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ild UNTERHALTSARBEITEN BEI DER<br />

SOLARTHERMISCHEN ANLAGE ANDASOL I<br />

BEI GRANADA IN SPANIEN.<br />

© GP/MARKEL REDONDO<br />

Der im vorherigen Kapitel besprochene Umbau des<br />

Energiesystems kann ohne Investitionen nicht erreicht werden.<br />

Bei den politischen Weichenstellungen werden vor allem Kosten<br />

und Nutzen und ihr Verhältnis zueinander genau betrachtet.<br />

Die mit der Energiewende verbundenen Kosten und Nutzen für die<br />

Schweiz wurden mehrfach untersucht. Swisscleantech hat die<br />

Resultate aus 13 Energiestudien aufgearbeitet und das Ergebnis<br />

Ende Januar 2013 an einer Medienkonferenz präsentiert. 59 Fazit:<br />

Trotz unterschiedlicher Methodik und Detailtiefe liegen die<br />

Resultate der Berechnungen recht nahe beieinander. Auf der Ebene<br />

der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen resultieren im Vergleich<br />

zum Referenzszenario bis 2050 Veränderungen der jährlichen<br />

BIP-Wachstumsraten von –0,02 bis –0,08% oder absolute BIP-<br />

Veränderungen von –0,4 bis –2,7%. Im Vergleich mit den<br />

jährlichen Wachstumsraten der vergangenen Jahre entspricht das<br />

für den gesamten Zeithorizont von mehr als 40 Jahren einem<br />

Wachstumsverlust von knapp einem, vielleicht zwei Jahren.<br />

Die Berechnungen erfolgten unter Verwendung von eher moderaten<br />

Preispfaden für importierte fossile Energieträger und ohne<br />

Berücksichtigung von indirekten positiven Auswirkungen bzw. ohne<br />

Verringerungen von negativen externen Kosten wie zum Beispiel<br />

Gesundheitskosten, weil Lärmemissionen oder<br />

Luftverschmutzungen krank machen. Werden diese ebenfalls<br />

berücksichtigt – aus unserer Sicht einer der wesentlichen Gründe<br />

für die Umsetzung der Energiewende –, dann resultieren<br />

Wohlfahrtseffekte in der Grössenordnung von +2% bis –0,42%.<br />

Daher lautet unser Fazit zu den Berechnungen, die Swisscleantech<br />

analysiert hat: Es resultiert eine rote oder eine schwarze Null mit<br />

sehr guten Chancen, insgesamt einen positiven Nutzen zu erreichen.<br />

Wenn die Preise für fossile Energien stärker steigen, wird der<br />

Nutzen immer grösser, sodass die Investitionen zunehmend als<br />

attraktive Versicherung gegen einen Preisanstieg gelten können. 60<br />

Um besser abzuschätzen, wie die in der Energy [R]evolution<br />

vorgeschlagene echte Energiewende aus Kosten-Nutzen-Sicht<br />

dasteht, haben die Experten des DLR die Investitionen für den<br />

Umbau der Strom- und der Wärmeversorgung grob beziffert und<br />

mit dem POM-Szenario des Bundes verglichen. Zusätzlich haben<br />

Experten vom Institute for Sustainable Futures der Universität<br />

Sydney die Arbeitsplatzeffekte der Energy [R]evolution mit<br />

denen des POM-Szenarios verglichen. Die Berechnungen und<br />

qualitativen Abschätzungen zeigen, dass die Umsetzung der<br />

Energy [R]evolution kurzfristig erhöhte Investitionen bedingt,<br />

mittel- bis langfristig aber einen erhöhten gesellschaftlichen<br />

Nutzen in Form von günstigeren Energiekosten, regionalen<br />

Arbeitsplätzen und verringerten Abhängigkeiten von möglichen<br />

Preisschocks bei importierten Energien bringt.<br />

5.1InvestitionenundGestehungskostender<br />

Stromerz<strong>eu</strong>gung<br />

Um die Energy [R]evolution Wirklichkeit werden zu lassen, sind<br />

Investitionen für die Ern<strong>eu</strong>erung der Kraftwerkskapazitäten in<br />

der Höhe von rund 88 Mrd. CHF erforderlich (einschliesslich<br />

Investitionen für den Austausch von Kraftwerken nach Ablauf der<br />

wirtschaftlichen Nutzungsdauer). Das sind rund 2,1 Mrd. CHF<br />

pro Jahr und insgesamt 21 Mrd. CHF mehr als im<br />

Referenzszenario POM mit total 67 Mrd. CHF bis 2050. In<br />

beiden Szenarien geht der Grossteil der Investitionen in<br />

ern<strong>eu</strong>erbare Energien, wobei im Referenzszenario ein Anteil für<br />

Nuklearanlagen und fossile Kraftwerke verbleibt und insgesamt<br />

weniger ern<strong>eu</strong>erbare Energien zugebaut werden.<br />

Dennoch ist das E[R]-Szenario wirtschaftlich interessanter als das<br />

Referenzszenario. Denn bei den meisten ern<strong>eu</strong>erbaren Energien fallen<br />

keine Brennstoff- und nur geringe Unterhaltskosten an. Die<br />

Einsparungen für Brennstoffe und Unterhalt bei der Energy<br />

[R]evolution betragen im Unterschied zur Referenz bis 2050<br />

insgesamt rund 39 Mrd. CHF. Anfänglich führt die Energy<br />

[R]evolution wegen der forcierten Einführung der ern<strong>eu</strong>erbaren<br />

Energien zu höheren Stromgestehungskosten als im Referenzszenario<br />

des Bundes POM. Nach 2030 sinken die Gestehungskosten der<br />

Energy [R]evolution im Vergleich zur Referenz stark, weil steigende<br />

Preise von konventionellen Brennstoffen und CO2-Emissionen die<br />

Referenz vert<strong>eu</strong>ern. Im Jahr 2050 weist das E[R]-Szenario rund<br />

10% tiefere Strompreise aus. (Siehe Abbildung 5.2).<br />

5<br />

InländischeInvestitionen,n<strong>eu</strong>eJobsundbezahlbareEnergiepreise<br />

Abbildung5.1: InvestitionenindenUmbauderStromversorgungbis2050–Referenzszenariovs.Energie-[R]evolution<br />

POM 2011 - 2050<br />

E[R] 2011 - 2050<br />

3% FOSSIL<br />

4% ATOM<br />

11% EE-WKK<br />

17% EE-WKK<br />

Total 67 Mrd. CHF<br />

82% ERNEUERBARE<br />

Total 88 Mrd. CHF<br />

83% ERNEUERBARE<br />

referenz<br />

59 HTTP://WWW.SWISSCLEANTECH.CH/FR/ARTICLE/?TX_TTNEWS%5BTT_NEWS%5D=427&CHASH= 3AACEC8FB0E84921B811C30897F30B54<br />

60 HTTP://WWW.ENERGIESTIFTUNG.CH/FILES/TEXTDATEIEN/ENERGIETHEMEN/ENERGIEPOLITIK/SES-STUDIE_KOSTEN_GANZE-STUDIE.PDF<br />

59

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