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Kurzfilm - Kommunales Kino guckloch

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VS-Villingen Mittwoch 09.10.2013 | nur im <strong>guckloch</strong> VS-Villingen<br />

Kampf der Königinnen<br />

Kampf der Königinnen<br />

Beginn: 20:15 Uhr<br />

Deutschland/Schweiz 2011<br />

Buch/Regie<br />

Nicolas Steiner<br />

Kamera<br />

Markus Nestroy<br />

Montage<br />

Kaya Inan<br />

Produktion & Verleih<br />

Filmakademie Baden-Württemberg<br />

Darsteller<br />

Beat Brantschen, Andreas Herzog,<br />

Déborah Métrailler u.v.a.<br />

Weltpremiere<br />

Berlinale 2011<br />

„Perspektive Deutsches <strong>Kino</strong>“<br />

Laufzeit<br />

70 Minuten<br />

schwarz/weiß<br />

Französisch und Deutsches<br />

Original mit deutschen Untertiteln<br />

In der Schweiz, genauer im Wallis,<br />

finden alljährlich Kuhkämpfe statt,<br />

bei denen tonnenschwere Rinder<br />

aufeinandertreffen und versuchen,<br />

sich aus der Arena zu drängen. Jene<br />

Kuh, die zurückweicht, verliert. Im<br />

Gegensatz aber zum Stierkampf<br />

verletzen sich die Kühe jedoch<br />

nicht. Einen dieser Wettbewerbe<br />

begleitet der Dokumentarfilm des<br />

Regisseurs Nicolas Steiner.<br />

Da ist der Zürcher Journalist<br />

Andreas Herzog, der eine Reportage<br />

über den Kuhkampf machen<br />

will, um ihm unbekannte Bereiche<br />

der Schweizer Kultur zu entdecken.<br />

Und da ist der Bauer Beat, der mit<br />

seiner Kampfkuh Dominga gegen<br />

den ehrgeizigen Titelverteidiger<br />

antritt. Dieser wiederum trainiert<br />

sein Tier schon seit einem halben<br />

Jahr. Junge Walliser versuchen derzeit<br />

die Aufmerksamkeit einer<br />

attraktiven Tierzüchterin auf sich<br />

zu ziehen…<br />

„Kampf der Königinnen“ ist ein<br />

moderner Heimatfilm über eine<br />

skurrile Schweizer Tradition,<br />

gedreht in schwarz-weiß. Großartige<br />

Bilder mit einer ganz eigenen<br />

Ästhetik, unterlegt mit einem treibenden<br />

Rhythmus. Und der Feststellung:<br />

Schwarz-weiß hat viele<br />

Farben.<br />

Bei den Kühen handelt es sich um<br />

die Eringer Rasse, eine regionale<br />

Rasse, die ausschließlich aus dem<br />

Kanton Wallis stammt. Sie ist für<br />

die moderne Landwirtschaft nur<br />

sehr eingeschränkt verwendbar, da<br />

alle Versuche zu höherer Milchleistung<br />

gescheitert sind. Schon sehr<br />

früh haben die Bauern auf ihren<br />

Alpen und in den steilen Bergregionen<br />

gemerkt, dass Eringerkühe<br />

eine Rangfolge in der Sippe unter<br />

sich ausmachen. Das machen sich<br />

die Züchter in ihren „Combat des<br />

reines“ zunutze und veranstalten<br />

zweimal jährlich einen Wettkampf.<br />

Der Film zeigt das Finale im französisch<br />

sprachigen Teil des Wallis, im<br />

kleinen Ort Aproz, zu dem jedes<br />

Jahr im Mai Zehntausend Zuschauer<br />

anreisen und für Chaos sorgen.<br />

Der Regisseur Nicolas Steiner hat<br />

hier seinen ersten Langfilm verwirklicht,<br />

nach seinem mit zahlreichen<br />

Preisen dekorierten <strong>Kurzfilm</strong><br />

„Ich bin´s, Helmut“ aus dem<br />

Jahr 2009, für den er zum deutschen<br />

<strong>Kurzfilm</strong>preis 2010 nominiert<br />

wurde. Er stammt selbst aus<br />

dem Wallis (geboren 1984 in Turtmann)<br />

und erzählt: „…(die Traditionen<br />

dieser Region) sind einfach<br />

grandios, und dazu gehört auch der<br />

Ringkuhkampf. Früher habe ich die<br />

Züchter und ihre Lieblingstiere<br />

eher belächelt. Es war mir ein Rätsel,<br />

wie meine Fussballerkollegen,<br />

die auch Kühe besassen, ein Spiel<br />

haben sausen lassen, weil die Kühe<br />

in Aproz einmarschieren. Das<br />

ganze noch am nächsten Tag in der<br />

regionalen Presse zu lesen fand ich<br />

einfach zu absurd um wahr zu sein.<br />

Als ich mich dann aber vor ein paar<br />

Jahren überreden ließ, mir mal so<br />

einen traditionellen Kampf anzuschauen,<br />

durfte ich mit Erstaunen<br />

feststellen, dass das Ganze schon<br />

ein sehr fulminantes Spektakel mit<br />

sich bringt und es um viel mehr<br />

geht…“<br />

Der Kameramann Markus Nestroy<br />

ist 1979 in Graz geboren. Er studiert<br />

seit 2006 Kamera an der Filmakademie<br />

Baden-Württemberg und<br />

wurde für seinen <strong>Kurzfilm</strong> „The<br />

night father Christmas died“ für<br />

den Studenten Oscar 2010 nominiert.<br />

<<br />

Kilian Schmidt<br />

Quellen:<br />

Presseinfo Film Festival Locarno<br />

2011, Berlinale Katalog –<br />

Perspektive Deutsches <strong>Kino</strong> 2011,<br />

Verleihinfo, Arte.de<br />

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