Kurzfilm - Kommunales Kino guckloch
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Filmreihe Theaterträume (1) Sein oder Nichtsein Neustadt Do 24.10.13 | Donau Mo 28.10.13 | Villingen Mi 30.10.13<br />
auch grobschlächtig albern. Aber<br />
das macht den Film umso wirkungsvoller.<br />
Den er besitzt auch<br />
eine ordentlich Portion jenes jiddischen<br />
Humors, der selbst der drohenden<br />
Katastrophe noch einen<br />
doppelbödigen Witz abringt.<br />
Und dass der Film mit seinem Witz<br />
die Mentalität der deutschen Nazis<br />
so präzise und punktgenau trifft,<br />
liegt sicher daran dass nicht nur<br />
Ernst Lubitsch in Berlin aufgewachsen<br />
war, sondern auch ein großer<br />
Teil seines Teams aus deutschen<br />
oder deutsch-sprachigen Emigranten<br />
bestand. Melchior Lengyel,<br />
Autor der Vorlage wuchs im damaligen<br />
Östereich-Ungarn auf und<br />
arbeitete in den 20er Jahren als<br />
Auslandskorrespondent in der<br />
Schweiz und England bevor er<br />
1935 Lubitsch in die USA folgte.<br />
Rudolph Maté gilt als einer der<br />
wichtigsten Kameraleute des vergangen<br />
Jahrhunderts. Geboren in<br />
Krakau, studierte er in Budapest<br />
und fotografierte Filme wie Dreyers<br />
„Passion der Jeanne d'Arc“ oder<br />
Fritz Langs „Lilliom“, bevor in den<br />
30er Jahren in die USA emigrierte.<br />
Dort arbeitete er zuletzt mit Orson<br />
Welles. Vincent Korda, der das<br />
Design von „Sein oder Nichtsein“<br />
gestaltete, war ein Bruder des legendären<br />
Produzenten Alexander<br />
Korda („Der dritte Mann“) und<br />
verantwortlich für die Sets von Filmen<br />
wie Der Dieb von Bagdad<br />
oder Der längste Tag. Dies um nur<br />
einige der weiteren illusteren Mitwirkenden<br />
an diesem Film zu nennen.<br />
Seine deutsche Erstaufführung<br />
erlebte Sein oder Nichtsein erst<br />
1960, fünfzehn Jahre nach Kriegsende.<br />
Lubitschs Ohrfeige schmerzte<br />
offensichtlich immer noch. Sein<br />
„Heil Hamlet“ hatte es in sich und<br />
solche Kalauer konnte mancher im<br />
Nachkriegs-Deutschland immer<br />
noch schlecht aushalten ohne die<br />
bittere Wahrheit dahinter zu ertragen.<br />
The Lubitsch-Touch<br />
Ernst Lubitsch begann seine Karriere<br />
als Schauspieler am „Deutschen<br />
Theater“ in Berlin als Schüler von<br />
Max Reinhard. Schon bald trat er<br />
auch in Filmen auf (nachgewiesen<br />
zum ersten Mal 1912) und übernahm<br />
auch schon bald (1914) die<br />
Regie von Slapstick-Komödien für<br />
die deutsche Bioskop-Film AG.<br />
Doch sein wahrer Aufstieg begann<br />
mit seiner Emigration nach Hollywood<br />
im Jahre 1922. Spätestens<br />
mit dem Tonfilm war Lubitsch als<br />
Hollywoods bester Komödien-<br />
Regisseur bekannt, der „Lubitsch-<br />
Touch“, sein Talent für leichte und<br />
doch tiefgründige Komödien wurde<br />
zum geflügelten Wort und sogar in<br />
zeitgenössischen Schlagern besungen.<br />
1936 erreichte er die Position als<br />
Produktionschef der Paramount,<br />
nur um kurze Zeit später zum Konkurrenten<br />
MGM zu wechseln, da er<br />
dort die Möglichkeit hatte, mit<br />
Greta Garbo zu arbeiten.<br />
1947 starb er in Hollywood im<br />
Alter von nur 55 Jahren an den Folgen<br />
zweier Herzinfarkte. Im Büro<br />
von Billy Wilder hing angeblich<br />
jahrelang ein Schild mit den Worten<br />
„How would Lubitsch have done<br />
it?“. Lubitschs The shop around<br />
the corner (Rendevouz nach Ladenschluss,<br />
1940), neben Sein oder<br />
Nichtsein, sein vielleicht bester<br />
Film wurde 1998 als Remake mit<br />
Tom Hanks und Meg Ryan unter<br />
dem Titel e-m@il für Dich nochmals<br />
ein großer Kassenerfolg.<br />
Der „Lubitsch-Touch“ wirkte noch<br />
immer. <<br />
Richard Hehn<br />
Beginn: 20:15 Uhr, Kurzspielfilm in VL und Donaueschingen<br />
Bernie's Magic Moment<br />
– Five Easy Pizzas – Kurzspielfilm<br />
Australien 1994 | 6:00 Min., OF m. dt. UT | ohne Altersbeschränkung<br />
Regie Mark Hanlin | Kamera Manoy Walker | Musik Philip Judd | VDarsteller<br />
Chris Hamwood, Rhys Muldoon | Verleih <strong>Kurzfilm</strong>agentur Hamburg<br />
Jeder Mensch möchte wenigstens einmal in seinem Leben ein Held sein.<br />
Bernie, ein eifriger Football Fan, ist auf dem besten Wege einer zu werden,<br />
als er bemerkt, dass er ein Footballspiel beeinflussen kann, während er sein<br />
Hemd bügelt. <<br />
Le grand soir<br />
– Der Tag wird kommen<br />
Frankreich, Belgien; 2012<br />
Regie und Buch<br />
Gustave de Kervern &<br />
Benoît Delépine<br />
Darsteller<br />
Benoît Poelvoorde, Albert Dupontel<br />
Produktion<br />
Jean-Pierre Guérin<br />
Filmlänge<br />
92 Minuten, Farbe, Format 1 : 2,35<br />
FSK<br />
ab 12<br />
Festivals un Preise<br />
Cannes 2012<br />
Großer Preis der Jury<br />
(Un certain Regard)<br />
Nachdem sie vor 3 Jahren Gerard<br />
Depardieu in „Mammuth“ auf eine<br />
Reise quer durch Frankreich schickten,<br />
kommt das französische Regie-<br />
Duo Gustave de Kervern & Benoît<br />
Delépine jetzt mit einem Road-<br />
Movie der anderen Art zurück,<br />
auch wenn sie ihr Thema ein weiteres<br />
Mal unter den Außenseitern<br />
am Rande der französischen Gesellschaft<br />
finden. Das Terrain durch<br />
welches die Reise diesmal geht, ist<br />
das weitläufige Areal eines französchen<br />
Gewerbegebietes. Hier sind<br />
die Distanzen riesig – vor allem<br />
wenn man zu Fuß unterwegs ist, so<br />
wie der alternde Punk NOT. Eine<br />
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