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Wissenschaftliche Analyse einer ... - Hannahdenker.de

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6. Selbstständige kindliche Lektüre<br />

6.1 Individuelle Leseautobiographie<br />

Ich glaube, dass es eine Zeit gab, in <strong>de</strong>r ich freiwillig und aus einem inneren Antrieb gelesen<br />

habe. Eines <strong>de</strong>r wenigen Bücher, die ich spontan in Erinnerung habe war von dtv-Pocket <strong>einer</strong><br />

anonymen Autorin („Fragt mal Alice“, 1992). Es ging darin um eine junge Frau, die in das<br />

Drogenmilieu hineinrutschte. Ich weiß nicht, ob meine Erinnerung an dieses Buch auf mein<br />

beson<strong>de</strong>res Interesse an dieser Thematik zurückzuführen ist o<strong>de</strong>r vielleicht auch nur, weil die<br />

bildhafte Beschreibung beson<strong>de</strong>rs eindrücklich, ja, schockierend für mein junges Alter war.<br />

Aber ich glaube, dass ich mich beson<strong>de</strong>rs an dieses Buch erinnere, weil es eine <strong>de</strong>r wenigen<br />

Augenblicke war, in <strong>de</strong>nen ich zweifellos gern gelesen habe.<br />

Noch ein paar Jahre früher habe ich „Jeremy James“ (D.H. Wilson, 1978, 1979, 1980, 1983)<br />

gelesen. Seltsamerweise muss ich immer lächeln, wenn ich an diese Buchreihe <strong>de</strong>nke. Ich<br />

habe alle Ausgaben gelesen und auch hier habe ich noch lebhafte Erinnerungen, allerdings<br />

kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob es im Nachhinein hineingelegte Erinnerungen an<br />

<strong>de</strong>n Jungen Jeremy sind, <strong>de</strong>r die Welt aus so süßen Kin<strong>de</strong>raugen betrachtete o<strong>de</strong>r ob spätere<br />

schulische Kontexte die Erinnerung nur lebendig gehalten haben. (Bei einem<br />

Vorlesewettbewerb in <strong>de</strong>r 5. o<strong>de</strong>r 6. Klasse las <strong>einer</strong> „Jeremy James“ vor und holte die fast<br />

schon verschütteten Erinnerungen wie<strong>de</strong>r hervor.) Ich glaube aber, dass ich „Jeremy James“<br />

tatsächlich begeistert gelesen habe, da es eines <strong>de</strong>r wenigen Bücher war, bei <strong>de</strong>nen ich auch<br />

mal lachen konnte. Auch hier spielen aber meine Eltern eine zentrale Rolle, da sie mir die<br />

Bücher gegeben haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, selbst auf die Suche nach<br />

Literatur gegangen zu sein.<br />

So o<strong>de</strong>r so, wur<strong>de</strong> ich je<strong>de</strong>nfalls an klassische Kin<strong>de</strong>rliteratur, insbeson<strong>de</strong>re Christine<br />

Nöstlinger herangeführt („Ein Mann für Mama“ ,1978; „Luki-live“,1978; „Gretchen mein<br />

Mädchen“, 1988; u.a.). An „Gretchen mein Mädchen“ und „Luki-live“ erinnere ich mich<br />

noch, da diese bei<strong>de</strong>n Bücher mich erstmals mit Beziehungsfragen konfrontiert haben.<br />

Damals habe ich mir verständlicherweise noch wenig Gedanken über Frauen und Männer<br />

gemacht und dass sie sich gegenseitig schlecht behan<strong>de</strong>ln könnten. „Luki-live“ hat mir sogar<br />

etwas Angst vor Verän<strong>de</strong>rung beigebracht, da ich sah, wie Verän<strong>de</strong>rungen Freundschaften<br />

zerstören können. Auch das dtv-Pocket Buch „Drei Freun<strong>de</strong>“ von Myron Levoy (1986)<br />

faszinierte mich ausschließlich wegen eines einzigen Satzes, <strong>de</strong>n ich in einem Buch – naiv<br />

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