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Erweiterung des NMR-Versuchs im F-Praktikum um eine ...

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1 Physikalische Grundlagen 4<br />

1.3 Magnetisches Spinmoment<br />

Da es sich bei dem Teilchenspin ⃗s der Quantenmechanik veranschaulicht <strong>um</strong> <strong>eine</strong>n „intrinsischen<br />

Dreh<strong>im</strong>puls“ handelt, wird durch diesen ein sogenanntes „magnetisches Spinmoment“⃗µ<br />

erzeugt, welches proportional zu ⃗s ist.<br />

Be<strong>im</strong> Elektron lässt sich daher z<strong>um</strong> Beispiel folgen<strong>des</strong> magnetisches Spinmoment analog<br />

z<strong>um</strong> Bohrschen Atommodell berechnen:<br />

e<br />

⃗µ = −g s ⃗s = − g sµ B<br />

2m e ⃗s = γ s⃗s (1.11)<br />

γ s = |⃗µ s|<br />

|⃗s|<br />

⃗µ B = e<br />

2m e<br />

(Bohrsches Magneton) (1.12)<br />

= gsµ B<br />

<br />

(Gyromagnetisches Verhältnis Elektron) (1.13)<br />

Das gyromagnetische Moment ⃗γ s ist dabei der Proportionalitätsfaktor zwischen magnetischem<br />

Moment und dem Teilchenspin.<br />

Eine in der Literatur oft genutzte alternative Darstellung ist die über den Landé -Faktor g s ,<br />

kurz g-Faktor. Dieser Faktor gibt die Abweichung der quantenmechanischen Betrachtung<br />

<strong>des</strong> magnetischen Spinmoments ⃗µ z<strong>um</strong> Wert <strong>des</strong> klassischen magnetischen Moments bei<br />

gleichem Dreh<strong>im</strong>puls an. Er ist <strong>eine</strong> teilchenspezifische Größe die sich meist nur exper<strong>im</strong>entell<br />

best<strong>im</strong>men lässt (z.B. Elektron g s = 2, 0023).<br />

Lediglich der Wert für das Elektron ließ sich mittlerweile auch mit Hilfe der Quantenelektrodynamik<br />

und der Dirac-Theorie theoretisch herleiten.<br />

Im Fall <strong>des</strong> Kernspins gilt Ähnliches, hier koppeln allerdings<br />

die Spins der Teilchen (Protonen, Neutronen) z<strong>um</strong> gesamten<br />

Kernspin ⃗ I. Zu dieser Problematik kommt erschwerend<br />

hinzu dass die komplette Substruktur der Nukleonen<br />

aus Gluonen, Valenz- und Seequarks berücksichtigt werden<br />

muss. Der momentane Kenntnisstand reicht noch nicht aus<br />

<strong>um</strong> theoretische Werte vorhersagen zu können, so dass deren<br />

Werte exper<strong>im</strong>enteller Natur sind. Wie das Bohrsche Magneton<br />

bei den Elektronen gibt es für Kerne das sogenannte<br />

Kernmagneton µ K :<br />

µ K = e<br />

2m p<br />

⃗s = gmu K<br />

⃗ I<br />

<br />

(1.14)<br />

Der Zahlenwert dieses Kernmagnetons ist aufgrund <strong>des</strong> Verhältnisses<br />

zwischen Elektronen- und Protonenmasse mp<br />

m e<br />

ca.<br />

2000-fach kl<strong>eine</strong>r als der <strong>des</strong> Bohrschen Magnetons. Damit<br />

best<strong>im</strong>mt sich das magnetische Spinmoment <strong>eine</strong>s Protons<br />

zu:<br />

⃗µ I = gµ K<br />

I<br />

⃗ = γI ⃗ (1.15)<br />

m j = j<br />

⃗µ<br />

⃗j<br />

µ z =: µ · µ K<br />

Abb. 1.3: z-Komponente<br />

magnetisches<br />

Moment<br />

Wie zuvor be<strong>im</strong> Spin ist auch hier mit dem „magnetischen Moment“ µ die max<strong>im</strong>ale z-<br />

Komponente von ⃗µ in Einheiten von µ K bzw. µ K gemeint:<br />

µ = max(µ z)<br />

µ K<br />

(1.16)<br />

Dieser Sachverhalt soll durch Abb. 1.3 verdeutlicht werden, <strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> Übersicht über exper<strong>im</strong>entelle<br />

Werte für g-Faktoren und magnetische Momente verschiedener Teilchen ist<br />

in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

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