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Bgm. Madlmayr:<br />
Die voraussichtlichen Baukosten wurden selbstverständlich nach Ehrfahrungswerten geschätzt, da man nicht<br />
von vornherein fixe Preise vereinbaren kann. Der Prozentsatz für die Aufteilung der Kosten bleibt allerdings<br />
gleich. Zu den geäußerten Vorwürfen, dass speziell im Bereich Dießenleiten von Seiten der Gemeinde nicht<br />
mehr soviel für die Bevölkerung gemacht wird möchte ich erwähnen, dass sehr wohl auch weiterhin<br />
öffentliches Geld investiert wird. Wir haben für die Straßenverbreiterung Grund von der Familie Grubmüller<br />
angekauft und haben eine Löffelsteinmauer errichtet, die ebenfalls nicht wenig gekostet hat. Ich möchte damit<br />
nur darauf hinweisen, dass auch im Bereich Dießenleiten öffentliches Geld investiert wurde und<br />
weiterhin investiert wird.<br />
Gvo. Grillberger:<br />
Der besagte Weg wurde als Güterweg errichtet, und die Zufahrt zum Anwesen ist eine Erschließungsstraße.<br />
Der betreffende Besitzer hat bereits damals einen finanziellen Beitrag für die Errichtung dieses Güterweges<br />
geleistet. Ob er anschließend das Teilstück in das öffentliche Gut übergibt oder nicht, ist die Entscheidung<br />
des Landwirtes. Sollte die Straße nicht in das öffentliche Gut übergehen, so ist für die Instandhaltung dann<br />
der Landwirt selbst zuständig.<br />
GR Oswald Kickinger:<br />
Es macht natürlich auch einen Unterschied, ob es sich bei dem betreffenden Landwirt um einen Kleinbauern<br />
handelt, der mit Händen und Füßen darum raufen muss um über die Runden zu kommen, oder um einen<br />
Großbauern. Wir wissen alle ganz genau, dass in Österreich am meisten die Großbauern gefördert werden,<br />
somit eine große Ungerechtigkeit herrscht: gerade kleine Bergbauern, die Förderungen benötigen würden,<br />
bekommen nichts bis wenig, und unsere Großbauern hier, die sowieso mit „goldenen Löffeln“ essen,<br />
bekommen die Förderungen direkt „hineingeschoben“! Deshalb frage ich nun, ob es sich bei<br />
Herrn Wögerbauer um einen Kleinbauern handelt. Ich bin nämlich grundsätzlich dafür, einen kleinen Landwirt<br />
finanziell zu fördern. Deshalb nochmals: wie viel Grund hat er, wie viel Förderung bekommt er, wie<br />
hoch ist sein Einkommen? Nur wenn diese Fragen ausreichend beantwortet werden, kann man abschätzen,<br />
ob Herr Wögerbauer eine Unterstützung notwendig hat oder nicht.<br />
Bgm. Madlmayr:<br />
In unserer Gemeinde gibt es wirklich keinen einzigen so reichen Landwirt, wie hier von Herrn GR Kickinger<br />
vermutet und behauptet wurde. Es gibt im Flachland, wie z.B. dem Eferdinger Becken, wesentlich größere<br />
Landwirtschaften als bei uns, die ebene Felder und Flächen bewirtschaften können, doch noch nicht einmal<br />
von diesen Landwirten kann man behaupten, dass es ihnen so gut geht, dass sie mit sprichwörtlich<br />
„goldenen Löffeln“ essen können. Wie Herr Gvo. Grillberger bereits gesagt hat, ist jener Teil des Weges, der<br />
nicht in das öffentliche Gut übergeht, von Herrn Wögerbauer selbst zu erhalten.<br />
Gvo. Grillberger:<br />
Zum angesprochenen Thema Groß- und Kleinbauern möchte ich erwähnen, dass ein wirklicher „Großbauer“<br />
bei zirka 200 bis 500 Stück Vieh beginnt, bei uns in der Gegend hingegen die Landwirtschaften im<br />
Familienbetrieb mit etwa 20 bis 30 Stück Vieh geführt werden. Es geht darum, ab wann eine Landwirtschaft<br />
lebensfähig ist bzw. ob sie jemals einen solchen Gewinn einfährt, dass der Landwirt Leute beschäftigen<br />
kann! Der betreffende Landwirt, Herr Wögerbauer, mäht zum Beispiel sogar noch händisch einzelne kleine<br />
Wiesen im Ort <strong>Gramastetten</strong> ab und trägt damit neben allen anderen Landwirten auch zur Kultur- und Landschaftspflege<br />
unseres Heimatortes, unseres Lebensumfeldes bei!<br />
GR Dannbauer:<br />
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb hier von manchen Gemeinderäten versucht wird, zwischen einem<br />
Landwirt und einem sonstigen Bürger etwas zu konstruieren. Ich wohne seit 21 Jahren im Geizersgraben,<br />
und es war selbstverständlich, dass die Gemeinde damals die Straße gebaut hat. Es war selbstverständlich,<br />
dass ich von der Privathand bis zu meinem Haus eine asphaltierte, gebaute Straße bekommen habe. Und ich<br />
weiß nicht, wie viele in diesem Raum hier in der selben Situation sind bzw. waren wie ich! In jedem dicht<br />
verbauten Gebiet wird es für selbstverständlich angesehen, dass die Straße von öffentlicher Hand errichtet<br />
wird. Würde der besagte Landwirt – so wie früher üblich – irgendwo im Ort wohnen, so würde wahrscheinlich<br />
kein Mensch über diese Güterwegerrichtung bzw. den Gemeindebeitrag diskutieren.