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Kein Schweigen, das nicht endet - Verlagsgruppe Droemer Knaur

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vor, als würde ich rapide altern. Und was noch schlimmer war,<br />

sie hatten mich dazu gebracht, <strong>das</strong> Wesen, zu dem ich geworden<br />

war, zu verachten − so abhängig, so dumm und vollkommen<br />

unfähig, auch nur die trivialsten Alltagsprobleme zu bewältigen.<br />

Ich betrachtete noch eine Weile die Regenwand, die uns jenseits<br />

der schmalen Öffnung erwartete. Clara kauerte neben<br />

mir. Ich sah zum Eingang des Käfigs. Der Wachposten war im<br />

Gewitter verschwunden. Nichts rührte sich, außer dem Regen,<br />

der erbarmungslos niederprasselte. Meine Gefährtin<br />

drehte sich zu mir. Unsere Blicke trafen sich. Wir nahmen uns<br />

an den Händen und drückten sie so fest, <strong>das</strong>s es weh tat. Wir<br />

mussten los.<br />

Ich löste mich von Clara, strich meine Kleidung glatt und<br />

legte mich neben der Öffnung auf den Boden. Ich schob den<br />

Kopf hindurch, was überraschend leicht ging, dann die Schultern.<br />

Ich wand mich hin und her, um den Rest meines Körpers<br />

hindurchzuzwängen, blieb stecken und versuchte nervös, einen<br />

Arm freizukriegen. Nachdem mir <strong>das</strong> gelungen war, grub<br />

ich die Finger in die Erde und zog, so fest ich konnte. Mühsam<br />

zerrte ich mich vorwärts. Endlich, mein Oberkörper war frei.<br />

Ich verdrehte die Hüften schmerzhaft, um den Rest meines<br />

Körpers seitwärts durch die Öffnung zu bekommen. Ich zappelte<br />

mit den Beinen, und einen Moment lang fürchtete ich, es<br />

<strong>nicht</strong> zu schaffen, doch dann war ich draußen. Ich sprang auf<br />

und trat ein Stück zur Seite, damit meine Mitgefangene leichter<br />

herauskommen konnte.<br />

Doch an der Öffnung rührte sich <strong>nicht</strong>s. Worauf wartete<br />

Clara? Warum war sie <strong>nicht</strong> draußen? Ich kniete mich hin und<br />

spähte durch die Öffnung. Doch ich sah <strong>nicht</strong>s außer der<br />

abstoßenden, höhlenartigen Finsternis im Innern des Käfigs.<br />

Vorsichtig flüsterte ich ihren Namen. <strong>Kein</strong>e Antwort. Ich<br />

schob eine Hand hinein und tastete umher. Nichts. Übelkeit<br />

schnürte mir die Kehle zusammen. Ich blieb neben der Öffnung<br />

hocken und musterte aufmerksam jeden Millimeter<br />

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