

jedenfalls oft zu Wort, werden aber in aller<br />

Nüchternheit und Sachlichkeit widerlegt.<br />

Das ist überhaupt ein Vorteil von<br />

Heid, daß er immer wieder deutlich markiert,<br />

wo die gängige Meinung über den<br />

Zölibat aus seiner Sicht nicht stimmen<br />

kann. Die Fülle des geschichtlichen Materials<br />

und der vielfältigen Querverbindungen,<br />

die er zu ziehen versteht und<br />

durch die er immer wieder die Augen für<br />

den Sinn des Ganzen öffnet, hat eine große<br />

Überzeugungskraft.<br />

Wer sich vollständig über den Zölibat<br />

in der frühen Kirche informieren will,<br />

kann am Buch Heid nicht mehr vorbeigehen.<br />

Ich möchte es zur Lektüre empfehlen,<br />

weil es einfach ein schön gestaltetes<br />

Buch ist, das auch Nichtfachleute<br />

mit viel Gewinn lesen können, weil es<br />

eine klare Sprache hat und ohne professorale<br />

Allüren auskommt. Noch dazu erleichtern<br />

es die jeweiligen Kapitelzusammenfassungen,<br />

vielleicht Vergessenes<br />

zu wiederholen oder sich einen<br />

schnellen Überblick zu verschaffen. <strong>Der</strong><br />

Leser mache sich auf einen spannenden<br />

Durchgang durch die frühe Kirche gefaßt!<br />

Prof. Dr. Walter Brandmüller<br />

Jesus Christus - Wort des Vaters,<br />

Theologisch-Historische Kommission<br />

für das Heilige Jahr 2000 (Hrsg.), Verlag<br />

Schnell & Steiner, Regensburg 1997,<br />

187 S., DM 19.80<br />

Jesus Christus ist das Jahresthema<br />

1997 in der Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr<br />

2000. In der Weltkirche, in den<br />

Diözesen, Pfarreien und allen Gemeinschaften<br />

der katholischen Kirche soll Jesus<br />

Christus Gestalt gewinnen. Im Vorwort<br />

des o.g. Buches schreibt Kardinal<br />

Roger Etchegaray: „Die Katechese die-<br />

DER FELS 7-8/1997 235

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