Wissenschaftliche Analyse einer ... - Hannahdenker.de
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sich dann die ambivalente Haltung <strong>de</strong>r Tochter erklären? B. Hurrelmann (1993, S. 41) konnte<br />
in ihrer Studie zeigen, dass insbeson<strong>de</strong>re ein hoher Leistungsanspruch <strong>de</strong>r Mutter sich negativ<br />
auf das Leseverhalten <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r auswirkt. Ist das nun die retten<strong>de</strong> Erklärung? Nein, <strong>de</strong>nn die<br />
Leistungserwartungen wirken nur dann beson<strong>de</strong>rs negativ auf das Leseverhalten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s,<br />
wenn das Kind die Eltern selbst als buchfern erlebt (ebd.). Hier zeigt sich, dass es auch eine<br />
Diskrepanz zwischen (Lese-)Verhalten und emotionaler, gratifikatorischer Beteiligung geben<br />
kann, die in dieser Form nicht Eingang in die Untersuchung von B. Hurrelmann (1993)<br />
gefun<strong>de</strong>n hat. In dieser Typologie wird schließlich nicht direkt berücksichtigt, dass auch das<br />
Lesen in <strong>de</strong>r Freizeit innerlich mit einem erhobene Zeigefinger vonstatten gehen kann, <strong>de</strong>r<br />
daran mahnt, dass Lesen schließlich Bildung be<strong>de</strong>utet. Es wird außer<strong>de</strong>m nicht berücksichtigt,<br />
dass das Lesen aufgrund von Sekundärtugen<strong>de</strong>n – o<strong>de</strong>r Schwächen- bedingt sein kann, z.B.<br />
gebil<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r intellektuell erscheinen wollen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r rigi<strong>de</strong>n Moral geschul<strong>de</strong>t sein kann:<br />
„Was man einmal anfängt, führt man auch zu En<strong>de</strong>!“.<br />
3. Mediennutzungsmuster<br />
3.1 Individuelle Leseautobiographie<br />
Ich erinnere mich nur schwach an das Gerät selbst, aber ich weiß, dass ich als kleines Kind<br />
lei<strong>de</strong>nschaftlich gern „Hui Buh“ und „Graf Dracula“ auf Schallplatte gehört habe, <strong>de</strong>shalb<br />
nehme ich an, dass ich schon sehr früh einen Schallplattenspieler besessen habe. Die<br />
gruseligen Geschichten ängstigten und begeisterten mich. Ich habe noch heute das Bild von<br />
„Hui Buh“ vor Augen, einem silbrig-blau, etwas durchsichtig schimmern<strong>de</strong>m Geist, <strong>de</strong>r<br />
seinen Kopf zeitweise unter <strong>de</strong>m Arm trug und eine breite, schwarze Hutkrempe besaß, die in<br />
m<strong>einer</strong> Erinnerung mit <strong>einer</strong> roten Fe<strong>de</strong>r verziert war. Es dauerte aber auch nicht lange, dann<br />
bekam ich einen Kassettenrekor<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m ich u. a. „Bibi Blocksberg“ - Kassetten hörte. Ich<br />
muss peinlicherweise gestehen, dass ich noch heute in melancholischen Momenten die<br />
fröhliche Anfangsmusik höre und mich sehnsüchtig an diese vermeintlich sorgenlosen<br />
Kin<strong>de</strong>rtage erinnere. Die Geschichten sind mir inzwischen aber etwas zu trivial gewor<strong>de</strong>n.<br />
Etwa mit meinem Eintritt ins Gymnasium kaufte meine Mutter ihren ersten Computer, es war<br />
noch eines <strong>de</strong>r sehr frühen Mo<strong>de</strong>lle, Atari, wenn auch nicht <strong>de</strong>r aller erste Computer auf <strong>de</strong>m<br />
Markt. Meine Mutter war (und ist) sehr progressiv, was neue Technologien anbelangt, wenn<br />
sie auch nicht die Zeit hat, sich mit <strong>de</strong>n technischen Details intensiver auseinan<strong>de</strong>rzusetzen.<br />
Als die Schule es erfor<strong>de</strong>rte, dass Hausarbeiten auf <strong>de</strong>m Computer geschrieben wer<strong>de</strong>n,<br />
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