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Wissenschaftliche Analyse einer ... - Hannahdenker.de

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Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Mutter als zentrale Figur <strong>de</strong>r primären literarischen Sozialisation (vgl. Graf<br />

1995, S. 104).<br />

5. Alphabetisierung<br />

5.1 Individuelle Leseautobiographie<br />

An meine ersten Leseerfahrungen hatte ich zunächst k<strong>einer</strong>lei Erinnerung. Ich wusste we<strong>de</strong>r,<br />

ob es mir leicht noch ob es mir schwer fiel lesen zu lernen. M<strong>einer</strong> Erinnerung wur<strong>de</strong> durch<br />

zwei Ereignissen in <strong>de</strong>r Gegenwart belebt: zum einen haben wir in <strong>einer</strong> Vorlesung eine<br />

Anlerntabelle zum Lesen bearbeitet und mussten diese Zeichen übersetzten, meine<br />

Langsamkeit und die Anstrengung und Konzentration, die mich diese Arbeit gekostet hat,<br />

erinnerten mich tatsächlich an meine ersten eigenen Leseversuche. Zum an<strong>de</strong>ren fragte ich<br />

meine Mutter (siehe Interview im Anhang E), die beschrieb, dass ich Lesen zunächst als<br />

Anstrengung empfand und sie mit mir gemeinsam gelesen hat. Wir haben dann wechselseitig<br />

gelesen, mal sie und mal ich. Und manchmal habe ich sie gebeten zu lesen nach ihrer<br />

Aussage, weil das schneller ging. Daraufhin fiel mir wie<strong>de</strong>r mein erstes Buch ein, das ich<br />

gelesen habe, d.h. <strong>de</strong>n Titel kenne ich nicht mehr, aber es war die Geschichte eines kleinen<br />

Jungen, <strong>de</strong>r seinen Hund mit in die Schule brachte. Ich sehe die schönen, bunten Bil<strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>nen das kindliche Lesebuch geschmückt war wie<strong>de</strong>r bildhaft vor Augen. Und ich erinnere<br />

mich auch vage daran, eine Mischung aus Anstrengung und Stolz empfun<strong>de</strong>n zu haben, dass<br />

ich jetzt lesen konnte.<br />

5.2 <strong>Wissenschaftliche</strong> <strong>Analyse</strong><br />

Die Autorin dieser Leseautobiographie beschreibt Unsicherheiten in <strong>de</strong>r Rückbesinnung auf<br />

ihre ersten Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Medium Schrift und kann sich nur unter zur Hilfenahme <strong>de</strong>r<br />

Mutter und Erfahrungen an <strong>de</strong>r Universität an ihre ersten Leseversuche erinnern. Der<br />

Übergang zur Schriftlichkeit war für sie mit Mühsal und Stolz gleichermaßen verbun<strong>de</strong>n.<br />

Graf (1995, S. 100) konstatiert: „Erinnerungsunsicherheiten sind typisch für die<br />

Rekonstruktion jener Phase <strong>de</strong>r eigenen Lebensgeschichte, in <strong>de</strong>ren Mittelpunkt das<br />

Lesenlernen steht“. Diese Leseautobiographie zeigt dies <strong>de</strong>utlich, in<strong>de</strong>m die Autorin ihre<br />

Gedanken damit beginnt, dass sie sich gar nicht an die ersten Leseerfahrungen erinnert.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r vorangegangen <strong>Analyse</strong> <strong>de</strong>r familiären Interaktion und <strong>de</strong>r Rolle von Büchern<br />

im Haushalt ist es erstaunlich, dass das Mädchen Schwierigkeiten mit <strong>de</strong>m Übergang zur<br />

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