Wissenschaftliche Analyse einer ... - Hannahdenker.de
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Thalia Theater Hamburg. Dabei ist mir noch mal <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n, dass Fontane brillante<br />
Dialoge schreibt, <strong>de</strong>ren subtile Anspielungen auf <strong>de</strong>r Bühne wirklich überzeugen! Ich bin<br />
heute <strong>de</strong>r Ansicht, dass man Fontane weniger als Lesestoff, son<strong>de</strong>rn als Bühnenstoff<br />
verwen<strong>de</strong>n und anwen<strong>de</strong>n sollte, z.B. im „Darstellen<strong>de</strong>n Spiel“ in <strong>de</strong>r Schule. Wir haben<br />
relativ wenig ausländische Literatur gelesen und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob Oscar<br />
Wil<strong>de</strong>s „Das Bildnis von Dorian Gray“ von unserem Deutschlehrer eigentlich von vornherein<br />
eingeplant war o<strong>de</strong>r ob <strong>de</strong>r dominante Einfluss eines Mitschülers, <strong>de</strong>r ein richtiger „Dandy“<br />
war und nicht selten freche Zitate aus Wil<strong>de</strong>s antifeminischischem Spektrum im Unterricht<br />
einstreute, <strong>de</strong>r Auslöser für die Buchlektüre war. Dem Expressionismus haben wir uns anhand<br />
von Strindbergs „Totentanz“ genähert und auch hier wie<strong>de</strong>r mit einem Theaterbesuch<br />
verbun<strong>de</strong>n. Das Werk von Erich Kästner „Fabian“ hat die Moralkontroversen (fast) <strong>de</strong>s<br />
ganzen Kurses erregt und mit Sicherheit meine Menschenkenntnis geprägt. Nach <strong>de</strong>n<br />
schriftlichen Abiturprüfungen durften wir unsere Literatur frei wählen. Wir lasen „Rituale“<br />
von Cees Noteboom und Margret Atwoods „Die Räuberbraut“. Wir sollten u.a. selbst Texte<br />
schreiben und sie in <strong>de</strong>n Textfluss <strong>de</strong>r Bücher so einordnen, dass möglichst kein Unterschied<br />
bemerkbar wur<strong>de</strong>, dann wur<strong>de</strong>n die Textpassagen vorgelesen und wir mussten begrün<strong>de</strong>t<br />
angeben, wo es sich nicht um <strong>de</strong>n Originalautor han<strong>de</strong>lte. Es war ein spielerischer und<br />
spaßiger Umgang mit Literatur. Hier durfte ich auch meinen ersten Essay schreiben. Wir<br />
sollten uns eine Fragestellung auf <strong>de</strong>r Basis eines <strong>de</strong>r gelesenen Bücher aus<strong>de</strong>nken. Nun<br />
konnte ich endlich literaturbasiert <strong>de</strong>r Frage nachgehen „Was unterschei<strong>de</strong>t Hochliteratur von<br />
Trivialliteratur – ein Literaturvergleich zwischen Margaret Atwoods „Die Räuberbraut“ und<br />
Gabi Hauptmanns „Suche impotenten Mann fürs Leben“. Die selbständige Entwicklung von<br />
Unterscheidungskriterien und Literaturstandards war sehr befruchtend. Mein Fazit, dass es<br />
sich um einen ungleichen Vergleich han<strong>de</strong>lte, da diese Bücher unterschiedliche<br />
Lesefunktionen verfolgen und sich hauptsächlich auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Tiefe <strong>de</strong>r<br />
Persönlichkeitszeichnungen und in <strong>de</strong>r Fülle literarischer Stilmittel unterschei<strong>de</strong>n, war m<strong>einer</strong><br />
eigenen Meinung nach aber etwas zu weichgespült.<br />
9.2 <strong>Wissenschaftliche</strong> <strong>Analyse</strong><br />
Hannahs Leseautobiographie beschreibt lediglich ihre Leserinnerung im Gymnasium – dies<br />
allerdings exzessiv (vieles überschnei<strong>de</strong>t sich allerdings mit <strong>de</strong>m Anhang D). Zunächst<br />
berichtet sie von <strong>einer</strong> Leistungssteigerung in <strong>einer</strong> Jugendphase, die typischerweise eher mit<br />
einem Leistungsabfall einhergeht. Hannah hat in ihrer schulischen Pflichtlektüre mannigfache<br />
Erfahrungen mit Literatur gemacht, die von quälen<strong>de</strong>r Lektüre bis zur genießerischen<br />
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